und der Rest:
In Exeter war ich eine halbe Stunde zu früh zum Einchecken im Best Western, deshalb musste (…) ich noch den örtlichen A&W-Burger aufsuchen und dort fürstlich zu Mittag essen.
Im Motel habe ich noch schnell die Koffers ausgepackt und schon ging es die 70km hoch zum Giant Forest im Sequoia-Nationalpark.
Die Fahrt ging super, die Bauarbeiten am Generals Highway sind komplett abgeschlossen. Zum ersten Mal konnte ich die Strecke ohne mindestens halbstündige Baustellenpause durchfahren.
Ich habe heute mehr videographiert als Foddos geschossen, deshalb ist das Angebot und der Anhang von Foddos etwas geringer.
Am Museum des Giant Forest fiel mir auf, dass dort mehrere Jungbäume (von etwa 2-3m Höhe) ziemlich nahe am Zaun bzw. am Rand des umzäunten Stückes direkt zwischen Museum und dem Generals Highway wachsen. Da mir das wie absichtlich so gepflanzt vorkam, fragte ich eine Rangerin danach. Sie versicherte mir, dass es sich dabei durchweg um Naturverjüngungen handelt, es wurden keine Jung-BM gepflanzt. Dieses Bild konnte ich später noch an weiteren eingefassten Stellen feststellen, doch die Verteilung der Jungbäume war dort doch „willkürlicher“.
Am Parkplatz hatte ich zuvor ein paar merkwürdig gewachsene Jungbäume festgestellt, die bei ca. einem Meter Höhe eine Astausladung von nahezu zwei bis drei Metern hatten. Ich wollte dies auf den Schneedruck um Winter zurückführen, doch die Rangerin meinte, dass dies daher komme, dass die Besucher auf den Jungbäumen herumgetreten hätten. Naja …
Nachdem ich kurz den Beetle Rock besucht hatte (liegt direkt am Parkplatz), machte ich noch eine kleine Wanderung durch den Giant Forest zum Sunset Rock, eine Strecke, die ich noch nie beganggen hatte.
Da es schon nach 17:00 Uhr war, kam mir auf dem Hinweg (vorbei an großen Douglasien und noch größeren Bergmammuts) kein Mensch entgegen und auch an dem sehr schön gelegenen Sunset Rock war niemand mehr anwesend. Der Sunset Rock ist wie sein Beetle-Pendant ein Überbleibsel aus der Eiszeit. Riesige Granitblöcke, die von den drüberrutschenden Gletschermassen glatt und rund geschliffen wurden.
An einer Stelle konnte ich eine mutmaßliche Sasquatch-Höhle ausmachen und wahrscheinlich auch das dazugehörige Plumpsklo.
Der Weg zu dem Felsen ist ca. einen Kilometer lang und ein recht schmaler Pfad.
Auf dem Rückweg kam mir nach etwa 100 Metern genau auf diesem schmalen Pfad in etwa 25m Entfernung ein Schwarzbär entgegen. Der Schreck war groß, zu groß, um das Folgende auf Video zu bannen…
Ich überlegte kurz, ob ich einen langsamen und gesitteten Rückzug antreten sollte, in Richtung des Felsens, oder ob ich lehrbuch- und rangertippgerecht, nicht zurückweichen und laut und selbstsicher dem Bär begegnen sollte.
Diese Überlegungen gingen natürlich blitzschnell. Da der Bär mich bemerkt hatte und mich beäugte, probierte ich es mit lautem Hüsteln. – der Bär reagierte darauf gar nicht …
Also schnappte ich mir den nächstbesten Ast, den ich greifen konnte und fing an laut zu rufen (ich glaube „Hey,hey“ oder ähnliches) und gleichzeitig mit dem Stock gegen einen Baum zu schlagen.
Das zeigte Wirkung. Der Bär verlies den Weg in Richtung des rechts daneben liegenden Abhangs.
Bis ich ihn nicht mehr sah … Ich musste jedoch auf meinem Rückweg diese Stelle passieren.
Also behielt ich den Ast in der Hand und ging laut und gegen jeden Baum klopfend an der Stelle vorbei. Und –wie ich es erwartet hatte- stand der Bär keine 10m vom Weg weg am Abhang und beäugte mich (und ich ihn erst …).
So machten wir uns beide dann auf den weiteren Weg und waren wahrscheinlich auch beide froh, dass wir keine nähere Begegnung hatten.
Mir ging während der ganzen Aktion der Arsch auf Grundeis!
Der Rückweg zum Parkplatz ging dann doch etwa doppelt so schnell wie der Hinweg und ich war ganz schön am Schnaufen…
Das sollte jedoch nicht die einzige Bärensichtung gewesen sein. An einem Hang des Generals Highway sah ich noch einen beerenpflückenden Schwarzbären. In Three Rivers fuhr ich danach an einem Giftshop vorbei und bewunderte den Werbegag, dort einen ausgestopften Bären hinzustellen… Es war jedoch kein Gag. Der Bär bewegte sich, denn er war gerade dabei, den dort befindlichen Mülleimer nach Verwertbarem zu durchsuchen.
Also alles in allem ein bäriger Tag.
Zum Abend gab es eben einen örtlichen Cheddar und ich konnte gerade feststellen, dass auch Gallos einen recht trinkbaren Pinot Noir herstellen. Ich trinke ein Glas auf den mutigen Bären …
Bäriger Gruß aus Exeter vom Ralf