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Wie kann ich meine Wühlmausplage bekämpfen?

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Tuff:
Wenn man während Trockenzeiten Pflanzen bewässert, gibt es dort gegenüber der dürstenden Umgebung 'saftige Frischware' und der Geruch zieht die Wühlmäuse magisch an. Aber Wässern muß bei kleinen Mammutbäumen nun mal sein.

Ich hätte 2 *experimentelle* Ideen:

(1) Man macht sich die Mühe und gräbt in relativ großem Bogen (für mindestens 3 Jahre im Voraus, sagen wir also, mindestens 3m Durchmesser !) eine Art Netz oder Gitter ein, welches nach circa 5 Jahren verrottet. Material ? Keine Ahnung ! Es muß auch oben weit genug herausragen daß es einen maussicheren Zaun bildet.

(2) Eklig, aber man könnte es mal versuchen: Gießen mit einer Art stinkenden Jauche oder jedenfalls einem Stoff den die Wühlmäuse nicht mögen, der aber ungefährlich ist für die Wurzeln. Wenn man etwa tot Mäuse in einer Tonne ansetzt....pfui Teufel.

Ich schätze, beide Ideen will eigentlich keiner ausprobieren :)

Meine winzigen (ca. 5cm) Sämlinge pflanze ich zunächst in Plastik-Krägen (Wannen wo der Boden ausgesägt ist) die 10cm tief in der Erde sind, und 20cm hoch über Boden. So verbleiben sie bis zu 2 Jahre. Das hat bisher anscheinend funktioniert, auch gegen oberirdischen Fraß. Leider unterbricht die Wand den kapillaren Anschluß und das 'Stück Boden' trocknet so schneller aus. Auch die Bodenblüftung ist dann schlecht. Die Sämlinge wachsen also langsamer, was nicht unbedingt nur ein Nachteil ist. Ein Gitter oder Netz wäre besser, kann aber später nicht so leicht herausgezogen werden, und wenn Mammutbaumwurzeln hindurch wachsen werden sie abgerissen.

heiquo:
....kaum ist die Rede von Wühlmäusen und ich setz diesen link hier rein, hab ich sie heute selbst bei mir entdeckt. Rund um mein KM gebuddelt u so wie es aussieht die frischen kl. Spitzen der Wurzeln angefressen >:( >:(.
Morgen muss ich schauen, ob sie auch verantworlich für den Tod meines jungen UM waren, der eingegangen ist.

Heut erstmal 3 Fallen gestellt, mal schauen ob es sich bewahrheitet....

Chris1983:
... also das ist ein Zufall, ich bin am Freitag durch den Garten geschländert, auf dem täglichen Rundgang
und das gleiche Problem... Katzen wollen halt auch nur wenn sie Lust haben ;(

Im Moment konnte ich noch nichts entdecken, aber das macht man ja erst, wenn es zu spät ist...

Es gibt eine 100% sichere Methode vor Mäusen, diese habe ich bei meinen Obstbäumen angewendet...
Ich habe mir aus Handelsüblichem Hasenzaun einen Korb gebaut... ist etwas Zeitaufwendig, pro Korb etwa 30 Minuten.

Der Korb sollte ca 50cm Durchmesser haben, zuerst die Beiden enden zu einem Kreis verschließen, ich hab da einfach
den überstehenden Draht genommen, dann den unteren Teil etwas eindrücken, ist eine fummelarbeit aber es geht.

Ein Pflanzloch ausheben das genau die Größe hat, den Korb rein sowie den Baum und mit Erde auffüllen.
Ich habe nichts oberhalb der Erdoberfläche Hochstehen lassen, da ich um den Stamm ebenfalls Hasenzaun gewickelt habe um
vor Verbissschäden zu schützen. Wichtig ist, dass man den Korb wenn der Baum und ein bisschen Erde drin sind zum Baum hin-
biegt, damit von oben auch keine Maus ran kommt.

Der Zaun verrottet, langsam aber irgendwann und der Baum ist geschützt. Es ist nichts schädliches und es wirkt sicher.

Ich habs allerdings nur bei den Obstbäumen so gemacht, der Aufwand ist einfach ätzend ...


Grüße

Chris

Tuff:
Chris,

Ich kenne Obstbauern die ihre Bäume in Drahtkörbe gepflanzt haben. Das waren niedrigstämmige, schwachwüchsige Bäumchen die regelmässig beschnitten werden.
Es scheint zu klappen, zumindest gab es normale Ernten.

Ich würde das Verfahren aber nicht unkritisch auf Mammutbäume übertragen.

Selbst wenn der Hasenzaun unverzinkt ist, braucht es 5 Jahre bis er verrostet ist. Die Wurzeln der Obstbäume wachsen aber schneller, und Mammutbäume wachsen nochmal schneller als Obstbäume.

Die Wurzeln dringen also durch die Öffnungen, und wenn sie dicker werden, werden sie abgeschnürt. Wird der Baum größer (sagen wir ab 10 Jahren) muß er die ehemals eingeschnürten, fehlgewachsenen Wurzeln reparieren oder erneuern, was ihn viel Kraft kosten kann.

Der Draht wächst stellenweise ein. Durch die rostigen Wunden dringen Pilze ein. Sterben Wurzelteile ab, ist der Baum in Trockenzeiten besonders gefährdet.

Verzinkter Draht reichert beim Verrosten Zink im Boden and. Viele Pflanzen reagieren empfindlich darauf. [ siehe etwas Eisler, Ronald (1993). "Zinc Hazard to Fish, Wildlife, and Invertebrates: A Synoptic Review" ]

sequoiaundco:
Hi Chris,

am 3.5.12 schrieb ich (da findest du auch die angesprochenen Bilder):

Ein Tipp: Seit ca. 40 Jahren pflanze ich die verschiedenen Laub- und Nadelbäume (auch KMs) im forstlichen Maßstab. Seit ich Rebschützer (nur die grünen!, die blauen sind nicht uv-stabil) nutze, habe ich keinerlei Probleme mehr mit Wühl- und Rötelmäusen, Kaninchen oder Hasen. Die Rebschützer sind 60 cm lang, Durchmesser 15 cm und halten, sich der Baum- und Wurzeldicke anpassend, mindestens 30 Jahren (s. 1. Foto: Reste um 27jährige KMs). Sie kosten bei uns am Niederrhein im Landhandel wenige Cents. Da man sie selbst nur schwerlich über Äste und Wurzeln ziehen kann, benutze ich ein Stück Rohr mit ähnlichem Durchmesser (s. 2. Foto), ziehe zuerst das Netz über´s Rohr, dann das Rohr über die Pflanze - wenn´s passt von unten, um die Wurzeln mit zu schützen-, dann Rohr rausziehen und die Pflanze mit Netz im Boden eingraben. Fertig! Bei mir haben sich noch nie Mäuse da durch gebissen.

chris (sequoiaundco)

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