Danke für das Willkommen, die Rückmeldungen und Hinweise.
Der anerkannte Baumschadensexperte Prof. Dr. Rolf Kehr an der HAWK, Arboristik in Göttingen schreibt:
„Botryosphaeria-Triebsterben des Mammutbaumes (Sequoiadendron giganteum)
Diese Krankheit trat in den letzten Jahren an Mammutbäumen in ganz Deutschland auf, mit einem Schwerpunkt in wärmeren Lagen Süddeutschlands. Die von dem Pilz Botryosphaeria dothidea ausgelöste Krankheit führt zu einem Triebsterben an Bäumen, die in sommerwarmen Gebieten zeitweise an Wassermangel leiden. Es kommt zur unansehnlichen Löcherbildung in der Krone und im Extremfall zum Absterben des Gipfeltriebes. Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen sind in der Baumschule und an jüngeren Bäumen möglich, aber an größeren Exemplaren kann mittel- und langfristig nur Prävention betrieben werden, indem Mammutbäume ausreichend mit Wasser versorgt bzw. nur an solchen Standorten gepflanzt werden, an denen auch im Sommer genügend Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist. Das bedeutet, dass diese Baumart zunehmend eher für kühlere Mittelgebirgslagen bis etwa 600 m ü. N.N. verwendet werden sollte und weniger in warm-trockenen Tieflagen.“
Einige meiner forstlichen Anbauflächen (einige demnächst neu im Register) sind stark betroffen (Kerken, Kaldenkirchen). Aber auch z.B. im Forstbotanische Garten in Köln, der eigentlich eine recht feuchte Grundlage hat, gibt es bei ca. 30% Pilzbefall - da muss der Rhein 2003 schon sehr tief gefallen sein und damit auch der Grundwasserpegel. Auf einer meiner Flächen zeigten sich nach 2003 starke Trockenheitsschäden, allerdings im unteren Bereich, wo ca 2/3 der Krone wegtrockneten und wo sich viele Exemplare bis heute nicht erholen konnten.
Die Kronen raussägen und verbrennen kann man sich wohl nur bei Einzelbäumen als Bekämpfung vorstellen.
In Kaldenkirchen zeigen sich die Schäden nur auf der Versuchsfläche, aber nicht auf der Sequoiafarm, wo allerdings der angrenzende Rasen auch regelmäßig gegossen wird.
Bei Sequoia sempervirens gibt es keine vergleichbaren Schäden: Sie sind allerdings wind- und schneebruchgefährdet (siehe auf meinen Flächen, aber bes. auch in Burgholz.
Zum Holz von BM: Es hat lange gedauert, bis ich für die dringend nötige Durchforstung in Holland eine Holzfirma gefunden habe, die experimentierfreudig ist und auch Stammholz bezahlt (53 Stämme). Das Holz ist entgegen aller Gerüchte schön und gut zu verarbeiten (siehe Wandvertäfelung und Türen auf der Sequoiafarm). Ich lass mir jedenfalls nach einjähriger Trocknung 2 Tische machen, einen mit hellem Splint und einen mit dunklem Kernholz. Gibt es weitere Interessenten?
Viel Zeit habe ich in den letzten beiden Tagen investiert, um das Register mit meinen Anbauten anzureichern. Wird das dann irgendwann übernommen? Mit dem Einstellen von Fotos komme ich als Neuling noch nicht klar.
Ps.: Danke für die Schadensmeldungen. Typisch für die selektive Mammutwahrnehmung finde ich, dass im letzten Herbst in Kaldenkirchen zwar die Stämme gezählt, aber selbst von Experten die fortgeschrittene Katastrophe in den Wipfeln nicht bemerkt wurde.
chris