Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
Tuff:
Hallo, zuerst mal muß ich gestehen daß ich den Thread hier gar nicht gelesen habe .... ich habe auch selber noch nie eine Sequoia gepflanzt.
Darf ich trotzdem was sagen ?
Das größte Problem mit der Kälte ist (vermutlich bekanntermaßen) das Austrocknen, durch trockene Frostwinde aber auch durch Sonnenbestrahlung bei gefrorenem Boden. Die kritischste Phase ist daher der Frühling, wenn der Baum wieder zu 'arbeiten' beginnt, dann treten auch wirkliche, durchaus mögliche Frost-Schäden erst zutage (weil vorher 'konserviert' - hier meine ich kaputtes Zellgewebe).
Es ist wichtig den Baum vor Wind zu schützen, und im Frühling (mindestens bei Trockenheit) eine Zeit lang vor direkter Mittags-Sonne zu schützen.
Übrigens sind Weidenarten (wie Silberweide) leicht als 3m Stecklinge zu gewinnen, leicht zu stecken, und wenn sie angewachsen sind, bilden sie einen eher lichten Sonnenschutz. Silberweiden sind m.E. Wurzel-konkurrenzschwach und sondern andererseits Stoffe ab, die möglicherweise Wühlmäuse vom Nachbarbaum ablenken. Das ist jedoch nur meine Theorie, bei mir hat es jedenfalls auf einer Maus-Fläche mit anderen Baumarten geklappt. Dabei verkraften die Weiden das Abnagen besser, weil sie so raschwüchsig und ausschlagfähig sind.
Die ca. 2-4 cm dünnen Stämme oder Stangen werden ferner von Rehböcken liebend gerne verfegt (möglicherweise weil die enthaltene Salicylsäure ihren Bast-Juckreiz lindert?) und können so ebenfalls vom Mammutbaum ablenken.
Das Ergebnis wäre ein Mammutbaum welcher (vor allem auf der Südseite) leicht beschattet wird von Weidenzweigen, die man immer wieder mit einer Handsäge oder Machete sehr leicht beschneiden kann so daß sich ein dicker Stamm mit büscheligen Ästen entwickelt.
Das ist natürlich nicht genug für den Winter; aber an diesen Weidenstämmchen kann man nun auch gut weiteren Wind- und Sonnenschutz einflechten (Flies, Stroh, Fichtenzweige...) und muß nichts in den Boden bohren. - Irgendwann, wenn der Baum groß genug ist (5-10m?) wird man die Weiden dann ganz entfernen.
Da sich die Standortansprüche von Weiden und Sequoia ein wenig ähneln, passen sie m.E. gut zueinander, es sieht optisch auch ansprechend aus, und man kann im Waldbau, bei Erstanpflanzungen, mit Weiden als Zwischenstand auf der Fläche auch gut die Lichtverhältnisse regulieren, weil sie sich praktisch mit der Machete pflegen lassen. Nut richtigen, tiefen Schatten bekommt man mit Weiden nicht hin.
Ich habe eine Handvoll ca. 10J alte Bergmammutbäume und an dem einen wächst seit ca. 5 Jahren so eine Weide im Abstand <50cm. Der Baum wächst genauso schnell wie alle anderen.
Soviel mein Plädoyer für die Weide. Sie ist ökologisch auch besonders wertvoll als Frühblüher, für Bienen, und eine Menge hübsche Käferarten lieben die Blätter.
Tom E:
Hallo,
nachdem der letzte Winter gut übestanden wurde folgt demnächst also der nächste. ::)
Die alte Folienkonstruktion ist natürlich zu klein geworden.
Dieses Jahr hätte ich mir etwas anderes überlegt.
Und zwar ein paar Holzstäbe zwischen die ich Vlies spannen würde. Unter ihnen ein Teil
der sich öffnen lässt. Unten sollen sie nur in die Erde gesteckt werden, oben ist eine
Verbindung zwischen ihnen durchaus sinnvoll um die "Funktion" des Deckels zu gewährleisten.
Der Deckel soll nichts anderes sein als ein weiteres Stück Vlies, welches sich in
"Notsituationen" darüber spannen lässt.
Die meiste Zeit soll diese Konstruktion eigentlich nur vor Sonne und Nord/Ostwind schützen.
Ich will sie nur möglichst komplett schließen können, man weiß ja nicht was kommt. ::)
Ein Experiment will ich auch dieses Jahr nicht. Solange ich ihm etwas helfen kann mache
ich das. Schwitzen wird er auch so nicht, besonders nicht im offenen Zustand.
Anbei eine grobe Zeichnung wie ich mir das so vorstelle.
Über Meinungen dazu oder auch Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen.
Gruß
Tom
Bernhard:
Hallo Tom,
mit Vlies habe ich beste Erfahrungen gemacht, bei Palmen und Küstenmammutbäumen. Vlies hat den Vorteil, Luft und Licht durchzulassen, schützt aber vor (kalten) Wind und Wärmeabstrahlung in der Nacht.
Deine Konstruktion sieht sehr innovativ aus ! Gerade bei größeren Pflanzen oder Gruppen scheint das ziemlich praktisch zu sein, im Gegensatz zu den Vlieshauben, welche man bei wärmerer Witterung abziehen müßte, sofern sie keinen Reissverschluss haben.
Gruß,
Bernhard
Sischuwa:
Flies habe ich auch schon des öfteren benutzt...auch bei meinen Mittelmeerzypressen...es gibt ja da auch ganze Fliesschläuche für sowas...
Ich benutze immer versch. lange Bambusstangen, die ich um die Bäume in die Erde spicke , drumrum dann das Flies
Bernhard:
--- Zitat von: Sischuwa am 18-September-2013, 22:11 ---Flies habe ich auch schon des öfteren benutzt...auch bei meinen Mittelmeerzypressen...es gibt ja da auch ganze Fliesschläuche für sowas...
--- Ende Zitat ---
Thilo, wahrscheinlich nur, um gegen die Wintersonne zu schützen ?
Von der Frosthärte her, können die Mittelmeerzypressen einiges ab.
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