Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht

Forstrechtliche Bestimmungen

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Joachim Maier:
Forstwirtschaftliche Versuche dienen ja dazu, auszutesten, ob sie in der jeweiligen örtlichen Umgebung zur Forstwirtschaft geeignet sind, damit dann Privatleute auch diese anbauen können.
Warum soll nicht ein Privatmann das auch tun dürfen.
Ich meine:
1. Anbau als privaten Versuch zu wissenschaftlichen Zwecken deklarieren
2. Im Falle des Erfolges diesen(, also den Erfolg) als Fortsetzungsgrund angeben.

Sequoien sind ja keine Schädlinge und vergiften auch nicht(, wie z.B. die Robinie,) einheimische Tiere.
Also gibt es aus meiner Sicht kein sachliches Argument der Behörde, eine Anpflanzung zu verbieten, zumahl deren Kollegen anderer Regionen ja das gleiche tun. Es kann nicht angehen, dass Behörden alles dürfen, und dem Privatmann wirds verboten.

Eine Variante wäre, die Behörden zu begeistern versuchen und in deren Interesse auf eigenem Grund dies als Testanpflanzung durchzuführen. Wenn es fehlschlägt wird der Privatmann dies eh wieder aufgeben, wenn's klappt was spricht dann dagegen? Auch andere sind dann sicherlich interessiert diese anzupflanzen.

Gruß

Joachim Maier

chris:
Moin Freunde,

Einerseits:
denke ich, daß es nicht unproblematisch ist eine fremde Art in eine andere als ihre ursprüngliche Umgebung (in großem Stil) einzuführen und verstehe deshalb schon die Bedenken der Forstbehörden. Als Beispiel denkt nur an die Probleme in Australien und Neuseeland durch die Einschleppung nicht heimischer Flora und Fauna.
Auch im deutschen Waldbau gibt es durchaus Beispiele, wie die Douglasie, bei der man wegen des enormen Volumenzuwachses negative Auswirkungen, wie Artenarmut von Insekten, Pilzen und Mikroben in Kauf nimmt. Weniger Insektenarten im Douglasienbestand bedeuten eventuell auch weniger Vogelarten in diesen Wäldern. usw. usw.
Man denke auch an Schäden (Sturm, Minderwuchs, Krankheiten) durch falsche Herkunftswahl der Baumarten.
Hier denke ich ist die Forstpolitik durchaus zu verstehen.

Andererseits:
halte ich es für durchaus vertretbar hier und da mal einen Mammutbaum zu pflanzen und tue es auch selbst. Allerdings wäre es natürlich ein Wagniss ohne Zustimmung der Forstbehörden eine größere Pflanzung anzulegen.
Laut Thüringer Waldgesetz z.B. muß die nicht genehmigte Pflanzung nicht nur umgebaut werden, sondern es ist auch mit einem Bußgeld zu rechnen.
Ein Baum hier oder da fällt nicht so auf wie eine ganze Schonung. Und der finanzielle Verlust ist natürlich beachtlich wenn der Förster irgendwann den Sequoiabestand entdeckt und vernichten lassen sollte.
Natürlich könnte man auch spekulieren, daß zu diesem Zeitpunkt vieleicht der Mammutanbau erlaubt ist.

Wie ihr wisst habe ich selbst in unserem Wald eine handvoll Mammutbäume gepflanzt und bin gespannt was aus ihnen wird. Allerdings betrachte ich das als eine Art Experiment oder Hobby, wie wenn jemand z.B. Bonsais züchtet.
Aufgeforstet wird bei uns nur mit einheimischen Arten zugelassener Herkunft wie Tanne, Buche, Ahorn, Eiche und in relativ geringen Umfang mit Douglasie.

Man müßte direkt mal bei den Versuchsanstalten anfragen welche Gründe denn im Moment eigentlich gegen eine Freigabe der Sequoia als Nutzbaumart sprechen. Die Testphase läuft ja nun schon lang genug.

Hoffe ich konnte die Diskussion noch ein bisschen anheizen ;)

Grüße
Christian

Bernhard:
Moin Chris,

genauso sehe ich das auch.Moralisch gesehen ist jeder im Recht,der einen Baum pflanzt.Es ist angewandter Natur-schutz.Aber wenn ich für meine Mühe und Naturliebe auch noch ein Bußgeld zahlen muß,nur weil ich keine Genehmigung zur Anpflanzung einer bestimmten Baumart habe,dann muß ich den Gesinnungszustand in diesem Land stark hinterfragen.

Darum kann ich einen bestimmten Rahmen auch nicht überschreiten,und werde es auf der "Hobbyschiene" laufen lassen,denn ich habe Angst schlafende Löwen zu wecken und alles war umsonst.

Leider sind die Forstbehörden hier im Werra-Meißner-Kreis noch sehr uneinsichtig für innovative Tendenzen,doch hoffe ich,daß die Waldriesen in unseren Wäldern bald wieder eine Lobby haben werden.

Danke für dein Interesse an meiner Arbeit,es ist sehr motivierend zu wissen,daß man mit seinen Ansichten und
Plänen nicht allein dasteht.

Gruß Bernhard

Bernhard:
Hallo Joachim,

danke auch dir für deine Antwort.Weisst du denn vielleicht ob man eine Testanpflanzung beim Forstamt oder bei einer Naturschutzbehörde beantragt?

Bevor ich dies tue,möchte ich sicher sein,daß ich auch nicht die falschen Leute aufschrecke.Erfahrungen diesbezüglch habe ich leider schon machen müssen. Das Finanzamt(allen Ernstes!) fragte nach einer erfolgten Aufforstunsgenehmigung nach,wie hoch der zu erwartende "Gewinn" sei,den ich aus meinem Projekt erzielen würde!!

Es ist zum kotzen: Bisher habe ich nur investiert,aus Freude an meinen Bäumen.
Vielleicht sollte man gar nicht so viel fragen....

Beste Grüße
Bernhard

isbg33:
Hallo Waldpflanzer!

Vielleicht müssen wir unterscheiden. Mammut ist nicht gleich Mammut.

Beim Bergmammut zeigt das MBR knapp 6000 Bäume - und das sind nur die, die wir kennen. Da gibt es sicher noch ein  Mehrfaches an Unentdeckten
Deshalb kann man hier kaum noch mit den Gefahren durch eine fremde Art argumentieren. Wenn es wirklich eine Gefahr gibt, dann ist es schon zu spät!

Beim Küstenmammut ist eine gewisse Reserve der Behörden verständlich, denn er wird nicht in allen Teile von D zu einem Waldbaum heranwachsen können.

Und der Urweltmammut ist noch zu jung - er ist ja erst gut 50 Jahre "auf dem Markt".

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