Hallo Frank,
Schönes Experiment, vor allem so einen kleinen Baum auszupflanzen. (*) Ich hoffe Du kannst diese Bäume regelmässig fotografieren, und bei Ausfällen die Ursachen festetellen !
Die Belichtung ist beim Wald-BM immer heikel. Hier mal ein paar Zahlen: Im letzten November habe ich acht (damals 10jährige = Keimung im Jahr 2002) BM gemessen. Einer davon steht unter sehr lockerem Fichtenschirm mit voller Vormittagssonne; die anderen direkt daneben frei aber mit nachmittags für ein paar Stunden Seitenschatten durch den Fichten-Lärchen-Bestand.
Die Freistehenden waren 460 - 485 cm hoch, bei einem U(g) = am Grund von 75 bis 98cm. Der unter Schirm war 330 cm hoch mit U(g)= 42. Der Durchmesser dieses BM am Boden war also 13 cm, der beste Freistehende hatte 31 cm.
Bedingt durch den Schirm, hat der 'langsame' BM auch etwas weniger Wasser, durch die Interzeptionsverdunstung bei geringen Niederschlägen. Die Jahressumme von 1700 - 2000 mm kommt teilweise durch Starkregen zustande; von Frühjahr bis Herbst gibt es aber auch viele trockene Wochen.
Dennoch dürfte das verlansgamte Wachstum zu einem großen Anteil durch das fehlende volle Sonnenlicht zustande kommen.
Ich bin sicher Du schätzt die Situation genauso ein wie ich, und lässt es einfach mal darauf ankommen. Ich möchte Dich aber ermutigen, intensiv auszulichten (oder die BM doch lieber woanders zu pflanzen, etwa am sonnigen Waldrand.)
(*) Ich mache das auch. Weil ich pro Jahr nur zwei bis drei Sämlinge auspflanzen kann, von denen einer bis keiner überlebt, installiere ich inzwischen spezielle Schutzvorrichtungen, vor allem bezüglich Frosttrocknis und Mäuse.
ps. Der Pilz ist sehr wahrscheinlich ein essbarer Perlpilz, typischerweise Mykorrhizapartner von Buchen oder Fichten - falls die Manschette am Stiel aber ungerieft ist, ein giftiger Pantherpilz.