Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Projekt Mammutbaum

Baumprojekt in Östringen

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Richard:
Hallo Michael,
danke für Deine weitere ausführliche Antwort.
Ich habe heute noch ein halbstündiges Telefonat mit der Umweltbeauftragten geführt. Diese war vom Projekt sehr begeistert. Allerdings war sie eher für die einheimischen Baumarten, als für die Mammutbäume und andere Exoten. Warum, ist mir schon klar. Die meisten sind natürlich eher auf die einheimischen Baumarten bedacht. Sie hat mir Unterstützung angeboten und will auch dafür sorgen, dass wir in absehbarer Zeit auf öffentlichen Flächen der Stadt Bäume auspflanzen dürfen. Zudem prüft sie noch die rechtliche Lage und versucht etwas schriftliches zu organisieren und hat auch vor, mir bei der Umschreibung zu helfen. Alles in allem sehr positiv.
Dann habe ich noch mit dem Bauamt einer anderen Gemeinde in der Umgebung telefoniert und angefragt, ob wir mit unserem Projekt ein paar Bäume in deren Stadtpark auspflanzen könnten. Es handelt sich dabei um den Schlosspark von Angelbachtal. Dort stehen sehr alte Bäume, unter anderem auch ein uralter Ginkgo und eine ebenfalls sehr alte Hängebuche. Die Fläche beherbergt auch ein paar BM und bietet noch viel Freiraum für anderes/weiteres Gehölz. Der Beamte versprach mir die Thematik im Stadtrat anzusprechen und ich schickte ihm noch eine E-Mail mit Bildern und den wichtigsten Infos etc. Ich halte Euch auch darüber auf dem Laufenden.

Ich habe mich nun entschieden die Obstbäume vorerst noch nicht auszupflanzen, mich den Rest des Jahres mit dem Thema etwas weiter zu beschäftigen und dann im nächsten Jahr ausgewählte Sorten großzuziehen. Im Nachhinein kann ich dann ja immer noch den ein oder anderen Baum hinzupflanzen. So stelle ich mir das jetzt mal vor.
Ich denke nicht, dass man das Grundstück einfach von Jetzt auf Gleich bepflanzen kann. Meine Ansicht ist, dass wir uns dieses Jahr hauptsächlich um die Bäume kümmern und auch da über die Jahre vielleicht noch den ein oder anderen hinzupflanzen und somit auch nicht gleich alles zupflastern. Im nächsten Jahr würde ich dann am liebsten damit beginnen, Wildgräser und Farne etc. hinzupflanzen. Somit ist das Ziel auf lange Sicht, dass man eine natürliche Umgebung einleitet, die sich über die Jahre langsam aber stetig immer mehr selbst unterhält. Soweit wie eben möglich.


--- Zitat von: Tuff am 25-Juni-2015, 01:03 ---Und jetzt kommt auch mal Schelte... Du hast eine große Anzahl Bäume angezogen ohne auch nur annähernd ausreichende Fläche dafür. So etwas finde ich fahrlässig und es macht mich fast schon wütend dann zu hören "Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen." Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Pflanzen in den nächsten 2 Jahren in viel zu kleinen Töpfen immer größer werden und ihre Wurzeln zu einem Spaghettiklumpen deformieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen sieht so aus, daß man zuerst die Verwendung der Pflanzen (einigermaßen) abschätzt, und dann erst anzieht. Schelte Ende.
--- Ende Zitat ---

Ja, ich weiß, ich weiß. Aber daran kann ich jetzt auch nicht großartig was ändern, als die Bäume eben zum einen so schnell wie möglich auszupflanzen und/oder in die größtmöglichen Töpfe zu pflanzen. Ein positives ist, dass man für die Zukunft lernt. Ich mache alles dafür, dass die Bäume so schnell wie möglich ausgepflanzt werden und suche mir auch Leute, die mich dabei unterstützen. Mehr kann ich jetzt momentan nicht machen. In Zukunft weiß ich jetzt, wie man es macht bzw. nicht macht.

