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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Thema gestartet von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 18:51

Titel: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 18:51
Hallo,
da gerade im Forum  vom großen Gm in Bensheim die Rede ist, der früher als der höchste Gm in Dt. angesehen wurde, klickte ich
im Register auf den höchsten Km in der diesbezüglichen Liste. Dieser soll in Weinheim an der Bergstr. stehen Pflanzjahr 1967 und 39,8m hoch sein. Um es kurz zu machen dies kann unmöglich sein. Zudem fielen mir weitere Ungereimtheiten auf.
Rekapitulieren wir die dortige Örtlichkeit nochmal, da sehr viele im Forum den dortigen Exotenwald schon besucht haben.
Der alte Km aus 1873 steht an einem steilen ca. Ost-West verlaufenden Sträßchen, dem Weihertalweg und ist ebenfalls im Bereich von fast 40m gemessen. Bei ihm, dem Km am Weiher im Park und dem Km am alten Forsthaus stimmen die Daten.
Von oben betrachtet steht der alte Km am linken Wegesrand des besagten Weihertalweges. Ca. 30-40m abwärts stehen ca. 8m vom  rechten Wegesrand entfernt zwei ob ihrer Größe auffallende Km. Diese werden im Register als ID180 geführt mit der falschen Anzahl
von 29 Stück. Das Pflanzjahr 1967 stimmt. Sie sind der Rest von 10 Km die von I. Martin geliefert wurden. Nachzulesen in DDG Nr. 77
wobei zusätzliche Informationen dem Exotenwaldführer von Weinheim gedruckt 1998 entnommen wurden.
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 19:01
Oben stehend sind diese zwei Km die also Kaldenkirchener Stecklingsbäume sind zu sehen. Die Anzahl beträgt also nicht 29
sondern 2. Diese haben mit Abstand den günstigsten Pflanzort aller Km in einer überfeuchten Hangmulde. Daher auch die Höhe des einen von 38,5m. Zu bedenken ist aber wie erwähnt daß legiglich 2 Bäume dieser Selektion an diesem milden Standort überlebt haben. Was erstaunt ist, daß sie fast die gleiche Höhe wie der bekannte Altbaum haben obwohl der fast 100 Jahre älter ist.
1995 wurde dieser noch mit nur 34m vermerkt. Er hat also offenbar erst mit der einsetzenden Klimaerwärmung nochmals zugelegt.
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 19:16
Ca. 40m hangaufwärts dieser zwei Kaldenkirchener Km steht eine größere Anzahl von Km aus 1972. Die Anzahl dürfte nach einer
kürzlichen Durchforstung bei etwa 20 liegen. Herkunft südlich San Franzisko. Im Register ist die Anzahl nur mit 1 Stück vermerkt.
Dieser Wunderbaum soll nun der höchste Km von Dt. sein. Das Forstamt hat 1995 eine Durchschnittshöhe von 14m gemessen.
Das ist für ein Gesamtalter von 26 Jahren nicht überwältigend. Zudem werden die Feuchtigkeitsverhältnisse hangaufwärts immer
schlechter und dieser Baum soll am obersten Zipfel des Bestandes stehen. Da ich vor ca. 2 Jahren dort war würde ich den höchsten
Bäumen eine Höhe knapp über 30m zubilligen. Man hat schließlich den Vergleich mit den erwähnten hohen anderen Bäumen und das
haut überhaupt nicht hin. Also ID14719 anzahlmäßig korrigieren und die Höhe rausnehmen bis nochmals korrekt nachgemessen wird.

                                                VG             Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Rainer am 05-Oktober-2013, 19:28
Hallo Bernt,

die Rekordliste ist Stand Mai 2011, also etwas veraltet. Im Juni dieses Jahres fand dort ein Treffen von Monumentaltrees (http://www.monumentaltrees.com/de/) statt. In dessen Rahmen wurde auch der hohe KM gemessen. Ich hatte zunächst die Höhe mit dem Nikon auf etwas über 40 m gemessen. Karlheinz hat dann am nächsten Tag mit einem Leica Disto D8 (http://www.amazon.de/Leica-764555-Disto-Entfernungsmesser-D8/dp/B002CQF78K/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1380993903&sr=8-1&keywords=leica+disto+d8) den Unterschied am Stammfuß, der 1,20 m beträgt, Millimetergenau gemessen. Dadurch ergibt sich jetzt eine Gesamthöhe von 40,5 m für den KM. Aber auch damit ist er nicht der höchste KM in Deutschland. Vor ein paar Wochen habe ich auf der Mainau diesen (http://www.monumentaltrees.com/de/deu/badenwurttemberg/konstanz/2924_park/14463/) KM mit 42,5 m Höhe gemessen. Nach Stand der Dinge dürfte das jetzt der höchste KM in Deutschland sein.

