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Autor Thema: Schönebürg bei Crailsheim  (Gelesen 9239 mal)

xandru

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Schönebürg bei Crailsheim
« am: 14-Mai-2010, 22:07 »

Liebe Freunde des hohenlohischen Mammuts,

Unter den noch nicht so gut dokumentierten Wilhelma-Bäumen hat uns am vergangenen Wochenende auch die ID 479 im Kappelwald interessiert. GPS-Daten oder nähere Angaben zu 2 Wilhelma-Bäumen waren uns bis dato nicht bekannt. Es war lediglich klar, dass die Bäume im Web auf Wanderungen rund um Crailsheim erwähnt werden. Somit mussten sie am ost-westlich verlaufenden Hauptwanderweg liegen.

Also wagten wir uns am frühen Abend vom Crailsheimer Ortsteil Goldbach aus hinauf in den Wald. Ein Anwohner wusste nichts von Mammutbäumen; er konnte uns allerdings den Weg zur Schönebürg beschreiben. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Wir finden die Bäume oder wir finden sie nicht.

Der Weg führte erst nach Westen, immer tiefer hinab. Doch in einer Kurve hatten wir einen Blick auf den Grat nordwestlich von uns. Dort waren zwei dunkle Tüten zu sehen. Also waren wir richtig.

Um es kurz zu machen: Von der Schönebürg sind noch Wall und Graben erhalten, die einen kleinen Burgberg im Wald bilden. Ganz oben steht 1 BM und weiter unten am Hang, auf dem Wall um den Grabenrest, 1 großer BM und 2 miteinander verwachsene.

Mit letzteren will ich hier beginnen.

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xandru

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #1 am: 14-Mai-2010, 22:12 »



Es ist inzwischen die ID 10035. Außer den beiden miteinander verwachsenen Bäumen ist hier auch interessant, wie der Mammutstamm mit einer Buche Kontakt aufgenommen hat.

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RalfS

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #2 am: 14-Mai-2010, 22:48 »

Hallo Wolfgang

klasse Bilder.
Das sieht aus als ob der BM bzw. die beiden BM`s die Buche wegbeißen wollen.
Sie wird regelrecht "überwallt" und ist dem Wuchs nach zu schliesen, auf der Flucht.
Jetzt sollte man 100 Jahre weiter schauen können.

Grüße

Ralf
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JNieder

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #3 am: 14-Mai-2010, 22:53 »

Das
CrailsheimGoldbach_ID10035_2BM_561.jpg - Bild

ist Klasse.

Eine grandiose Baumhochzeit !

LG
Jochen
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RalfS

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #4 am: 14-Mai-2010, 22:58 »

Dafür sieht es bei CrailsheimGoldbach_ID10035_2B M_551.jpg so aus als
würde rechts ein Tentakel um die Ecke......

Grüße

Ralf
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xandru

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #5 am: 14-Mai-2010, 23:58 »



Ganz oben auf dem kleinen Hügel steht die ID 10036. Am Baum hängt ein Schild, dass Wellingtonien 1865 von König Karl an die Forstämter verteilt wurden. Neben dem Baum steht eine Büste von Karl.

Wahrscheinlich ist dies ein Wilhelma-Baum. Zwar ist der beschädigte Baum am Hang mächtiger und trägt daher künftig allein die ID 479. Aber auf dem kleinen Plateau der ehemaligen Burg ist sicher die Wasserversorgung bedeutend schlechter als fünf Meter weiter unten.

Fotos vom vierten Baum kommen später.

Vertröstende Grüße,
Wolfgang
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ac-sequoia

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #6 am: 15-Mai-2010, 00:47 »

Hallo Wolfgang,

Zitat
Das
CrailsheimGoldbach_ID10035_2B M_561.jpg - Bild

ist Klasse.

Eine grandiose Baumhochzeit !

Da kann ich dem Jochen nur voll zustimmen!
Einfach genial das Bild....irgendwann wenn der BM über die Buche gewachsen ist, und diese mal das zeitliche gesegnet hat, bleibt da bestimmt ein Tunnel über  ;D :D


Gruß
Andreas
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xandru

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #7 am: 15-Mai-2010, 10:39 »

Hallo,

Nochmal zur ID 10036 ganz oben auf dem Hügel: Offenbar ist nur dieser Baum aus Richtung Süden vom Tal aus zu sehen. Die andere dunkle Tüte, die wir gesehen haben, muss offenbar etwas anderes gewesen sein.

Hier noch zwei Bilder, wie dieser Baum von der Verbindungsstraße Goldbach–Crailsheim her aussieht. Die Bilder sind bei schlechtem Licht aus dem fahrenden Auto aufgenommen. Das erste Bild zeigt deutlich aufstrebende Äste.

Dokumentierende Grüße,
Wolfgang
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Sir Cachelot

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #8 am: 15-Mai-2010, 10:52 »

Sieht das denn keiner...? :o
Die Buche schleicht sich am Mammut vorbei um ihn hinterrücks zu erwürgen....da muss schnell eingeschritten werden, sonst ist es zu spät in 50-100 Jahren....
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Ich bin viel zu faul, etwas unwichtiges zu tun

xandru

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #9 am: 15-Mai-2010, 11:03 »

Hallo,

So riskant die Wanderung angefangen hatte – kurz vor Sonnenuntergang in in unbekanntes Waldgebiet aufsteigen –, so sehr wurden wir belohnt, indem es schließlich doch nochmal sonnig wurde.

