Hallo Frütz,
da die Natur aber grundsätzlich nichts "nur zum Spaß" macht, wird der Aufwand den der BM für die Zapfen/Samen betreibt auch irgendwie für die Erhaltung der Art "belohnt" werden müssen - in jungen Jahren minderwertige Sämlinge u.o. nur taube Samen zu produzieren kann ich mir plausibel nicht vorstellen - hat jemand ´ne Idee oder kennt jemand Paralleleln von anderen Pflanzen die sich solch einen Luxus leisten?
du hast schon recht, normalerweise macht die Natur nix ohne Grund. Aber kann es in dem Fall nicht eher andersrum sein? Sie bringt es zwar nicht fertig, dem BM vor einem Alter von 150 Jahren zu seiner normalen Keimquote zu verhelfen, nutzt aber die "Warmlaufphase", um auch vorher schon trotz niedriger Keimquote die ein oder andere Naturverjüngung für den Fall der Fälle zu ermöglichen?
Und wie Michael D. schon sagte, bei dem Alter das der BM erreichen kann besteht überhaupt nicht die Notwendigkeit, früher schon keimfähige Samen zu produzieren. Ein ausgewachsener BM hat auch insgesamt bessere Chancen als ein junger: Er kann dank seiner Höhe und seiner dicken Borke Waldbrände viel besser überleben, und seine große Höhe führt auch dazu, dass seine Samen viel weiter vom Stamm wegtransportiert werden, wenn etwas Wind weht. Vielleicht soll so auch eine gewisse Selektion stattfinden, indem sich nur die BM vermehren können, die es geschafft haben so groß zu werden?
Andererseits ist es so, dass junge BM sehr früh "mannbar" werden, d.h. männl. Blüten und damit Pollen produzieren (frag mich aber bitte nicht mit welchem Alter und wo ich das gelesen hab
). Auf die Art können sie zwar selber noch keine Samen produzieren, aber ihre Gene trotzdem schon weitergeben, indem sie ältere BM bestäuben.
Bleibt leider immer noch die Frage, warum selbst große BM keine Keimquote zustande bringen, die über 30-40% hinausgeht. Ich hab mal von so 'ner Theorie gelesen (ich glaub es war im
Hartesveldt), dass die tauben Samen die Chickarees bzw. Douglas Squirrels verwirren sollen, die ja die Zapfen und Samen fressen. Muss aber zugeben dass mir das nicht einleuchtet oder ich es nicht richtig verstanden hab.
Immerhin haben soweit ich weiß die Küstenmammuts eine noch geringere Keimquote. Und die sind ja flächenmäßig und zahlenmäßig noch nicht ganz so selten bzw. dem Aussterben nahe wie die BM. Ich denke da muss es einen anderen Grund geben. Im Fall der Coast Redwoods wäre eine höhere Quote vielleicht schlicht kontraproduktiv oder zumindest überflüssig, weil der Wald eh schon sehr dicht mit Redwoods "zugepflastert" ist und für Sämlinge nur alle heiligen Zeiten mal ne Lücke frei wird.
Beim BM sieht das natürlich anders aus, aber vielleicht war's bei ihm früher auch mal so ähnlich? Er ist ja eine Lichtbaumart die kaum Konkurrenz verträgt, vielleicht soll durch die geringe Keimquote auch verhindert werden, dass zu viele Sämlinge auf engem Raum entstehen und sich so gegenseitig umbringen?
Keine Ahnung...
Urzeitliche Grüße, Clemens