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Autor Thema: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?  (Gelesen 20231 mal)

xandru

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #15 am: 13-Januar-2014, 07:59 »

Hallo Michael,

was gibt das formular bei baumgruppen her, nimmt man da den ø oder den dicksten ?

Bei Baumgruppen notieren die meisten die Dicke des dicksten und die Höhe des höchsten Baumes. Das ist zwar unlogisch, weil oft nicht der gleiche Baum zugleich beide Werte besitzt. Aber normalerweise genügt das für einen Eindruck von den Bäumen.

Sobald wir im Rekordbereich sind, gehören Baumgruppen sowieso weitestgehend separiert. Denn dann wird es zur Vergleichbarkeit wichtig, die Messwerte dem Individuum zuzuordnen. Das Gleiche gilt, wenn jetzt schon abzusehen ist, dass in ein paar Jahren die Gruppe sowieso aufgeteilt werden muss.

Hingegen ist das bei einer Anpflanzung in zweistelligen Bereich nicht sinnvoll. In weinheim laufen wir gerade in das Problem hinein, dass einzelne Bäume Rekordwerte haben, die Teil einer zweistelligen Gruppe sind. Das ist aber ein seltener Grenzfall.

Es hat keinen Sinn, neue Regeln festzulegen, solange die alten noch nicht befolgt werden ;) Mein Vorschlag ist, dass du das nächste Mal mitkommst, wenn ich mich mit den Dienstleistern im Raum Würzburg treffen.

Über den Hauptstamm bei Zwieseln oder Drieseln besteht keine Einigkeit.

Entwickelnde Grüße,
Wolfgang
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Tuff

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Baum 01
« Antwort #16 am: 15-Januar-2014, 23:48 »

Ich habe heute (leider bei schlechtem Licht und Wetter) eher spontan ein paar exemplarische Bäume fotografiert, einfach um mal am konkreten Beipiel unsere Vorstellungen zu testen.
Der grüne Strich zeigt 130cm 'Brusthöhe'.

Erster Baum: Ein einfacher Fall, nur ein Ast.
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Tuff

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Baum 02
« Antwort #17 am: 15-Januar-2014, 23:49 »

Nächster Fall sieht eher wie 2 verwachsene Einzelstämme aus.
« Letzte Änderung: 16-Januar-2014, 00:30 von Tuff »
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Tuff

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Baum 03
« Antwort #18 am: 15-Januar-2014, 23:51 »

Baum 03 sieht eher wie ein großer Seitenast aus. Oder sind hier auch zwei Bäume verwachsen ?
(vergessen wir den Stamm hintendran für den Moment)
« Letzte Änderung: 16-Januar-2014, 00:31 von Tuff »
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Tuff

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Baum 04
« Antwort #19 am: 15-Januar-2014, 23:52 »

Baum 04 ist schon komplizierter, daher zwei Bilder.
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Tuff

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Baum 05
« Antwort #20 am: 15-Januar-2014, 23:54 »

... zeigt den Trend zum Stamm-Gewurschtel. Kann man hier noch von 2 Hauptstämmen plus Seitenästen sprechen ?
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Tuff

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Baum 06
« Antwort #21 am: 15-Januar-2014, 23:57 »

Das Ende der Fahnenstange. Hier muß man sich wirklich was überlegen. - So eine 'Krakenform' kommt zugegebenermaßen nicht oft vor. Eventuell bei früh in der Jugend verbissenen bzw. absichtlich so beschnittenen UM. Oder eben bei Thuja.
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Tuff

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Baum 08
« Antwort #22 am: 15-Januar-2014, 23:59 »

Verwandtes Problem: Ein klassicher 'Burl' wie er jederzeit auch bei Mammutbäumen vorkommen kann. Es bleibt einem wohl nichts anderes übrig als darunter und darüber zu messen. Zum Vergleich des BHD130 Zuwachs könnte man dann extrapolieren. Damit wären wir schon mal bei 2 Datenbankeinträgen - oder soll die Extrapolation dem Melder überlassen werden ? Wohl besser nicht.
« Letzte Änderung: 16-Januar-2014, 00:03 von Tuff »
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Rainer

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #23 am: 16-Januar-2014, 00:05 »

Hallo Tuff,

bei allen deinen Beispielen messe ich die Taille, also tiefer als 1,3 m. Alles andere macht da in meinen Augen keinen Sinn. Ich vermerke dann nur noch, ob mehrkernig oder gar mehrstämmig.

Viele Grüße,

Rainer
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Tuff

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #24 am: 16-Januar-2014, 00:33 »

Und bei #04 -#06 ? Misst Du da den Wurzelanlauf mit ?
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Tom E

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #25 am: 16-Januar-2014, 00:49 »

Hallo Micha,
wenn die Höhe des geringsten Umfangs dort ist, normal ja.

Ansonsten wird bei mehreren Einzelstämmen normal der dickste davon gemessen, den Rest
kann man ignorieren.

Gruß
Tom

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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

Rainer

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #26 am: 16-Januar-2014, 18:09 »

Hallo Micha,

ja, da messe ich die Wurzelanläufe mit. Ich messe da jeweils den geringstmöglichen Umfang. Auch bei diesem Baum habe ich beispielsweise knapp über dem Boden gemessen.

