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Autor Thema: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen  (Gelesen 18801 mal)

Bakersfield

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #30 am: 15-Mai-2015, 19:47 »

Zitat
Ich lach mich tot.....du bist echt der beste.....deine oberlehrermäßigen Sprüche kannst dir sonswohin schieben du Held....

Danke Wayne, zuviel der Ehre.. ;) Ich fasse das jetzt mal nicht als Beleidigung auf :-*

Besucherandrang ist mit Sicherheit eine ernstzunehmende Gefahr für den Bergmammutbaum.
Natürlich wäre eine Terasse dort völlig mit der Kanone auf den Spatz geschossen.
Mit der Hacke unter einem Baum zu arbeiten ist in der Tat nicht gut für das Feinwurzelsystem welches
sich auch dort direkt unter der Oberfläche befindet. Grosse Teile der Wurzelscheibe befinden sich ohnehin
schon unter Pflasterstein und Asphalt.

Lukas Wiesner hat doch meines Wissens nach eine Bewässerungsleitung an seinen Riesen gelegt,
Ein so besonderes Exemplar wie dieser Baum in der Jahnstrasse hätte sich das ebenfalls verdient.

beim Baum bleibend
Denniz

Ok, Denniz, ich stimme zu, dass man beim "Unkrautjäten" dort nicht zu rabiat vorgehen sollte. Die Feinwurzeln sind in den obersten ca. 20cm aber nicht betroffen. Die befinden sich mWn weiter unterhalb.

Ein großes Glück des Baumes und wahrscheinlich auch ein wichtiger Grund für sein immenses Wachstum sind, trotz der versiegelten Flächen, die großen Gärten mit Teich südlich und südwestlich von ihm. Von dort bekommt er das meiste Licht. Und dort werden sich auch die meisten seiner Wurzeln befinden.

Ich glaube auch nicht, dass er ein Wasserproblem hat. Trotzdem kann man natürlich über eine Vorrichtung für zusätzliches Wasser nachdenken. Aber sobald es trockener wird, wird bestimmt auch der Rasen im Garten gesprengt... ;)

Wir sollten den Baum aber definitiv genau beobachten und auch der Ursache für den seifigen Ausfluss auf den Grund kommen. Wobei ich zu 99% sicher bin, dass dieser keinen Zusammenhang zum Freiräumen der Ostseite hat.


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denniz

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #31 am: 16-Mai-2015, 08:18 »

Hallo Bergmammutbaumfreunde,
Das habe ich ja auch nicht behauptet, dass die Schädigung mit der Säuberung der Fläche zutun hat.
Wollte auf die von euch veränderte Situation hinweisen, die zwar besucherfreundlicher ist, aber nicht
unbedingt für den Baum. Dieses Zitat von Tuff macht eigentlich klar worauf ich hinaus will:

Zitat
Nochmal kurz zur Sierra: Ein über 10.000 Jahre gewachsener Boden kann nicht mit unseren seit 1000 Jahren fast überall und immer wieder mal 'gestörten' (gerodeten, beackerten, befahrenen) Böden verglichen werden. Auch kann ein Baum der in solch einer Umwelt aus einem Sämling wuchs, welcher also von Anfang (!) an seine Wurzeln der Feuchte auch lateral hinterher schickte, nicht mit einem ausgetopften Bäumchen verglichen werden.
Man kann die wertvollen besonderen Eigenschaften einer jahrtausendalten Wildnis auf keine Weise durch menschliche 'Rekultivierung' nachbauen. Und wenn, wäre der Aufwand unbezahlbar.

Der Boden, sein Zustand und eben auch die Bearbeitung bzw. Belastung scheint für den Bergmammutbaum eine grosse Rolle zu spielen.
Das mit dem Mulch ist eine super Idee Jochen! Ein Bewuchs, der zusätzlich den Boden lockert und vor Austrocknung schützt, aber nicht
den mächtigen Stammanlauf verdeckt wäre dann das Sahnehäubchen. (Farne?)

@Bakersfield: Feinwurzeln sind schon ab 1cm Bodentiefe anzutreffen.
Zitat
Die Wasseraufnahme erfolgt über die Wurzelhaare und die feinen Seitenwurzeln. Ältere Wurzeln sind verkorkt und dienen nur mehr der Wasserleitung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wurzel_%28Pflanze%29



konstruktiven Gruß
Denniz



JNieder

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #32 am: 16-Mai-2015, 09:35 »

........, auch schon wegen der vielen Vierbeiner, ........

