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Autor Thema: Wachstumsdaten KM in NRW  (Gelesen 11584 mal)

Holger

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Wachstumsdaten KM in NRW
« am: 18-Februar-2021, 19:12 »

Hallo, ich hab mir mal das Register vorgenommen und die Daten von den KM rausgesucht, die sowohl Pflanzjahr, BHD, Höhe und Zeitpunkt der Messung enthielten. Da es doch einige Arbeit ist, habe ich mich zunächst auf NRW beschränkt. Die Werte streuen ordentlich, aber das war auch zu erwarten. Dennoch gewinnt man einen Eindruck über die Produktivität der KM.

Gruß, Holger
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Holger

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #1 am: 19-Februar-2021, 16:28 »

Zur besseren Lesbarkeit der Diagramme kann man mit den Mittelwerten arbeiten. Da sieht das erste Diagramm schon ganz aufgeräumt aus. Die Zahlen in Klammen geben die Anzahl der Datenpunkte wieder.
« Letzte Änderung: 19-Februar-2021, 16:32 von Holger »
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sequotax

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #2 am: 19-Februar-2021, 17:51 »

Schöne Wachstumsdiagramme !!!   8)
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Tom E

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #3 am: 20-Februar-2021, 09:45 »

Hallo Holger,

du könntest noch einen Graphen anzeigen lassen. Da du die Werte im Hintergrund sowieso hast, ist das vermutlich gar kein großer Aufwand. Schöne Idee auf jeden Fall.  :) Ich habe sie mal händisch grob eingezeichnet.

Gruß
Tom
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Holger

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #4 am: 20-Februar-2021, 13:44 »

Hallo Tom E: Ja, so etwas habe ich auch noch geplant. Fügt man zu dem ersten Diagramm noch Messwerte von kalifornischen KM dazu, dann sieht man, dass die Bäume in NRW sich mit ihren Mittelwerten nahtlos einfügen. Die Formel stammt aus der Ausgleichskurve von Excel, ist also nicht der Literatur entnommen.
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Tuff

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #5 am: 20-Februar-2021, 18:06 »

Holger, ich würd' die Höhe über dem DBH auftragen (also andersrum). Das liest sich dann besser wenn die Höhe wie zu erwarten bald 'stagniert' - in NRW schon bei 50 - 60 m ? wir sind hier nicht der 'sonnige Süden'.

Der Durchmesser wird bis in die ferne Zukunft weiter zunehmen.

So wie vorgeschlagen, flacht die Kurve dann ab, statt wie jetzt steil anzusteigen. 
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denniz

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #6 am: 20-Februar-2021, 19:22 »

Schöne Arbeit!
Selbst im klimatisch angenehmen NRW gehen die Daten schon gewaltig auseinander.. :o
Interessant wäre mal zu sehen, in welchen Bereichen die jeweiligen Champions wachsen,
und wo die Tröten.

Lg Dennis

Holger

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #7 am: 20-Februar-2021, 20:27 »

Das Diagramm stellt ja nur die Beziehung zwischen Höhe und DBH her. Interessant werden die Wachstumskurven nach Jahren. Ich versuche da von 0 bis 2500 Jahre mit Höhe und DBH. Dann kommt auch die x-Achse als Zeit vor.

Keiner der Bäume in NRW wurde bisher über 40 m (bis 60 Jahre) gemessen. Die noch kommenden Diagramme werden zeigen, dass das Wachstum in NRW sich aber mit dem in Kalifornien messen kann. Dort haben vermessene Bäume in 40 Jahren keine 40 m geschafft. Nach 80 Jahren dann um die 50 m. Das sollte die Favouriten hier auch noch hinkriegen.
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Tom E

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #8 am: 21-Februar-2021, 11:12 »

Schönen Sonntag,

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sich ein KM in Deutschland jemals mit einem in der Heimat "messen" kann. Auf die ersten Jahre kann er vielleicht mithalten, zumindest ein gutes Exemplar auf einem guten Standort, aber langfristig wird das kein Erfolg. Ich glaube noch nicht einmal, dass ein KM in Deutschland langfristig der Douglasie das Wasser reichen kann. Mehr als 40-50m je nach Standort erwarte ich nicht von der Baumart, auf besonders guten Standorten sind vielleicht 60m Höhe möglich.

Man muss aufpassen was man vergleicht, wegen keine 40m Höhe in 40 Jahren. Sieht man sich die "Rekordbäume" an, oder irgendwelche Durchschnitte oder gar eher schlechte Exemplare? Von den neuseeländischen 73m in 120 Jahren können wir hier nur träumen und selbst das wird von Ausnahmen in Kalifornien überboten, angeblich gibt es ein Exemplar das 82m in 120 Jahren erreicht hat.

