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TaunusBonsais in der Heimat der Giganten - ein Reiseblog
TaunusBonsai:
and now to the continuation:
Auf der Fahrt zum Fern Canyon hielten wir auf dem mittlerweile vertrauten Newton B. Drury-Way bei einem kurzen Trail zum „Big Tree“ an. Kurz vor dem Big Tree entdeckten wir doch tatsächlich einen richtigen männlichen Küstenmammutbaum (Bild Nr. 01). Der *piiiiep* des KM war in normalen Zustand etwa zwei Meter lang! ;) :D ;D
Der Big Tree selbst ist eine imposante Erscheinung, seine über 90 Meter Höhe sieht man ihm kaum an, da er an der Basis sehr kräftig ist und diese Maße wie ein Turm nach oben schiebt. Die Daten des Baumes kann man Bild 03 entnehmen.
Danach ging es zum Fern Canyon. Die Fahrt dorthin führt über die Davidson Road. „Road“ ist wieder mal fast übertrieben, es handelt sich um einen typischen amerikanischen Waldweg mit Ausweichstellen…
Die Straße führt zu Beginn durch typischen Second Growth-Bestand. Zwischen den jungen Bäumen (ca. 30m bei DBH bis zu einem knappen Meter) sieht man immer wieder die dicken Stümpfe der alten Bäume, die hier gefällt wurden. Aus vielen Stümpfen haben sich wieder komplett neue Bäume gebildet.
Der „Eintritt“ zur Fahrt über den Gold Bluff Beach zum Canyon betrug 8 $. Der Fern Canyon ist manchen vielleicht als Kulisse aus "Jurassic Park" bekannt. Die Natur hat dort einen Canyon geschaffen an dessen ca. 15m hohen Wänden verschiedene Farne wachsen.
Die Wanderung durch den Canyon war beschwerlich, da kein fester Wanderweg existiert, man steigt über Baumstämme, Bretter, Kiesbänke und Watstellen, da blieb latürnich kein Auge Schuh trocken. Das war aber kein Problem, da wir wohlwissend bereits Schuhe und Strümpfe zum Wechseln mitgeführt hatten.
Unser Lunch haben wir dann am Gold Bluff Beach eingenommen, war echt malerisch mit donnernden Wellen im Hintergrund.
Im Anschluss sind wir noch mal zum Kuchel Visitor-Center gefahren, wegen des Permits für den nächsten Tag im Tall Trees Grove. Nach kurzer Zeit im Gespräch mit einem Ranger stellten wir fest, dass er besser Deutsch konnte, als ich Englisch. Also führten wir das Gespräch auf Deutsch weiter.
Er konnte mir eine Menge Tipps für interessante Bäume im Tall Trees Grove geben, sowie für weitere wie beispielsweise den Standort des Baumes, der vor zwei Jahren im National Geographic auf dem Poster abgebildet war. Das werden wir aber morgen am letzten Tag in dieser Gegend nicht mehr schaffen.
Er wusste zudem von einer deutschen Gruppe zu berichten, die im letzten Jahr zusammen mit Professor Steve Sillet einen Küstenmammutbaum bestiegen und mit einem Messgerät (ich vermute mal, mit einem Tomographen) untersucht hatte, in welchen Bereichen die Bäume das Wasser nach oben transportieren.
Im Allgemeinen gab er an, dass die europäischen Förster den amerikanischen um 500 Jahre voraus seien, die Amerikaner könnte noch viel aus Europa lernen.
Letztendlich hatte ich jetzt die Geheimzahl für das Schloß des Weges zum Tall Tree Grove, die permit und zog vergnügt von dannen…
Nach einer kurzen Kaffeepause im Motel (ihr wisst, Gary, der kaffeekochende Vermieter…) fuhren wir dann noch zu den „Trees of Mystery“, einer, naja, sagen wir mal „Freizeiteinrichtung mit Naturhintergrund“.
Die Tour durch das Gelände über einen Rundweg war kurzweilig und führte auch an verschiedenen sehr interessanten Bäumen vorbei. Darunter waren meterdicke Küstentannen und auch eine Hochzeitkapelle aus großen Küstenmammuts, siehe dazu letzes Bild.
Latürnich endete der Rundgang (nach einer Berg- und Talfahrt über den Wald in einer Seilbahnkabine) im Shop, wo wir eine Menge amerikanischen Kitsches sichten konnten…
Der Shop beherbergte jedoch auch eine sehr umfangreiche und informative Sammlung von Dingen aus der Welt der Indianer, was die ganze Sache dann doch versöhnlicher stimmte.
Der heutige Abschluss war dann…. na was schon? Whalewatching (drei Stück, dieses mal sogar mit dem jetzt mitgeführten Fernglas bei elffacher Vergrößerung), cooler Sonnenuntergang und Abendmahl (Stullen aus weeeeiiiiichem amerikanischem Brot mit Worscht unn Kääs). Zum Nachtisch probierten wir Snickers Mandel, muss man nicht gegessen haben…
Jetzt aber husch husch ins Körbchen, morgen geht’s früh raus, zum Tall Trees Grove (das Beste hoffentlich zum Schluss…).
jeepie-ei-jeh aus Klamath von Monica and Ralph
TaunusBonsai:
... noch drei Foddos (ich muss die wieder einzeln uploaden, je Bild ca. ne Minute...)
