Hallo Gotty,
Ich beantworte Deine Frage aus dem anderen thread (Zapfen sammeln) mal hier.
Macht es Sinn die Erde mit Tee zu vermischen bevor man die Samen in die Erde gibt?
Nein, der Vorschlag bezog sich nur auf das Wässern von Samen oder Zapfen in einer Lösung, die danach wieder (leicht) getrocknet und erstmal kühl gelagert werden. Die Anzuchterde bleibt besser frei von Fungiziden, da die Wirkung nicht gewiss ist ! Tee z.B. wäre dort sicher ungünstig, denn die Gerbsäuren, die den fungiziden Wirkstoff ausmachen, binden im Boden Nährelemente bzw. waschen sie aus, und verschieben den pH Wert ins Saure. SeqGig Keimlinge mögen es aber lieber neutral bis leicht basich.
Tee ist ein gegen Pilze nur ein ganz leichtes Mittel, aber in Abwechslung mit anderen bei der Behandlung des Keimlings sicher nützlich. Dabei kommt es nämlich u.a. darauf an saure und basische (alkalische) MIttel abzuwechseln, das ist besonders hart für Pilze.
Ich muß es noch einmal erwähnen, meine Keimlinge müssen draußen alleine zurecht kommen, und das ist nicht im milden Süddeutschland sondern weiter oben im bergischen Land an der Grenze zum Sauerland (wo gerade die Allerletzten erfieren weil ich niemanden finden konnte der sie für mich abdeckt) das heißt ich konnte all dies bisher nicht selber erproben.
Ich würde Keimlinge vieleicht einmal in der Woche gegen Pilze sprühen und die Mittel dabei abwechseln. Dabei würde ich versuchen den Boden nicht zu treffen, oder ihn konsequent mit einem Papiertaschentuch schützen, weil sich die Sprühmittel ja im Laufe der Zeit ansammeln und mit dem normalen Gießen (reines Wasser) zu den Wurzeln trnasportiert werden. Dies wird auch beim 'Gießen von unten' passieren, wenn die Oberfläche dadurch feucht wird und sich oberflächlich akkumulierte Substanzen lösen.
Oder erst wenn der Keimling gekeimt ist nur auf die Oberfläche streun?
Auf keinen Fall !! Teekrümel modern wenn sie länger feucht auf der Erde liegen, sie verschimmeln ! Es ist wie gesagt nur ein leichtes Mittel. Das mit dem Zimt klappt vieleicht besser, ich werde nachfragen.
Tee kann nur frisch zubereitet und nur für kurze Zeit verwendet werden. Wenn ich mich recht erinnere enthält ein schneller erster Abguß mehr Gerbsäuren und ein zweiter Aufguß dann eher die Stoffe die wir eigentlich trinken wollen, Du kannst es also vieleicht mit Deinem Morgentee verbinden
Aber bevor Du es machsst versuch es bitte selbst genau zu recherchieren und teile Dein Ergebnis mit !
http://de.wikipedia.org/wiki/Tee#Verwerfen_des_ersten_AufgussesWenn Du aber hingegen braune Zapfen oder (braune, harte!) Samen behandeln willst, und das macht man i.d.R. ja nur einmal (vor dem Lagern) dann nimm gleich etwas härteres, etwa Schwefel oder Kupferkalk oder auch Streusalz, am Besten eine Mscihung davon.
Da das Zeug nur kurz einwirkt (also vieleicht einen Tag) und danach die Samen wieder trocknen, kann ich mir eine Schädigung erstmal nicht vorstellen. Vieleicht ist es am Sichersten die Samen vor dem Einsäen nochmal lauwarm zu wässern, um Reste aufzulösen, das kann sowieso nur gut tun.
Für die Keimlinge hingegen sollte die Lösung viel milder sein, dann wirkt sie aber natürlich auch nicht so gut, deshalb wechselt man das Mittel gelegentlich ab.
Hier wären neben Schwefel und Kupferkalk auch Tee und Kochsalzlösung denkbar.
Mein letzter Schwimmbadbesuch hat mich außerdem auf die Frage gebrarcht ob eine leichte Chlorlösung nicht auch gut ist (sie darf wie gesagt aber nicht in den Boden gelangen).
Es ist nämlich so daß die etwa 40jährigen Bäume draußen auf der Liegewiese ohne besonders guten Standort auffällig vital aussehen, kein einziges braunes Zweiglein, einige sind enrom dick. Ich frage mich ob da ganz leichte Chlordämpfe in der Abluft im Spiel sind ? In dem Alter haben hier viele einzelne braune Zweige.
Ich meine mich zu erinnern daß mal jemand Borax erwähnt hat, das klingt sehr interessant, weiß jemand was es da für Mittel gibt ? [
http://de.wikipedia.org/wiki/Borax#im_Haushalt ]
Übrigens sieht man die Folgen einer Verpilzung erst Wochen nachdem die Sporen auskeimen, man muß also immer vorbeugend sprühen. Wenn man Symptome sieht kann man fast nichts mehr machen (außer vieleicht alles abschneiden).
Kann der Tee auch schaden??
Im Boden, ja. Auf der Pflanze - weiß ich nicht ! Es ist aber einfach Gerbsäure, die in vielen Pflanzen (etwa in Eicheln oder Eichenrinde) enthalten ist, ich kann mir nicht vorstellen daß es der Kutikula schadet, wenn die Behandlung nur einmal in der Woche durchgeführt wird und nach dem Einwirken und Abtrocknen am nächsten Tag wieder mit klarem Wasser gesprüht wird. Biite beachte: Fungizidbehandlung ist nicht gleichzeitig Bewässerung !
Es sei denn wir finden eine Substanz die wirkungsvoll gegen Pilze ist und dennoch im Boden nichts ausmacht. Das SeqGig eine gute Versorgung mit Kalium braucht würde ich als erstes in dieser Richtung suchen.
--Michael