Viele Grüße,

Rainer
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 19:39
Hallo Rainer,
ich bleibe dabei. Es geht hier um einen Baum aus 1972 also ca. 40 Jahre alt. Dieser soll an der kehre des romantischen Weges,
also am obersten Rand dieser Anpflanzung stehen. Und dieser soll bereits an die 40m hoch sein. Entweder wurde der Baum verwechselt oder es liegt ein Meßfehler vor.

                                                VG              Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Rainer am 05-Oktober-2013, 19:48
Hallo Bernt,

ich habe mir das jetzt nicht näher angeschaut. Aber der KM auf der Mainau ist auch erst Pflanzjahr 1957 und 42,5 m hoch. Möglich wäre es also schon.

Viele Grüße,

Rainer
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 20:04
Hallo Rainer,
möglich mag es auf der Mainau sein bei wesentlich höheren Niederschlägen, zusätzlicher Bewässerung und Düngung und beständigem Nebel im Winterhalbjahr. Zudem fehlen immer noch 15 Wuchsjahre in deinem Vergleich.
Halte diese Wuchsleistung unter den beschriebenen Weinheimer Verhältnissen für unmöglich. Zudem litt dieser Bestand unter
wiederholten Frostschäden. 40m sehen jedenfalls anders aus.

                                             VG                       Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Bakersfield am 05-Oktober-2013, 20:38
Hallo Rainer,

der 40,5m-KM auf MT.com ist der alte 1874er. Von daher scheint Bernt Recht zu haben:

http://www.monumentaltrees.com/nl/deu/badenwurttemberg/rheinneckar/6570_exotenwald/8780/

Gemessen an der Wuchsleistung (gut 37m max.) der Sequoiafarm-KMs bei höchstwahrscheinlich besseren Bedingungen würden mich über 40m auch etwas überraschen.

Mal sehen, was KM-Spezi Mick dazu sagt... :)

Entwirrende Grüße,
Frank
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: xandru am 05-Oktober-2013, 21:16
Hallo,

Ich versuche mal etwas Klarheit in diese drei Standorte zu bringen:

Der alte Km aus 1873 steht an einem steilen ca. Ost-West verlaufenden Sträßchen, dem Weihertalweg und ist ebenfalls im Bereich von fast 40m gemessen.

Der alte KM ist die ID 201 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=201&search=Suche); er hat einen eigenen Thread (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=5357).

Seine aktuellen Werte im Register habe ich eben von Monumentaltrees/Rainer übernommen:
Dieser Eintrag ist im Prinzip unstrittig.

Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: xandru am 05-Oktober-2013, 21:38


Der Eintrag ID 180 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=180&search=Suche) steht laut Register oberhalb des Weges – also von oben kommend rechts. Mir ist nicht klar, ob die gemeldeten Koordinaten (https://maps.google.de/maps?q=49.53865,8.67735&hl=de&ll=49.53875,8.677249&spn=0.001634,0.002481&t=h&deg=90&z=19) überhaupt stimmen.

Der zugehörige Thread (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2217.msg19644#msg19644) steht leider im Mitgliederbereich und ist daher nicht öffentlich sichtbar. Die Exkursion geht den Weg von unten nach oben; also ist „links“ die Bergseite.

Auf dem Weg von der Kneiptretanlage hoch zum „Romantischen Weg“ haben wir links des Wegs von zwei KM den kräftigeren gemessen:

6.) S. sempervirens im Wald an Steilstück von unten rechts
   KM:
   Höhe: 35,4m
BHD: 1,05

Die alten Messwerte des Eintrags sind 35,4 m (08-2008) und 1,05 m (08-2008); die aktuellen Messwerte betragen 38,5 m (02-2012) und 1,11 m (02-2012). Das passt gut zueinander.

