Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht

Zuchtvorraussetzungen

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Tuff:
Es steht wohl ausser Frage dass Sequoia ein sehr wertvolles Holz hat, und dass Sequoiadendron (jedenfalls in Deutschland) die höchste Massenleistung erbringt. Insofern eigen sich beide für den wirtschaftlichen Anbau. Aber es gibt mehr 'Zuchtvoraussetzungen' die für den forstlichen Anbau erfüllt sein müssen.
Sehen wir mal von den (klimatischen) Standortfragen ab:

- Markt:
BM=astiges Energieholz, evtl. auch als Billigholz im Innenausbau/Einrichtung a la Ikea ?
KM=astfreies Bauholz für anspruchsvolle Verwendungen (wie tragende Holzkonstruktionen, Blockhaus, Brücken, Yachten...)
D.h. es  gibt einen wesentlich höheren Anreiz zum Anbau von KM.

- Wtschaftliche Verjüngung: Nach Kahlschlag neu Anpflanzen ist i.d.R. teurer als Naturverjüngung. KM der aus den Wurzeln immer wieder neu austreibt ist hier langfristig extrem günstig. BM hingegen ist extrem problematisch, selbst das Pflanzen (einschliesslich der Anzucht) ist aussergewöhnlich aufwendig.

- Kulturschutz: Ich nehme mal an dass auch KM vor Verbiss und Verfegen geschützt werden muss. Aber das gilt für einige traditionelle Baumarten wie Tanne und Eiche (und mancherorts sogar Buche) auch und wir haben mittlerweile Verfahren den Aufwand in Grenzen zu halten (einschliesslich Verteilung extensiver Mischkulturen über grosse Flächen und angepasstes Jagdmanagement) - bei einem wertvollen Holz wird man diese Kosten tragen. Bei BM würde es sich hingegen nicht lohnen.

BM wird m.E. nie mehr als eine Aussenseiterrolle spielen in forstlichen Anbau, jedenfalls wenn es um Holznutzung geht. Selbst zur Energieholzgewinnung gibt es bessere Alternativen (Pflanzen mit besserem Brennwert und geringeren Kulturkosten).
KM könnte ein Megarenner werden wie die Douglasie, wenn nur eine klimtatisch robuste Züchtung gelingen würde.

Odysseus:

--- Zitat ---Dies zeigt auch die Beständigkeit der Rinde des BM. Umsonst wird er nicht bis zu 4.000 Jahre alt. Das Holz wirkt "vermutlich" etwas rustikaler.

Joachim Maier
--- Ende Zitat ---

Wie das Holz wirkt,
sieht man an einem Brett aus S. giganteum-Holz.

In dem kleinen Häuschen, in dem die Förster von Weinheim ihr Domizil aufgeschlagen haben, ist eine Tür aus S. giganteum-Holz: stumpf dunkelbraun und - ich meine -unansehnlich.

Ich habe hier mal irgendwo ein Bild reingestellt, auf dem u. a. auch S. sempervirens-Holz in alte amerikanische Möbel eingebaut ist. Sieht hell und schön aus.

Grüße
Walter

isbg33:
Hallo Walter!

Ich habe hier mal eine Baumschiebe von einem BM gezeigt. Das Holz ist doch auch hell und sieht gut aus.

Odysseus:
Hi Ingolf,
(noch) gut aussehende Baumscheiben habe ich auch.

Aber guck dir mal Mammutbaumbretter an, wenn du Gelegenheit hast.
Aber auch Baumscheiben, die Kernholzbereiche, dunkeln stark nach.

Grüße
Walter

Bergbauer:
Hi,

warum sollte der KM nicht genügend Winterhart sein? In zahlreichen botanischen Gärten stehen die Bäume. Bei uns hatten wir, es war zwischen 1979 und 1984, um die 20 Grad Minus. Der KM hat es wohl ohne Probleme überlebt, jedenfalls steht er noch im Botanischen Garten von Münster (natürlich im freien).
Es dürfte früher, ich schätze den Baum auf 50-100 Jahre (ich habe da leider keinen Vergleich), öfter sehr kalt gewesen sein ohne das es den Baum geschadet hat.

Forstwirtschaflich wäre der KM der Renner, der BM ist eher mit der Fichte an Holzwert vergleichbar, oft spielt die Holzfabre keine besonderes Rolle. Dunkle Mahagonifenster waren in den 70igern z. B, der Renner.
Einen unschätzbaren Vorteil haben alle Mammuts: Sie brauchen nicht wie Fichten mit 80-100 abgeholzt zu werden, man kann auf einen guten Holzpreis warten (wir natürlich nicht mehr). Wenn in der Fichte einmal der Käfer drin ist, dann ist es zu spät und vorher erkennt man das kaum. Gibt dann nur noch Schleifholz und bringt noch so grade die Fällkosten herein.

BTW: Hat jemand eine gute Adresse für KM Samen mit einer akzeptablen Keimquote?

Gruß, Herbert

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