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Autor Thema: Burl-Klauer in Prairie Creek  (Gelesen 6671 mal)

PaddyPatrone

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Burl-Klauer in Prairie Creek
« am: 09-April-2013, 20:46 »

Ich bin eben über "Save the Redwoods League" auf Facebook auf diesen Link gestoßen.

http://www.arcataeye.com/2013/04/thieves-destroy-ancient-redwood-for-one-hunk-of-burl/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=thieves-destroy-ancient-redwood-for-one-hunk-of-burl

Das ganze klingt doch schon äußerst kurios oder ?  :o

Gruß  Patrick
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TaunusBonsai

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #1 am: 09-April-2013, 20:57 »

Hallo Patrick,

so kurios ist das gar nicht. Mit den Burls lässt sich in Nordkalifornien gutes Geld verdienen (kleingeschnitten und in Schnitzereien als Burl-Brut angeboten...).


unkuriöser Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

Bakersfield

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #2 am: 10-April-2013, 00:03 »

Hi Patrick,

das wundert mich auch nicht so sehr, auch wenn ich bisher noch nichts davon gehört und gesehen hatte, dass sogar im Nationalpark Burls gewildert werden... :o >:(

Das Burlholz ist so wertvoll, weil es deutlich härter und anders gemasert ist als das normale Stammholz. Durch die Härte lässt es sich sehr gut polieren und diese polierte und dann versiegelte Oberfläche bringt die besondere Burlmaserung richtig zur Geltung. Echte Holzschätze sind das dann nachher... ::)

Es gibt halt nur zwei Probleme. Die großen Burls für große Werkstücke finden sich nur an Old Growth-Bäumen.

Ach ja, und das zweite Problem sind die teilweise für meine europäische Augen doch recht kitschigen "Kunstwerke", die dann aus dem schönen Holz entstehen: Tastentelefone, Savannenszenerien, etc. Puuh, dann doch lieber den Baum bewundern... :(

Börlige Grüße,
Frank

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PaddyPatrone

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #3 am: 10-April-2013, 12:18 »

Mag ja sein, dass sich daraus wertvolle Kunstwerke fertigen lassen, aber irgendwie hat das ganze was von einem erschossenen Elefanten, der nur wegen seiner Stoßzähne gewildert wurde. Schade auf jeden Fall.  :(
Vielleicht könnte man ja Forstliche Redwood-Wälder anlegen und die Bäume mit irgendetwas impfen damit sie Burls ausbilden.  ::)
So würde wenigstens nicht in den Altbeständen gewildert werden.
Ist eigentlich bekannt warum sich diese Burls so oft bei Küstenmammuts bilden ?


Gruß 
Patrick
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Bakersfield

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #4 am: 10-April-2013, 21:36 »

Hi Patrick,

die Burls könnte man als Abwehrreaktion der Sequoien (KM und BM) auf eine bakterielle Wundinfektion ansehen.

Hier war schon einmal die Rede davon: http://mbreg.de/forum/index.php?topic=7032.0

Wie der englische Begriff "crown gall" schon andeutet sind die Burls eine Art Pflanzengalle, wobei sie aber nicht von Insekten ausgelöst werden wie z.B. bei unseren heimischen Eichen.

Ist ein weites Feld und es scheint noch nicht wirklich komplett erforscht zu sein, was da genau in der Pflanze passiert.

Simpel ausgedrückt versucht der Baum beim Burl einen Eindringling von seinem Stoffwechsel und vom Kernholz abzukapseln/fern zu halten, indem er ihn durch die Wucherung nach außen drängt.

Wuchernde Grüße,
Frank
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TaunusBonsai

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #5 am: 11-April-2013, 06:59 »

Moin Freunde der Börls,

die Ausbildung von Burls gehört zur Fortpflanzungs- bzw. Arterhaltungsstrategie des Küstenmammutbaums.
Dazu hier und hier zwei Artikel. Darin wird zudem meine Aussage zu dem Abschneiden (Sägen...) und Verkaufen von Burlsabschnitten bestätigt.


bestätigender Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Tuff

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #6 am: 11-April-2013, 16:28 »

Man könnte sagen, die Natur hat hier eine 'Krankheit' zum System gemacht :)

Redwoods standen erdgeschichtlich oft in feuchten Schluchten bzw. an steilen Hängen, wo es regelmässig zu Erdrutschen kommt, insbesondere nach Vulkanausbrüchen die große Massen an Lockermaterial aufschütten. Daher gibt es nicht selten fossile Redwood-Wälder die stehend begraben wurden. In solch einer Umwelt kann ein Burl zu einer nützlichen Chance werden, nach Überschüttung ein neues, höhergelegenes Wurzelstockwerk auszubilden.