Da bereits im Thread die Rede von zwei Bäumen ist, muss die Anzahl des Eintrags wohl auf 2 korrigiert werden.

Rechts das Bild, das Micha im Dezember 2007 aufgenommen hat.

    (http://mbreg.de/wiki/thumb.php?width=250&f=A_6853.jpg) (http://mbreg.de/wiki/index.php/Datei:A_6853.jpg)
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: xandru am 05-Oktober-2013, 22:00


Dann ist da die ID 14719 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=14719&search=Suche). Diesen Baum hat Otzberger aus der Gruppe von 29 ausgegliedert, weil die Maße besonders hoch waren: 39,8 m (02-2012) und 0,86 m (02-2012).

Schließlich habe ich die verbliebenen Küstenmammuts eben als ID 17045 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=17045&search=Suche) eingetragen; die ID 180 betrifft ja nur die beiden Redwoods unten am Weg. Aus dieser Gruppe haben wir zur Zeit weder zuverlässige Maße noch Bilder.

Die Unsicherheit kommt also aus den summarischen Meldungen der frühen Zeit: Der alte Eintrag umfasste einst alle KMs in diesem Bereich, 2 unten am Weg wie auch über 27 oben im Wald. Von den oberen wurde einer ausgegliedert.

Ich hoffe, die fehlenden Angaben können jetzt den separierten Einträgen besser zugeordnet werden.

Ordentliche Grüße,
Wolfgang
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Mick Rodella am 05-Oktober-2013, 22:11
Hallo zusammen,

wie auch immer die Reihenfolge der Top-Bäume ist, sind doch bemerkenswerte Zuwächse zu verzeichnen. Den jetzigen Rekordhalter (Mainau-Martin-Zwiesel) hatte ich 2008 mit 36.5m vermessen, jetzt ist er also 42.5m hoch. Enorme 1.2m Zuwachs pro Jahr, wenn beide Messungen passen. Mehr, als man erwarten könnte, mit viel Glück (kein Rückfrieren, Sturmschaden, Vogelansitz) von einem 60jährigen Baum also offensichtlich machbar.

Die Bäume hier auf der Farm (Zwiesel und stärkster Einzelstamm) werden genau beobachtet und haben dieses Jahr 0.8m zugelegt, der höchste in der 1952er Gruppe hatte vor 2 Wochen ziemlich genau 38m, gleicher Zuwachs, bis sich eine blöde Taube...

Weinheim: alles korrekt im Register, ID 17045: Pflanzjahr 1972. ID 14719 ist umstritten, ich denke auch, dass es aufgrund des extremen Messwinkels zu Fehlern kommen kann. Messwert sollte auf jeden Fall bestätigt werden, er wäre mit 39.8m dem Augenschein nach 10 Meter höher als der Rest der Gruppe.

LG Micha
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: xandru am 05-Oktober-2013, 22:29
Ach ja…

Wenn man in Google Earth „fotorealistisch“ aktiviert, werden für dieses Waldstück die Bäume einzeln räumlich dargestellt. Das scheint aber derzeit nur im Raum von Heidelberg bis Bensheim zu funktionieren.

Der alte 1874er ID 201 steht demzufolge auf 200 m über dem Meer; die Spitze (stumpf dargestellt) ist auf 236 Metern Seehöhe. Die Höhe beträgt also (mindestens) 36 Meter.

Die beiden KMs ID 180 sind gut zu erkennen; sie haben eine auffällig bläuliche Farbe. Der Boden neben den Bäumen befindet sich auf 192 Höhenmetern. Die südwestliche Spitze ist auf 231 Metern, die nordöstliche Spitze ist bei 229 Metern. Damit sind diese (spitz dargestellten) Bäume 39 und 37 Meter hoch. Demnach sind die Koordinaten korrekt.

Oben in der Gruppe scheint der Waldboden bei 204 bis 210 Metern zu liegen und die höchsten Spitzen bei 236 Metern Meereshöhe. Damit erreichen die Bäume in der Zwanzigergruppe die Größenordnung von mindestens 32 bis 26 Metern.

