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Bergmammutbäume, gezogen aus europäischem Saatgut

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Bakersfield:
Hallo Community,

in diesem Thread über die "Genetik der Mammutbäume" ging es u.a. auch darum, ob aus heimischem Saatut überhaupt gesunde Bergmammutbäume enstehen können oder ob sie durch eventuelle Selbstbestäubung genetische Schäden in sich tragen, die sich mit fortschreitendem Alter offenbaren könnten.

Da das Forum ja schon seit langer Zeit existiert und so mancher Teilnehmer ja auch schon zuvor Mammutbäume gezüchtet hat, sollen in diesem Thread nun solche Bäume vorgestellt werden.

Am besten natürlich mit Fotos. So vielen wie möglich... :)

Hier sammelnde Grüße,
Frank

Odysseus:
Hallo,

die in Neunkirchen im Odenwald von Karl Fuchs angelegten Mammutbaumanpflanzungen stammen aus Saatgut, das in Weinheim geerntet wurde (mündliche Mitteilung von ihm).

Die Bäume waren bis vor fünf bis sechs Jahren wüchsig und gesund. Seitdem leiden einige an der "neuartigen Wipfeldürre."

Viele Grüße

Walter

xandru:
    Hallo Walter,

Gut, dass du das hier erwähnst. Ich gehe mal davon aus, dass Wipfeldürre eine sekundäre Folge von Unterversorgung ist (z.B. Trockenstress). Es ist ja nicht verwunderlich, wenn Dichtstand am flachen Hang bei steigender Biomasse zu steigenden Problemen führt. Das spricht in meinen Augen nicht gegen das Saatgut, sondern für eine unzureichende Versorgung: Licht und Wasser werden einfach knapp. Geringere Dichte und eine stärkere größenmäßige Streuung wäre dem Standort wohl angemessener.

Dass heimisches Saatgut (neben sofortigen Ausfällen auch) äußerlich gesunde Bäume hervorbringen kann, steht für mich außer Frage. In meinen Augen ist die Gefahr bei Inzucht eher subtiler: Tausendfache Reproduktion der gleichen 300 Top-Bäume führt zu genetischer Verarmung, die sich an den Phänotypen in den ersten Generationen gar nicht äußerlich bemerkbar macht.

Verarmende Grüße,
Wolfgang   

Odysseus:
Hallo Wolfgang,

Weinheim ist aus amerikanischem Saatgut entstanden. Neunkirchen aus Saatgut von Weinheim. Eine riesige Menge. Der ganze Fuchssche Keller war ausgelegt mit zu trocknenden Zapfen.

Die Wipfeldürre gab's bis vor ein paar Jahren in Neunkirchen nicht. Sie hat sich aus dem Osten Österreichs kommend immer weiter in Europa ausgebreitet (Ich hatte dazu schon mal auf eine österreichische Veröffentlichung verwiesen). Daher teile ich die Meinung nicht, sie sei auf Stress zurückzuführen. Ich halte sie für eine stärker virulente Form der B. dothidea. Das aber nur am Rande.

Viele Grüße

Walter

Tuff:
Meine 'einheimischen' ausgepflanzten Bäumchen sind noch zu klein um wirklich etwas beurteilen zu können. Einzig der Walenstadter Sämling (Samen vom Baum von Lukas Wieser, gekeimt 2008-03, ausgepflanzt 2009-10-24) den ich von Wayne zugeschickt bekam, ist gerade so groß daß man sagen kann, er macht sich im nicht sehr sonnenreichen, winterkalten bergischen Land bisher recht gut.

(Ein zweiter Schweizer aus Trogen steht unter Fichtenschirm und in wesentlich schlechterem Boden, und ist erst halb so groß.)

Hier ein Bild des Walenstadters von 2011-08-07

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