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Mammutbäume in Mythologie und Sage

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Tuff:
Hmm, ich bin zwar kein Affe, tanke aber auch gerne abends noch etwas Sonnenlicht.

Licht (welches in die Augen fällt) ist wichtig für unsere Gehirnfunktionen und für das emotionale Gleichgewicht. Es wirkt sich direkt aus etwa auf den Serotonin- und den Melatoninspiegel. Im Winter ist Lichtmangel ein Grund für Depressionen oder Gereiztheit, welche man als Formen geistiger Überforderung sehen kann. Dazu kommt oft noch Vitamin D Mangel (diesmal bei zuwenig Sonne auf der Haut) mit den bekannten Folgen.

Also die Affen sind nicht blöd :) aber auch nicht unbedingt Romantiker.

Odysseus:

--- Zitat ---Also die Affen sind nicht blöd :) aber auch nicht unbedingt Romantiker.
--- Ende Zitat ---

Affen sind Romantiker.
Wenn sie in Afrika abends noch die paar wenigen Sonnenstrahlen bräuchten für ihre Vitamine, hätte die Natur was falsch gemacht.

Vor 30 Jahren oder mehr hab ich an Karfreitag einen Walt Disney-Film im Fernsehen gesehen. Riesenhitze, lange Trockenheit, rissiger Boden. Gänse sind darauf herumgetorkelt, zum Fliegen waren sie zu schwach.
Dann kam der Regen, und als der Regen auf die Gänse herunterfiel, haben sie angefangen zu tanzen. Völlig irre! - Links herum, rechts herum, sind in die Höhe gehüpft und haben herumgeblödelt.
- Tja, die haben sich gefreut.

Viele Grüße

Walter

Tuff:

--- Zitat ---Wenn sie in Afrika abends noch die paar wenigen Sonnenstrahlen bräuchten für ihre Vitamine, hätte die Natur was falsch gemacht.
--- Ende Zitat ---


Punkt für Dich :) der wichtigere Teil war aber über das Licht welches direkt ins Auge fällt. Nur morgens und abends kann man direkt in die Sonne schauen. Nur die Tankfüllung abends wirkt hormonell in die Dunkelheit nach.

Ich glaube aber gerne, daß die Affen dieses 'besonders schöne Licht' genauso genießen wie die Menschen, und daß sich in Afrika alle Tiere über den ersten Regen freuen. Aber man kann auch für diese 'Romantik' handfeste (biologische) Gründe finden. Es gibt hier m.E. keinen Widerspruch.

Das ist die Fragestellung mit der ich auch Mythen angehen möchte. Ich glaube daß sie einen 'biologisch-historischen' Kern haben, egal wie fantastisch sie sind, und der interessiert mich.

So gehe ich etwa davon aus, daß es Sintflut(en) wirklich gab. Ich habe auch mal eine BBC Reportage gesehen in der die 7 Plagen die zum Auszug der Juden aus Ägypten führten, einem entfernten Vulkanausbruch zugeschrieben wurden, welcher historisch belegt ist.

Und in vielen 'Indianischen' Mythologien fanden die ersten Götter oder Menschen ('First People') das Land (Amerika) nach einer ewigen Reise über ein unendliches Meer, was inzwischen für einige der Ureinwohner-Völker (welche in ihrer Vielfalt mehrere ganz verschiedene Ursprünge haben) für authentisch gehalten wird; unter anderem aufgrund von Sprachanalysen und nachdem man in Indonesien Reste von küstentauglichen Booten  fand, die bis zu 20,000 Jahre alt sein könnten.

Aber wenn an Baum-Mythen etwas dran wäre, dann was ...?

Odysseus:

--- Zitat ---Aber wenn an Baum-Mythen etwas dran wäre, dann was ...?
--- Ende Zitat ---

Das ist ein Irrealis, lieber Tuff. Baum-Mythen sind Projektionen.

Sintflutmythen und ähnliches können einen historischen Ursprung haben. Manche vielleicht auch nicht (Hat man nicht auch Holz der Arche Noah auf dem Ararat gefunden?).

Der Odenwald ist Jungsiedelland. Da gibt's nicht viele Uraltmythen, aber immerhin die Sage vom "Wilden Heer" - in unserem Dorf ist es auch durchgeritten -, und die rührt vom Dreißigjährigen Krieg her.

Doch halt, da fällt mir ein, wir haben ja die Siegfriedsquelle. Da hat Jung-Siegfried nach der Wildschweinjagd gerastet. Und Walter von der Vogelweide und andere haben in der nahen Wildenburg an ihren Liedern gebastelt "Ich will tiuschen frouwen sagen solchiu märe, dass sie deste baz all der werlde sulln behagen, ane grosse miete tun ich daz ...". Neidhart hat das, glaube ich, geschrieben. Ist doch von Walter. LOL.
Man hört's schon am Klang; das muss in der Wildenburg passiert sein.

Grüße

Walter

Tuff:

--- Zitat --- Baum-Mythen sind Projektionen.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube wir meinen dasselbe, Walter :) nämlich, daß ein Mythos nicht den biologischen Baum beschreibt, sondern daß der Baum ein Sinnbild (oder eben eine Projektion) für etwas ist.

Dieses etwas ist es was mich interessiert. Du gehst offenbar davon aus, daß es etwas irreales ist. Ich frage mich hingegen, ob es etwas reales sein könnte (aber kein biologischer Baum), das es bloß schon seit langem nicht mehr gibt. Wie zum Beispiel die Assoziation eines BM mit einem Mammut.

So könnten die 'Weltenbäume' ja vielleicht ebenfalls auf etwas Reales hindeuten, jedenfalls real in dem Sinne, daß es für die damaligen Menschen zur Wirklichkeit gehörte, auch wenn es eher ihrem spirituellen Erkennen entsprang.

Ich habe jetzt eine Weile nachgedacht um auf ein Beispiel zu kommen, merke aber, ich kann mir nicht einfach eins aus dem Ärmel schütteln. Aber nehmen wir mal an, ein Weltenbaum ist eine intuitive Repräsentation der Welt, wie sie von einem 'primitiven' biologischen neuronalen Hirn erfahren wird. Mit anderen Worten, unsere heutige Vorstellung des 4D-Kosmos mit Galaxien, Sternen und Planeten, war zu irgendeinem frühmenschlichen Zeitpunkt nicht nur unbekannt, sondern sogar rein biologisch nicht mal 'denkbar'. Dieses frühmenshliche Hirn dachte vielleicht eher in linearen Verzweigungen, also Baumstrukturen: Weg-Verzweigungen, binäre Entscheidungen (gut/schlecht), Familienverzweigungen (Stammbaum).

Die Frage die ich mir stelle ist dann: *Was genau* haben diese frühen Menschen denn nun angeschaut und 'erkannt' ?

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