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Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Michael D.:
Hallo,MB-Fans !
Zu der Topffrage : Ich habe gute Erfahrungen mit Rosentöpfen gemacht,die auch sehr tief ausfallen, empfehlenswert !
Wer schreibt eigentlich,daß Sequoiadendron Flachwurzler wäre ? Eigentlich ist bekannt,daß Seq. Pfahlwurzler ist (deshalb auch die hohen Töpfe !) und es manchmal nur aufgrund ungünstiger Untergründe (z.B.dichter Boden,Felsplatte o. Ä.) zu flacher Wurzelbildung kommt.
Tuff :Knopsen ??
Den 2-jährigen würde ich so bald es geht,setzen.Ich meine,das Topfleben ist immer streßig.
Joachim : Kein Wunder,daß die Bäumchen nicht so richtig wachsen,bei DEN Gartenmöbeln ? ;D ;D ;D
Viele rotborkigen Grüße ! Michael D.,Rhina
Tuff:
Links im Forum zum Thema:
Bewässerungssysteme und Anzuchtsubstrate
Fließwasserbecken
Wurzeldrehwuchs in zu kleinen Töpfen
Ökologie von Sequoiadendron
Pikieren
Anzucht-Substrate
Substrate und Pikieren
Aussäen und Pikieren
Man darf nicht davon ausgehen daß die drei Mammutbaumarten in wesentlichen Fragen gleich behandelt werden können. Bitte beachtet in jedem einzelnen Fall, ob von KM, BM oder UM die Rede ist.
Tuff:
Hallo Clemens ! Ich gehe hier mal näher auf Deine Links mit Beispielen für Anzuchtboxen (für Gewächshaus oder Fensterbank) ein !
(1) Aussaatbox mit Wasserreservoir
Die Idee, die Anzuchterde mit Hilfe eines Leitvlies aus einem Wasservorrat heraus zu versorgen, funktioniert nur, wenn diese Erde selber gut Wasser leitet. Solche vermutlich sehr humose (Torf-)Erde trocknet naturgemäß aber bei Sonneneinstrahlung schnell aus. Die Sache funktioniert ferner desto besser, je kräftiger das Wasser von den Pflanzenwurzeln 'weggesaugt' wird. Daher sollten diese Boxen vermutlich viel Sonne abbekommen, wodurch die Transpiration der Keimlinge erhöht wird.
Es bietet sich also an, bald nach der Keimung die Oberfläche mit einem strahlungsabweisenden Verdunstungsschutz abzudecken (Lehm, Sand, mineralisches Granulat).
Es gibt für die Anzucht großer Mengen eigentlich eine bessere Lösung des Bewässerungsproblemes (welches hautpsächlich dann entsteht, wenn man nicht jeden Tag bedarfsgerecht gießen kann): Wenn Anzuchttöpfe in einer Wanne oder einem großen Becken stehen, welches ständig von kühlem, sauerstoffreichem Wasser durchströmt wird. Das Becken speichert das Wasser auf einem bestimmten Niveau, dadurch kann zum einen ein minimaler Zufluß ausreichen (etwa aus einem stark gedrosselten Wasserhahn), zum anderen steht in Zeiten starken Verbrauchs (Sommertage) trotzdem genug Wasser zur Verfügung. Der Beckeninhalt wird tags verbraucht, und das Becken wird sich über Nacht wieder auffüllen.
Ist der Wasserstand des Beckens entsprechend regulierbar, kann er zu Beginn der Keimung sehr hoch sein (wenn die Wurzeln noch sehr kurz sind) und in den folgenden Wochen kontinuierlich herabgesetzt werden. Die Wurzeln wachsen dem Wasser in die Tiefe hinterher. Im Fall Bergmammutbaum braucht man dazu mindestens 30 cm tiefe seitlich belüftete Töpfe (oder seitlich gelöcherte Anzuchtwannen), damit für die Wurzeln immer ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Die seitlichen Löcher ermöglichen auch einen besseren Zutritt des Wassers.
