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Autor Thema: "Cake City"- Grove: alte BM's am Fuße der Schwäbischen Alb 18xx (?)  (Gelesen 18671 mal)

Klaus

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ID 17667
dies ist der zweite BM von Osten und gleichzeitig mit 36m Höhe der kleinste der Vier.
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Klaus

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ID 17666
der dritte BM in der Reihe ist mit 40m Höhe gut ausgestattet.
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Klaus

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ID 17665
der westliche BM ist mit 40m Höhe nicht der höchste dafür mit 1,48m der dickste der Reihe.

VG
Klaus
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gamberle

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Hallo Klaus,

dass Du diese Bäume besucht, vermessen und fotografisch gut dokumentiert hast ist für mich eine tolle Überraschung nach einigen Tagen völliger Abwesenheit vom Forum. Ich habe schon seit Wochen darauf spekuliert, dass Du Deinen Laser hier auch mal ansetzt. Ü40 Baumhöhe ist die zweite Überraschung für mich. So hoch habe ich sie nicht geschätzt.

ID 17668
steht einzeln im Osten der Reihe.
Der Drehwuchs ist schon ungewöhnlich bei dem 41m hohen BM.
Wenige Meter neben dem BM befindet sich der Stumpf der mindestens 120 Jahre alten Douglasie, die vor weniger als 5 Jahren gefällt wurde. Die beiden Riesen sind sich sicherlich gegenseitig ausgewichen. Ich vermute, dass der BM deswegen die elegante Krümmung aufweist.

ID 17665
der westliche BM ist mit 40m Höhe nicht der höchste dafür mit 1,48m der dickste der Reihe.


Dieser Baum hat eindeutig vor (ich schätze) 10-20 Jahren seine Spitze eingebüßt. Der Versatz der Spitze ist von der gegenüberliegenden Talseite, die ich im Winterhalbjahr täglich per Bahn befahre, sehr eindeutig zu erkennen. Ich mutmaße mal, dass der Baum ohne diesen Zwischenfall heute an der 50m-Marke kratzen könnte. Der angegebene BHD wäre bei exakter Pflanzpunktmessung (ich habe damals in 1.3m von der Hangoberseite gemessen) größer. Der Ansatz dieses Baums ist schon gewaltig.

Nach Deinen Messergebnissen und einigen Detail-Beobachtungen, die ich später nochmals ausführen will (jetzt gerade bin ich zu müde), bin ich mir nun sicher, dass es sich um Wilhelma-Saat Bäume handelt. Die von Lutz in Erfahrung gebrachte handschriftliche Notiz des Forstamts die ein "Pflanzdatum um 1900" angibt, stelle ich in Frage. Die Kerle sind sicher älter.

Gruss
Andi
« Letzte Änderung: 04-April-2015, 02:08 von gamberle »
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Bakersfield

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Hallo Klaus und Andi,

das sind tatsächlich Pracht-BMs. Ich hab mir gerade die Luftbilder angesehen. Der dickste BM scheint sehr stark zu blühen (andere Farbe als die anderen).

Da könnte es sich lohnen, die Augen nach Zapfen offen zu halten... ;)

Ob nun 186x oder 189x finde ich gar nicht so wichtig, ich komme aber auch nicht aus der Gegend und bin nicht so nah dran an der Wilhelma- Geschichte... :)

Viele Grüße aus'm Westmünsterland und Schöne Ostertage,
Frank
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Tuff

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Hallo Andi,

Da schlägt mir aber das Herz höher ! Wunderbarer Standort. Ich hoffe man wird die alten und jungen Bäume weiter frei-pflegen und in Zukunft vielleicht noch mehr zu einer zusammenhängenden 'Grove' Gruppe entwickeln. Frag doch mal an, ob Du noch ein paar BM dazwischen pflanzen darfst !

668 hat einen Wurzelschaden, sieht aus wie ein typischer Rückeschaden, oder auch durch den Sturz eines gefällten Baumes (der benachbarten Douglasie?) entstanden. Auch wenn der Baum die Wunde wieder überwallen wird, ist das Eindringen von Holz-Pilzen zu erwarten die innendrin dann weiter arbeiten. Der Baum wird dann wahrscheinlich eines (noch fernen) Tages vor seiner Zeit im Sturm umbrechen.

Ich sehe solche Schäden öfters und frage mich, wie man den Waldarbeitern (heutzutage oft ein Subunternehmen) ein Bewußtsein dafür beibringen kann, daß manche Bäume (besonders gut gewachsene Z-Bäume, oder eine seltene Art wie hier) unbedingt geschützt werden müssen. Da die Auswirkung des Schadens sich um 30-50 Jahre verschiebt, ist es ihnen einfach egal.

665 gefällt mir besonders gut. Wird das mal der 'Sherman' des Cake City Grove ?
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gamberle

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Hallo Tuff,

Frag doch mal an, ob Du noch ein paar BM dazwischen pflanzen darfst !

