Hallo Clemens ! Ich gehe hier mal näher auf Deine Links mit Beispielen für Anzuchtboxen (für Gewächshaus oder Fensterbank) ein !
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Aussaatbox mit WasserreservoirDie Idee, die Anzuchterde mit Hilfe eines Leitvlies aus einem Wasservorrat heraus zu versorgen, funktioniert nur, wenn diese Erde selber gut Wasser leitet. Solche vermutlich sehr humose (Torf-)Erde trocknet naturgemäß aber bei Sonneneinstrahlung schnell aus. Die Sache funktioniert ferner desto besser, je kräftiger das Wasser von den Pflanzenwurzeln 'weggesaugt' wird. Daher sollten diese Boxen vermutlich viel Sonne abbekommen, wodurch die Transpiration der Keimlinge erhöht wird.
Es bietet sich also an, bald nach der Keimung die Oberfläche mit einem strahlungsabweisenden Verdunstungsschutz abzudecken (Lehm, Sand, mineralisches Granulat).
Es gibt für die Anzucht großer Mengen eigentlich eine bessere Lösung des Bewässerungsproblemes (welches hautpsächlich dann entsteht, wenn man nicht jeden Tag bedarfsgerecht gießen kann): Wenn Anzuchttöpfe in einer Wanne oder einem großen Becken stehen, welches ständig von kühlem, sauerstoffreichem Wasser durchströmt wird. Das Becken speichert das Wasser auf einem bestimmten Niveau, dadurch kann zum einen ein minimaler Zufluß ausreichen (etwa aus einem stark gedrosselten Wasserhahn), zum anderen steht in Zeiten starken Verbrauchs (Sommertage) trotzdem genug Wasser zur Verfügung. Der Beckeninhalt wird tags verbraucht, und das Becken wird sich über Nacht wieder auffüllen.
Ist der Wasserstand des Beckens entsprechend regulierbar, kann er zu Beginn der Keimung sehr hoch sein (wenn die Wurzeln noch sehr kurz sind) und in den folgenden Wochen kontinuierlich herabgesetzt werden. Die Wurzeln wachsen dem Wasser in die Tiefe hinterher. Im Fall Bergmammutbaum braucht man dazu mindestens 30 cm tiefe seitlich belüftete Töpfe (oder seitlich gelöcherte Anzuchtwannen), damit für die Wurzeln immer ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Die seitlichen Löcher ermöglichen auch einen besseren Zutritt des Wassers.
Die Versorgung von unten ist einem Gießen von oben im Allgemeinen vorzuziehen. Das Substrat muß dazu aber gewisse Eigenschaften aufweisen: Feinanteile oder Nährsalze dürfen nicht nach oben geschwemmt werden. Düngt man über das Wasser, ist ein Feinanteil vielleicht gar nicht nötig und man kann Substrate verwenden, die der Hydrokultur nahestehen (Granulat, grobe Sande).
Ich habe letzten Sommer einen Prototyp dieser Art erfolgreich betrieben, die Aufzucht fand jedoch komplett im Freiland statt, wodurch weitere Modifikationen notwendig waren (etwa ein sehr grobes Substrat) und außergewöhnliche Einflüsse wie Hagel das Ergebnis mitbestimmten. Leider stand mir kein Wasserhahn zur Verfügung, und ich konnte das Beckenniveau nicht angemessen regulieren weil ich nur etwa alle 6-8 Wochen vor Ort war. Das Becken wurde vom natürlichen Wasserfluß eines Sumpfes durchströmt, der Wasserstand änderte sich je nach Niederschlag oder Verdunstung. Dennoch ist kein Keimling vertrocknet oder durch Sauerstoffmangel 'ertrunken'
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Aussatbox mit Schub-ContainernVermutlich soll hier die wesentliche Neuerung darin bestehen, daß man die Anzuchttöpfe von unten her mit einer Art Schuber ausleeren kann ? Damit wird das Problem des Pikierens angegangen, wie man schadlos einen Keimling mit seinem 'Ballen' Erde verpflanzen kann. Die klassische Lösung lautet Jiffy-Topf. In der Tat sind Bergmammutbaumwurzeln aber sehr heikel, sie können schon an der sich langsam auflösenden Wand eines Jiffy-Topfes abgelenkt werden (anstatt sie zu durchdringen). Sollte jedoch eine Jiffy-Variante gefunden werden die funktioniert, wäre sie immer noch sicherer für die Wurzeln, und einfacher zu handhaben.