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Baum im Baum

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Tuff:
Und noch zwei...(aha es gibt ein Limit ;))

Odysseus:
Hi Tuff,
so schlecht sind die Aufnahmen gar nicht. Vor allem beim unteren Bild sieht man, worauf es ankommt.
Der Witz bei meiner Scheibe ist halt, dass nur ein ganzer Stamm da lag.


--- Zitat ---Ich fürchte aber den Fichtenackerbauern geht es auch darum daß sie hinduchgucken. und -fahren können...naja, man wirft den Maisbauern ja auch nicht vor daß sie Reihen säen...
--- Ende Zitat ---

Weißt du ... mit der Fichte (Kann sein, dass ich es schon mal irgendwo geschrieben habe; aber sei's drum.), es ist modern geworden, auf sie einzuprügeln...
Ich bin mit ihr aufgewachsen - und ich mag sie - und ich bewundere, was sie aushält. Auch im Sturm. Man weiß genau, wie man mit ihr dran ist. Klettere mal auf eine Meta: Auch dickere Äste können plötzlich brechen, wenn du ein wenig vom Stamm weg drauf trittst. Ein Fichtenast biegt sich, warnt dich immer.
Oder versuch' mal bei einer Hemlocks das winzigste Ästchen abzubrechen. Versuch's mal.
Weißt du, dass die Fichte bei einer großen Schreiner-Hobelmaschine ganz feine, weiche, breite, sprialig geringelte Hobelspäne macht? - Und wenn ein paar Stunden gehobelt wurde, hat man einen Riesenberg. - Was für ein Spaß für Kinder. LOL.

Mit dürrem Fichtenreisig hast du im Nu ein Feuer angemacht.
Fichten können dich auch zerkratzen. Ich find' das okay. Die sind echt.
Und die Fichte ist der Brotbaum - weil sie auch der Baum ist, aus dem man wunderschön lange, gerade dicke Binder und Pfetten sägen kann. Die man in Häusern und großen, großen Scheunen verbauen kann.
Weißt du, dass gesägte Fichtenstämme, wenn sie vielleicht in einer Feldscheune 70-80 Jahre gelagert sind, außen herum rußschwarz werden?

Unsere schönen Fichten (darunter die eng stehenden) sind 1955 gepflanzt worden. Auf einer ehemaligen Wiese. Die höchsten in einem engen Tal fünf Meter neben einem Bach. Wahrscheinlich sind sie höher als 30m -, und wenn sie nicht ein unverständiges Familienmitglied vorzeitig absägt, haben sie tatsächlich eine reelle Chance, sehr hoch zu werden. Wind kommt keiner hin; Schneebruch könnte aber schaden. Die ersten einsehbaren 10-15 Meter hatten sie einen Zuwachs von einem Meter, oben kann man's nicht sehen.

Weißt du, was witzig ist? - Viele Leute mögen die Birken, weil sie sich so schön im Wind wiegen, weil ihre Rinde so herrlich weiß und rußig schwarz ist.
Wenn ich eine Birke sehe, sehe ich immer gleichzeitig das Bild, wie sie alle Fichten außen herum im Wald kaputt macht, richtiggehend geißelt ("Die Peitsche des Waldes").

Viele Grüße
Walter

Odysseus:
Und links neben diesem romantischen Bach stehen die Fichten. Leider aber nicht auf dem Bild. LOL.

Grüße
Walter

chris:
Na, Na, Walter,  ;D

Erst die Fichte vor der allgemeinen Wut retten und dann über den ausgesprochenen Pionierbaum Birke herziehen, ohne die Kahlflächen von Brombeersträuchern und Brennesseln überwuchert werden würden.