Viele Grüße,

Rainer
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Tuff

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #27 am: 16-Januar-2014, 19:37 »

sehr schöner baum, Rainer, und gutes beispiel. warum ging denn brusthöhe nicht das sieht doch so aus als würde es grad hinkommen ?
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Rainer

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #28 am: 16-Januar-2014, 20:01 »

Hallo Micha,

es handelt sich hier um einen der dicksten Pyramideneiche in Deutschland. Würdest du da jetzt in 1,3 m Höhe ohne den untersten Äste messen? Oder um diese herum? Bei mir endet der Stamm, wo der unterste Starkast abgeht. Und deshalb messe ich bei so Bäumen immer unterhalb. Und misst man jetzt in 1,3 m Höhe um dem Mitteltrieb, lasse also die untersten Äste weg, wird das meine ich dem Baum nicht gerecht. Und um diese herum wird das Maß wieder überdurchschnittlich groß. Solche Beispiele hätte ich einige. Auch bei dieser Pyramideneiche geht knapp über dem Boden ein Ast fast waagerecht weg. Auch da messe ich darunter, so wie auch bei dieser Douglasie. Wie würdest du jetzt diese Kastanie messen? Der eine Ast geht tiefer ab als der Boden auf der anderen Seite hoch ist. Noch so ein Fall. Hier einer der dicksten Ginkgo in Deutschland. Die untersten Äste gehen knapp über dem Boden ab. Da habe ich fast auf Bodenniveau gemessen.

Vielleicht bin ich ja auch schon betriebsblind, da ich so in den letzten 25 Jahren schon mehrere 1.000 Bäume gemessen habe.

Auch zu deiner Nummer 7. Warum sollte man da noch in knapp 2 m Höhe messen und dann einen Mittelwert bilden? Die dünnste Stelle bis in eine Höhe von 1,3 m ist da für mich maßgebend. Also so in etwa 1 m Höhe. So wird es auch teilweise in der Literatur gehandhabt, wie etwa in Europas alte Bäume. Der Buchautor, Jeroen Pater, ist in diesen Dingen sehr erfahren. Ich habe mich mit ihm unter anderem schon dazu ausgetauscht.

Viele Grüße,

Rainer

Viele Grüße,

Rainer
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Tuff

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Re: Wie sollen wir Zwiesel einordnen?
« Antwort #29 am: 16-Januar-2014, 21:16 »

Rainer, ich möchte nur das Spektrum erfassen. Die zentralen Fragen sind für mich, wie sehr beschreibt eine Messung den Baum, und wie können verschiedene Bäume vergleichbar gemacht werden, so daß eine Auswertung möglich ist.

Die einfachste Kategorie sind monokorme, auf den untersten Metern astfrei Bäume. Der Klassiker sozusagen. Hier sagen BHD und Höhe etwas über den Baum aus: Zuwachs, oft auch ungefähre Masse. Man kann Bäume derselben Art über diesen Parameter vergleichen, oft sogar verschiedene Arten.

Diese drei Parameter sind es die am Ende wirklich etwas aussagen: Höhe, ø Dickenzuwachs / Jahr, und die Holzmasse (welche in der Formel meist die Höhe enthält). Von den Werten sind rein biologisch gesehen nur der erste und letzte entscheidend, die Jahrringbreite wird aber in der Forstwirtschaft nachgefragt (u.a. wegen der Holzqualität).

Das andere Extrem sind 'Krakenbäume' die sich tief verzweigen bzw. von vorneherein vielstämmig waren. Hier sagt selbst ein Umfang über Grund oder an irgend einer anderen Stelle kaum etwas über die Gesamtmasse aus. Selbst dann wenn man eine Stelle an einem Hauptstamm findet, an der eine Messung sinnvoll scheint, ergibt die Volumen-Berechnung aus Umfang und Höhe kein brauchbares Resultat. Um Massenzuwachs vergleichen zu können, müsste man hier sehr aufwendig alle Äste und Stämme einzeln erfassen und berechnen. Bäume dieser Kategorie sind ohne eine solche Messung (oder Abschätzung) wahrscheinlich einfach nicht vergleichbar, weder untereinander noch mit anderen Kategorien. Die Schwierigkeit deiner Beispiele demonstriert dies eigentlich recht gut.

Vielleicht kann man Krakenbäume generell nah über Grund messen, damit wenigstens die Messhöhe untereinander einigermaßen vergleichbar bleibt. Natürlich auf einen definierten Bodenniveau, aber ungeachtet des Wurzelansatzes, weil der gerade bei Krakenbäumen häufig direkt in die Äaste übergeht.

Was eine Datenbank angeht, ahne ich langsam etwas .... man braucht einen Wuchsform: Eintrag welcher anzeigt, ob der Baum durch den Umfang und Höhe überhaupt einigermaßen vergleichbar beschrieben wird oder nicht. Nennen wir die beiden o.g. Wuchsform-Kategorien mal 'einstämmiger Waldbaum' und 'irregulär'. Wenn der Eintrag ''irregulär" lautet, darf ein solches Baum für eine Auswertung eigentlich nicht berücksichtigt werden. Also auch nicht für eine 'Hitliste'.

Es könnte dann natürlich noch weitere Kategorien geben die entweder mit 'einstämmig' direkt vergleichbar sind oder auf eine spezielle Weise doch noch ausgewertet werden können.
« Letzte Änderung: 17-Januar-2014, 13:29 von Tuff »
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