Diese Methode ist alles andere als zuverlässig. Aber sie ist mal wieder besser als gar nichts. Und sie scheint die Vermutung von Bernt zu bestätigen, dass die Bäume oben in der Gruppe im Register zu hoch eingetragen sind.

Fotorealistische Grüße,
Wolfgang

@Micha: Das Pflanzjahr 1972 habe ich nachgetragen; danke :)  In der KM-Gruppe zeigt Google Erth keinen Baum, der die anderen um 10 Meter überragen würde.
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Rainer am 05-Oktober-2013, 22:36
Hallo Micha,

vom KM haben wir noch eine weitere Messung. Kouta von MT hat den KM im Mai 2011 mit knapp über 40 m gemessen. Als wir in Weinheim den KM gemessen haben, sagte er noch zu mir, dass seine Messung auf der Mainau nicht so genau war. Er denkt, dass der Baum höher als 40 m sei. Als ich dann zur Mainau bin, hat er noch gesagt, den müsse ich unbedingt messen. Habe ich natürlich gemacht 8)

Also, du hattest 2008 eine Höhe von 36,5 m, Kouta hatte im Mai 2011 eine Höhe von knapp über 40 m, ich hatte im September dieses Jahres dann 42,5 m. So gesehen würden die Messungen recht gut zueinander passen. Wie hast du denn die anderen KMs gemessen? Ich bin bei MT gerade dabei, die anderen KMs einzutragen. Deren Höhen lagen bei 34 und 36 m.

Als ich/wir beim KM in Weinheim waren, hatten wir keine Zeit mehr. Ich wollte eigentlich noch einen weiteren KM, eben den mit knapp 40 m messen, haben aber Augenscheinlich keinen so hohen vor Ort aufgefunden. Länger habe ich allerdings nicht gesucht.

Viele Grüße,

Rainer
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 05-Oktober-2013, 23:04
Hallo,
dieser jetzt einzeln separierte Km ID14719 als absoluter Rekordhalter ist weiterhin unplausibel.
Weiterhin noch eine Anmerkung zu den sicherlich erfreulichen Wuchswerten.
Es stellt sich halt die Frage in welcher Weise man diese Werte interpretiert. Freut man sich einfach darüber, obschon diese Leistungen
nun mal mit etwas Nachhilfe (Düngung, Bewässerung,teils Mulchung) zustande kommen oder bringt man folgerichtig auch den Realismus auf sich klarzumachen daß unter sogenannten Normalbedingungen diese Werte am vergleichbaren Standort eben nicht erreichbar sind.
Unter diesem Aspekt sollte man auch die Meßwerte betrachten die der eine oder andere von seinen Mammutbäumen liefert.

                                                   Relativierende Grüße             Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: xandru am 05-Oktober-2013, 23:14
Hallo Bernt,

dieser jetzt einzeln separierte Km ID14719 als absoluter Rekordhalter ist weiterhin unplausibel.

Dieser Baum ist seit 02-2012 separiert. Dass der Messwert umstritten ist, habe ich eben nachgetragen.

Aber im Augenblick steht die Messung von Thomas den Aussagen von anderen Besuchern gegenüber; u.a. Rainer, der nach kurzem Suchen dort keinen auffällig höheren KM gesehen hat. Ich würde gerne Thomas die Gelegenheit geben, auch seine Meinung zu sagen. Oder er wiederholt seine Messung; schließlich weiß er am besten, wo er suchen muss.

Daher warte ich auch noch ein wenig mit der neuen Rekordliste.

Abwartende Grüße,
Wolfgang
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Rainer am 05-Oktober-2013, 23:17
Hallo Wolfgang,

hinzu kommt noch, dass Karlheinz von MT am nächsten Tag nach dem Treffen noch im Exotenwald unterwegs war. Da hat er unter anderem den Nullpunkt bei ID 201 gemessen. Er wusste von mir, dass in dieser Region noch ein weiterer KM mit ähnlicher Höhe stehen soll. Auch er hat diesen nicht gefunden. Warten wir mal ab, was Thomas meint.