Alte Ginkgo-Bäume bilden Lignotuber aus, die sich von tiefen Ästen her absenken und ich vermute, daß auch hier eine Strategie vorliegt, aus Überschüttungen das Beste zu machen. Ginkgos sollen auf frischen Sedimenten (etwa an Flußufern) gut gedeihen, und - nach den alten Bäumen in Japan und China zu urteilen - kurzfristige Überflutung mit (hier zumindest geringmächtiger) Materialaufschüttung tolerieren. Oder sogar mögen ?

Bakterielle Ursachen sind für diese Lignotuber m.W. nicht bekannt. Letztlich wäre es also der Sauerstoffbedarf der Wurzeln welcher ein neues Wurzelstockwerk nötig macht. Daher wäre es  spannend, einmal zu untersuchen, ob Sauerstoffmangel die Ausbildung der Lignotuber anregt.

Bei Redwoods gibt es aber offensichtlich auch hochgelegene Burls welche beim Umfallen des Baumes neu austreiben können. Oder auch einfach Astansätze mit Adventivknopsen? Man müsste wohl eher fragen was an diesem Baum eigentlich *nicht* austreiben kann. Diese Spezies beeindruckt mich immer wieder durch ihr Repertoire an Strategien.
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PaddyPatrone

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Bakersfield

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #8 am: 29-Juli-2014, 22:18 »

Erster Erfolg gegen die Büro Burl-Kriminalität (doofe Autokorrektur... ;D):

http://m.sfgate.com/bayarea/article/Wood-poaching-Men-charged-with-slashing-5479004.php
« Letzte Änderung: 30-Juli-2014, 07:39 von Bakersfield »
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TaunusBonsai

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #9 am: 30-Juli-2014, 07:00 »

Moin Frank,

danke für diesen interssanten Artikel.
Klamath ist in Nordkalifornien immer meine nördlichste Unterkunft (nächstes Jahr zusammen mit Joe Low ... 8)).
Mit dem gesperrten Park ist das alte Teilstück des Highway 101 gemeint, welches dort als Newton B. Drury Scenic Parkway bezeichnet wird. Dort sind an den nördlichen und südlichen Eingängen Sperren errichtet worden, welche nachts geschlossen werden. Traurig, dass zu solchen Maßnahmen gegriffen werden muss ...

Ein toller Erfolg für die örtlichen Sicherheitsbehörden. Ich hoffe, dass dies einen abschreckenden Effekt haben wird!

In Orick werden solche Burl-Stücke in den Schnitzerläden angeboten, Bild siehe hier. Möchte nicht wissen, wo die her sind ...


abschreckender Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Michael D.

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #10 am: 31-Juli-2014, 12:24 »

Moin,Ralf;moin,Frank !

Meiner Meinung nach gibt es nur ein wirklich wirksames Mittel,solche üblen Taten zu verhindern : Die Leute sollten solche Artikel,bei denen eigentlich klar ist,wo sie her sind,erst gar nicht kaufen.

Wo kein Markt ist,wird es solchen Frevel nicht geben. - O.K.,ist vielleicht etwas naiv gedacht :-\.


Nachdenkliche Grüße ! Michael

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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

TaunusBonsai

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #11 am: 01-August-2014, 07:00 »

Moin Micha,

das Problem ist halt, dass man das den Burlstücken in den Schnitzereien von Orick nicht ansieht. Mein Eindruck war eher der, dass es sich tatsächlich um kleinere Burl-Ausbeulungen gehandelt hat, die man "in normalem Maße" von KM gewinnen kann, ohne dem Baum zu schaden.

Aus diesen Stücken entstehen wiederum hunderte neue KM. Das ist ja soo schlecht auch nicht.


ausgebeulter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Michael D.

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Re: Burl-Klauer in Prairie Creek
« Antwort #12 am: 01-August-2014, 08:24 »

Moin,Ralf !
...Mein Eindruck war eher der, dass es sich tatsächlich um kleinere Burl-Ausbeulungen gehandelt hat, die man "in normalem Maße" von KM gewinnen kann, ohne dem Baum zu schaden.

Aus diesen Stücken entstehen wiederum hunderte neue KM. Das ist ja soo schlecht auch nicht.


Da bin ich ja etwas beruhigter :) !
Zumal ja nicht nur dort neue KM´s heranwachsen 8).2014 ist wirklich eine prima Zeit für die hiesigen Küsten-Mammuts,endlich ein Jahr,wo es deutlich sichtbar vorwärtsgeht.

Zuwachsreiche Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.
 

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