Hallo, ich nehme mir mal die Freiheit diesen Fred wiederzubeleben mit einem Problem welches genau in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist.
Bei fast allen Pflanzungen im Wald oder in der Flur, welche nicht im großen Wildzaun stehen, stellt sich nämlich früher oder später die Frage des Verbiß-Schutzes. Ich möchte hier mal ein paar Gedanken zum Einzelschutz (AKA 'Drahthose') loswerden.
Dabei gehe ich davon aus, daß unter durchschnittlichen Wuchsbedingungen im Tiefland oder in Mittelbebirgen der Rehverbiß für ungefähr 5 Jahre droht; die Gefahr durch das Verfegen der Rehböcke kann noch bis zu weitere 5 Jahre bestehen. In dieser zweiten Phase kann man aber auch den Stamm allein schützen (etwa mit Plastik oder Stoff umwickeln).
Ich suche also einen Einzelschutz der mindestens 5 und idealerweise bis zu 10 Jahre hält und in dieser Zeit nicht viel Pflege braucht. Und er darf nicht teuer sein.
Zunächst zum billigen Kaninchendraht. Den habe ich früher oft verwendet, bin aber aufgrund der negativen Erfahrungen inzwischen völlig davon abgegangen.
Erstens ist er nicht hoch genug; dann müsste man ihn also schon in einem riesigen Umfang anlegen (2m Durchmesser?) damit die 'langhalsigen Rehe' (tm Berni) nicht drankommen.
Zweitens, wenn man den kleinen Umfang wählt, wird es ganz schnell zu eng und man nimmt die nächste Größe ... und dann wieder die nächste ... das ist echt mal sinnlose Arbeit. Nimmt man aber den großen Umfang, steht das Ding schlecht, man braucht also eine Menge Pfähle - schon wieder extra Arbeit, denn entweder die Pfähle sind dünn und müssen nach 2 - 3 Jahren schon überholt werden; oder sie sind riesig und machen dann auch viel Arbeit.
Drittens ist er zu dicht, so dichte Maschen braucht es überhaupt nicht. Die Folge ist, daß im Draht der 'engen Variante' Gras u.a. hochwächst, man kommt aber schlecht mit der Hand hinein um es abzurupfen. Durch die enge Röhre wird es aufrechtgehalten und hält dann als dichtes Büschel den Regen ab. Das ist bei mir das größte Problem !
Wie man es dreht und wendet, das Zeug taugt im Wald einfach nix.
Inzwischen baue ich Drahthosen aus 'echtem' Wildzaun, mindestens 1,50m Durchmesser, ein starker Pfahl. Das ist eine akzeptable Lösung, aber die eher zeitaufwendige Anfertigung in großer Zahl finde ich extrem suboptimal, und die Dinger verknicken auch zu leicht, mit den Jahren, wenn man sie umsetzt.
Das Beste was ich bisher gefunden habe sind ca. 160 cm hohe Baustahlmatten (siehe Bild unten) welche man von Anfang an mit einem Durchmesser von circa 1,50 m anlegt. So kommt man auf rund 6 m², was bei einem m² Preis in der Größenordnung von 2 - 3 € (?) auf irgendwas um die 15 € pro Stück hinausläuft, was bei einer größeren Anzahl wohl zu teuer ist. Andererseits hat man dann nie wieder Arbeit damit und kann die Dinger später leicht umsetzen auf die nächste Generation.
Das Ziel ist aber nicht unbedingt ein Bäumchen 1,60m hoch einzuzäunen; es genügt auch, Reh und Hase den Zutritt auf den letzten Meter zu verwehren. Bei einem Durchmesser von 1,50 bis 2 m würden die Rehe auch bei einer Schutzhöhe von nur 1 m nicht in so einen engen Kreis hineinspringen (man muss aber den Schnee einkalkulieren). Die Hasen sollte diese Höhe eigentlich schon abhalten.
Es könnte auch einfach etwas Horizontales sein worüber diese Tiere nicht gehen würden.
Generell könnte man auch ein kurzlebiges Material verwenden welches man nicht entsorgen muss. Also ein ein (1) billiges Material, welches (2) leicht zu verarbeiten ist und (3) optimalerweise nach ca. 5 Jahren beginnt zu verfallen und dann biologisch abbaubar und unbedenklich ist.
Mir fällt nur leider nichts Geniales ein; vielleicht können wir aber gemeinsam irgendwas Taugliches finden. Hier im Forum sind eine Menge Leute die sich schon lange mit diesem Problem rumschlagen. Man hat sich dann oft schon lange an die klassischen Lösungen gewöhnt. Ich kann mir aber vorstellen, daß gerade totale Newcomer hierzu eine wirklich neue Idee haben könnten.