Viele Grüße,

Rainer
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: xandru am 06-Oktober-2013, 10:22
Hallo,

Noch ein Zitat aus einem anderen Thread:
Habe heute den KM ID201 in Weinheim vermessen. Er ist jetzt 39,1 m hoch und hat einen BHD von 1,65 m (mein Messverfahren stimmt also gut mit der alten Messung überein 2008:38,2m/1.6m) . Auch würde ich gerne einen besonders großen KM von ID180 abspalten.  Er (ID180) hat ein BHD von 1,11 m und eine Höhe von 38,5 m. Ein Stück hangaufwärts 49.538535,8.678217 steht ein KM mit BHD 0,86 m und einer Höhe von 39,8 m (!). Als Pflanzdatum ist 1972 angegeben. Er steht direkt nach der Wegkurve an einer Absperrung. Diese Messung sollte überprüft werden, da er möglicherweise der höchste KM Deutschlands sein könnte.

Damals war die ID 180 noch die Sammelmeldung für 30 KMs zwischen dem Weg unten und dem Wald oben.

Zitierende Grüße,
Wolfgang
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Mick Rodella am 07-Oktober-2013, 21:02
Zitat
Freut man sich einfach darüber, obschon diese Leistungen
nun mal mit etwas Nachhilfe (Düngung, Bewässerung,teils Mulchung) zustande kommen

Soweit ich weiß, wird bei den Mainauer "Gm" wohlwollend nachgeholfen, bei den Redwoods kaum/gar nicht.

LG Micha

Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 08-Oktober-2013, 08:36
Hallo,
daß in einem Park wie der Mainau der immer gut aussehen will, immer mal wieder bei Bedarf gewässert und gedüngt wird,
davon sollte man schon ausgehen. Und selbst wenn nur der Rasen unter den Bäumen gemeint ist kommt es den Bäumen auch zugute.
In der Farm hat Fr. I. Martin auch recht großzügig mit dem Dünger hantiert. Wurde durch Bodenproben nachgewiesen.
Als ich ca. 1995 mal die Farm besuchte war das ganze Redwoodgelände geflutet. Die hohen dortigen Wasserkosten waren auch im
Forum glaube ich schon Thema. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Ergebnisse aus dermaßen gepflegten Anlagen nicht so einfach
auf ähnliche Waldstandorte übertragen werden können, genau so wenig wie es für extrem günstige Sondersituationen im Wald gilt.

Nochmal zu der unplausiblen Messung. Dort an dieser Kehre des romantischen Weges ist der Hang extrem steil, fast unbegehbar.
Man steht wenige Meter vor den Bäumen. Eine Messung mit dem Laser ist daher dort kaum fehlerfrei.

                                                          VG                 Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: denniz am 08-Oktober-2013, 11:19
Hallo Bernt,

Zitat
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Ergebnisse aus dermaßen gepflegten Anlagen nicht so einfach
auf ähnliche Waldstandorte übertragen werden können, genau so wenig wie es für extrem günstige Sondersituationen im Wald gilt.

Das ist eine Lehre die aus den vielen Berichten über die Mammutbäume an verschiedenen Standorten gezogen werden kann.
( Ich habe diese Lehre für mich gezogen und meinen Standort für einigermassen geeignet angesehen.)
Jeder kann im Register sich genau anschauen wie es den Bäumen wo ergeht. Extremsituationen gibt es sicherlich
eher im Forst, vor Allem wenn nicht gescheit durchgeforstet wird, wie im Burgholz. In der Farm werden sich sicherlich
in den Gruppen einzelne Bäume durchsetzten, in der Gebrigsmammutbaumgruppe sind bereits zwei Bäume abgestorben,
die äusseren sehen deutlich vitaler aus, weitere Ausfälle sind im Inneren der Gruppe vorprogrammiert.

