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Autor Thema: Rudersberg, Renzenbühl  (Gelesen 7012 mal)

xandru

  • Gast
Rudersberg, Renzenbühl
« am: 01-März-2011, 23:37 »

Liebe Freunde des Rudersberger Mammuts,

Die ID 586 war bisher unter dem Welzheimer Ortsteil Eselshalden verzeichnet, gehört aber bereits nach Rudersberg. Das bisherige Foto war dieses:

Heute waren wir dort und waren begeistert. Wir haben schon mehrere forstliche Anpflanzungen von Bergmammutbäumen gesehen, aber keine hatte diese wunderbar großzügigen Pflanzabstände. Die Bäume sind folglich keine vertrockneten Krüppel, sondern rundum grüne Pflänzchen. Auch dem Boden hat Tina sogar Bärlapp entdeckt; den wir bisher noch nie freilaufend gefunden hatten.

Es sind tatsächlich noch 35 Stück; laut Register stammen sie von 1980. Für dieses Alter sind die Stämme zum Teil recht stark. Bei einem der dicksten Bäume vor Ort haben wir einen Brusthöhendurchmesser von 0,91 Metern gemessen.

Besuchende Grüße,
Wolfgang
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #1 am: 26-Februar-2012, 12:56 »

Hallo zusammen,

Schon seit fast einem Jahr schlummern die Fotos von diesem Besuch bei mir auf der Festplatte. Und da es wirklich eine schöne Anpflanzung ist, möchte ich sie doch gerne endlich zeigen.

Ob bei diesen Abständen noch ein forstlicher Nutzen vorhanden ist, kann ich nicht beurteilen. Aber es ist die einzige Anpflanzung, die ich kenne, bei der die Mammutbäume tatsächlich gut belaubt sind. Da möchte man wirklich wissen, ob die Abstände auch in hundert Jahren für jeden einzelnen Baum noch genügend Licht und Wasser garantieren können.

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xandru

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #2 am: 26-Februar-2012, 13:19 »



Dieses Waldstück befindet sich etwa einen Kilometer nördlich von Steinbruck und Eselshalden, aber eben auf 520 Höhenmetern. Somit stehen sie schon ganz oben auf der Hochfläche des Schwäbischen Waldes, unweit übrigens der berühmten Wilhelma-Gruppe von Welzheim.

Obige Grüße,
Wolfgang
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #3 am: 02-November-2012, 18:44 »

Hallo,

Dieser Tage habe ich mal wieder die Anpflanzung ID 586 bei Eselshalden besucht.

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xandru

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #4 am: 02-November-2012, 18:52 »



Bei Sonne sind die Lichtverhältnisse dort zum Fotografieren eigentlich ungünstig; teilweise musste ich einige Bereiche in den Bildern stark aufhellen.

Die Mammutbäume stehen dort vermischt mit Birken und auch mit „normalen“ Koniferen (Abies spec. oder Picea spec.; ich kenne die meisten sowieso nicht auseinander).

Diesmal habe auch ich Bärlapp gesehen.

Bärige Grüße,
Wolfgang
Gespeichert

Waldläufer

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #5 am: 02-November-2012, 18:58 »

Hallo Wolfgang,
kann leider deine Begeisterung für diesen Bestand nicht ganz teilen.
Es stehen da zwar Gm rum, teils in Reih und Glied - aber irgend ein Waldgefühl das einen an den
Heimatstandort erinnert kommt bei mir nicht auf. Ganz zu schweigen, daß dies ein Waldvariante wäre
die man unter hiesigen forstlichen Aspekten als gelungen bezeichnen könnte.
Das sieht alles zu steril aus.
                                                       Viele Grüße            Bernt
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #6 am: 02-November-2012, 19:49 »

Hallo Bernt,

Zitat
irgend ein Waldgefühl das einen an den Heimatstandort erinnert kommt bei mir nicht auf

Auf zwei Bildern sind aber Schneereste zu sehen! Und jetzt stell dir vor, es wäre Mai. Stell dir vor, du wärst anderthalbtausend Meter höher und das Keuper-Plateau des Schwäbischen Waldes wäre eine Talsohle im Granit der Rockies. Und jetzt denk dich noch zweitausend Jahre später. Na also, geht doch…  ;)

Spaß beiseite: Ich kann diese Anpflanzung nur mit den paar anderen vergleichen, die ich schon gesehen habe. Und da ist es mit Abstand (bzw.: dank Abstand) die lichteste; in allen anderen herrscht ein finsterer Dichtstand mit verdorrten Ästen und nur etwas Grün in den Spitzen.

Ich vermute, es war ein forstlicher Versuch, nicht anders als Welzheim und Lorch einstens auch. Auch die stehen in Reihen. Das ist etwas ganz anderes als die Bepflanzung eines Parks, die von Anfang an auf die Gesamt-Optik abzielt; also die künstlich angelegte bessere Natur im Stile eines englischen Gartens. Freilich sind die exponierten Höhenlagen der alten Welzheimer und Lorcher Bäume aus heutiger Sicht wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn früher oder später schlägt dort der Blitz ein und zerfetzt die Veteranen einen nach dem anderen.

