Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Wissenswertes & News
Botrytis
Tuff:
--- Zitat von: Odysseus am 15-Februar-2008, 19:23 ---neben einem Sequoiadendron (20 Jahre alt) ein kräftiges Feuer gemacht
--- Ende Zitat ---
Durch das Abbrennen der Bodenvegattion werden Pilzsporen großflächig vernichtet und die Luftfeuchte in Bodennähe für ein paar Monate, evtl. auch Jahre, stark verringert (auch durch die feuchte-bindenden Eignschaften der Asche).
Zudem findet eine Mineralisierung der organischen Stoffe statt, das bedeutet, wichtige Nährstoffe wie Magnesium, Kalium, und Spurenelemente werden für die Bäume zugänglich, und der pH wird angehoben. Abbrennen wirkt also einer Bodenversauerung entgegen.
Fragt sich bloß wie die Bäume es überstehen. Ich habe gelesen daß sie in der Sierra mindestans 100cm dick sein müssen um ein mäßig heißes Feuer zu überleben. Ich würde das nicht pauschal nehmen. Selbst den ganz Großen mit bis zu 60cm Borke brennen sich am Stammfuß riesige Löcher ein (Schwelbrände). Oft sind die dicken Haufen von toten Zweigen der eigentliche Grund, die sich hangaufwärts am Fuß ansanmmeln, manchmal auch Holzameisen die Luftlöcher schaffen. Jedoch wenn ein Bodenfeuer rasch durchwandert, ist ab ein paar cm Borke ein Schaden sehr unwahrsdcheinlich. Es würde einem BM auch nicht viel ausmachen wenn die unteren Zweige oder Äaste verbrennen: Er treibt einach neu aus (Foto). Offesnichtlich ist er auf solche Verluste vorbereitet.
Sequoiadendron ist in jedem Aspekt seines Wesens ein 'Feuerbaum', von der jahrelangen Zapfenruhe am Baum über die empfindliche Samenkeimung und den Sämling, der keine Konkurrenz erwartet, bis zum durch seine pure Masse überlebenden Altbaum.
Joachim Maier:
Im Film "Im Schatten der roten Riesen - Die Wälder der Mammutbäume" wird berichtet, dass bei Mammutbäumen (ich meine das war im Wald der Redwoods/Sequoia sempervirens) eine Abhängigkeit von bestimmten Pilzen, welche die Hirschmaus verbreitet, vorhanden ist. D.h. die Bäume brauchen diese Pilze.
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Odysseus:
--- Zitat ---Im Film "Im Schatten der roten Riesen - Die Wälder der Mammutbäume" wird berichtet, dass bei Mammutbäumen (ich meine das war im Wald der Redwoods/Sequoia sempervirens) eine Abhängigkeit von bestimmten Pilzen, welche die Hirschmaus verbreitet, vorhanden ist. D.h. die Bäume brauchen diese Pilze.
--- Ende Zitat ---
Hi Joachim,
könnte mir vorstellen, die mögen diese Pilze - und wenn sie da sind, wachsen sie besser.
Abhängigkeit? - Bei uns wachsen Redwoods ja auch recht ordentlich. Und haben wir diese Pilze? - Weiß nicht.
Schätze, vielleicht geht's den Redwoods mit den Pilzen, wie manchen mit den Pilsen: Sie gedeihen halt besser und entwickeln die berühmten Burls. LOL.
Grüße
Walter
isbg33:
--- Zitat von: Joachim Maier am 26-Februar-2008, 14:33 ---eine Abhängigkeit von bestimmten Pilzen, welche die Hirschmaus verbreitet, vorhanden ist. D.h. die Bäume brauchen diese Pilze.
--- Ende Zitat ---
Hallo Joachim und andere Pilzfreunde!
Da müssen wir (mindestens) zweierlei Pilzgruppen unterscheiden, die zusammen mit Bäumen auftreten:
Botrytis : das sind ganz klar Baumschädlinge, die sogar für Menschen toxisch werden können.
Mykorrhiza : Wurzelpilze, die mit dem Wurzelgepflecht des Baumes eine innige Symbiose eingehen und ihn bei der Aufschließung der Nährstoffe im Boden helfen. Fast alle heimischen Bäume haben eine bestimmte Sorte von Mykorrhiza-Pilzen, die sie benötigen. Man kann sie als feines weißes Geflecht im Waldboden erkennen.
Ich nehme an, daß die Mammuts da keine Sonderstellung haben.
Tuff:
Ich stimme Walter und Ingolf zu. Ich möchte aber noch etwas mehr auf das eingehen, was Joachim vieleicht im Sinn hatte mit seiner Anmerkung (?).
Mykorrhiza breiten sich auf kurze Distanz zunächst einmal unterirdisch entlang von Wurzeln aus. Wenn in der Nähe keine geeigneten Spenderbäume vorhanden sind, können sie sich natürlich auch durch Sporen ausbreiten. Wie auch immer - ein rasch wanderndes Bodenfeuer wird Pilze und Wurzeln die sich ein paar Zentimeter tief im Boden befinden nicht schädigen. Direkt an der Oberfläche werden natürlich auch Mykorriza-Sporen vernichtet. Das ist mit Sicherheit ohne große Bedeutung. Es wird jedoch in Abhängigkeit der Temperatur auch zu Verlusten von Feinwurzeln und Pilzgefelcht kommen.
Ich glaube, in bestimmten Grenzen können beide Organismen das gut kompensieren. Es kommt, wie immer, auf die Art und Weise an iwe man es macht. Die Fragen dazu lauten: Wie schnell ist 'rasch' ? Wie heiß (welches Material) und wie lange soll es brennen ? Welche Jahreszeiten sind günstig ? Welches ist das beste Wetter ?
Ich habe einmal kurz vor einem Regen nahe an einer Fichte im Bestand ein kleines heißes Feuer gemacht, um zu testen wie Rohhumus brennt. Der Boden darunter war in 30cm Tiefe noch am nächsten Tag noch so heiß daß ich ihn kaum anfassen konnte ! Die Wurzeln wurden an dieser Stelle quasi gekocht. Das war also zuviel. (Die Fichte war zum Fällen bestimmt, ein paar Wochen später kam mir aber Kyril zuvor). Ich habe andererseits einmal im Winter ziwschen meinen kleinen Mammutbäumen Gras abgebrannt. Der Boden wurde hier kaum richtig warm. Das war also zu wenig.
Vermutlich ist das frühe Frühjahr eine gute Zeit für ein Bodenfeuer, wenn der Boden noch feucht ist und das Wachstum gerade erst beginnt.
Unter Bäumen, die geschützt werden sollen, kann man Brennbares vorher entfernen.
Die National Park Ranger haben in den letzten Jahrzehnten Erfahrungen gesammelt. Ich versuche mittelfristig mal herauszufinden ob es etwas Schriftliches gibt. Vieleicht könnt ihr auch einfach mal einen Ranger fragen wenn ihr in einen Park kommt ?
UPDATE:
Ich habe etwas zum Feuer gefunden. Eine Auswertung gehört aber ins Expertenbrett, ich habe leider grade keine Zeit. Vieleicht wagt sich jemand anderes daran ? Hier ist der Link:
USDA Forest Servicer Daatabase - Sequoiadendron - FIRE CASE STUDIES
http://www.fs.fed.us/database/feis/plants/tree/seqgig/all.html#FIRE%20CASE%20STUDIES
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