Die Versorgung von unten ist einem Gießen von oben im Allgemeinen vorzuziehen. Das Substrat muß dazu aber gewisse Eigenschaften aufweisen: Feinanteile oder Nährsalze dürfen nicht nach oben geschwemmt werden. Düngt man über das Wasser, ist ein Feinanteil vielleicht gar nicht nötig und man kann Substrate verwenden, die der Hydrokultur nahestehen (Granulat, grobe Sande).
Ich habe letzten Sommer einen Prototyp dieser Art erfolgreich betrieben, die Aufzucht fand jedoch komplett im Freiland statt, wodurch weitere Modifikationen notwendig waren (etwa ein sehr grobes Substrat) und außergewöhnliche Einflüsse wie Hagel das Ergebnis mitbestimmten. Leider stand mir kein Wasserhahn zur Verfügung, und ich konnte das Beckenniveau nicht angemessen regulieren weil ich nur etwa alle 6-8 Wochen vor Ort war. Das Becken wurde vom natürlichen Wasserfluß eines Sumpfes durchströmt, der Wasserstand änderte sich je nach Niederschlag oder Verdunstung. Dennoch ist kein Keimling vertrocknet oder durch Sauerstoffmangel 'ertrunken' :)
(2) Aussatbox mit Schub-Containern
Vermutlich soll hier die wesentliche Neuerung darin bestehen, daß man die Anzuchttöpfe von unten her mit einer Art Schuber ausleeren kann ? Damit wird das Problem des Pikierens angegangen, wie man schadlos einen Keimling mit seinem 'Ballen' Erde verpflanzen kann. Die klassische Lösung lautet Jiffy-Topf. In der Tat sind Bergmammutbaumwurzeln aber sehr heikel, sie können schon an der sich langsam auflösenden Wand eines Jiffy-Topfes abgelenkt werden (anstatt sie zu durchdringen). Sollte jedoch eine Jiffy-Variante gefunden werden die funktioniert, wäre sie immer noch sicherer für die Wurzeln, und einfacher zu handhaben.
Xenomorph:
Hi Micha!
Man kann bei beiden Systemen die kleinen Wurzelballen von unten herausschieben. Das 2. System habe ich mir nur bestellt, weil es noch weniger Platz beansprucht (die Saatkammern sind viel kleiner als beim 1. System, hoffentlich nicht zu klein) und vor allem robuster ist. Dadurch hoffe ich es oft wiederverwenden zu können. Das 1. System besteht aus Styropor und ich denke, dass man es trotz vorsichtiger Behandlung nicht öfter als ca. 4 mal verwenden kann.
Das mit dem Hochsaugen des Wassers durch die Erde hat bestens funktioniert, man muss nur sicherstellen dass die Erde guten Kontakt zu dem Vlies hat, also fest angedrückt ist. Ein Nachteil ist eher, dass man die Wassermenge nicht kontrollieren kann. Sobald Wasser in dem Reservoir ist und sich damit das Vlies vollsaugt, ist auch die Erde klitschnass vollgesogen. Eine Abstufung ist nicht möglich. Man kann die Keimlinge natürlich von oben gießen, aber dabei schwemmt man die Samen weg oder spült die Erde von den winzigen Keimwurzeln.
Solange ab und an die Sonne scheint ist diese starke Nässe aber kein Problem, da sie den Keimvorgang ja erst auslöst und beschleunigt. Ist ein Keimling erstmal entstanden, ist sie natürlich von Nachteil (Schimmel usw.). Ich habe dann aber sofort jeden Keimling, sobald er die Keimblätter voll entfaltet hatte, umgetopft. Ab da kann man ja von Hand gießen und zu große Nässe vermeiden.
Tuff:
Clemens, erzähl doch mal Deine Erfahrungen mit dem Umtopfen (wenn es soweit ist). Damit wir sehen ob diese Dinger was taugen. Bitte notieren wie alt die Keimlinge zu dem Zeitpunkt sind.
Versuch doch bitte auch mal zu erkennen (Opfer für die Wissenschaft...) ob die Primärwurzel unten anstößt oder sich sogar schon eindreht. Dann müsste man mit diesem System früher Pikieren.
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