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Die Entwicklung der Wurzel des Bergmammutbaumes

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Tom E:
Es gehört zwar nicht zur Wurzelentwicklung eines Mammutbaumes, aber auch Douglasien versorgen ihre abgesägten Verwandten, sehr nett von ihnen. Auch wenn es nicht so erfolgreich war wie bei den Bergmammuts.  :)

Tom E:
Schönen Abend,
in diesem Thread wurde das typische Wurzelsystem unserer lieben Bergmammuts eigentlich sehr schön beschrieben.


--- Zitat von: Xenomorph am 23-Oktober-2009, 21:34 ---Zum Wurzelsystem des BM findet sich hier auch was:

http://www.na.fs.fed.us/pubs/silvics_manual/volume_1/sequoiadendron/giganteum.htm

"Rooting Habit- During the first few years, the root system of giant sequoia seedlings consists of a taproot with few laterals-a habit that facilitates survival during dry summers (36). The ratio of root length to shoot height during this period is about 2 to 2.5, with drier sites having higher ratios (17). After 6 to 8 years, lateral root growth predominates, and elongation of the taproot practically stops (36).

Roots of a mature tree commonly extend 30 m (100 ft) or more from the bole in well-drained soils, and occupy an area of 0.3 ha (0.7 acre) or more. Along drainage bottoms or edges of meadows, the radial extent of the root system may be no more than 12 to 15 m (40 to 50 ft). The largest lateral roots are usually no more than 0.3 m (1 ft) in diameter. Few roots extend deeper than 1 m (3 ft), and even less in areas with a high water table. Most of the abundant feeder roots are within the upper 0.6 m (2 ft) of soil. Concentrations of feeder roots often are high at the mineral soil surface (16).

Immature trees, both in the groves and in older plantings, are notably windfirm (20). Considering the shallowness of the root system and the great aboveground mass of large giant sequoias, it is remarkable that so many of these giants, especially leaners, remain standing for so long (16).

Root grafting is common in giant sequoia (16,36)."

Diesen Beitrag widme ich in tief verwurzelter Zuneigung Michael D.  ;D ;D ;D

--- Ende Zitat ---

Gruß
Tom

Tuff:
Tom,

Man muss hierbei jedoch berücksichtigen daß die Böden des geologisch zuvor rapide aufgestiegenen Gebirges der Sierra Nevada während der Eiszeiten durch Gletscherbewegungen oder erosive Vorgänge (massive Eisschmelzen und Regenfälle in nassen, bzw. Windabtragung in trocken-kalten Ziwschenperioden) größtenteils verschwunden sind, und sich seit dem Ende der letzten Eiszeiten erst neu bilden mussten. Sie sind i.r.R. nur flachgründig, außer in den sumpfigen Meadows im Talgrund, welche für die Verjüngung von Giant Sequoias und der meisten anderen lokalen Baumarten aber offenkundig zu nass sind. Typischerweise nimmt in relativ geringer Tiefe (ab 60cm ?) der Kiers- und Geröllanteil stark zu, und man landet dann mit fliessendem Übergang sehr schnell auf dem Grundgestein.

Das bedeutet, die vorliegenden Wurzelbeschreibungen wurden anhand von Standorten gemacht, an denen eine Baumwurzel sowieso nicht tiefer gehen konnte. Das wird in der Literatur oft nicht berücksichtigt, weil Giant Sequoias eben nur in der Sierra vorkommen, und nicht mehr im Great Basin oder in Canyons des Colorado-Plateaus, wo sie zuvor über viele Millionen Jahre heimisch waren.

Es ist m.E. immer noch nicht anhand von älteren Baumwurzeln (> 100 Jahre) sicher geklärt, ob Giant Sequoias an einem anderen Standort nicht auch eine sehr viel tiefere Pfahlwurzel machen würden. Ich halte es daher auch weiterhin für möglich, daß sie Opportunisten sind: Ist der Boden  auch in der Tiefe sehr locker und sauerstoffreich (zb. durch sauserstoffreiches Grundwasser), werden sie neben dem bekannten Stockwerkaufbau aus lateralen, oberflächennahen Wurzeln vieleicht auch eine starke tiefe Pfahlwurzel machen (wobei ich bei großen Bäumen an sowas wie <2m denke, viel tiefer wird es mit dem Sauerstoff wohl nicht funktionieren).

Tuff:
Es ist dieser Tage schön daß Du hier an Michael D. erinnert hast, Tom, und ich kann mich Clemens nur anschließen ...


