Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Wissenswertes & News
Vortrag über Mammutbäume - Konzeption
piju:
Hey Kiefernspezi.
Hier zum Vergleich mal eine frische Baumscheibe (Durchmesser knapp 100cm).
Die wellenförmig laufenden Jahresringe, dem Wuchs des Stammes entsprechend, lassen sich durchaus mit dem Stein vergleichen. Bei anderen, mir bekannten Bäumen laufen die Jahresringe eher gleichmäßig kreisförmig.
Könnte ein Hinweis sein auf Echtheit des Mammutsteins.
lg Judith
Kiefernspezi:
Mhm, das würde also für einen Mammut sprechen. Man erkennt das wellige Muster auch auf einem der oberen Fotos.
Wenn der nicht so schwer wäre, würde ich ihn mal ins Licht holen, um ein besseres Foto zu machen.
Aber Jahresringstrucktur und Rinde scheinen sehr gut zu passen. Das Alter ebenfalls. Ist ca. 33 Mio Jahre alt, das gute Stück.
Viele Grüße
piju:
... hab ja keine Ahnung, aber hab an anderer Stelle die Frage gestellt, ob man bei versteinertem Holz auch noch genetische Kerne mikroskopisch erkennen kann, das wäre ja dann auch noch eine Möglichkeit, oder liege ich da falsch?
Tuff:
Makroskopisch kann man Berg- und Küstenmmamutbaum sicher nicht unterscheiden, Metasequoia vermutlich auch nicht, und viele Bestimmungen der Vergangenheit wurden später aufgrund mikroskopischer Analysen Araucaria neu zugeordnet.
Man kann das Holz nur mikroskopisch einigermaßen sicher bestimmen. Hier kommen Merkmale wie die Anordnung und Tüpfelung der verholzten Zellwände oder die genaue Anordnung der Markstrahlen in Betracht.
Man muß außerdem Baumalter und Standort berücksichtigen. Fossile Sonnenzweige von Sequoia können makroskopisch nicht sicher von Sequoiadendron unterschieden werden. Ein sehr kleiner Bergmammutbaumzapfen aus Nevada kann ein Anzeichen von Trockenheit sein, oder von einem sehr jungen Baum stammen, oder eben einfach nur zufällig klein, was an fast jedem Einzelbaum häufig vorkommt, also ohne jeden Bezug zu Alter und Standort sein.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß es sich um fossile Arten handelt, zu denen unsere rezenten Arten bereits leichte Unterschiede aufweisen können.
Auch der Fundort von Fossilien ist tricky. Wenn die Bäume nicht gerade vor Ort durch Vulkanasche, Lahar, oder Erdrutsch komplett verschüttet wurden (was Sequoia-Schluchtwäldern tatsächlich häufig passierte), kann das Fossil von einem Fluß weit getragen worden sein. Das gilt insbesondere für Pollen aus Seesedimanten.
Erst eine große Anzahl Funde von verschiedenen Orten, die alle auf das Gleiche hindeuten, bietet eine gewisse Zuverlässigkeit der Interpretation.
Tuff:
Hallo Andre,
Etwas spät aber For The Records. Die interessantesten Beobachtungen und treffendsten und schönsten Formulierungen findet man immer noch nur bei John Muir, der ja auch maßgeblich für die Gründung des Sierra Clubs, und in der Folge, der Erschaffung des Yosemite Parks beteiligt war, der zweite National Park nach dem Yellowstone (wenn ich mich recht erinnere).
Nicht nur der Sequoia und der Kings Canyon NP, sondern auch das Giant Sequoia Monument, wurden hauptsächlich nach durch das Vorkommen dieser Bäume definiert, und damit fast die gesamte Schutzfläche der Sierra Nevada. Ähnliches gilt für den Redwood und die Schutzgebiete der Coast Ranges.
Immerhin hat der NPS bis heute einen Gebirgsmammutbaum als Abzeichen.
Muirs Texte sind eine Quelle der Inspiration, man sollte Teile daraus ofters mal übersetzen und zitieren.
http://www.yosemite.ca.us/john_muir_writings/the_mountains_of_california/chapter_8.html
http://www.yosemite.ca.us/john_muir_writings/the_mountains_of_california/chapter_12.html
http://www.yosemite.ca.us/john_muir_writings/the_mountains_of_california/chapter_3.html
http://www.yosemite.ca.us/john_muir_writings/the_yosemite/chapter_7.html
http://www.sierraclub.org/john_muir_exhibit/writings
Lustiges altes Filmchen
http://archive.org/details/gov.ntis.ava03599vnb1
Einige interessante Populär-Anekdoten findet man bei Galen Clark oder Dilsaver, vielleicht auch noch bei Cook:
http://www.yosemite.ca.us/library/big_trees_of_california
http://www.nps.gov/history/history/online_books/dilsaver-tweed/contents.htm
http://www.nps.gov/history/history/online_books/cook/contents.htm
Meine Erfahrung ist, daß Menschen mit Liebe zur Natur besonders von der Feuerökologie fasziniert sind (vorausgesetzt man erklärt sie ihnen nicht mit "Der Baum überlebt es wenn ihr Haus mal abbrennt.") und von der Empfindlichkeit der Keimlinge, die ihnen anscheinend etwas die Angst vor der Invasion der Riesen nimmt.
Anekdoten wie Tunnel Trees oder 'Mother of Teees' die bloß die schiere Größe betonen und dabei doch bloß die Allmacht und Skrupellosigkeit der Menschen demonstrieren, halte ich demgegenüber für kontraproduktiv.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln