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Autor Thema: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten  (Gelesen 75215 mal)

Bakersfield

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #15 am: 12-Dezember-2013, 18:56 »

Hallo zusammen, hier ein nettes Filmchen über Europas höchsten (bisher gemessenen) Baum:
http://www.youtube.com/watch?v=3W9dxSTSXHI

Da wirds auch die Douglasie schwer haben...

LG Micha

Da sieht man mal, was man mit 'ner Gopro (Helmkamera) noch alles anstellen kann. Das hatte ich vom Rälf auch erwartet... 8) Wie ich hier schrob: http://mbreg.de/forum/index.php?topic=7659.msg94030#msg94030

War aber nix... :(

 ;) 

P.S.: Ich hoffe das Kraxeln auf den "Karri Ritter" mutiert dort nicht zum Selbstzweck ("Put your name on it!... :-\ ), sonst wird er vielleicht nicht mehr viel höher werden können.
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Rainer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #16 am: 12-Dezember-2013, 18:57 »

Hallo Bernt,

mit unseren klimatischen Verhältnissen scheint die Douglasie, was das Höhenwachstum anbelangt, wohl etwas besser zurechtzukommen als BMs. Die höchsten Douglasien in Deutschland sind ja schon recht gut dokumentiert. Die höchsten wurden in den letzten Jahren schon mehrmals gemessen. Das jährliche Höhenwachstum liegt auch bei jenseits der 60 m noch bei rund 30 bis 50 cm. Und wie du schon sagtest. Es gibt einige ältere BMs bei uns die schon stark kränkeln. Deswegen glaube ich nicht, dass der BM den derzeitigen Höhenrückstand von beinahe 10 m aufholen kann.

Viele Grüße,

Rainer
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xandru

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #17 am: 12-Dezember-2013, 19:14 »

Hallo,

Jetzt habe ich die Diskussion zum Höhenpotential vom
Arboretum in La Jonchère abgekoppelt.

Spalterische Grüße,
Wolfgang
« Letzte Änderung: 12-Dezember-2013, 19:16 von xandru »
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Mick Rodella

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #18 am: 12-Dezember-2013, 21:06 »

Hallo Wolfgang, gute Idee!

(off topic: in puncto Stammumfang sollte man anmerken, dass die Sumpfzypresse in Tule eine herausragende Ausnahmeerscheinung ist (mehrkernig). Wie dick ist die zweitstärkste SZ? Weiß wohl keiner. Nimmt man jeweils die 10 stärksten Exemplare, liegen sicher BM und Baobab vorne.)

Was das Höhenwachstum angeht: Abies grandis nicht vergessen, reihenweise über 60m auf den britischen Inseln, dürfte auch in D langfristig ein Kandidat sein. Aber nicht nur hoch, sondern auch recht massiv.

LG Micha
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Bernhard

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #19 am: 12-Dezember-2013, 21:07 »

Hallo,

Jetzt habe ich die Diskussion zum Höhenpotential vom
Arboretum in La Jonchère abgekoppelt.

Spalterische Grüße,
Wolfgang


Das wurde auch Zeit !  ;) ::) ::)
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Odysseus

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #20 am: 12-Dezember-2013, 21:44 »

Hi,

ich glaube, den Höhenrekord wird wohl Douglas behalten. Abies grandis wird in Amerika auch nicht so hoch wie Douglas.

Was die Dicke angeht: außer der dicken Taxodium mucronatum in Tule gibt's keine andere vergleichbare. Das stimme ich Micha zu. In Lissabon im Bot. Garten habe ich eine T. mucronatum gesehen; die ist im Erscheinungsbild genau wie eine normale Sumpfzypresse (siehe Bilder).

Nicht vergessen bei der Dicke sollte man, dass in südlichen europäischen Ländern auch Brummer stehen wie die abgebildete Chorisia speciosa aus dem Estrela-Park, auch in Lissabon, die sehr dick werden können.

Grüße
Walter
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Waldläufer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #21 am: 12-Dezember-2013, 21:58 »

Hallo,
manchmal schweift man eben etwas ab und ist trotzdem interessant.
Ob die Küstentanne bei uns ein hoffnungsvoller Kandidat ist? Zu England kann ich nicht viel sagen,
außer daß ich von Höhen bis 55m wußte.
Bei uns scheint zumindest ferner der Küste eine gewisse Ernüchterung eingetreten zu sein.
Im Forstgarten Grafenberg bei Reutlingen standen und stehen einige. Mit ca. 100 Jahren aber abgestorben
oder auf dem Weg. Auch im Forstgarten Diedorf bei Augsburg teils kränkelnd.
Bei uns in der Umgebung z.B. beim Fernsehturm Stuttgart sind mittelalte Bestände durch Borkenkäfer und Hallimasch
abgestorben, vermutlich Folge von Trockenjahren. Toller Wuchs aber zumindest im Landesinnern kurzlebig.

                                                 Viele Grüße              Bernt
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Rainer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #22 am: 12-Dezember-2013, 22:19 »

Hallo,

also in England gibt es Exemplare von der Küstentanne die an die 65 m hoch sind, das stimmt. Die Sitkafichte sollte man auch nicht unterschätzen. Die kommen in England auch an die 65 m ran.

Viele Grüße,

Rainer
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Bakersfield

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #23 am: 12-Dezember-2013, 22:32 »

Und wie du schon sagtest. Es gibt einige ältere BMs bei uns die schon stark kränkeln. Deswegen glaube ich nicht, dass der BM den derzeitigen Höhenrückstand von beinahe 10 m aufholen kann.

Hallo zusammen,

ich glaube auch nicht, dass der BM bei uns die Spitzenhöhe der Douglasie übertreffen wird. Doch am Kränkeln liegt das m.E. nicht. Die Waldexemplare mit gutem Standort wachsen doch schon sehr gut und werden das auch noch etwas durchhalten können. Nur gibt es davon einfach zu wenige. Vom Rest der Wald-BMs leiden die meisten darunter, dass sie zu eng gepflanzt und dann nicht rechtzeitig ausgedünnt wurden. Ansonsten könnten da auch noch wuchsstarke Bäume nachkommen.

Und die weniger anspruchsvolle und kosteneffizientere/profitablere Douglasie konnte sich viel zahlreicher behaupten und demnach auch mehr Exemplare ins Höhenrennen schicken.

Viele Grüße,
Frank
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Bernhard

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #24 am: 12-Dezember-2013, 22:51 »



ich glaube auch nicht, dass der BM bei uns die Spitzenhöhe der Douglasie übertreffen wird.

Woher soll man das wissen ? Vielleicht wird das in den nächsten 2 oder 300 Jahren noch niemand feststellen können.
Das Potential einer "fremdländischen" Baumart nach so kurzer Zeit einschätzen zu wollen, erinnert mich an den Vergleich eines Langstreckenläufers mit einem 100 Meter-Läufers : Wer schneller am Ziel ist, weiß niemand. Kurzfristig der eine, langfristig der andere.

In meinen Augen ist das alles Spekulation.

Viele Grüße,

Berni
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Tuff

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #25 am: 12-Dezember-2013, 23:05 »

Die Montezuma Cypresse (Taxodium mucronatum) in Santa Maria del Tule, Oaxaca, Mexiko, mit einem Umfang von 42 Metern, muss man in der Tat als Ausnahme ansprechen.

Zum einen ist der Stamm stark spannrückig / brettwurzelig. Zum anderen legt die ganze Wuchsform nahe, daß hier mehrere Einzelstämme zusammenwuchsen. Das schließt eine identische DNA überhaupt nicht aus, etwa könnte Abbrechen / Abbeißen / Absägen in jungen Jahren (also vor mehr als 1000 Jahren) zu einem vielstämmigen Austrieb aus derselben Wurzel geführt haben. Spätere Seitenaustriebe (etwa durch ständiges weiteres Abknabbern oder -sägen) können ebenfalls eingewachsen sein.

Vielleicht haben wir hier auch ein Beispiel dafür, was nach 1000 Jahren aus einem Solitär werden kann, dessen Äste sich krakenartig auf dem Boden abstützen und dann wieder hochwachsen.

Und noch ein Vorschlag: Die Azteken betrieben vor mehr als 1500 Jahren bereits eine Hochkultur, und künstliche Bewässerung bis hin zur regelmässigen Anstauung eines Tales oder Beckens wäre ihnen (auch hier im Hochland) durchaus zuzutrauen. Auch das 'Befestigen' eines Dammes mit Stecklingen wäre dann denkbar. So wurden etwa die aufgeschütteten 'Wassergärten' oder Chinampas der Azteken (oft nur wenige Meter breit) typischerweise mit Stecklingen aus Weiden oder Sumpfzypressen befestigt. Wenn so ein Beet (oder in Oaxaca vielleicht ein Damm) aufgegeben wird und ein paar Bäume an einer Seite schließlich zusammenwachsen, könnte das ebenfalls ein genetisches Individuum aus vielen Stämmen ergeben.

Übrigens sind auch viele dicke Eibenstämme zusammengewachsene Einzelstämme, vermutlich desselben Individuums.

Obwohl es eine Ausnahme ist, könnten derartige Wuchsformen aber in prähistorischer Zeit (und bei allen möglichen Baumarten) durchaus häufiger vorgekommen sein. Ich würde darauf tippen, daß es zu Zeit ihrer weiten Verbreitung im Tertiär Küstenmammutbäume gab, die den Oaxaca Baum wahrhaftig in den Schatten stellen, bei sehr viel größerer Höhe.
« Letzte Änderung: 12-Dezember-2013, 23:53 von Tuff »
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Tuff

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #26 am: 12-Dezember-2013, 23:14 »

Die Mammutbäume haben alle eher leichtes brüchiges Holz, ihre Spitzen brechen sehr oft in Stürmen ab. Außerdem erfrieren die Zentraltriebe in unserem Klima (Deutschland) gelegentlich. All das führt zu instabilen Kronen die wiederum abbrechen, eine besonders große Höhe kann so auf die Dauer nicht erreicht bzw. nicht gehalten werden.

Das Holz der Douglasie ist zäher und widersteht Stürmen besser, Erfrierungen sind sicher seltener. So kann sie über die Jahre ihre Spitze immer weiter treiben.

Wird der KM aber in wind- und frostgeschützter Lage gepflanzt, sehe ich keinen Grund warum er die großen Douglasies Deutschlands nicht ruck zuck überholen könnte. So ein Standort ist aber selten und dann wären es meist auch nur ein paar wenige Exemplare. Douglasien gibt es der Anzahl nach mehrere Größenordnungen mehr, und darunter dann auch viele auf gutem Standort und in geschützter Lage.

Wenn die Douglasie also die Führung einnimmt, dann ist das auf jeden Fall zunächst mal auch ein statistischer Effekt der Anpflanzung.

Nichtsdestotrotz stimmt es auch, daß der KM um seine Leistungsfähigkeit voll hochzufahren und eine Krone in großer Höhe mit Wasser zu versorgen, sehr viel Wasser und sehr viel Sonne braucht (Turgordruck) und es ist nicht leicht vorherzusehen, wo in unserem Klima dann die natürliche Höhengrenze wäre. Mit Sicherheit aber unterhalb der kalifornischen Werte.
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Mick Rodella

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #27 am: 12-Dezember-2013, 23:40 »

Zitat
Nichtsdestotrotz stimmt es auch, daß der KM um seine Leistungsfähigkeit voll hochzufahren und eine Krone in großer Höhe mit Wasser zu versorgen, sehr viel Wasser und sehr viel Sonne braucht (Turgordruck) und es ist nicht leicht vorherzusehen, wo in unserem Klima dann die natürliche Höhengrenze wäre. Mit Sicherheit aber unterhalb der kalifornischen Werte.

Hi Tuff,

vielleicht einen Versuch wert? In einer voll klimatisierten Glas- und Stahlröhre (130m hoch) mit Zusatzlicht könnte man möglicherweise den höchsten Baum der Erde heranziehen (KM natürlich). Aber solche Ideen dürfen nur Amerikaner haben (und die habens definitiv nicht nötig).

innovative Grüße, Micha  ;)
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Tuff

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #28 am: 13-Dezember-2013, 00:01 »

Hahaha ! Du hast Ideen :) :)

Die Amis haben es nicht 'nicht nötig' sondern die haben kein Geld mehr. Wenn einer heute sowas Größenwahnsinniges macht, dann die Ölscheichs. (Die Chinesen würden keinen Amerikanischen Baum wählen). Dort würde Deine Idee vielleicht auf offene Ohren stoßen, etwa könnte das Dings dann irgendwo in oder auf einem dieser Kilometertürme stehen.

Oder auf einer der künstlichen Inseln ? Aber dort brauch man dann auch keine Röhre mehr, wenn man für guten Boden und verschwenderisch viel Wasser sorgt.

Als nächstes (wenn wir schon bei Röhren sind) wäre dann noch die Erdumlaufbahn zu erwähnen. Eines Tages könnten 'Space Archs' Gärten betreiben, die maximal viel Sonne bekommen. Sollte der Luxus dafür reichen, könnte man auch gewaltige Bäume wachsen lassen. Wie die mit der Schwerelosigkeit zurechtkommen ist sicher eine interessante Frage, aber vielleicht wird man dann auch künstliche Schwerkraft haben.

Leider nichts was für uns oder die nächsten 500 Jahre eine Rolle spielen würde ....
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Waldläufer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #29 am: 13-Dezember-2013, 10:29 »

Hallo,
es ist zwar schön sich auszumalen, daß der Küstenmammutbaum auch bei uns sagen wir mal in Bereiche von 60-70m
vorstoßen könnte - halte dies aber unter unseren Klimabedingungen, selbst wenn es jetzt noch etwas wärmer wird,
für unrealistisch. Denke dazu sind hohe Niederschläge von 1100 bis 1600mm nötig, die wir kaum haben und wenn dann in
kalten Gebirgslagen. Desweiteren ist sehr hohe Luftfeuchtigkeit notwendig die die Kronen vor Verdunstung schützt.
Die Nadeln können die Transpiration viel weniger regulieren als der Gm und die Douglasie.
Desweiteren ist der oberste Kronenbereich noch empfindlicher als beim Gm hinsichtlich Frost etc. wie Tuff es bereits beschrieben hat.
Auch beim Anbau außerhalb des natürlichen Areals zeigt sich, daß größere Höhen nur in Meeresnähe erreicht werden,
wo Beschriebenes annähernd erreicht wird.
Auch die erwähnte Sitkafichte ist nur was für absolute Küstennähe und versagt im Landesinnern.

                                                               Viele Grüße                 Bernt
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