Die Höhenangaben der hier verzeichneten Standorte sind wie immer mit Vorsicht zu genießen; bei Google Earth aber ist der Burghügel in der Höhendarstellung schlicht untergegangen. Der Wanderweg führt auf etwa 500 Metern unterhalb am Hügel vorbei, während das kleine Plateau um die 525 Meter haben dürfte (Wikipedia und topographische Karte).

Hier kommen nun die ersten Bilder vom eindrucksvollsten Baum dort oben.

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xandru

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #10 am: 15-Mai-2010, 14:47 »



Hier kommen noch zwei Bilder vom Schaden.

Dieser Baum stammt also auf jeden Fall aus der Wilhelma-Saat; die ID 479 bezieht sich folglich künftig nur auf diesen eine Baum.

Vielleicht weiß Lutz noch, aus welcher Quelle er die Information hat, dass dort oben zwei Wilhelma-Bäume stehen. Für mich kommt dann nur ID 10036 in Frage.

Wieder ist ein weiterer Wilhelma-Standort doku8mentiert; wieder erscheint einer endlich auch auf der Karte :D :D

Nach meinem Kenntnisstand können im Augenblick nur noch je ein Standort in Löwenstein und einer in Wüstenrot der Karte widerstehen, dann haben wir sie alle.

Erfahrene Grüße ;)
Wolfgang
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xandru

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #11 am: 15-Mai-2010, 15:06 »

Liebe Freunde des freilaufenden Mammuts,

Beim Abstieg – weiter dem Hauptwanderweg folgend in weitem Bogen im Uhrzeigersinn – wurden kurz vor Waldrand und Wasserbehälter sogar noch mit fünf Bonus-Bäumchen (drei + zwei) belohnt, die dort einfach so im Wald stehen. Einer davon war sogar von außerhalb des Waldes zu sehen.

Nachtragende Grüße,
Wolfgang
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gamberle

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #12 am: 01-Juni-2014, 00:27 »

Hallo,
die Mammutbäume um Crailsheim finden in der 1884 herausgegebenen Oberamtsbeschreibung von Crailsheim, damals noch nicht mal 20 Jahre alt, bereits als "Prachtexemplare" eine Erwähnung:

...Die mit der Wellingtonie Sequoia gigantea Torr. angestellten Versuche werden hier als mißlungen betrachtet werden müssen, nachdem nur die Exemplare auf den höchstgelegenen Punkten des Bezirkes, dem Burgberge mit 534 und der Schönebürg mit 530 Meter Höhe, den strengen Winter von 1879/80 überdauert haben, während alle anderen auf niederen Punkten gepflanzten erfroren sind. Die zwei auf der Schönebürg auf aufgefülltem Boden befindlichen sind übrigens Prachtexemplare...

hier erfahren wir immerhin, dass auf der Schönebürg im Jahre 1884 zwei Baume standen.


Vielleicht weiß Lutz noch, aus welcher Quelle er die Information hat, dass dort oben zwei Wilhelma-Bäume stehen. Für mich kommt dann nur ID 10036 in Frage.

Womöglich hatte er die Informationen aus dieser Oberamtsbeschreibung.
Es ist zumindest stark zu vermuten, dass auch 10036 aus der Wilhelmasaat stammt.

Gruss
Andi

« Letzte Änderung: 01-Juni-2014, 00:38 von gamberle »
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Klaus

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #13 am: 04-März-2015, 09:21 »

Hallo zusammen,

ich habe auf meiner Tour um Crailsheim auch die Schönebürg in Crailsheim nicht
ausgelassen. Von Norden der L1066 aus habe ich den Burgberg bestiegen.
Außer Atem wollte ich am Basiszwiesel meinen neuen Höhenmesser benutzen.
ID 10035
Es ist mir nicht gelungen ein geeignetes Messfenster zu finden. Die beiden haben
einen erheblichen Seitendruck ihrer unmittelbaren Umgebung auszuhalten. Die Höhe
habe ich zuletzt geschätzt.
« Letzte Änderung: 04-März-2015, 19:19 von Klaus »
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Klaus

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Re: Schönebürg bei Crailsheim
« Antwort #14 am: 04-März-2015, 09:22 »

Zehn Meter weiter steht der vermutliche Wilhelmabaum
ID 479
oder besser der Rest was noch übrig ist. Auch dieser BM ist ein Zwiesel. Die Teilung war
erst in etwa 15m Höhe. Wenn ich vor dem BM stehe und nach Nordosten blicke dann ist der
linke Zwieselwipfel abgebrochen. Es hat sich aber schon deutlich sichtbar einen neuen Wipfel
gebildet. Der rechte Zwieselgipfel  ist total zerschmettert. Dem Baum fehlt bestimmt
1/3 seiner ursprünglichen Höhe. Da ragt nur noch ein 2m Stumpf nach oben. Borke am
Stumpf gibt es nicht mehr. Diese Rindenbeschädigung führt rechts am
BM-Stamm bis zum Boden. Für mich sieht es so aus als hat hier vor Jahren der Blitz
eingeschlagen. Jetzt vegetiert der Baum so vor sich hin. Ich kann mir beim besten Willen
nicht vorstellen dass sich der BM einigermaßen erholt. Auch hier ging meine Höhenmessung
 daneben. Zuviel Bäume, Buchennaturverjüngung und Gestrüpp im Umfeld. Persönlich hatte
ich an der Burghalde massive Standschwierigkeiten. Der Boden was sehr nass folglich sehr
weich und glitschig. Die Höhen dieser beiden Bäume habe ich letztlich auf 20m geschätzt.
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