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Autor Thema: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen  (Gelesen 88393 mal)

Tuff

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #75 am: 04-September-2014, 15:27 »

Frank, Berni, ich bin ungeduldig (denn ich muß gleich weg) würdet ihr gestatten daß ich mal vorlaut voranstolpere ?

Ich glaube auf dem Foto *überwiegend* ganze Zweige oder Äste (wenn auch also nicht nur einzelne Triebe an einem Zweig oder Ast) welche sich braunrot gefärbt haben zu erkennen. Man sieht aber auch gelbe Farbtöne, vermutlich ein Zwischenschritt vom Grün her, aber hier bin ich nicht sicher.

Die verfärbten Äste oder Zweige sind einzeln, isoliert, verteilt. Dürresymptome in Folge eines Wurzelschadens sehen anders aus, dabei sterben ganze Partien einer Seite ab. Dasselbe gilt für Winterschäden, welche meistens im Bereich intensiver Sonne flächig sind.

Bei einem (sommerlichen bzw. generellem) Dürreschaden gilt es zu unterscheiden. Ist er durch *plötzlichen* aber generellen Wassermangel entstanden (in diesem Jahr sehr unwahrscheinlich), müssten m.E. flächig junge Triebe betroffen sein, welche am meisten verdunsten. Sie würden schlapp werden und sich vermutlich zunächst grau oder gelblich verfärben, und nur langsam absterben. Verfärbungen würde sich auch im Wipfel zeigen. Dieser ist hier aber noch grün.

Liegt ein schon länger anhaltender, sich langsam summierender Wassermangel vor, würden ebenfalls nicht einzelne Äste/Zweige absterben, sondern der Baum versucht sich anzupassen durch vorzeitige 'Vergreisung', d.h. vorwiegend innnere, älter Zweige oder Triebe werden abgeworfen, und zwar über den ganzen Baum relativ gleichmässig verteilt. Die jungen Zweigenden bleiben grün.

Wenn punktuell ganze Äste oder Zweige absterben, ist das für mich das typische Schadbild eines Rindenpilzes wie Botryosphaeria. Sorry, Frank, aber etwas anderes kommt mir einfach nicht in den Sinn ! Oder hast Du noch eine Idee ?
« Letzte Änderung: 04-September-2014, 15:37 von Tuff »
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Tuff

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #76 am: 04-September-2014, 15:44 »

Berni, was ich damit sagen will, ist daß ein Schadpilz auch bei kühlen Temperaturen wachsen kann; aber ein feuchtwarmes Klima ohne ausreichende Sonne macht Pflanzen schwach, die von Natur aus an intensive Sonne angepasst sind. Insofern begünstigt es den Pilz.

In der Situation sollte man besonders vorsichtig mit Stickstoff-Dünger sein, hingegen die Kalium- und Spurenelementeversrogung verbessern und auch Fungizide erwägen. Letztere sollten aber wenn möglich nicht in die Bodenlösung gelangen.
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Bakersfield

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #77 am: 04-September-2014, 16:38 »

Hallo Berni & Tuff,

in dem Fall des Krefelder BMs hatte ich mir das folgendermaßen gedacht:

- die braunen Zweige treten nur an einer Seite, der westlichen, auf
- auf den älteren Luftbildern waren westlich des Baumes bis zum Seeufer deutliche Baustellenspuren zu sehen (schweres Gerät)
- daher einseitiger Wurzelschaden, der wahrscheinlich in den letzten Jahren von "großflächig" schrittweise durch Wurzelregeneration und frisches Nadelwachstum kompensiert wurde, bis heute nur noch einzelne Partien betroffen/sichtbar blieben

Ein Rindenpilz würde mich sehr überraschen, ist aber natürlich nicht auszuschließen. Leider habe ich keine Nahaufnahmen der Zweige.

Viele Grüße,
Frank
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Michael D.

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #78 am: 05-September-2014, 14:06 »

Moin @ All :

Ich konnte,was das Thema Botrytis betrifft,jetzt eine interessante Beobachtung machen:

Die Natur scheint bei der Weiterentwicklung und Optimierung des Berg - Mammutbaumes in Form von Entstehung neuer Sorten tatsächlich Fortschritte zu machen.