--- Zitat von: Tom E am 23-März-2016, 20:40 ---
--- Zitat von: Xenomorph am 23-Oktober-2009, 21:34 ---Diesen Beitrag widme ich in tief verwurzelter Zuneigung Michael D. ;D ;D ;D
--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

Tuff:
Es wurde die Frage aufgeworfen, ob Bergmammutbäume auch an periodisch überfluteten Flußufern gedeihen.

Als erstes muss man sich dazu natürlich die Heimat (ich scheue mich allerdings es Urheimat zu nennen) in der Sierra Nevada Kaliforniens anschauen.

* Der Placer County Grove (70 Meilen nördlich vom Calaveras Grove, im Tahoe National Forest) befindet sich in einer feuchten Senke. Hier stehen jedoch meinen Informationen zufolge lediglich 6 reliktische Bäume ohne nachwachsende Verjüngung. Ideal scheint der Standort nicht zu sein ... Leider habe ich keine Fotos.

* Im Redwood Meadow Grove (SNP) gibt es entlang des Creek Rivers anscheinend vereinzelt Mammutbaumverjüngung. Ich habe keine Informationen darüber wie alt diese Bäume sind. Sie stehen nahe einer Trail-Brücke, wahrscheinlich kann man daher Fotos finden. Vereinzelte 'river bank reproduction' wird auch aus dem Garfield Grove (SNP) berichtet

So eine Flußbank besteht aus eher nährstoffreichem Sand (mit Humustaschen) und Geröll und das Gebirgsfluß-Wasser ist gennerell sauerstoffreich.

Der Vergleich mit der Sierra Nevada 'hinkt' allerdings, denn für die erfolgreiche Ansiedlung an einem Standort sind die Ansprüche des Keimlings entscheidend. Es ist zb. wahrscheinlich, daß erfolgreich gekeimte kleine Sämlinge übner den Winter einfach weggespült werden. Auch ein Trockenfallen im Sommer ist in einer Geröllbank  jederzeit möglich.

Daß Bergmammuts in der  Sierra Nevada nur vereinzelt direkt in Flußbänken wachsen, sagt daher nichts Definitives über die Anpassungsfähigkeit der ausgewachsenen Wurzel aus, weil es durch Verjüngungshemmnisse bedingt sein kann. 

Wie meine eigenen Versuche gezeigt haben, können Keimlinge sehr wohl in Staunässe gedeihen, wenn der verfügbare Wurzelraum oberhalb der Stausohle gut belüftet und mindestens 20cm tief ist. Ob diese Keimnlinge es dann aber über die ersten 3 Jahre hinaus schaffen würden, ist eine ganz andere Frage. Meine Beobachtungen legen nahe, daß sie unter diesen Bedinungen ab dem 2. oder 3.  Jahr im Wuchs stocken;  in der freien Natur würden sie dann von Konkurrenzvegetation überwuchert. Meine Anzuchten fanden jedoch generell unter suboptimalen Bedingungen statt - in periodisch überfluteten 90-Liter Saatkisten, und in einem ganz anderen Klima (im Vergleich zur Sierra viel weniger Sonne und Schnee).

Ein 50cm großes direkt an Ort und Stelle gepflanztes Bäumchen welches evtl. noch eine Zeit lang gärtnerisch betreut wird, ist eine ganz andere Geschichte.

In diesem Zusammenhang hat John Muir (ich müsste die genaue Stelle noch suchen) mal darauf hingewiesen, daß - seiner intuitiven Ansicht nach, die aber fast immer richtig lag - ein Bergmammutbaumwald ein kollektives, dichtes extensives Wurzelwerk besitzt, welches einerseits Feuchte wie ein riesiger Schwamm speichert, andererseits aber auch die stehende Staunässe 'auflöst' und den Boden wieder durchlässig für Sauerstoff macht. Überall wo  in feuchten Senken Bergmammuts gefällt wurden, sind diese Senken danach (wieder) deutlich sumpfiger geworden. Die Stump Meadow im Converse Basin (SNF) wäre ein bekanntes Beispiel dafür. Wenn ein Mammutwald es also schafft, sich in einer etwas trockeneren Periode erfolgreich in eine Feuchtwiese hinein auszudehnen, könnte dieser Wald  auch wenn es wieder feuchter wird  für lange Zeit bestehen bleiben.

Die Situation entlang eines Flusses ist generell eine andere, weil hier eine 'Entwässerung' kaum denkbar ist. Wenn der Fluß sich im Winter und vor allem im Frühling ausweitet,  und die Bänke geflutet werden, stehen die Bäume mitunter monatelang im Wasser.

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