Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
Die kleine Heidi
Tom E:
Schönen Abend,
so sieht es aus, wenn man drei Tage lang nicht da ist. Tote Triebe wohin man schaut, absolut kein schöner Anblick, aber das aktuelle Wetter begünstigt den Pilz einfach enorm. Ungünstig aber kaum zu verhindern. Sofern sich die Triebe einfach abzupfen lassen, wird das schon die ganze Zeit gemacht. Womöglich kommt in der nächsten Woche etwas beständigeres Wetter und der extreme Befall geht zurück.
Das Wachstum ist weiterhin auf einem mir bis dahin nicht bekannten Niveau. Das höchste BM-Wochenwachstum lag bisher bei 7,5cm, Heidi lächelt und wächst glatte 9cm. Auch die Fünf außerhalb des Gartens gehen das Tempo nicht mit.
Botrytislos ist aktuell leider keiner der jungen BM.
Gruß
Tom
Tom E:
Hallo,
auch für die Heidi hat der Juni ein Ende gefunden. Der einzige Mammut-Lichtblick im Garten.
Das kleine Bäumchen habe ich im letzten Monat jeden Tag (außer während einer kurzen Abwesenheit) am frühen Morgen gemessen. Diese paar Minuten jeden Tag sind es mir wert, solange es noch so schön und entsprechend genau möglich ist.
Fakt ist, sie stellt alles mir BM-Bekannte in den Schatten und macht einfach alles richtig. Ich weiß nicht, ob ich dazu viel schreiben muss, die Daten und ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Höhenwachstum im Juni: 36,6cm, Maximum: 1,7cm/d vom 29. auf den 30. Juni.
Durchmesser am Boden: 4,0cm
Aktuelle Höhe folglich: 105,8cm (Edit: Meterparty theoretisch am Abend des 26.)
Gegen Monatsende wurde das komplette letztjährige Wachstum übertroffen. Man sieht, der Juni war nicht wirklich schön, aber das war ihr egal. Ein aktuell schlechter Tag der Heidi war mir bisher als guter Tag bei den anderen BM bekannt. Am Strahlungsbedarf hat sich wenig geändert, an "schönen" Tagen waren es 4-5kWh, an schlechten Tagen sinkt der Bedarf im Extremfall bis auf 1kWh, meist allerdings auf ca. 3kWh.
Bisher war sie immer die Kämpferin unter meinen BM, während alle anderen im Laufe des Sommers stark nachgelassen haben, zieht sie ihr Ding bis in den September hinein durch. Selbst im trockenen Spätsommer 2015 ist sie als einzige noch gewachsen, im Vergleich zum Frühsommer auch gar nicht wirklich schwach. Von daher bin ich gespannt, ob sie dieses Tempo im Juli/August beibehalten kann. Das Botrytisproblem ist zwar noch vorhanden, aber nur noch minimal, das Gröbste hat sie wohl überstanden. Die Folgen sieht man ihr halt noch immer an, das wird noch einige Zeit dauern.
Gruß
Tom
Edit: Zur Erklärung des Diagramms vielleicht noch, die Strahlung welche z.B. am 5. eingezeichnet ist, ist eigentlich die vom 4. Juni. Höhenmessung immer am frühen Morgen, die Strahlung natürlich am Tag davor. Der Wachstumsverlauf über den Tag ist abhängig vom Wetter am jeweiligen Tag. An bewölkten Tagen überwiegt das Tageswachstum, an sonnigen Tagen findet es fast ausschließlich in der Nacht statt.
Tuff:
Wo reden wir nochmal übers Wetter ... ich wollte nur mal drauf hinweisen daß die Waldzustandsberichte der Länder auch immer einen Überblick übers vergangene Jahr geben, aus der Sicht des Forstlers.
Da steht zum Beispiel für 2015 im Bericht NRW,
Wetter
Im Jahr 2015 hat sich der Klimawandel mit einem milden
Winter und einer längeren Trockenphase in den Monaten
Mai, Juni und Juli wieder bemerkbar gemacht.