Während in diesem arg verregneten Sommer sowohl Standard - BM ( egal welcher Herkunft ) und auch glaucum heftig mit Botrytis - Befall zu kämpfen haben,zeigt es sich bei den 3 Sorten,die bei mir stehen,daß es bei "Lighting Green" nur zu minimalsten Befall,bei den Power - Sorten "Powdered Blue" und "Hazel Smith" zu überhaupt keinem Botrytis Befall gekommen ist.
Ich werde das weiterhin beobachten,und schauen,ob das einfach Zufall ist,oder die beiden Sorten tatsächlich eine Resistenz gegen Botrytis aufweisen.

Haben andere Besitzer dieser Sorten eventuell ähnliche Beobachtungen gemacht ?


Pilzresistente Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Baumhirte

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #79 am: 05-September-2014, 19:49 »

Moin @ All :

Ich konnte,was das Thema Botrytis betrifft,jetzt eine interessante Beobachtung machen:

Die Natur scheint bei der Weiterentwicklung und Optimierung des Berg - Mammutbaumes in Form von Entstehung neuer Sorten tatsächlich Fortschritte zu machen.

Während in diesem arg verregneten Sommer sowohl Standard - BM ( egal welcher Herkunft ) und auch glaucum heftig mit Botrytis - Befall zu kämpfen haben,zeigt es sich bei den 3 Sorten,die bei mir stehen,daß es bei "Lighting Green" nur zu minimalsten Befall,bei den Power - Sorten "Powdered Blue" und "Hazel Smith" zu überhaupt keinem Botrytis Befall gekommen ist.
Ich werde das weiterhin beobachten,und schauen,ob das einfach Zufall ist,oder die beiden Sorten tatsächlich eine Resistenz gegen Botrytis aufweisen.

Haben andere Besitzer dieser Sorten eventuell ähnliche Beobachtungen gemacht ?


Pilzresistente Grüße ! Michael

Hallo Michael,
ich kann Deine Beobachtungen, was die drei Sorten angeht, bestätigen. Meine 4 davon zeigen auch keinerlei Anzeichen von Botrytis. Fast alle "normalen" BMs, egal ob groß oder klein und egal welche Herkunft aber schon. Ob das bei den Sorten allerdings mit einer "Weiterentwicklung" der Spezies zusammenhängt  :o, i weis niet......, meist sind die ja auch auf irgendeine Unterlage gepropft, das ändert wahrscheinlich auch noch die Wiederstandsfähigkeit.

Ich stelle mal eine weitere These auf. In einem Nachbarthread wird über die enormen Zuwächse in diesem Jahr geschrieben. Vielleicht hängt das in sofern zusammen das die Bäume auf Grund des zu schnellen Wachstums nicht schnell genug genügend Schutz auf/in den neuen Zweigen aufbauen können?

Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht als "kein Experte" im Expertenthread geoutet ::)  ;D

Viele Grüße,
Matze
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Bakersfield

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #80 am: 05-September-2014, 20:48 »

Hi Micha und Matze,

also bei meinen zwei- bis dreijährigen BMs habe ich von blau-grün über gelb-grün bis gras-grün alle möglichen Tönungen vertreten.

Keine Botrytis bei: blau-grün

Wenig Botrytis haben: gelb- und gras-grün

Beträchtliche Botrytis: bei vereinzelten Normalos und einem einzelnen gelb-grünen Black Mountain

Ansonsten bin ich angesichts der erschwerten Witterungsbedingungen sehr zufrieden. Ich denke aber auch, dass die wüchsigeren Exemplare mit den gedehnten, lang gezogenen Trieben bei unterdurchschnittlichem Sonnenlicht am stärksten gefährdet sind. So wie Tuff schon schrieb. Das ist so, als wenn man eine Gummimembran stark dehnt. Sie wird dünn und instabil, also anfällig.

Ich habe auch einige Fotos zur Demonstration gemacht. Ich hoffe, ich bekomme es bald hin, die zu bearbeiten und hier einzustellen.