668 hat einen Wurzelschaden, sieht aus wie ein typischer Rückeschaden, oder auch durch den Sturz eines gefällten Baumes (der benachbarten Douglasie?) entstanden. Auch wenn der Baum die Wunde wieder überwallen wird, ist das Eindringen von Holz-Pilzen zu erwarten die innendrin dann weiter arbeiten. Der Baum wird dann wahrscheinlich eines (noch fernen) Tages vor seiner Zeit im Sturm umbrechen.

Dieser Schaden fiel mir ebenfalls auf. Gibt es da nicht eine Möglichkeit, durch Versiegelung einem Folgeschaden vorzubeugen? Es handelt sich bei dem Standort um einen Staatswald. Ich könnte mich ans Forstamt wenden und dies vorschlagen bzw. bei Nichtinteresse des Försters anfragen, ob ich dann zumindest auf eigene Kosten die Schadstelle "zupinseln" darf.

Hallo Frank
Ob nun 186x oder 189x finde ich gar nicht so wichtig, ich komme aber auch nicht aus der Gegend und bin nicht so nah dran an der Wilhelma- Geschichte... :)

Ich verstehe weder diese Bemerkung als Kritik, noch bin ich irgendwie darüber böse. Aber ich will dennoch Stellung dazu beziehen:
Klar, dass dieses Thema nicht jeden hier Aktiven besonders interessiert. Womöglich bin ich seit dem Ausscheiden von Wolfgang(xandru) der Einzige, der die Wilhelma-Geschichte irgendwie weiterverfolgt.
Allerdings hat Lutz (liluz), der Initiator und Gründer dieses Forums viel Zeit und Mühe verwendet, die Geschichte der Wilhelma-Mammuts und ihrer Standorte zu studieren und dokumentieren. Auch bei diesem Standort hat er kurz nach der Entdeckung versucht Näheres in Erfahrung zu bringen. Vor einigen Monaten gab er ein schönes E-Book über die Wilhelma BM's heraus, in dem diese 4 Burschen hier als "Anwärter" eine Erwähnung finden. Deshalb habe ich mir vorgenommen, "dran" zu bleiben.

Ich gehe davon aus, dass die meisten der von uns im Register erfassten Bäume noch viele Jahrzehnte oder gar länger existieren werden und spiele immer ein wenig mit der Fantasie, dass auch unser Register und die auf einzelne Standorte bezogenen Threads noch lange gepflegt werden und noch in Jahrzehnten irgendwie abrufbar sind. Diese Baumart wird immer wieder neue Liebhaber finden, und vielleicht interessieren sich in 10, 20 oder gar 50 Jahren immer mal wieder neue Mammutbaum-Freunde für die Wilhelma-Geschichte, finden die Daten, Fotos und Meinungen, die wir hier zusammengetragen haben und "pilgern" zu den Standorten. Wenn ich hier Bäume melde und meine Gedanken dazu poste, geht es mir nicht nur darum, was die derzeit hier Tätigen davon halten, sondern ich stelle mir vor, dass die Fotos und Geschichten auch bei kommenden Mitgliedern oder Mitlesern Interesse finden.

Ich denke gern in größeren Zeiträumen, deswegen bin ich immer auch an historischen Gegebenheiten interessiert und vermutlich fasziniert mich auch deswegen dies Baumart, die einerseits ein lebendes Fossil darstellt, andererseits ein enormes Alter erreichen kann.

Gruss

Andi
« Letzte Änderung: 04-April-2015, 17:37 von gamberle »
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Tom E

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Hallo Micha,
ich weiß nicht ob es dir bekannt ist, aber es gibt Wege wie man dem Baum in einem solchen Fall helfen kann. Das muss aber möglichst sofort und nicht erst Tage/Wochen später passieren. Dafür befeuchtet man die Wunde und schützt sie mit einer lichtundurchlässigen Folie (z.B. auch Teichfolie) vor Umwelteinflüssen und Austrocknen. Bei Bäumen mit grober Borke (wie Mammutbäumen) kann man die Folie auch um den Baum wickeln. So ist es dem Baum besser möglich einen Flächenkallus zu bilden und ein pilzfreies Leben ist eher gesichert. Das funktioniert auch bei Vandalismus oder Anfahrschäden an Straßenbäumen.
Wer sich dafür interessiert, kann ja mal google (o.Ä.) anschmeißen.  ;)

Gruß
Tom
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

Bakersfield

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Hallo Andi,

vielleicht habe ich mich auch nicht ganz richtig ausgedrückt bzw. es hat nicht genau das wiedergegeben, was ich eigentlich meinte.

Ich finde die Geschichte der Wilhelmasaat auch faszinierend und würde sehr begrüßen, wenn mehr und mehr Fragezeichen verschwänden. Daher bin ich auch froh um jeden MB-Fan, der sich dieser Geschichte annimmt und selbst aktiv wird.

Mein Kommentar hingegen bezog sich nur auf diese speziellen Bäume dort selbst. Die sind toll. Ganz egal ob sie aus der ersten Saat, einer Nachpflanzung nach dem schlimmen Winter in 187x oder einer Pflanzung auf eigene Faust eines hiesigen Försters stammen.