In Bayern ist die Geschichte zum Glück sehr übersichtlich, bei nur 26 Einträgen und davon z.T. mit fehlenden Daten.  ;) Der für mich vielversprechenste Punkt liegt bei 9m, das sind die Bäume im Weltwald. Alter ist eigentlich falsch, es sollte Jahr nach Pflanzung heißen. Wobei nicht überall ein genaues Jahr bekannt ist... die ganz kleinen 2m Dinger habe ich weggelassen. 2m Höhe bei unbekannter Pflanzung -> wie kein Baum.

Gruß
Tom


Edit hat noch kurz BaWü reingeschmissen, ohne die alten 18xxer, die sowieso nicht größer sind und das Diagramm nur unnötig lang machen.
« Letzte Änderung: 21-Februar-2021, 11:38 von Tom E »
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Tuff

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #9 am: 21-Februar-2021, 13:43 »

Leider steht die Physik der Utopie entgegen. Um Wasser dauerhaft stabil in Höhen von 100m zu pumpen braucht es eine Sonnenenergie die wir hier in D einfach nicht haben. Bei Wassermengen (und hier wäre der Nebel hervorzuheben welcher die Krone auch ohne Pumpen erreicht) die wir hier mit der erforderlichen Zuverlässigkeit ebenfalls nicht haben. Da nutzen auch einzelne Spitzensommer nix wenn der neu gebildete 1m Trieb im nächsten Jahr schon wieder vertrocknet. Daher mag die Kurve in der Jugend - bei dieser langlebigen Baumart wäre das sowas wie Alter 100 - steil ansteigen, wird dann aber gegen die 200 deutlich nachlassen.


Um der Frage „Wann genau?“ mal auf die Spur zu kommen, müsste man mal für die Ältesten (über 100) die wir in D haben recherchieren, wie deren Höhe sich in den letzten 10 Jahren entwickelt hat.


Durch Schadereignisse wie Wipfelbruch wird das grundlegende Prinzip nicht aufgehoben, sondern lediglich verschleiert. Man kann aus einem Wifpelbruch nicht schlussfolgern dass der Baum andernfalls höher geworden wäre.
« Letzte Änderung: 21-Februar-2021, 13:46 von Tuff »
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Holger

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #10 am: 21-Februar-2021, 17:46 »

Hallo jetzt kommen die Charts:

1. Höhenwachstum bis 140 Jahre. Das Diagramm zeigt, dass die am besten wachsenden in NRW bisher gut im Plan liegen. Spannend wie es weitergehen wird....

2. Höhenwachstum bis 2500 Jahre. Es gibt da eine Lücke im Bereich der 200-400 Jahre alten. Ab 500 Jahre ist es vorbei mit der wachsenden Höhe bei etwa 110 m, es scheint sogar mit der Zeit etwas bergab zu gehen. Es heißt ja auch, dass die maximale Baumhöhe wegen der Kapillarkräfte nicht über 130 m gehen kann.

3. Dickenwachstum DBH. Auch hier bis 2500 Jahre. Die jährliche radiale Zunahme bis 140 Jahre liegt zwischen 5 und >10 mm inklusive Borke. Später, so ab 500 Jahre, beträgt die radiale Zunahme nur noch etwa 0,3 bis 0,6 mm. Die Angaben sind nicht so genau zu nehmen, aber das Dickenwachstum der Bäume geht deutlich zurück, wenn keine Höhe mehr dazugewonnen wird.

Gruß, Holger
« Letzte Änderung: 22-Februar-2021, 13:45 von Holger »
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Tuff

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #11 am: 22-Februar-2021, 23:00 »

Hatten wir den schon ?

 http://mbreg.de/forum/index.php/topic,789.msg29924.html#msg29924

Man müsste mal rauskriegen was aus dem geworden ist.

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Holger

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #12 am: 28-Februar-2021, 08:41 »

Auf unserer Webseite wurde jetzt der von lebenden Küstenmammutbäumen fixierte Kohlenstoff (ohne Nadel- und Astabwurf aber inkl. Wurzelwerk) pro Baum und nach Alter veröffentlicht. Die Daten wurden aus verschiedensten Quellen zusammengezogen und geben das durchschnittliche Wachstum bis 140 Jahre wieder, so wie es am natürlichen Standort in Kalifornien zu finden ist. Es sind Schätz- und Durchschnittswerte. Die in NRW am besten wachsenden KM konnten mit dem Durchschnitt bisher mithalten.