Ich weiß nicht, ob du Nutzwald willst oder eine Kopie der Sierra. Ich stelle mir einfach ganz bescheiden mal vor, wie diese Kuppe in hundert Jahren aussehen könnte. Diese Frage stellst du dir sicher auch beim Ensinger Wald: Wann werden die ersten Redwoods von der Bundesstraße aus zu sehen sein? Das wird ein Hingucker; nicht mehr und nicht weniger.

Hinguckende Grüße,
Wolfgang
Gespeichert

Waldläufer

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #7 am: 02-November-2012, 22:42 »

Hallo Wolfgang,
nicht daß ich deine Argumente nicht gelten lassen würde.
Aber eigentlich sollte es ja das Ziel sein den Gm so in eine forstliche Anpflanzung zu integrieren, daß es wie selbstverständlich,
sprich fast wie einheimisch rüberkommt. Dieses Ziel ist hier wie auch meist woanders verfehlt.
Der Gm steht hier als Fremdkörper rum der sich zwar aufgrund genügenden Platzes entwickeln kann aber selbst dem Laien signalisiert
ich bin hier fremd. Also 5- mit Rücksicht auf die Eltern.
Daß eine ansprechende Integration des Gm eine äußerst schwierige Angelegenheit ist wird ja im Thread Begleitbaumarten des Gm
deutlich.
                                                 VG                 Bernt
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #8 am: 03-November-2012, 10:32 »

Hallo Bernt,

Zitat
eigentlich sollte es ja das Ziel sein
Vielleicht ist das die Quelle der Missverständnisse. Ein forstlicher Versuch ist nur eine Vorübung; dort stehen auch andere Bäume in Reihen.

Die ID 268 bei Spiegelberg ist zwar ebenfalls vermischt, steht aber so eng, dass die einzelnen BMs bereits heute nicht mehr genug Licht haben.

Ich denke, ein optisch ansprechendes Gesamtkunstwerk ist hier nicht versucht worden. Das ist wahrscheinlich viel besser gelungen bei der ID 115 in Welzheim. Dort stehen anderthalb Dutzend BMs von 1958 locker im Wald verteilt, direkt südlich angrenzend an den Bereich mit den alten Bäumen. Das erste Bild zeigt den Rest des jüngst gefällten Baums mit Blick nach Norden zur Wilhelma-Reihe; das zweite Bild zeigt den gleichen Stumpf mit Blick nach Südosten. Die Bäume von 1958 beginnen rechts, gleich hinter dem liegenden Stammstück.

Wobei ich ja nicht sagen wollte, dass ich die Anpflanzung in Rudersberg irgendwie schön finde. Landschaftlich sind die Reihen extrem dröge. Aber es ist eine Fingerübung – und heutige Förster, die ein Waldstück ansprechend gestalten sollen, können aus den Erfahrungen lernen.

Das setzt freilich voraus, dass der Mammutbaum nicht generell als undeutsche, entartete Pflanze verteufelt wird – und auch nicht als klimarettendes Mega-Großgrün auf den Sockel der Heiligkeit gehoben wird. Die Lernbereitschaft geht einher mit einer maßvollen Einstellung.

Didaktische Grüße,
Wolfgang
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TaunusBonsai

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Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #9 am: 03-November-2012, 10:42 »

Moin Bernt,

Zitat
Aber eigentlich sollte es ja das Ziel sein den Gm so in eine forstliche Anpflanzung zu integrieren, daß es wie selbstverständlich,
sprich fast wie einheimisch rüberkommt.

für mein Gefühl schließt du (wieder mal) zuviel von dir auf andere. Dadurch bringst du Leute in Verteidigungsnöte, in die sie eigentlich gar nicht wollen, so wie jetzt den Wolfgang. Er hat diese Ziele nicht definiert und auch nicht irgendwo behauptet, hier komme ein Sierra-Feeling auf.

Integrative forstliche Anpflanzungen sind mir -zumindest in Deutschland- nicht bekannt. Was ich hier im Taunus so an Neupflanzungen mitbekomme, da steht alles in Reih und Glied. Dass dies forstwirtschaftliche Hintergründe hat, ist mir aus Gesprächen mit Förstern durchaus bewusst.

