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Rotbuche

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Tom E:
Hallo Micha,
es gibt halt verschiedene Dinge die mich bezüglich der Wurzelgeschichte etwas stutzig machen. Zum Beispiel würde ich mir vorstellen, dass bei einer Unterversorgung die Äste zuerst absterben und dann abbrechen. (Wie du es selbst schon geschrieben hast) Hier brechen die Äste heute noch im grünen Zustand ab. Die einzelnen Äste wirken auch nicht unterversorgt, solange sie denn versorgt werden.
Eine andere Sache ist, wenn denn die Fäule von den Wurzelspitzen nach oben wandert, würde der Baum nicht umfallen lange bevor der Kronenbereich stark geschädigt ist? Ein 35x30m Baum fängt schon ein wenig Wind auf, da kann er sich ein morsches Wurzelsystem eigentlich nicht leisten.

Gegen die grundsätzliche Problematik will ich gar nichts sagen. Vor nicht langer Zeit habe ich erst einen Artikel gesehen in dem geschrieben wurde, dass sie irgendwo wieder mehr Gehölzstreifen an den Feldern anlegen. Ich kann es leider noch immer nicht so recht beurteilen, wie schlimm es für einen Baum denn jetzt wirklich ist, wenn regelmässig um ihn gepflügt wird. Ich könnte mir aber irgendwie auch vorstellen, dass es ihn in einem solchen Fall gar nicht stört. Gründe dafür wären, dass der Boden durch die oberflächliche Auflockerung auch unter der Pflugsohle besser durchlüftet wird. Womöglich liegt dem Baum auch nicht viel daran die obersten Schichten zu durchwurzeln, weil hier die Wasserkonkurenz mit den Feldfrüchten sehr groß ist. Aber alles nur pure Theorie.  :)

Gruß
Tom

Tuff:
Tom,

Grüne Äste brechen im Wind ab ? Das widerspricht sich nicht. In Deinen Postings #46, 46, 49 erkenne ich absterbende Äste unten wie oben in der Krone (und ich meine nicht die Gestutzten) und das ist eher nicht dem Wind geschuldet.

Das mit der Fäule habe ich anders gemeint: Einzelne Wurzelstränge versorgen einzelne Kronenbereiche. Ist ein Wurzelstrang krank oder beschädigt, sterben in der Krone einzelne Äste ab, direkt daneben kann es frisch grüne Äste geben die einem anderen Wurzelstrang zugeordnet sind.

Warum der Baum noch nicht umgefallen ist ? Offensichtlich hat er noch einige halbwegs gesunde Hauptwurzeln. Es kommt auch auf die Windrichtung an.

Tiefe Belüftung ist ein Argument. Dennoch wird der Baum jedes Jahr aufs neu Wurzeln nach oben schicken, es ist fast besser wenn sie sofort abgerissen werden, statt über ein paar Jahre Grünlandpause dicker zu werden. Genau das ist aber in der Vergangenheit sicher öfters passiert.

Wie ich schon sagte, gibt es im Sommer häufig nur in der oberen Bodenschicht noch genug nutzbare Feuchte, und zwar nach Regen. Konkurrenz oder nicht, der Baum wird hier wurzeln.

Tom E:
Guten Abend,
absterbende Äste sind an dem Baum kein Wunder, wenn an einem Ast mal rundum die Rinde abplatzt, dann ist wohl meist nicht mehr viel mit der Versorgung. Hier kannst du mal reinzoomen und dich vom grandiosen Zustand des Baumes überzeugen. Das schiebe ich aber auch auf die liebe Sonne und nicht die Wurzeln, wobei die Wurzeln der Südseite sowieso schon lange "abgeschlossen" sind, ebenfalls dank der lieben Sonne. Du darfst den Baum auch gern besuchen und mit kritischem Auge betrachten, wenn du mal in die Gegend kommen solltest. Vermutlich bekommt er recht wenig Besuch am Sterbebett... die meisten werden wohl eher Angst vor ihm haben.

Ich könnte jetzt natürlich zu den Besitzern fahren und fragen, ob die gute Buche stark verlichtete oder gar Teile abstarben, bevor sie verwüstet wurde.  :)
Soviel kann ich aber noch sagen, dem Baum ging es versorgungstechnisch die ganzen Jahre nach dem ersten Unglück nicht wirklich schlecht. Man kann mit blosem Auge erkennen, dass der Baum auf dem alten Bild deutlich schlanker war. Gemessen sind das etwa 30cm die er heute auf 7,5m Höhe dicker ist als damals. Wobei ich leider nicht genau weiß, von wann denn das alte Bild ist... sonst könnte man noch den genauen jährlichen Zuwachs berechnen. Den letzten 15+Jahren darf man wohl nicht mehr viel Zuwachs zurechnen, also werden es im Großen und Ganzen keine wirklich mageren Jahre gewesen sein.

Diese Sendung geht zwar nur recht ungenau auf Bäume im Acker ein, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass du im großen Netz noch mehr Infos dazu finden kannst, wenn es dich interessiert - wovon ich mal ausgehe.  ::)

Gruß
Tom

Tuff:
Tom, natürlich sind es viele Faktoren die diesen Baum in die Knie zwangen. Ich nannte nur einen weiteren, der aber schon lange wirksam ist.

Nein, fragen würde ich nicht den Besitzer welcher in diesem Fall kaum neutral sein wird, sondern jemanden der früher dort spazieren ging, eventuell Hundebesitzer.

heiquo:
Der Baum sieht doch schon arg geschädigt aus, hoffe aber das er stehen gelassen wird, denn es wäre ideales Totholz für viele Mäusejäger.
So würde er nach seinem Ableben einige Jahre wieder einen guten Zweck für Bussard, Eule, Specht und Co. in dieser kargen Gegend erfüllen. Und der Landwirt hätte auch was davon. Nur da denken viele nicht dran...dürr=ummachen...

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