Hinterlassenschaften von Vierbeinern waren nicht zu entdecken.
Aber von den Zweibeinern haben wir - als die Hecke noch davor stand - erheblich mehr "Dreck" weggemacht.
War so eine richtig perfekte "Kuschelecke" für Obdachlose, Säufer und sonstige Notdurftdürftige. 8)
Hatte der Baum definitiv auch nicht verdient.

Kuscheliger Gruß
Jochen
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Bakersfield

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #33 am: 16-Mai-2015, 09:44 »

Hallo Bergmammutbaumfreunde,
Das habe ich ja auch nicht behauptet, dass die Schädigung mit der Säuberung der Fläche zutun hat.
Wollte auf die von euch veränderte Situation hinweisen, die zwar besucherfreundlicher ist, aber nicht
unbedingt für den Baum. Dieses Zitat von Tuff macht eigentlich klar worauf ich hinaus will:

Zitat
Nochmal kurz zur Sierra: Ein über 10.000 Jahre gewachsener Boden kann nicht mit unseren seit 1000 Jahren fast überall und immer wieder mal 'gestörten' (gerodeten, beackerten, befahrenen) Böden verglichen werden. Auch kann ein Baum der in solch einer Umwelt aus einem Sämling wuchs, welcher also von Anfang (!) an seine Wurzeln der Feuchte auch lateral hinterher schickte, nicht mit einem ausgetopften Bäumchen verglichen werden.
Man kann die wertvollen besonderen Eigenschaften einer jahrtausendalten Wildnis auf keine Weise durch menschliche 'Rekultivierung' nachbauen. Und wenn, wäre der Aufwand unbezahlbar.

Der Boden, sein Zustand und eben auch die Bearbeitung bzw. Belastung scheint für den Bergmammutbaum eine grosse Rolle zu spielen.
Das mit dem Mulch ist eine super Idee Jochen! Ein Bewuchs, der zusätzlich den Boden lockert und vor Austrocknung schützt, aber nicht
den mächtigen Stammanlauf verdeckt wäre dann das Sahnehäubchen. (Farne?)

@Bakersfield: Feinwurzeln sind schon ab 1cm Bodentiefe anzutreffen.
Zitat
Die Wasseraufnahme erfolgt über die Wurzelhaare und die feinen Seitenwurzeln. Ältere Wurzeln sind verkorkt und dienen nur mehr der Wasserleitung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wurzel_%28Pflanze%29


konstruktiven Gruß
Denniz

Hallo Denniz,

das Mulchen ist sicherlich der kleinste gemeinsame Nenner, den wir hier erreichen können.

Über die Wurzeln könnten wir noch lange diskutieren. Wo man welche Wurzeln bei welchem Baum genau vorfindet, ist wahrscheinlich ein Thema, welches den Rahmen hier sprengt. Danke für den Wikipedia-Link. Von der "1cm Tiefe" habe ich zwar nichts gefunden, dafür zeigt dieses Zitat...

Zitat
Die dünnen Feinwurzeln besitzen oft nur eine kurze Lebensdauer und sind für die Wasser- und Nährstoffaufnahme zuständig.

...dass gelegentliche mechanische Schäden an einigen Feinwurzeln für den Baum kein Problem sein sollten. Von den Grobwurzeln werden unaufhörlich neue Feinwurzeln gebildet.

Von meiner Seite soll's das in der Wurzel- und Freiräumdiskussion gewesen sein. Ich begrüße, dass der Baum für die Besucher und die Anwohner nun besser erlebbar geworden ist. Es ist langfristig nicht nur zu seinem Besten sondern auch für die Baumart an sich. Denn als herausragender Stellvertreter wird er hoffentlich viele Menschen für diese Bäume im Speziellen und die Natur im Allgemeinen begeistern. Ebenso wie wir es uns mit der Sequoiafarm erhoffen... :)

Naturbegeisterte Grüße,
Frank
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denniz

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #34 am: 16-Mai-2015, 10:24 »

Zitat
Wichtig: Im Sommer nicht austrocknen lassen, vor allem nicht über einen längeren Zeitraum bei Hitze! Am besten die Baumscheibe mulchen. Durch Trockenheit geschwächte Bäume werden seit einigen Jahren durch den Schadpilz Botryosphaeria dothidea befallen. Diese gefährliche Pilzkrankheit, kann auch einen alten Mammutbaum zu Absterben bringen.
http://www.gartendatenbank.de/wiki/sequoiadendron-giganteum