JNieder:
--- Zitat von: TaunusBonsai am 19-Mai-2011, 06:30 ---Der *piiiiep* des KM war in normalen Zustand etwa zwei Meter lang! ;) :D ;D
--- Ende Zitat ---
Danke Ralf und Moni,
damit habt Ihr das Geheimnis der erfolgreichen Vermehrung nun endlich auch gelüftet.
Pah - und in Deutschland legen die Dummen die Samen noch immer in die Erde.
Mit besten und aufgeklärten Grüssen an alle Mammutbäuminnen
Jochen
Joachim Maier:
--- Zitat von: JNieder am 19-Mai-2011, 08:31 ---Pah - und in Deutschland legen die Dummen die Samen noch immer in die Erde.
--- Ende Zitat ---
Vielleicht können wir uns das in 100 Jahren auch verkneifen. Mal sehen, wie die teutonischen Redwoods sprouten! ;)
TaunusBonsai:
Okay, wollen wir die Spannung nicht zu hoch treiben. The next Day:
Ziemlich zeitig sind wir in Klamath gestartet, um nicht so spät am Tall Trees Grove im Redwood National Park anzukommen. Das Permit hatte ich ja schon am Vortag besorgt, so dass wir direkt dorthin fahren konnten. Direkt heißt aber erst mal wieder den Newton B. Drury Drive runter (wirkt noch toller in der frühen kalifornischen Sonne) und dann nach links ab auf die Bald Hills Road. Diese Road führt ziemlich steil in die Berge hinauf, am Lady Bird Johnson Grove vorbei bis zu einer Abfahrt in Richtung Tall Trees Grove. Hinter der Abfahrt gelangt man zu einer verschlossenen Schranke, die mit einem Zahlenschloss versehen ist. Den Code hatte ich am Vortag im Kuchel Visitor Center in Orick erhalten und so konnten wir problemlos die Schranke passieren.
Direkt hinter der Schranke stand ein Schild, das zu verstärkter Vorsicht auf das Wild aufforderte. Ich sagte noch zu Monika: „Hier kannst du jetzt Bären filmen“ und im nächsten Moment wechselte ca. 10m vor uns ein Schwarzbär über den Weg und sprintete mit einem Affenzahn (eigentlich ja Bärenzahn…) in den Wald hinein. Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden, bis wir die Dokumentationsinstrumente gezückt hatten, war der Spuk schon vorbei.
Das war unser erster Bär in freier Wildbahn! Ein tolles Gefühl, wir waren beide schon ziemlich aufgeregt…
Nach ca. 8km Fahrt über die Schotterpiste gelangten wir an den Kopf des Trails zum Tall Trees Grove.
Von dort ging es zu Fuß weiter. Bis zu dem Grove steigt man etwa zwei Kilometer in einer Menge Serpentinen den Berg hinunter bis auf die Höhe des Redwood Creek (ja genau, wo auch der Wein und das Toilettenpapier herkommt…). Auf dem Weg gibt es schon eine Menge kräftiger, teilweise auch älterer Küstenmammuts zu betrachten, imponierend waren aber auch einige Douglasien, die den dortigen KM in der Höhe kaum nachstanden (ca. 50m) und DBH von bis zu geschätzten 2,50m aufwiesen.
Der Tall Trees Grove selbst ist ein Loop von knapp 1,5km Länge. Wir hatten uns tatsächlich das Beste bis zum Schluß aufgehoben. In traumhafter Atmosphäre sind wir den Single Trail durchwandert und kamen aus dem Staunen über die dortigen Giganten kaum heraus. Mehrere der Bäume dort sind über 100 Meter hoch. Zumeist sind die Baumkronen durch den Bewuchs unterhalb kaum einzusehen.
Der Rückweg zum Trailhead war schon beschwerlich, aber zu bewältigen. Wir waren sogar schneller als auf dem Hinweg.
Die ganze Aktion hatte ca. vier Stunden in Anspruch genommen. Also hatten wir noch ausreichend Zeit, um auch dem Lady Bird Johnson Grove einen Besuch abzustatten.
Auch dieser Grove war absolut sehenswert. Dort stehen noch viele Old Growth-Küstenmammuts mit locker 80-90 Metern Höhen und DBH von 4-5 Metern. Der Rundweg ist etwa 1,5km lang, man benötigt etwa eine Stunde dafür.
Zurück am Motel gab es die obligatorische Kaffeepause (Gary…) und dann sind wir noch mal aufgebrochen, um mit dem Wagen beide Seiten der Mündung des Klamath in den Pazifik aufzusuchen. Auf der linken Seite gelang es uns, kurz einen Grauwal zu sichten, auf der rechten Seite war später Fehlanzeige.
Den Sonnenuntergang genießen wir heute vor unserem Motelzimmer, wird ja auch irgendwann mal langweilig am Meer…
kurzweilige Grüße zum letzten Mal aus Klamath von Moni und Ralf
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