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Autor Thema: Küstenmammutbäume im Bergischen Land  (Gelesen 21002 mal)

Tuff

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Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« am: 18-September-2015, 13:20 »

Hallo allerseits,

Ich weiß aus dem Stehrgreif eigentlich keinen einzigen KM im Bergischen, aber vermutlich gibt es doch irgendwo den einen oder anderen.

Falls nicht, mache ich einfach mal den Anfang :)

Ich würde selber eigentlich auch keine KM bei uns im Oberbergischen Land (jedenfalls nicht bei uns auf 400m Höhe) pflanzen, da die Winter gelegentlich doch sehr kalt und windig sind.

Vor einem Jahr habe ich jedoch ein paar Sämlinge im Botanischen Garten Bonn ausgegraben, unter dem großen KM ( ID-1184, Forum hier und hier ), welche nun größtenteils im einem schattigen Wald eines Waldbesitzers im Siebengebirge bei Königswinter stehen. Ich habe diesen einen Sämling bloß übrig gehabt - er war der mickerigste und nicht geeignet zum Auspflanzen im Wald - und möchte ihn in unserem Garten nun versuchen großzuziehen. 

Der Garten befindet sich mitten in einem kleinen Dorf, also in direkter Einfluss-Sphäre von Menschen, ich kann daher nicht garantieren daß der Baum mich lange überlebt, m.a.W. späteren Generationen ist er vieleicht (und vielleicht zusammen mit dem ganzen Garten) eines Tages einfach nur im Weg.

Ich habe ihn an eine Stelle gepflanzt, an der ich gerne eine schnell wachsende Konifere zwecks Beschattung des Gartenhauses brauche, welches im Sommer extrem aufgeheizt wird. Die Nähe zur großen Abies procera (oder nobilis) ist gewollt - der KM wird eines Tages mitten in deren weitausladenden, bis auf den Boden herabhängenden unteren Äste stehen, und zwar gegen Süden frei, so daß er immer genug Licht bekommt. Ich erhoffe mir durch diese Plazierung auch ein wenig Schutz vor frostigen Ostwinden.
Ultimativ war aber der Schattenwurf ausschlaggebend für den Pflanzort.

Direkt gegen Süden stehen zur Beschattung der Hütte in lockerem Abstand ein paar ebenfalls nur 20-30 cm große Thuja-Sämlinige, deren Zahl ich später vielleicht noch reduziere; und eine schon 1m große Abies grandis.

Instinktiv war mir eine windexponierte Lage mitten in der Wiese zu kritisch für einen KM; jetzt steht er nahe zu der Gruppe großer Koniferen (neben den der Tanne noch eine große, 50jährige gelbe Chamaecyparis, eine Schwarzkiefer und eine Eibe, alle ca. 50-60 Jahre alt) welche ihn nach Norden und Osten abschirmt.

Das Gartenhaus (oder sein Nachfolger?) wird eine Tages also in einer ungleichaltrigen Koniferengruppe stehen, mit Sonneneinfall lediglich von Südwesten.

Das Foto, vor ein paar Tagen in der allerletzten Abendsonne gemacht, zeigt einen Ausschnitt: Tanne rechts = Osten, im Hintergrund = gegen Norden die Chamaecyparis.

[ Direkt hinter der Hütte, rechts neben dem roten Ahorn, eine eher kleine Thuja, ein Relikt einer ehemaligen mindestens 80m m langen Hecke welche ich größtenteils entfernt habe, der Garten ist aber immer noch voll von diesen durchgewachsenen, ebenfalls bereits 50 Jahre alten und nach jahrzehntelangem Radikalschnitt nun eher kümmernden 'Restbäumen' mit verwachsenem Bonsai-Habitus. Ich mag diese sehr, sie sind ein willkommener Windschutz und eigentlich leicht zu pflegen, es passt mir gut daß sie nur langsam wachsen, und ich mag auch ihren Duft. ]

Ich war gerade dabei Hackschnitzel zu verteilen.
« Letzte Änderung: 24-Februar-2021, 02:45 von Tuff »
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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #1 am: 18-September-2015, 13:21 »

Der Sämling wurde im letzten Herbst gepflanzt, und war nur fingerlang. Dieses Jahr hat er circa 30cm zugelegt. Leider sind diese jungen Triebe alle sehr frisch und weich, weswegen ich davon ausgehe, daß sie den Winter ohne Schutz nicht überstehen werden. Ich hoffe daß ich rechtzeitig da sein kann wenn der Frostwind kommt (was mittlerweile oft erst im Januar passiert; früher war es Ende November ... ).