Dass die Stieleichen so verdammt langsam wachsen, habe ich in den letzten drei Jahren auch sehr intensiv beobachtet. Bei mir wachsen die Rotbuchen aber noch langsamer. Hat einer von Euch mit dieser Baumart Erfahrung (Rotbuche)? Von den Esskastanien werde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein paar auspflanzen (als temporäre Beimischung). Von den Rosskastanien eher keine. Traubeneichen fand ich die ganzen Jahre eher nicht so spannend (warum, weiß ich nicht genau), doch seit Anfang des Jahres finde ich an denen auch immer mehr Gefallen.

Ich werde mir in der nächsten Zeit Eure ganzen tollen Ratschläge und Ideen verstärkt durch den Kopf gehen lassen und sie dann am Ende mit meinen vermischen. Wenn ich meine Mitte gefunden habe und der erste Prototyp eines Pflanzplanes steht, werde ich diesen hier gleich einstellen.

Und nein, ich muss nicht alles auf einmal bepflanzen und es macht auch nichts wenn die BM etwas voran wachsen.

Danke Dir

Gruß
Richard

Tom E:
Hallo Richard,
du musst umbedingt bedenken, dass ein 25m breiter Streifen für Großbäume nicht wirklich viel ist. Solange sie klein sind natürlich schon, aber bereits im Alter 50-100 sieht die Sache etwas anders aus. Für eine einzeln stehende 200jährige Rotbuche würde die Hälfte der Fläche nicht reichen und selbst eine im Buchenbestand groß gewordene braucht irgendwann ihre 10-15m Kronendurchmesser, wobei dieser je nach Konkurrenz auch gern mal Richtung 20m gehen wird. Auch bei einer Fichte im Bestand kann man nach 100 Jahren von 10m Kronendurchmesser ausgehen. Selbiges wie bei der Buche bei einer Eiche, wenn man sie nicht ihr ganzes Leben auf zu kleinem Raum wachsen lässt. Ein interessanter Aspekt bei dieser Baumart ist vielleicht, dass man durch späten Konkurrenzdruck womöglich relativ viel Kronentotholz produziert. Je nachdem was man will, ist etwas jugendliche Konkurrenz aber wohl nicht verkehrt. Nur bei den Mammuts und Randbäumen (was eigentlich viele sind) würde ich mir diese sparen.
Fakt ist, dass du auf solch einer Fläche wohl nur schwer viele deiner Jünglinge pflanzen kannst. 800 Bäume sind schon eine mächtige Zahl, wenn man keine Baumschule für Großabnehmer ist.  ;) Du könntest die Fläche natürlich in 2x2m Verband vollpflanzen, aber das ist ja nicht in deinem Sinne.
Ich habe mir erlaubt, noch einmal etwas wild zusammenzuwurschteln. Draufsicht und Seite von rechts nach links, wobei die Baumarten nicht alle den deinigen entsprechen. Beim Kritzeln hat mich irgendwann die Motivation verlassen, besonders die UM haben sehr darunter gelitten, die Lärchen wurden etwas astlos. Aber für eine Vorstellung sollte es leicht reichen. An den Eiben hat sich übrigens auch nichts geändert, die fände ich nach wie vor passend. Vielleicht hätte Remi welche für dich. Am Bestandesrand würden sich übrigens auch verschiedenste Sträucher anbieten, vielleichst ziehst du dir da auch noch ein paar wenige. Wobei du für die natürlich leichter einen Platz findest, als für 200 Eichen.  ;)

Gruß
Tom

heiquo:
Tolle Zeichnung Tom, Respekt! Gefällt mir sehr gut mit den Farben.
Wie lang hast du dafür gebraucht?
Kann ich das Bild verwenden bzw kannst du mir das mal in größerer Auflösung schicken?

Grüße, Heiko

Tuff:
Hallo Tom,

Gute Idee eine Ansicht zu zeichnen ! Es wäre klasse wenn man dafür eine Software hätte, mit 3D-Sicht. (Es gibt da auch einen simplen Standard, mit dem man 3D-Modelle zB. für Google Earth hochladen kann. Bestimmt gibts dafür auch Freeware.)