Wenn die Sequoia sempervirens in der Farm nun weniger Wasser bekommt als noch vor Jahrzehnten
wird auch dort ähnliches passieren. Der Boden hat keine gute Wasserspeicherkapazität (Sandboden).

ernüchterten Gruß
Denniz

Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 08-Oktober-2013, 12:52
Hallo Dennis,
da sprichst du ein heikles Thema an.
Wenn auf der Farm relativ übergangslos entscheident weniger oder gar nicht gewässert wird,
besteht insbesondere bei den Redwoods die eher flach wurzeln die Gefahr von Dürreschäden.
Wichtig dazu wäre zu wissen in welcher Intensität in den letzten 20 Jahren gewässert wurde.
Wenn die an das Gießen gewöhnt sind haben die hauptsächlich oberflächennahe Wurzeln ausgebildet,
was in Trockenjahren insbesondere fatal werden könnte. Kann ich natürlch aus der Ferne nur antippen.
Wäre natürlich fatal wenn die Redwoods um die es hauptsächlich geht unter der Obhut des Vereins Schaden nähmen.

                                            VG               Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Bischi am 08-Oktober-2013, 13:58
Hallo Dennis,
da sprichst du ein heikles Thema an.
Wenn auf der Farm relativ übergangslos entscheident weniger oder gar nicht gewässert wird,
besteht insbesondere bei den Redwoods die eher flach wurzeln die Gefahr von Dürreschäden.
Wichtig dazu wäre zu wissen in welcher Intensität in den letzten 20 Jahren gewässert wurde.
Wenn die an das Gießen gewöhnt sind haben die hauptsächlich oberflächennahe Wurzeln ausgebildet,
was in Trockenjahren insbesondere fatal werden könnte. Kann ich natürlch aus der Ferne nur antippen.
Wäre natürlich fatal wenn die Redwoods um die es hauptsächlich geht unter der Obhut des Vereins Schaden nähmen.

                                            VG               Bernt

Hallo Bernt
Da kann ich dich beruhigen, etliche Jahre wurde, unter Leitung der Stadtwerke, auf der Farm sogut wie nix bewässert.
Die Bäume sind also Trockenheit durchaus gewöhnt.
Die Bodenverhältnisse der Farm und die dadurch resultierenden Probleme sind uns bekannt.
Da wir dort aber anschauliche Bäume haben wollen und nicht solche die bei Trockenheit ständig ums Überleben kämpfen,
wurde unterstützend in Sommer großflächig gewässert. Nicht zuviel das die Bäume 'faul' werden und sich in Zukunft ständig 'bedienen lassen wollen', nur soviel um die Trockenheit auszugleichen.
Der dicke KM im vorderen Parkteil hat in diesem Jahr einen Höhenzuwachs von 80 cm getrieben, wie Micha mir letztes WE berichtete, es geht ihm also gut.
Übrigens sind die Wasserkosten zur Bewässerung der Farm kein Thema, es wird Grundwasser hochgepumpt, somit fallen lediglich Stromkosten an.

Beruhigende Grüße vom Jürgen
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Mick Rodella am 08-Oktober-2013, 18:02
Hallo Bernt,

würde nicht schaden, wenn man auch die Redwoods in der Farm (Hauptbestand) ab und zu wässern würde.
Die bekamen die letzten Jahre ganz sicher keinen Tropfen von Menschenhand ab.
Allerdings gibt es jetzt den Folienteich (östlich davon) nicht mehr, der etwas Feuchtigkeit abgab und vielleicht schon mal übergelaufen sein könnte.

Hoffe, soweit alles entwirrt  ;)

LG Micha


Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: denniz am 08-Oktober-2013, 19:01
Zitat
Wäre natürlich fatal wenn die Redwoods um die es hauptsächlich geht unter der Obhut des Vereins Schaden nähmen.
Hallo Bernt,

Diese Befürchtung teile ich allerdings nicht. Es gilt aber natürlich auch zunächst unbeachtete Gefahren auszuloten.
Mangelnde Wasserversorgung kann hier ausgeschlossen werden. Das Thema Winddruck und Begleitvegetation wird
Thema im November sein. Bodenverdichtung durch Besucher steht ebenfalls auf dem Plan, könnte für die Bergmammuts
von Bedeutung sein.

Hättest du noch weitere mögliche Bedrohungen im Blick, die uns bisher entgangen sind?

aufgeschlossenen Gruß
Denniz
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Odysseus am 08-Oktober-2013, 19:38
Wie sich die zuständige Försterei in Weinheim um die Mammutbäume kümmert,
sah man besonders 2003 im heißen Sommer.
Keinen Schlag hat man gemacht.