Dass es aber auch anders geht (gemischte Wälder, forstlich genutzt mit Einzelaushieb), habe ich in Schweden kennengelernt. Durch diese Art der Bewirtschaftung ist der Wald sehr reich an unterschiedlichen Baumarten und insbesondere an unterschiedlichen Altersstufen, was für den Waldfreud (und letztendlich auch für den Bewirtschafter) eine sehr angenehme Sache ist.


angenehmer Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Waldläufer

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Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #10 am: 03-November-2012, 16:55 »

Hallo Ralf,
ich denke ich bringe auch Wolfgang nicht in Verteidigungsnöte - aus dem einfachen Grund weil er diesen Bestand nicht gepflanzt hat.
Daß man nicht jeden Bestand toll finden muß dürfte eigentlich langsam auch den hartgesottenen Mammutbaumverehrern klar werden.
Es geht ja darum sich überhaupt klar zu werden wie ein forstliches Projekt mit dem Gm aussehen sollte.
Hierbei spielt sowohl die mangelhafte Holzverwendungsfähigkeit als auch die Vergesellschaftungsprobleme des Gm eine entscheidente Rolle.
Da der Gm ein deutlich abweichendes Nadelkleid und Habitus gegenüber einheimischen Nadelbäumen hat sollte er wenigstens durch eine
passende Beipflanzung ergänzt und eingebunden werden. Pflanzungen die dies alles nicht erfüllen können meines Erachtens auch kein
Vorbild sein. Man muß auch bedenken daß nicht nur Sequoianer im Wald spazieren laufen sondern auch ganz normale Naturfreunde.
                                                           
                                                               VG                    Bernt
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denniz

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Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #11 am: 04-November-2012, 21:18 »

Hallo Waldbaumfreunde,

Vom forstlichen Wirtschaften habe ich nicht die meiste Ahnung, wohl aber von
der Beurteilung von ästhetischen Aspekten.
Zuerst zum Forst: Wenn der Bergmammut angeblich so unglaublich wertvoll ist,
warum ist er dann nie so intensiv angebaut worden wie bspw. die Douglasie?
Übersehen kann man ihn schlecht, wenn nun wirklich Geld damit zu verdienen wäre,
stünden wesentlich mehr Anpflanzungen vom Bergmammut herum.

In Parks und Gärten macht dieser Baum einen tollen Eindruck, im Wald fehlt mir da
einfach der Kontrast, wobei ich sagen muss, dass dieser Bestand mir von allen die
ich bisher hierzulande gesehen habe noch am besten gefällt. Ein guter Schritt, mehr Platz
zu lassen. Im Burgholz müsste eigentlich auch dringend der BM-Bestand ausgedünnt werden,
dann z.B. mit jüngeren dazupflanzen, damit es vielschichtig wird.


nicht an die Sequoiadendron-Verschwörungstheorie glaubend
Denniz

TaunusBonsai

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Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #12 am: 05-November-2012, 07:21 »

Hallo Bernt,

du bringst es mit deiner Antwort auf den Punkt:

Zitat
Daß man nicht jeden Bestand toll finden muß dürfte eigentlich langsam auch den hartgesottenen Mammutbaumverehrern klar werden.
Es geht ja darum sich überhaupt klar zu werden wie ein forstliches Projekt mit dem Gm aussehen sollte.

Mach' doch einfach daraus:

Daß man ich nicht jeden Bestand toll finden muß dürfte eigentlich langsam auch den hartgesottenen Mammutbaumverehrern klar werden.
Es geht mir ja darum sich überhaupt klar zu werden wie ein forstliches Projekt mit dem Gm aussehen sollte.

Das meinte ich mit der von dir angenommenen Gültigkeit deiner Ansichten für alle anderen. Lass' doch die Ansichten der Anderen auch gelten und toleriere sie, dann läuft das bestimmt geschmeidiger in den Diskussionen.


geschmeidiger Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

Waldläufer

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Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #13 am: 05-November-2012, 17:21 »

Hallo Ralf,
selbst wenn ich mal in der 3. Person spreche ist es doch jedem klar, daß ich hier nur in meiner eigenen Meinung schreibe.
Ich bin offenbar einer der ganz wenigen hier, die den Sinn eines Forums  darin sehen daß ein Sachgebiet wissensmäßig weiterentwickelt
wird. Offenbar sieht aber eine Mehrheit dies nur als Bühne für auch fragwürdige Anpflanzungen obschon im Forum bereits vieles im
Expertenthread usw. dargelegt wurde. Es ist nicht so daß alles richtig ist und jeder recht hat - so ist es auch nicht im wirklichen Leben.
Nun haben ja die Leute die unglaublichsten Hobbys - aber überall beobachte ich einen Hang zum Perfektionismus und nicht in die andere
Richtung. Sich ein bißchen zu informieren in seinem Interessengebiet ist hoffentlich nicht zu viel verlangt.

                                                               VG          Bernt
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Bernhard

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Re: Rudersberg, Renzenbühl
« Antwort #14 am: 05-November-2012, 17:47 »

Ich bin offenbar einer der ganz wenigen hier, die den Sinn eines Forums  darin sehen daß ein Sachgebiet wissensmäßig weiterentwickelt
wird. Offenbar sieht aber eine Mehrheit dies nur als Bühne für auch fragwürdige Anpflanzungen obschon im Forum bereits vieles im
Expertenthread usw. dargelegt wurde.

Wie bitte ??  :-\ :o

Bernt, ich glaube, daß Du Ralf nicht verstanden hast oder verstehen wolltest.  ???


Oje .....
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than a gardner in a war ......
 

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