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Die Entwicklung der Wurzel des Bergmammutbaumes

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Odysseus:
Noch ein paar Wurzelbilder:

Sempervirens-Bäume: Kalifornien 2007:

Odysseus:
Und den habe ich im Yosemite Visitor Center aufgenommen. Und du hast ihn erwähnt. Ein großartiger Kerl.

Grüße
Walter

Tuff:
Walter,

Wow, die gefallene Sequoia hats ja quasi zermatscht ! Man sieht, oder ahnt, aber doch sowas wie eine starke laterale Wurzel (oben im Bild) und dann auch etwas das wie eine Pfahlwurzel aussieht (in der Mitte des Wurzeltellers). Schade daß genau dort schon der Bildrand ist.

So einen Oschi hat Dein Bruder also noch ausgegraben ?? Der war bestimmt noch mehr als 5 m hoch ! - Ist der dann auch angewachsen ?

Ich bin nicht sicher wie aussagekräftig der Vergleich verschiedener Arten ist. Jedenfalls habe ich mal eine über 5 m hohe Metasequoia ausgegraben, die im Winter / Frühling erfroren ist und den Sommer über bis auf ein winziges Büschel Notaustrieb ganz unten am Stamm keinen Mucks mehr machte.

Überraschenderweise hatte die nur eine starke, aber seitlich abgebogene Wurzel (obwohl in sehr tiefgründigem Boden ohne Barrierren) welche ich notgedrungen sehr unsanft abhacken musste und später noch glatt abgesägt habe. Ich habe schon öfters erlebt daß einzelne Pflanzen einer Marge bei uns nicht winterhart sind und mit denen kann ich dann auch nichts anfangen. Dieser hier sollte also bloß noch das Experiment 'Wunderheilung' machen. Es hat übrigens nicht funktioniert, der Notaustrieb ist auch noch eingegangen. So ein Notaustrieb wird oft ganz allein aus den Reserven im Stamm gespeist, eine funktionierende Wurzel zeigt er nicht an.

Die Pflanze war aus einer Baumschule und daher kann es sein daß die Wurzeln in der Anlage bereits verformt wurde. Da sie ohne erkennbaren Grund abbog, sah es für mich wie das Resultat eines 'Ringwurzel-Sämlings' aus, wie er sich im Topf oder in einem engen Pflanzbeet bilden kann. Wenn man genau hinsieht erkennt man (jedenfalls im Originalbild) noch eine Menge anderer, abrupt abknickender Wurzeln, alle in etwa derselben Tiefe. Das könnte dann auch mit ein Grund gewesen sein, warum der Baum abstarb.

Natürlich hätte ich die Wurzel damals bei der Pflanzung sorgfältig aufdröseln können, aber da sie im Ballen geliefert wurde, hatte ich so etwas gar nicht erwartet und den Wurzelballen nur äußerlich ein wenig zurechtgezupft. Das war wohl etwas naiv.

Ansonsten sieht man das übliche Wurzelgewirr, ohne eine besondere Pfahlwurzel. So eine würde man aber bei Metasequoia, die sogar im Überflutungsbereich gut wächst, auch nicht erwarten.

Michael D.:
Hallo,Michael !

Hier in Rhina hat es auch schon eine Umsetzung eines damals ca.2,50 m hohen BM gegeben :  http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3742.msg53875#msg53875 . Wie auch bei Walter konnte ich beim Ausgraben mehrere Starkwurzeln ( 5 - 6 Stück ) feststellen,was ein Glück war,ich denke mal,wenn es nur eine Hauptwurzel gegeben hätte,wäre das Einwachsen vielleicht schwieriger gewesen.
Der Baum hat die Aktion übrigens gut überstanden,den Schaden am Stamm ist er am überwallen.Aufwärts geht es mit den Zuwächsen : 2010 : 10 cm , 2011 : 20 cm ( und Notzapfen ! ) , 2012 : 40 cm , 2013 : 70 cm :). Im Moment habe ich wieder ungute Gefühle.In der Nähe wird eine große Halle gebaut,auf der Wiese,die auf einigen Bildern unterhalb zu sehen ist,ist der Aushub gelagert,teilweise bis zu 10 m hoch :o.Ich hoffe,die Arbeiter machen keinen Scheiß.Die damals festgestellten Astschäden stammen übrigens von Sika-Wild,das sich daran "fegt".

Vor einiger Zeit habe ich mit einem Bekannten 40 BM´s in einer BS ausgegraben.Hier hat sich gezeigt,daß sich das Wurzelbild bei den BM´s sehr unterschiedlich entwickeln kann : Einige hatten eine ausgeprägte Pfahlwurzel,andere wiederum haben mehrere ( 2 - 8 ) Wurzeln ausgebildet.

Außerdem ein interessanter Umzug in Thüringen:
http://www.kirche-behringen.de/mammutbaum/mammutbaum1.htm

Bewurzelte Grüße ! Michael

Odysseus:

--- Zitat ---So einen Oschi hat Dein Bruder also noch ausgegraben ?? Der war bestimmt noch mehr als 5 m hoch ! - Ist der dann auch angewachsen ?

Ich bin nicht sicher wie aussagekräftig der Vergleich verschiedener Arten ist. Jedenfalls habe ich mal eine über 5 m hohe Metasequoia ausgegraben, die im Winter / Frühling erfroren ist und den Sommer über bis auf ein winziges Büschel Notaustrieb ganz unten am Stamm keinen Mucks mehr machte.
--- Ende Zitat ---

Tja, Tuff,

wie's halt so ist. Der Mammutbaum hat den Erdbeeren außen herum immer mehr das Wasser abgegraben. Da hat meine Mutter gesagt, es reicht jetzt, der Baum muss weg. Ich hab gesagt - schweren Herzens - okay, ich säg ihn ab. Ein Bruder hat gesagt, ich grab ihn aus. - Gut, dann gehört er dir.

Er hat ihn richtig gut ausgegraben und ihn im Januar 1991 im 1990 umgefallenen Wald wieder eingegraben. Das dort aufgeworfene Loch war im Nu mit Wasser vollgelaufen. Da hinein haben wir ihn dann gesetzt. Wir haben meinen Bruder noch damit aufgezogen, dass er so fertig war hinterher.

Das muss ich doch noch erzählen - LOL -: Damit sich nicht blöde Krähen auf den Wipfel setzten und ihn abdrückten, hab ich eine dicke Fichtenstange (oben mit T-Stück) von ca 10m Länge daneben mit einigen dicken Eichenscheiten zur Stabilisierung eingegraben. Die Stange hab ich von einem anderen Waldstück geholt und weil ich gerade keinen Bulldog da hatte, an die Stoßstange meines Käfers gebunden und bin so durchs Dorf gerattert.

Auf dem ersten Bild (2.9.2007) war der Baum 13,48m hoch, BHD 0,57m.
Die letzte Messung war am 18.08.2012: Höhe 16,70m, BHD 0,66m. Ich messe ihn im Herbst noch mal.

Ich hab unten die dürren Äste dran gelassen, damit ich zum Messen besser hochklettern kann.

Auf dem Luftbild vom Mai 1991 sieht man ihn in der Verlängerung der zwei Bäume auf der Wiese am unteren Waldweg sitzen.

Grüße :-)
Walter

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