Auf Basis der Temperaturaufzeichnungen im Wald hat die
forstliche Vegetationszeit in diesem Jahr rund einen Mo-
nat später als im Vorjahr begonnen. Die noch bis Mitte Mai
wassergesättigten Böden konnten die Auswirkungen des
meteorologisch trockenen Frühjahrs gut auffangen.
Während sich 2014 wegen hoher Regenmengen in der
Vegetationszeit als ein außergewöhnlich gutes Wuchsjahr
ausgezeichnet hatte, haben die geringen Regenmengen
2015, die bis Ende Juli gefallen sind, von Mitte Mai bis An-
fang August verbreitet zu trockenen Verhältnissen in den
Waldböden geführt. Die angespannte Wasserversorgung
war allerdings Anfang August beendet, bevor in größerem
Umfang Trockenschäden an der Belaubung in den Wäl-
dern von NRW aufkommen konnten.
und auf Seite 31,
Ordnet man die forsthydrologischen Verhältnisse des
Jahres 2015 in eine längere Zeitreihe ein und orientiert
sich hierbei an der Bodensaugspannung in der Haard
(Abb. 6), so zählt der Sommer 2015 sicher zu den trocke-
neren Wuchsjahren in der jüngeren Vergangenheit. Hierzu
trägt nicht nur bei, dass sich die Bodenaustrocknung
relativ stark zugespitzt hat, sondern auch der frühere
Beginn trockener Verhältnisse im Oberboden. So wurde
um den 10. Juni im sandigen Substrat unter den Buchen
in der Haard ein Saugspannungswert von 150 hPa nach
ober durchbrochen, während dieser Wert in der gesamten
Vegetationszeit 2014 gar nicht erreicht und in den zwei
Jahren zuvor erst Mitte August überschritten wurde.
Insofern lässt sich die angespannte Wasserversorgung im
aktuellen Jahr mit den Verhältnissen in den Jahren 2009,
2010 und 2011 am ehesten vergleichen. Mit Blick auf den
2015 deutlich erholten Belaubungszustand der Waldbäu-
me gewinnt man den Eindruck, dass die Wälder insgesamt
noch von der günstigen Wasserversorgung im letzten
Jahr profitiert haben und die sommerliche Trockenheit in
diesem Jahr rechtzeitig zu Ende ging, bevor in größerem
Umfang Trockenschäden an der Belaubung entstehen
konnten.
Waldzustandsbericht 2015 – Langfassung –
Bericht über den ökologischen Zustand des Waldes in NRW
https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand/
http://www.umwelt.nrw.de/natur-wald/wald/wald-und-klima/
Tuff:
Sowas wird es für Bayern ja auch geben und Du kannst dann ja mal Deine Messungen mit deren Aussagen vergleichen !
Tom E:
Hallo Micha,
ich könnte ohne Messungen selbst einen schreiben...
Im Frühjahr gab es keinerlei Trockenprobleme, allein im Mai 2015 hat es in meiner Gegend eigentlich überall über 100mm (im Extrem bis zu 250mm) geregnet, wodurch zu dem Zeitpunkt von keinem Wassermangel die Rede sein kann. Die hohen Temperaturen gepaart mit nur geringen einzelnen Niederschlagsmengen in den Folgemonaten (bis in den späten Herbst) haben allerdings zu starkem Trockenstress geführt. Dies hat zu Laubabwurf an Buchen (im August) und Trockenschäden an Fichten geführt. Auch im November standen die Fichtenbestände noch unter akutem Trockenstress, das Ende kam mit einem schönen Regentag am 20. November. Laut Försteraussagen hat 2015 die Buchen stärker in Mitleidenschaft gezogen als 2003.
Noch etwas zum Thema, Heidi hat etwas nachgelassen. Ich hoffe auf keine Mausschäden, ausschließen kann ich es nicht... die Aktivität ist mal wieder sehr hoch. :-\
Gruß
Tom
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