Erst als die Bevölkerung rebellierte, sich der Gemeinderat nach mehrwöchiger totaler Trockenheit und großer Hitze einschaltete, hat man sich dazu bequemt, die Feuerwehr zu holen, die dann ein wenig herumspritzte, als es zu spät war.

Viele Mammutbäume sind damals kaputt gegangen, andere wurden schwer geschädigt. Sieht man heute noch. Wo der Forumsmammutbaum steht, sind allein mindestens drei große Bäume der Trockenheit zum Opfer gefallen.

So viel zu den Fürsorgemaßnahmen in Weinheim.

Grüße
Walter
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 08-Oktober-2013, 19:42
Hallo,
ich würde auch empfehlen zumindest in längeren Trockenphasen vorerst zu wässern.
Das Wurzelsystem hat sich über 5 Jahrzehnte aufgebaut, da sind die letzten paar Jahre nicht so entscheident.
Oft sterben Bäume nach Trockenschäden erst Jahre später an Sekundärbefall etwa durch Hallimasch oder Borkenkäfer.
Trittbelastung ist ebenfalls wichtig. Obschon in der Sierra sandiger Boden vorliegt ähnlich der Farm wird doch über Bodenverdichtung
um vielbesuchte Bäume geklagt. Wo sich Mb zu nahe sind sollte man über eine frühzeitige Entnahme nachdenken und evtl.
passende Begleitvegetation nachpflanzen.

                                                   VG                Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Odysseus am 08-Oktober-2013, 20:08
Zitat
Wo sich Mb zu nahe sind sollte man über eine frühzeitige Entnahme nachdenken und evtl.
passende Begleitvegetation nachpflanzen.

Lieber Bernt,

mir ist in Kalifornien aufgefallen, häufig stehen die Mammutbäume in Gruppen. Sehr dicht zusammen beispielsweise im "House" oder im "Senate" im Giant Forest. Die Stämme berühren einander. Häufig haben auch die Wurzeln nebeneinander stehender Mammutbäume miteinander Kontakt. Im Heidelberger Arboretum wurde oben rechts am Eingang ein Mammutbaum gefällt, dessen Stumpf nach einigen Jahren immer noch weiter bis zu einer mehrere Zentimeter dicken Schicht völlig überwallt wurde. Er muss von einem der Nachbarbäume versorgt worden sein.

Mein Vater und ich haben auch schon Fichten in engen Gruppen stehen lassen, und sie sind jetzt nach 50 Jahren 35 m hoch und sehen prächtig aus. Z. T. besser als Einzelbäume in der Nähe.

Ich würde die Mammutbäume auf der Farm nicht weiter stellen.

Grüße
Walter
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 08-Oktober-2013, 20:30
Ja Walter,
wer im Graben steht soll nicht mit Dreck werfen, sagte mal ein Politiker.
Über Jahre wurde doch der forstliche Gm- Anbau als easy doing angesehen. Man pflanze im Reinbestand - über den Pflanzabstand wird man sich schon einig werden. Dagegen hatte ich schon immer darauf hingewiesen, daß der Gm eigentlich eine Mischbaumart ist.
Nun hat sich eben wenn auch erst nach 140 Jahren im Fall Weinheim herausgestellt daß entsprechend den Klima- und Bodenverhältnissen Auflösungserscheinungen eintreten. Es liegen bei diesem Bestand keine homogenen Bodenverhältnisse vor.
Der Bestand stockt im wesentlichen auf einem mäßig frischen lehmigen Grushang, im Westen etwas Löß. Im Osten ist eine mäßig
frische Mulde.(entnommen Münch u. Wilhelm 140 jährige Gm in Weinheim). Am Oberhang zeigte sich schon früh, daß es hier etwas zu trocken für Gm ist. Dort entstanden 2003 die meisten Ausfälle. In der feuchteren Mulde stehen demgegenüber die höchsten Gm
relativ dicht nebeneinander.
Ist nun das Forstamt schuld, daß die Gm nicht wie die meisten anderen Arten den Trockensommer aushielten?
An sich ist es nicht üblich den Wald zu bewässern. Nun werden jetzt einige sagen es ist halt ein Exotenwald mit besonders kostbaren
Arten. Dann muß man aber auch zumindest für den Gm zugeben daß er hier nicht Reinbestandstauglich ist und man ein Kunstprodukt
erhält. Ich glaube also nicht daß es die Aufgabe des Forstamtes ist jeden Exoten mit Riesenaufwand durchzuschleppen.
Halte es für angebrachter die Leistungen die zu diesen schönen Beständen führten zu würdigen.