Ich denke daß ich ihn ab ca. 2,50m Höhe im Winter nicht mehr einpacken kann oder will; wenn er dann einen Winter ohne Schutz übersteht, dürfte er im Folgejahr die 3m erreichen, dann bekommt er auch einen Namen und ich werde ihn melden.
« Letzte Änderung: 18-September-2015, 22:49 von Tuff »
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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #2 am: 18-September-2015, 13:35 »

ps. Auf jeden Fall bekommt der Baum über den Winter wieder seinen Mauskragen. Vielleicht einfach eine Nummer größer als nötig und bis zur Spitze hoch reichend. Den kann man dann praktischerweise über den Winter mit Styroporstückchen füllen, was sich bei im Herbst ausgepflanzten winzigen BM bewährt hat.
« Letzte Änderung: 18-September-2015, 22:50 von Tuff »
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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #3 am: 18-September-2015, 22:51 »

Dieser Thread soll aber nicht nur meinen KM behandeln, ich würde mich freuen wenn es im Bergischen noch weitere KM gibt die hier vorgestellt werden, und deren Wachstum (bzw. Überleben) dann verglichen werden kann.
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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #4 am: 07-April-2016, 21:10 »

Im Oktober 2015 sah das Bäumchen so aus:
« Letzte Änderung: 07-April-2016, 21:12 von Tuff »
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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #5 am: 07-April-2016, 21:13 »

Die braunen Zweige sind sehr wahrscheinlich aufgrund Pilzbefall verwelkt. Da die anderen nach wie vor gesund aussahen, habe ich mir darüber keine Sorgen gemacht.
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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #6 am: 07-April-2016, 21:22 »

Bis Weihnachten gabs keinen nennenswerten Frost. Danach habe ich den ausgedienten Weihnachtsbaum (Tanne) gegen die Hauptwindrichtung so neben dem KM befestigt, daß man es am besten so beschreibt, der KM stand nun in dem Weihnachtsbaum. Zusätzlich ein paar Tannenzweige drumherum gesteckt.

Im Januar und Februar hatten bei uns im Bergischen Land alle kleinen Mammutbäume Glück, zugleich mit der Kälte fiel viel Schnee. Auch der KM war bedeckt - allerdings nur wegen der dichten Tannenzweige die ihn einhüllten.

Zum 01. März standen ein paar kalte schneelose windige Tage bevor, und ich habe den KM (samt Tanne) spontan auch noch in eine Plastik-Noppenfolie eingewickelt. Oben offen. Die Zypresse davor ist Friedhofsabfall, die habe ich bloß als temporären Schutz davorgepflanzt, weil sie halt herumlag.

Zu diesem Zeitpunkt war der KM immer noch unverändert frisch grün wie im Herbst.
« Letzte Änderung: 07-April-2016, 21:54 von Tuff »
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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #7 am: 07-April-2016, 21:25 »

Inzwischen habe ich die Folie wieder entfernt, nicht aber die Tanne. Der KM sah zuletzt (Ende März) immer noch unverändert frisch grün aus. Ich glaube nicht daß sich noch viel ändern wird. Leider hatte ich bei meinem letzten Besuch wieder dermaßen viel zu tun daß ich nur ein paar Fotos machen konnte und die finde ich grade nicht wieder... wenn ich sie finde reiche ich sie hier nach.

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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #8 am: 07-April-2016, 21:28 »

Interessant ist der Vergleich mit einer etwa gleichgroßen Thuja plicata, ebenfalls ein Sämling, die ich gleichzeitig mit dem KM und in wenigen Metern Entfernung pflanzte. Sie hat exakt die gleichen Bedingungen. Das Bäumchen habe ich überhaupt nicht geschützt. Es hat sich über den Winter krass verfärbt. 
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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #9 am: 07-April-2016, 21:31 »

Vergleicht mit einer ca. 3m hohen Thujas, ebenfalls nur wenige Meter entfernt, die aber etwas schattig steht - diese hatte sich praktisch gar nicht verfärbt.