Bei dem Fehlwuchs der Fichten auf deinen Bildern, tuff, handelt es sich um einen klassichen Zwieselwuchs.
Man unterscheidet Doppelstamm-Zwieselwuchs bei Teilung in Bodennähe und Gabelwuchs bei Gabelung der Teilstämme in großer Höhe.
Auf deinen Bildern oft mit einem schwachen, früh abgestorbenen und einem starken Stamm. Bei einem Baum auf deinem Bild haben wohl beide Stämme "gewonnen". Daß die Zwieselung bereits sehr weit in Bodennähe auftritt, liegt, denke ich, daran daß die Bäume an einem Hang stehen und wie du schon geschrieben hast aus dem Streinbruch wohl oft Felsbrocken herunterkullerten. Wenn nun der junge Baum getroffen und ihm die Spitze abgeschlagen wird übernimmt meist ein Seitenast die Funktion des Spitzentriebes. Drängeln sich zwei Äste um den Vorrang und gewinnen beide, liegt ein klassischer Zwieselwuchs vor.
Für den Forstwirt ein Fehlwuchs, der die Qualität des Holzes mindert, da sich zwei Stämme in ein Wurzelwerk und ein Nahrungssystem teilen müssen und demnach beide nicht so stark werden wie ein Einzelstamm.

Grüße
Christian

Tuff:

Hallo Walter,

Ich wollte gar nicht über die Fichte schimpfen. Allenfalls rege ich mich manchmal über gewisse Formen der Landnutzung auf. Aber ich esse doch auch gerne Mais oder Reis, also kann ich mich eigentlich nicht beschweren.

Ich mag Fichten genauso ! Und ich habe auch schon versucht ein Hemlock-Ästchen abzubrechen! (Ich habe dann die Säge holen müssen)
Du hast die guten Eigenschaften treffend beschrieben, es ist genau wie Du sagst ! Ja, es ist ein wunderbar ausgewogenes Holz, nicht schwer zu bearbeiten, wenig Harz, und doch erstaunlich zäh, und sogar zum Brennen noch geeignet.

Das einzige was mir noch zur Ergänzung einfällt ist, wie ich sie zum ersten Mal in den Alpen urwüchsig im Gebirge ins Gestein gekrallt wachsen sah. Hier in Freiburg kann man das im Bannwald Napf unterhalb des Feldberges auch sehen. Da habe ich begriffen wie schön diese Bäume sind. Ich habe auch schon viele Fichten (quasi) selbstgezogen und in mein kleines Fichtenwäldchen gepflanzt, gerade rechtzeitig ein paar Jahre vor Kyril. (Und auch einen Wildzaun gebaut.) Die Hälfte der Altbäume ist nun weg, aber ich finde es gar nicht schlimm - es wächst schon so viel nach, Fichten, Lärchen, Vogelbeeren (und Ilex...).
Was die Birke angeht, ich verstehe nicht ganz was Du meinst (vieleicht Duft, also Eisbruch?), aber Birken sind sicherlich eine ernste Konkurrenz für Jungbäume weil sie sehr viel Wasser verdunsten und es auf trockenen Standorten ihren Nachbarn wegnehmen. Ich würde auf solchen Standorten Birken nicht als Vorwald empfehlen (wie es die Landesforstverwaltung in NRW derzeit tut) da brauchen die Jungäume extra lange um hochzukommen. Weidenarten, Lärchen, und Vogelbeeren scheinen mir geeigneter.
Birken gefallen mir ehrlich gesagt am Besten als Reinbestand, in kleinen Hainen die nicht forstlich genutzt werden, oder wie wie in der Taiga. Ich pflücke gelegentlich eine Handvoll Samen von Betula jaquemontii (Himalayabirke) weil mir die besonders gut gefällt. -Sollen wir nicht besser ein Forum 'Waldbau' aufmachen ? :)

Christian: Ich bezweifle eigentlich daß Birken Brombeeren in Schach halten können.Salweiden funnktionieren das habe ich erprobt. Was den 'Fehlwuchs' angeht, kann es sein daß beim Durchforsten so ein Seitenstamm auch mal abgesägt wird so daß der Hauptstamm erhhalten belibt ? Das könnte dann nach 10-20 Jahren völlig verheilt sein, wodurch man es dem Stammholz dann später von außen nicht mehr ansieht ?

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