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Tuff

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #13 am: 28-Februar-2021, 14:50 »

30 Tonnen Kohlenstoff, das ist schon mal eine Hausnummer !  ::)

Um nochmal an die Höhendiskussion oben anzuknüpfen. Nehmen wir mal an, ein KM wird in 150 Jahren durchschnittlich auf jeden Fall 50m, bei (in D) optimalem Standort vielleicht auch öfters mal über 60 m hoch. Nicht viel mehr, weil die Spitze regelmässig abbricht oder auch mal vertrocknet. Vielleicht geht ausnahmsweise auch noch mehr, aber Ausnahmen müssen wir außen vor lassen. Vor allem wäre es derzeit noch rein spekulativ.

Der Durchmesserzuswachs bleibt davon unberührt ! und darauf kommt es an:

Auch mit einer schlanken sich nach oben verjüngenden Krone, befindet sich die grösste Masse dennoch immer in den unteren 2/3 des Stammes, einschliesslich sehr mächtiger Äste die rein mechanisch auch nur an einem gewissen Durchmesser 'befestigt' sein können.

Es bildet sich dann oben an einem sehr massiven Stamm, nach und nach, sehr wahrscheinlich so ein Gewurschtel aus zwieseligen Aufwärts-Stämmlingen, wie man es von Altbäumen in Kalifornien kennt.

Bei relativ freistehenden Bäumen ergeben sich vielleicht auch Bilder wie bei alten BM (zb. Grizzly Giant, Lincoln, General Grant, eigentlich fast alle) - also massive Stämme mit riesigem 'Pinsel' obendrauf.

Daher, würde ich sagen, macht das Fehlen einer obersten Krone in D, im Vergleich zu den Höhen der Wäldern an der Amerikanischen Westküste, innerhalb dieser kurzen Zeit (150 Jahre) bezüglich der Kohlenstoffbindung nicht sehr viel aus. Im Alter 500 würde das schon anders aussehen. Aber wer kennt das Klima oder die Bedingungen in 500 Jahren ?? Es macht Sinn, maximal 150 Jahre zu projizieren.

Es wäre aber vielleicht hilfreich, aus reiner Vorsicht, mal mit einem solchen vollholzigen Stamm begrenzter Höhe (50 oder 60 m) zu kalkulieren, statt die kompletten Höhen aus dem Originalhabitat zu vergleichen ? Also quasi die Stämme in Kalifornien mathematisch auf dieser Höhe zu 'kappen'.
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Holger

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Re: Wachstumsdaten KM in NRW
« Antwort #14 am: 28-Februar-2021, 21:42 »

Hallo Tuff, man könnte es mal so rechnen: nach 500 Jahren hätte bei gutem Wachstum der KM eine Höhe von 110 m und einen Basis-Radius von 1,75 m (DBH = 3,50 m) ohne Störungen. Radius in 60 m Höhe = 0,80 m.

Bei fortwährendem Absterben oder Abbrechen wäre aber jetzt die Krone so gewachsen, dass sie nur in 60 m Höhe dasteht, ebenso ist der Stamm mit 60 m nicht höher. Der Stamm wäre am oberen Ende aber nicht spitz auslaufend, sondern stumpf breit, wie es dem Dickenwachstum von dem großen Baum entspräche, d.h. der obere Radius wäre bei ca. 0,80 m, s.o. So können wir den Stamm als Kegelstrumpf ansehen mit einem Volumen von 320 m3. Wurzeln und Äste und Nadeln kommen dazu (+ 25 %), macht 400 m3 insgesamt. Trockenmasse wäre dann bei etwa 180 t entsprechend einem gebundenem Kohlenstoffgehalt von 90 t, entsprechend einer insgesamt aufgenommenen Menge an Kohlendioxid von 330 t pro Baum. Nicht berechnet sind Nadel- und Astfall, weil diese langfristig verrotten. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass der Baum mehr Substanz verliert als einer der nicht vom Frost und Wind belästigt wird. Das könnte das Wachstum insgesamt beschränken. Es sind also obere, bestmögliche Werte.

Wir haben aber gesehen, dass die 60 Jährigen KM in NRW mit der Durchschnittskurve aus Kalifornien mithalten können. Ich habe im Forum ein paarmal gelesen, dass die Bäume hier gerne zwieseln. Das mag zwar die Höhe beeinträchtigen, sollte aber keinen Einfluss auf das Volumenwachstum haben - hoffe ich jedenfalls.

Gruß,

Holger
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