                                                    VG                 Bernt
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: denniz am 08-Oktober-2013, 20:53
Hallo Bernt,

Die Sequoiadendrongruppe in der Farm, die wirklich sehr eng gepflanzt wurde, zeigt einen deutlichen
Vitalitäts-Unterschied vom Rande hin zur Mitte der Gruppe. Dort sind bereits zwei Exemplare abgestorben,
die anderen Bäume innerhalb der Gruppe sind wesentlich dünner und weniger beastet als die randständigen BM.
Die KM-Gruppe zeigt einen ähnlichen Habitus, wohl aber weniger ausgeprägt. Tatsächlich sollte abgewägt werden ob
Entnahme oder Bewässerung die bessere/kostengünstigere Lösung ist.

Hier zeigt sich das der Pflanzabstandsdiskussion unter forstlichen Bedingungen einen weiteren Faktor
enthalten sollte, nämlich die Wasserspeicherkapazitäten des Bodens. Bodenverdichtung sorgt ebenfalls für
eine verminderte Aufnahme von Niederschlag.

Ein altes Gärtnersprichwort sagt: Einmal Hacken ist besser als zweimal giessen.

verschiebenden Gruß
Denniz
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Odysseus am 08-Oktober-2013, 22:03
Hallo Bernt und Denniz,

kann sein, dass wir da verschiedene Auffassungen haben. Ich sehe den Exotenwald in Weinheim und das etwa gleich alte Arboretum in Heidelberg und viele andere Anpflanzungen als einen Kulturschatz an, den man erhalten sollte, weil er einfach schön ist, weil er vielen Leuten hier, die nicht reisen können, etwas absolut Unvergleichliches bietet. Und je älter dieser Kulturschatz wird, desto schöner wird er.
Und wie vieles vom Menschen Geschaffene, sollte er gehegt und gepflegt werden. Er ist von weitsichtigen Menschen vor über hundert Jahren angefangen worden und in unsere Hände gelegt worden. Wir tragen dafür die Verantwortung. Auch wenn es Geld kostet.

Ich war schon in vielen Parks. Und die schönsten von ihnen sind völlig von Menschen designt und bepflanzt und werden von ihnen erhalten, auch dank Hunderttausenden Besuchern, z. B. The Lost Gardens of Heligan oder Stourhead, denn "es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot" (Rainer Maria Rilke).

Wenn Förster ein solches Kleinod wie Weinheim zu betreuen haben, sollten sie alles in ihrer Macht stehende einsetzen, um es zu erhalten.
Wenn sie das nicht tun, sind sie da fehl am Platz.

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Küstenmammutbaumwirrnis in Weinheim
Beitrag von: Waldläufer am 08-Oktober-2013, 23:24
Hallo Walter,
bei Parks und Arboreten teile ich im Prinzip deine Ansicht. Wobei nie so klar ist wann die Toleranzschwelle bei der betreffenden
Baumart überschritten ist und der Mensch eingreifen sollte.
Allerdings handelt es sich beim Exotenwald Weinheim um ursprünglich forstliche Versuchsanbauten wie sie in der damaligen Zeit
in Mode waren. Man versprach sich schlicht einen forstlichen Mehrertrag. Bei diesen forstlichen Anbauten ist diese Absicht zwar
inzwischen in den Hintergrund getreten und das Sightseeing in den Vordergrund aber es ist wohl kaum durchführbar solche Anbauten
dauerhaft z.B. zu bewässern, sofern sie nicht klimastabil sind. Ich glaube da stößt man einfach an die Grenzen des machbaren.
In Amerika kommt auch niemand auf die Idee die Auflösung der kleineren Reinbestände aufhalten zu wollen. Vielleicht ist es viel
sinnvoller die folgende Artenanreicherung ebenfalls darzustellen eben die Sukzession bis zu einer Verjüngung der Gm.

                                                         Viele Grüße             Bernt