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Veteran am Schlösslesplatz bei Baltmannsweiler

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Rainer:
Hallo Klaus,

schöne BMs sind das. Du sagst, mit passender Ausrüstung. Darf ich Fragen, wie du jetzt die Höhe der BMs misst? Hast du inzwischen einen Laser?

Neugierige Grüße,

Rainer

Klaus:
Hallo Rainer,

seit einigen Tagen habe ich „Nikon Forestry Pro“.
Ich wende die Zweipunktmessung an. Beim Messen versuche ich einen Abstand  zum
Baum von ein- bis zweifacher Baumhöhe einzuhalten. Im Wald ist ein zweifacher Abstand
manchmal undurchführbar. Weiter brauche ich direkte Sicht zum Wipfel und Pflanzpunkt.
Ohne störende Äste benachbarter Bäume. Ich versuche diese Höhenmessung drei- bis
fünfmal aus verschiedenen Richtungen auszuführen. Die Dauer einer Messung
erfolgt bei mir innerhalb einer Minute. Das Suchen eines geeigneten Platzes dauert
vielfach erheblich länger. Bisher ist es mir auch schon zweimal gelungen keine
Messung hinzubekommen. Die Bäume waren regelrecht von Buchennaturverjüngung
eingekeilt. Ich wollte dieses Problem lösen in dem ich dem Baum auf die Pelle
rückte. Dann war ich plötzlich unter dem Mindestabstand von 10m. Ich gab dann auf.
Ich wollte ja keine Abholzaktion wegen einer Messung durchführen.
Die Waldbesitzer hätten sich bedankt.
Eine Dreipunktmessung führe ich bisher nicht durch. Ich meine dies erhöht die Fehlerquelle
deutlich und die Messung wird zudem unnötigerweise erheblich verkompliziert.
Der Zeitaufwand für das Handling steht für mich in keinem Verhältnis zum Ergebnis.
Für mich ist da kein Wirkungsgrad. Im nächsten Jahr ist die Messung veraltet.
Profivermesser arbeiten mit Stativ. Ich finde meine Zweipunktmessung von Hand
reicht völlig aus.

VG
Klaus

Rainer:
Hallo Klaus,

damit hast du eine gute Wahl getroffen. Ich habe auch das Nikon Forestry Pro, bin damit auch sehr zufrieden. Ich habe damit wohl schon weit mehr als 1.000 Bäume gemessen. Tom hat beispielsweise auch das gleiche Gerät. Von der Dreipunktmessung rate ich ebenfalls ab, weil zu ungenau. Da wird nur eine Winkelmessung zur Spitze und Basis durchgeführt. Ich messe eigentlich auch immer Fraihand, habe aber auch schon mit Stativ gemessen. Mit selbstgepastelter Halterung, da ja das Nikon keine Stativhalterung hat. Ich bin des öfteren mit Kollegen unterwegs, die ebenfalls einen Laser haben. Teilweise auch viel teurere/bessere, die ausschließlich vom Stativ aus messen. Die teureren Laser messen dann auch genauer als die 0,2 m des Nikons. Wenn man beim Nikon den Wert nur auf ganze Meter angibt, ist man auf der sicheren Seite. Eine größere Differenz als etwa +/- 0,5 m hatte ich bei direkter Sicht zur Spitze noch nie. Dann sollte man auch nicht den höchsten Wert nehmen, den man bekommt. Es hat sich herausgestellt, dass dieser dann um bis zu 0,5 m zu hoch ist. Also lieber immer abrunden, dann sollte es passen. Wir, also die anderen messer, die überwiegend bei Monumentaltrees.com aktiv sind, messen allerdings mit der Einpunktmessung. Wir führen eine einzelne Messung zur Spitze durch und dann eine einzelne Messung zur Basis. Oder halt andersherum. Beide Einzelwerte addieren wir dann. Ich messe dabei bis zu zehnmal zur Spitze, dann auch bis zu zehnmal zur Basis, um so den jeweils höchsten Wert auszuschließen. Das ganze aus verschiedenen Richtungen, so wie du auch. Um die Genauigkeit des Nikons zu bestimmen, haben vor allem Karlheinz und ich vor knapp 1,5 Jahren schon viel Zeit damit aufgebracht. Letztendlich haben wir dann unsere Messwerte per Klettern und Bandmaß von der Spitze bis zum Boden kontrolliert. Darüber habe ich mal einen Bericht geschrieben. Wenn es dich interessiert, hier ist er. Ach ja, wenn du keinen Standort hast, mit freier Sicht zur Spitze und Basis, kannst du auch mit Zwischenpunkte arbeiten. Du misst also per Einpunktmessung zur Spitze, dann irgendwo zum Boden hin, zu einer bestimmten Stelle. Dann wechselst du deine Messposition so, dass du freie Sicht zur Basis und zu deinem markierten Messpunkt am Boden hast. Ein Baumstumpf, oder Stein, oder so. Mittels den vier Einzelmessungen kannst du dann die Gesamthöhe ermitteln. Diese Methode ist zwar nicht so genau, als wenn man direkt freie Sicht zur Spitze und Basis hast, aber immer noch besser, als wenn man gar nicht misst, oder gar schätzt. Man kann auch eine Messlatte mit 3 m oder 5 m Länge am Baumstamm hinstellen. Damit kann man den Bewuchs unten am Boden etwas umgehen. Tom misst auch manchmal so, wenn ich mit Karlheinz unterwegs bin, messen wir auch immer mit Messlatte am Stamm. Oder Behelfsmäßig kann man auch eine Markierung mit einem Stück Papier oder so am Stamm machen, in gut 2 m Höhe. Mit dem Laser dann zur Markierung und zur Spitze messen. Mit einem Bandmaß dann von der Markierung aus zum Boden.

Viele Grüße,

Rainer

Klaus:
Hallo Rainer,

danke für deine Hinweise.
Bei schwierigen Sichtverhältnissen werde ich bestimmt
die eine oder andere Empfehlung anwenden.

VG
Klaus

Sischuwa:
Hallole
Gestern war es mir vergönnt, diesen wundervollen, grossen, langen Wilhelma BM zu besuchen...war noch nie dort...es hat sich voll gelohnt!
Ein solch langer Lulatsch hatte ich so noch nie vor Augen...OK, Die Auenwälder
( Deutschlands höchste)...aber die stehen nicht so schön frei wie dieser BM
Und dann oben die geteilte Spitze, Wahnsinn  :o ::)
Wer mal in der Nähe ist, unbedingt ansehen....

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