Noch ein Vergleich mit einer älteren Thuja-Geruppe, auch nur wenige Meter entfernt, aber volle Mittagssonne. Vorne, zur Sonne hin, sind die Zweige ebenfalls verfärbt, aber weniger stark als der Sämling. Vor allem bleiben aber auch Zweige grün, die sich mittags im Schatten anderer Zweige befinden.

Ein Grund für die Unterschiede könnte sein, daß sich auf den dichten Zweigen der älteren Thujas dichter Schnee ansammelt, während dieser vom kleinen Sämling immer wieder herabrieselt bzw. keinen Halt findet, und dann bei geringer Mächtigkeit in der Sonne auch schneller abschmilzt.
« Letzte Änderung: 07-April-2016, 21:53 von Tuff »
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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #10 am: 07-April-2016, 21:39 »

Es scheint mir essentiell, in einem eigentlich ungeeigneten Winter-Klima, einen empfindlichen KM wenigstens in den ersten paar (4?) Jahren vor Frostwinden und direkter Wintersonne zu schützen, damit er möglichst schnell so kräftig wird, so daß er danach alleine zurechtkommt.

Sollte der KM später, bei einer Größe von sagen wir 200 - 300 cm, und dann ohne Winterschutz, mehr oder weniger 'erfrieren', hat er leider Pech gehabt.

Aber den Versuch möchte ich schone gerne erstmal machen.
« Letzte Änderung: 11-März-2021, 06:23 von Tuff »
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Tom E

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #11 am: 08-April-2016, 22:36 »

Hallo Micha,
womöglich wäre es nicht schlecht, wenn man ihn "schrittweise" an seine neue Umgebung gewohnt. Quasi Jahr für Jahr etwas weniger schützen. Was einen nicht umbringt...  ;)

Ich fände es schön, wenn du Wind und Temperatur messen könntest. Zumindest ich würde gerne wissen unter welchen Bedingungen das KMchen aufwächst.  ::)

Im Endeffekt kann er wohl mal wieder mehr als man ihm zutraut, Versuch macht kluch.

Gruß
Tom
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #12 am: 08-April-2016, 23:06 »

Naja, ich habe den KM bisher extrem geschützt. Es ist keine besondere Herkunft bzw. der Bonner Mutterbaum hatte im Botanischen Garten wohl kaum jemals eine 'Härteprüfung'.  Ich glaube schon daß er in zukünftigen Wintern Schäden davontragen wird.

Andererseits wird er in die weit ausladenden Äste der 10m entfernt stehenden starken Abies procera quasi 'einwachsen', und ringsumher habe ich eitliche andere Bäumchen als Begleitschutz gepflanzt: Vor allem einige Thuja, dann eine Abies grandis und mal sehn was noch dazu kommt. (Update 2020: Es kam noch ein kleiner KM als direkter Nachbar hinzu!) 
Ich hoffe daß der KM eines Tages aus einer Koniferengruppe herausragt, die zumindest die unteren 2/3 seiner Krone schützt.

Ja, Wetterdaten hätte ich auch gerne :) aber ich wohne nicht dort, komme nur selten hin, und kann auch nichts Elektrisches installieren. Wegen einem KM werde ich jetzt auch nicht ne Meßstation mit Solarpanel anschaffen.

Aber ich kann Daten der lokalen / regionalen Wetterstationen sammeln.
« Letzte Änderung: 11-März-2021, 06:25 von Tuff »
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Steffen

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #13 am: 09-April-2016, 13:18 »

Hallo Tuff, für Wetterdaten guckst du  am Besten hier



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Tuff

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Re: Küstenmammutbäume im Bergischen Land
« Antwort #14 am: 29-November-2016, 20:24 »

« Letzte Änderung: 25-Juni-2017, 13:48 von Tuff »
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