Viele Grüße,
Frank
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Tuff

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #81 am: 07-September-2014, 03:14 »

Frank, ist eine Baustelle im Spiel, ist allerhand möglich, vor allem wenn man nicht mehr sieht was genau wo abgegraben wurde. Alle Variationen sind denkbar, etwa auch der goldene Kompromiß: Pilzbefall als Folge eines mechanischen Wurzelschadens.

Um die typischen Symptome von Botryosphaeria bzw. Botrytis genauer zu klären, müssen wir eigentlich bei 'ungestörten' Bäumen bleiben. Andererseits ist es aber auch hilfreich, ähnliche Symptome zu demonstrieren die definitiv auf eine speziellen Schädigung zurückzuführen sind. Entscheidend ist ob man (jedenfalls mit einiger Wahrscheinlichkeit) die Ursache kennt.
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Bernhard

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #82 am: 09-September-2014, 22:19 »

Hier mal ein aktueller Einblick; so war es noch nie !  :-\
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Bakersfield

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #83 am: 09-September-2014, 22:57 »

Hallo Pilszeners,

ich habe mal zur besseren Veranschaulichung die Entwicklung der Botrytis und ihre Folgen (bzw. Reaktionen des Bäume) an einigen meiner kleinen BMs dokumentiert.

Insgesamt sind glücklicherweise nur vereinzelte Bäume stark betroffen. Bei den meisten anderen sind es, wenn überhaupt, nur ein oder zwei Kurztriebe.

Den Anfang macht meine "ehemalige Black Mountain Beauty". Nachdem ich dem Baum beim Umtopfen im Sommer 2012 versehentlich eine Wurzel gekappt hatte, gab es erst einmal Nullwachstum. Und letztes Jahr ging es auch zögerlich weiter, man konnte aber schon eine gelbliche Tönung erkennen. Inzwischen ist dies deutlicher geworden. Ebenso leider auch die Pilzanfälligkeit. Ich musste schon ziemlich rupfen und schneiden... :(
 
« Letzte Änderung: 10-September-2014, 09:32 von Bakersfield »
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Bakersfield

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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #84 am: 09-September-2014, 23:02 »

Als nächstes kommt ein kleiner BM-Mountain Home vom letzten Jahr. Ihn hat es am 24.07.14 sogar den kompletten Leittrieb gekostet. Und er erholt sich nur sehr langsam.
« Letzte Änderung: 09-September-2014, 23:05 von Bakersfield »
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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #85 am: 09-September-2014, 23:03 »

Dafür kann man eine Verdickung an einem der Seitenäste erkennen. Ganz so wie man es bei den älteren Bäumen mit Kronenschaden auch beobachten kann. Mal sehen ob er sich zum Ersatzwipfel erhebt oder noch ein neuer Trieb für diese Rolle gebildet wird.
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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #86 am: 09-September-2014, 23:09 »

Der nächste Kandidat kommt aus Escherode (ID15079) von der dortigen Samenplantage. Ihn hat es am schlimmsten erwischt, denn er hat neben dem Leitrieb auch noch einen seinen ältesten Äste verloren. Das hat ihn mehr oder weniger halbiert... :(
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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #87 am: 09-September-2014, 23:13 »

Insgesamt fällt die Herkunft Escherode bei mir durch relativ hohe Ausfälle auf. Es gibt aber auch einige sehr wüchsige und gesunde Exemplare.

Auf dem letzten, aktuellen Foto vom Sonntag kann man gut erkennen, wie der Baum Triebe im Überfluss bildet. Der wird im nächsten Jahr ein schönes Gebüsch werden... :-\ ;)
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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #88 am: 09-September-2014, 23:18 »

Hier noch ein Makro mit einigen Markierungen. Auf der gekappten Seite richten sich bereits einige kürzere Äste auf. Und gegenüber scheint alle Kraft in den größten Ast zu fließen. Anstatt er in einen neuen Leader investiert... ::) Aber sie haben eben ihren eigenen Willen... ;)
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Re: Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
« Antwort #89 am: 09-September-2014, 23:23 »

Nun habe ich noch ein weniger abschreckendes Beispiel. Ebenfalls von 2013 ist der kleine Hügelaner (Essen, Villa Hügel, ID 2025). Er hatte nur an einem Ast mit dem Pilz zu kämpfen.
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