Am liebsten würde ich zu jedem BM die genaue Geschichte kennen, würde mit jedem einzelnen Baumeigentümer sprechen. Denn es ist immer hochinteressant und es kann nur gut für diese Bäume sein, wenn sie bekannt sind und geschätzt werden. Leider schafft man das realistisch gesehen aber nur für einen verschwindend geringen Anteil der Bäume. Ich probiere es trotzdem so gut es geht... :)

Und dass hier im Forum kein Interesse mehr an der Wilhelmasaat vorhanden ist, dass kann ich mir kaum vorstellen. Wenn nun jeder bei seinen Berichten auch noch im Hinterkopf hat, dass man Zeitdokumente für die Zukunft schafft, dann stehen die Chancen noch besser für den weiteren Bestand dieses Forums und des MB-Registers.

Schon auf den aktuellen Stand kann die gesamte Community inkl. Lutz, Wolfgang und allen anderen sehr stolz sein. Bis zur 20.000sten Meldung ist's nicht mehr weit... 8) :o 8)

Mit-stolze Grüße aus'm WML,
Frank
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Tuff

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Andi, die Stammverletzung ist nicht frisch. Sie könnte schon 2 oder 3 Jahre alt sein, oder gar älter (so genau kann man das am Foto nicht sehen). Die Pilzsporen sind längst drauf und drin, vor allem Im Bodenbereich und unter der Erde.

Was Du machen kannst: Den Boden von der ganzen Wunde entfernen (egal wie tief runter sie geht), damit das Holz trocknen kann und keine weiteren Bodenbakterien und -pilze eindringen.

Falls die Wunde verdreckt ist, erstmal gründlich abwaschen (Bürste).

Wenn das Holz bereits vermorscht ist, dann großzügig ausschneiden.

Dann erst die Ränder glatt ausschneiden (Teppichmesser o.ä., scharf). Vor allem den unteren Rand so ausschneiden, daß Wasser sauber abfliessen kann.

Dann die Wundränder desinfizieren: Dazu ist alles recht was sie nicht verätzt (also zB. Jod oder medzinisches Sagrotan in Verdünnung). Das helle Holz innen ebenfalls behandeln und danach zusätzlich noch mit Holzschutzmittel imprägnieren. Ich habe so eine offene Holzfläche, an einer Metasequoia, auch schon (in Ermangelung eines besseren) mal ein paar Jahre lang mit Diesel und Altöl angepinselt. Nachdem die Wundränder verheilt (geschlossen) sind, kann man diese auch mit behandeln. Wichtig ist, daß dieser Schutz mit einwächst, also nachhaltig wirkt. Also die Behandlung soviele Jahre wiederholen bis kein Wasser mehr eindringt.

Ich habe an besagte Meta übrigens einen Efeu gepflanzt damit die Wunde trockengelegt und zugleich vor UV-Strahlung geschützt wird. Das hat funktioniert. Ein konstruktiver Regenschutz wäre auch möglich ist aber hässlich.

Alternativ kann man ein natürliches Baumbild schaffen wie in der Sierra, indem man die Wunde gründlich ausbrennt. Dabei wird sie natürlich größer. Das Ziel ist dabei nicht ein möglichst saberer Verschluß, sondern ein Riese mit relativ kleiner, statisch unbedenklicher Feuerhöhle. Das Ausbrennen sollte dann aber auch alle 10 -1 5 Jahre wiederholt werden, sonst hätte es der anderen Methode gegenüber keinen Vorteil.
Hierfür brauchst Du auf jeden Fall eine Genehmigung. Davon wird das Forstamt aber sicher nicht begeistert sein, Feuer, selbst das kleinste Flämmchen, ist für Förster und Waldbauern ein rotes Tuch, weil sie nicht über die Kapazitäten und auch nicht über die Erfahrung verfügen, es sicher zu kontrollieren.

Die reine Wundpflege wie zuerst beschrieben hingegen ist unbedenklich. Das sollte dem Förster eigentlich recht sein. Es ist ein Grenzfall, wo Nachfragen entweder willkommen ist, oder aber einen Stein ins Rollen bringt, indem die Anfrage immer weiter nach oben gereicht wird bis zum Landespräsidenten.

ps. Das alles sind unter deutschen Baumpflegern keine bekannten Methoden, weil diese zumeist keine Ahnung von Mikroorganismen haben und bei weitem nicht diesen Aufwand betreiben. Außerdem profitieren sie von Folgeaufträgen, wenn ihre Behandlung nicht funktioniert, die Motivation vorurteilslos und streng analytisch darüber nachzudenken hält sich daher in Grenzen.
Wenn Förster bzw. Ansprechpartner beim FA nicht verstehen was Du vorhast, kann ich versuchen es ihnen telefonisch oder in einer Email zu erklären.
« Letzte Änderung: 04-April-2015, 20:55 von Tuff »
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