Hallo Jürgen !
Dickes Lob !!! Eine gründliche Analyse die Du hier angestoßen und durchgeführt hast. Danke auch an die tatkräftigen Helfer (ich nehme mal an Mick und Jochen ?), die dich nicht allein im Regen stehen ließen. Oder so.
Anhand Deiner Beschreibung bekommt man den Eindruck, daß sich die Bäume bisher relativ erfolgreich gegen den Pilz wehren. Zwei Wege sind bei der Familie naheliegend:
(1) Hemmende Inhaltsstoffe im Holz, die es dem Pilzmycel erschweren sich auszubreiten.
(2) Die rapide Geschwindigkeit mit der neues Holz gebildet wird ('Überwallung').
Dass der Pilz aus irgendeinem Grund aber nun einfach abstirbt ist extrem unwahrscheinlich. Er wird seine zersetzende Tätigkeit immer weiter fortsetzen. Dann ist neben dem Umfallen auch die Gefahr des 'spontanen Bruchs' zu erwägen, etwa beim Auftauen gefrorenen Holzes. Wächst ein Baum aber dauerhaft schnell genug, kann er möglicherweise auch langfristig standfest und stabil bleiben.
Die beiden o.g. Abwehrmechanismen sind zwar bei einheimischen Bäumen ebenfalls zu finden. Aber der Pilz hatte Jahrtausende Zeit sich an deren Inhaltsstoffe anzupassen; die von Metasequoia und 'Taxodiaceen' generell sind aber chemisch etwas verschieden, und die 'Mammutbäume' wachsen außergewöhnlich schnell.
Es ist einfach so, daß zur Kombination HBA x META bisher keine Erfahrungswerte vorliegen. Wie das Rennen ausgeht, und wann, wird daher keiner sagen können.
Mir sind zwar keine Brerichte bekannt - es könnte aber in anderen Parks und Gärten durchaus solche Erfahrungen geben, die u.U. auch nie publiziert wurden. Man müsste einfach mal herumfragen, auch per Email.
Obwohl eine gewisse Standfestigkeit vorhanden scheint, bleibe ich bei meiner Ansicht daß man lieber heute als morgen für klare Verhältnisse sorgen sollte; und zwar nicht, weil es so supereilig wäre - der Zug-Test ja auch bereits durch den Sturm selber durchgeführt, man kann also im Moment davon ausgehen daß die Bäume bei durchschnittlichen Windböen nicht einfach umfallen. Sondern, weil es irgendwann doch sein muss, aber wenn man es jetzt macht, kann man schon mit dem nächsten Schritt anfangen; d.h. man ist damit ein paar Jahre früher dran.