Also nach Deiner Skizze, würdest Du jetzt auf der Fläche lieber auf den BM verzichten ? Oder stellst Du Dir diese dann 'über all dem hoch aufragend' vor ?? Das muss man bei den vielen raschwüchsigen Baumarten (Lärche, Kastanie) waldbaulich aber erstmal hinbekommen...

Ich würde auf Kiefern zugunsten des BM verzichten. Sie sind nicht standortgerecht und nehmen den BM nur das Licht weg. Aus dem gleichen Grund würde ich auf Lärchen zugungsten des UM verzichten. Der UM passt insofern besser zum BM, als der dadurch erzielte 'exotische' Charakter wenigstens konsequent ist (wenn man nicht mein Modell des Eichen-Wildobst-BM Waldes verwirklicht). Es wäre dann sogar angebracht, Araukarien dazuzunehmen; aber spätestens dann ist wohl Schluß mit der Akzeptanz der Ämter :) außerdem ist diese stachelige Baumart irgendwie nicht kinderfreundlich (die anfassen und klettern wollen).

Ich würde dennoch den Traubeneichen-Edelkastanien-BM-Wald empfehlen, weil man angesichts des zunehmend trockenen Klimas dem BM besser wasser-sparsame Baumarten zugesellt, was ganz klar gegen den UM spricht. Dabei sollte der BM einen Wuchsvorsprung haben, was bei Richards vorhandenem BM-Arsenal ja gut passt. Ich würde die Esskastanien eher am Südrand und zu den Wegen hin als raschwüchsigen und hübsch blühenden "Sichtschutz" platzieren und BM und Eichen so mischen, daß die Eichen quasi die Abstandshalter zwischen den BM-Kleingruppen (=je 3 Bäume) sind. Das wäre das Grundgerüst.

Tom, Du hast geschrieben An den Eiben hat sich übrigens auch nichts geändert meintest Du da jetzt Eiben oder Eichen ?

Eiben sind generell auch eine gute Idee, allerdings sehr schattig, darunter / dazwischen wächst dann nichts mehr. Es fragt sich ob einem das (als Mensch) bei so einer kleinen Fläche nicht zu schade ist ums Licht. Als 'Unterstand' waldbaulich vorstellbar, aber die können auch auf diese Weise sehr groß werden,  und mit allzuviel wasserverbrauchendem Unterstand wäre ich vorsichtig. Es wäre evtl. angemessen, eine einzelne Eibe in der Süd-Ecke (wo man Schatten gebrauchen kann) groß werden zu lassen, wo sie dann auch recht viele hübsche rote Samenfrüchte machen wird; und noch eine in der NO-Ecke weil dort die Möglichkeiten sowieso begrenzt sind.

(t)uff schon wieder soviel geschrieben...

Tom E:
Hallo Micha,
dafür gäbe es sicherlich eine Software aus dem Forstbereich, sowas habe ich nur nicht.  ;)

Nein, die drei BM, welche man auch auf der Zeichung erkennen sollte (?), sind die blauen gefüllten Kreise.

Die Kiefern und Lärchen haben genau den Sinn, dass sie zum einen nicht zu extrem beschatten und zum anderen bei tiefgründigen Böden ihr Wasser eher in der Tiefe suchen. Zudem sind beide Baumarten eher keine Wasserverschwender, was dem BM zugute kommen sollte. Wie definierst du denn "Standortgerecht"?

Wie der Pflanzplan schon zeigt, würde ich keine "exotische Baumgruppe" pflanzen, eher einen Mischbestand aus heimischen Baumarten mit Mammutbaum Untermischung. Nicht mehr und nicht weniger. Mammutbäume und Mammutbaumarten möglichst voneinander getrennt. Eine Samenplantage würde es wohl nicht werden.

Ich meinte, wie geschrieben, Eiben. Allerdings nicht als flächigen Unterstand, sondern vereinzelt beigemischt. Das sollte dann weder das ganze Licht nehmen, noch enorm viel Wasser verbrauchen. Man kann natürlich auch welche an den Bestandesrand pflanzen.

Gruß
Tom

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