Hallo Community,
es gibt hier bei uns in der Gegend nicht übermäßig viele Bergmammutbäume. Schon gar keine alten Exemplare, womöglich noch aus dem 19. Jahrhundert...
Ich muss mich also hier vor Ort ganz auf die nachwachsende Generation konzentrieren. Wobei, wie wir alle wissen, ja auch die 30-40 Jahre alten BMs schon sehr stattliche Dimensionen haben können...
Das ist nämlich genau die Altersstufe die bei uns am stärksten vertreten ist.
Einen davon habe ich bereits hier vorgestellt:
BM im Langenbergpark, BocholtDen kenne ich jetzt schon seit seiner Pflanzung. Jedenfalls unbewusst. Denn als er Anfang der Achtziger gesetzt wurde, kam ich beim dortigen Gymnasium in die 5. Klasse. Und hatte mit Mammutbäumen absolut noch nichts am Kopf.
Der erste Bergmammutbaum, den ich hier in Deutschland bewusst wahrgenommen habe, ist der nächste Kollege. Und den habe ich heute endlich registriert.
Er steht bei den Eltern eines meiner besten Freunde im Garten auf dem Land in Rhede-Vardingholt. Dorthin gezogen sind sie 1994. Da der Baum vom Vorbesitzer gepflanzt wurde, kann das Pflanzjahr nicht 100% genau festgelegt werden. Aber wir haben uns heute auf 1982 als am wahrscheinlichsten geeinigt.
Als wir damals von unserer Kalifornienreise zurückkamen und wir unsere Fotos zeigten, hieß es "so einen Baum haben wir doch, glauben wir, hier im Garten stehen". Das war 1999. Und ich muss zugeben, ich war nicht besonders beeindruckt...
Da lagen natürlich erst einmal Welten dazwischen. Und der etwa 17jährige BM wirkte irgendwie recht dürr und ungesund. Als ob er sich gar nicht dort wohlfühlte.
Also dachte ich, "naja die gehören halt nicht hierher". Und mehr war erst mal nicht.
Der eigentliche Eyeopener für die heimischen BMs kam erst gute zehn Jahre später, als ich im Westerwald bei einem Klinikbesuch einen etwa 40-50jährigen BM sah, der das Klinikgebäude überragte:
Auch der war kein richtiger Prachtkerl. Auch eher zu schlank und stellenweise lichter, aber es machte "Klick"...
Der Rest ist Geschichte bzw. steht hier im Forum.
Irgendwie bin ich jedoch seitdem nur sehr selten bei dem Vardingholter BM gewesen. Und fotografiert und vermessen hatte ich ihn noch nie. Bis heute.
Und ich muss sagen, heute hat er mich wirklich beeindruckt. Er ist richtig richtig fett geworden die letzten Jahre...
Gut möglich, dass er der dickste MB hier im Umkreis ist. Der dickste BM ist er relativ sicher. Nur der UM mit der
ID 694 in Borken könnte evtl. noch etwas dicker sein. Der ist aber auch 18 Jahre älter. Den müssten wir mal gemeinsam nachmessen, Jochen, was meinst du?
Also hier mein alter/neuer Lieblings-BM:
ID 17664Höhe: 17,0 Meter (lasergemessen)
BHD: 1,30 Meter
Umfang am Boden: 6,22 Meter = D 1,98 Meter (100%)
Umfang 130: 4,07 Meter = D 1,30 Meter (66%)
Umfang 200: 3,47 Meter = D 1,10 Meter (56%)
An der prozentualen Verjüngung sieht man schon, dass der Stamm relativ abholzig ist. Die untersten Äste sind aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr vorhanden.
Das Allerbeste ist aber: er hat dort richtig viel Platz, wird hochgeschätzt und kann in Ruhe alt werden...
So das soll's für diesen Baum an Ausführungen gewesen sein. Nicht dass ihr noch einschlaft. Jetzt noch zwei Bilder. Ich mache bestimmt demnächst noch einige mehr, heute wurde das Licht etwas knapp.
Viele Grüße aus'm WML,
Frank