Nun, leider finde ich zur Wurzeltiefe keinen "Beweis" im Internet, habe aber selber schon solche Wurzeln in dierekter Bodenschicht
aus Versehen freigelegt. Jedenfalls fand ich diese Info noch ganz hilfreich. Eigentlich müsste unter dem Baum auch mächtig
Nadelstreu liegen. Wurde diese abgeräumt? Mir ist aufgefallen wie langsam (fast überhaupt nicht) sich die BM-Streu zersetzt.
So könnte man sich eben durch absolute Unterlassung doch sogar das mulchen sparen... ;)

aktivitätsoptimierten Gruß
Denniz

TaunusBonsai

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #35 am: 16-Mai-2015, 12:28 »

Moin zusammen,

als wir letzte Woche an dem Baum waren, um die "Schaumerscheinung" zu begutachten, stellten wir schon fest, dass in dem freigeräumten Bereich einige auch dünnere Wurzeln freigelegt waren und sind dort schon zum Schluss gekommen, dass eine gute Schicht Mulch eine gute und schnelle Schutzmaßnahme darstellt.

wurzelschützender Gruß aus'm Taunus vom Ralf


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Bakersfield

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #36 am: 16-Mai-2015, 12:59 »

Dann habt ihr mich also hiermit überzeugt, dass auch bei älteren Bäumen Feinwurzeln in Stamm- und Oberflächennähe zu finden sind. Man mag ja bei den Bäumen, die man so in Parks besucht, nicht anfangen die Wurzeln freizugraben... :-\

Ich war bisher davon ausgegangen, dass die alten dicken Starkwurzeln in Stammnähe gröber strukturiert sind als weiter weg vom Stamm. Und dass sie sich eher weiter unten feiner vernetzen.

Aber so lernt man ständig weiter etwas dazu... :)
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Tuff

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Re: BM ID 528 in Nettetal-Kaldenkirchen
« Antwort #37 am: 16-Mai-2015, 13:50 »

Es ist langfristig nicht nur zu seinem Besten sondern auch für die Baumart an sich. Denn als herausragender Stellvertreter wird er hoffentlich viele Menschen für diese Bäume im Speziellen und die Natur im Allgemeinen begeistern. Ebenso wie wir es uns mit der Sequoiafarm erhoffen... :)

Das ist genau der Punkt. Eine kleine Stelle vertrampelter Boden (nur von einer Seite) ist von Baum und Menschen zu verschmerzen wenn es um dies wichtige Funktion geht, und darum, ob der Baum eines Tages zu beliebt ist um einer Bebauung weichen zu müssen. Wenn er im Weg ist.
Davor ist leider kein Baum gefeit wenn es nur irgendwo im Umkreis von 3km Menschen gibt.

Wie man sieht, habt ihr ja auch bereit eine Lösung für den Konflikt gefunden.

Die Nadelstreu sollte man in der Tat einfach liegen lassen. Es gibt Bäume (etwa Bonn - Ramersdorf) wo sie nie abgeräumt wurde und die Bäume sehen dennoch gut aus. Allerdings wird sie in der Sierra alle 15 - 30 Jahre  durch Feuer 'mineralisiert', also in Asche = Nährstoffe umgewandelt.
Übrigens verrottet sie nicht mal besonders langsam, der Baum häuft sie nur schneller auf als jede andere Konifere.

Ich finde an allem Gesagten ist eigentlich was dran. Es sind gar keine Widersprüche, wenn man sie nicht extra draus macht. In den meisten 'gestörten' Fichtenplantagen-Waldböden oder kultivierten rasengemähten Parks oder in regelmässig betretenen Baumscheiben finden sind oberflächennah (<5cm) nur wenige Feinwurzeln. und zwar m.E. wenger wegen dem Betreten an sich, sondern wegen der behandlungsbedingten (etwa Rasen mähen, fehleneder Unterwuchs) Austrocknung.
 
Andererseits häuft sich in einer 'Wildnis' oft rasch Humus auf, unter / in dem sich - bei nicht zu trockenem Klima -  jede Menge Feinwurzeln befinden. Es geht bei diesen oberflächennahen Wurzeln (die in der Tat ständig neu gebildet werden) nicht nur um Feuchte, sondern auch um die Luftversorgung - sie sind sozusagen die Lunge der Wurzel. Und die muss, wie bei uns Menschen auch, feucht gehalten werden. Daher ist be trockenem Wette eine Humusauflage, oder Mulchschicht, sehr wichtig.
Haben wir eigentlch einen Wurzel-Thread ? Dort könnte man das Thema ja weiter diskutieren.
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