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Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?

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denniz:
Hi Tuff, das Problem sind die Poren im Boden über die die Wurzeln die Pflanze
mit Sauerstoff versorgen. Läuft in diese Poren des gefrorenen Bodens dann Wasser welches dann gefriert
erstickt die Pflanze...
So hatte ich das gemeint.

Gruß
Denniz

Tom E:
Hallo,
jetzt geht es hier noch immer um Frostschutzberegnung? Der Sinn davon ist ja weder vor (für KM) gefährlichen Temperaturen zu schützen, noch vor Frosttrocknis.  ::)

Nach einer gemeinen Grafik die ich hier habe, läuft die Photosynthese (bei welchen Pflanzen auch immer) sogar schon bei Temperaturen von unter 0°C. Ist aber wohl von Art zu Art verschieden und über Mammutbäume im Speziellen weiß ich nichts.

Bezüglich Frosttrocknis, besonders der letzte Satz ist interessant.

Wenn die lieben Wurzeln sofort sterben würden, sobald sie keine Luft mehr bekommen, dann würden bei kurzzeitiger Staunässe ebenfalls die Bäume sterben? Der geringe Sauerstoffanteil im Wasser wird ihnen wahrscheinlich nicht reichen? Oder gibt es noch andere Probleme die dadurch auftreten könnten?
Aber gut, unter solchen Bedingungen müssen wir zum Glück nicht wässern.  :)

Unbewässertfrostharter Gruß
Tom

Tuff:
Dennis,

Also ich stelle mir das so vor: Ein feiner Sprühnebel (etwa aus so einer großen Gartenspritze) überzieht das Bäumchen mit einem feinen 'Rauhreif', natürlich bilden sich auch 'Tropfnasen' aus Eis.

Auf den Boden gelangt der Nebel idealerweise in Form von Kristellen (Reif, Schnee) welche sich locker häufen, also keine geschlossene Platte bilden. So eine Platte würde nur entstehen, wenn man soviel Wasser über den Baum spritzt, daß der Boden es nicht mehr aufnimmt. Bei Sprühen braucht man aber solche Mengen gar nicht.

Aber was wenn nun doch Wasser in den Boden eindringt und dann erst gefriert ? Wenn es nicht soviel ist, daß der Boden 'verschlämmt' (und davon gehe ich aus), wird die Kristallisation bewirken, daß jede Menge Luftporen (als Zwischenräume wischen den Bodenpartikeln) erhalten bleiben.

Wir sprechen ja von einem Boden, der im Winter sowieso feucht sein sollte. Daher gefriert hier bei Frost ja sowieso das Wasser im Boden. Der Sprühnebel macht dann auch nicht mehr viel aus.

Falls der Boden eher trocken wäre, würde man ja (in frostfreien Perioden) extra gießen müssen (bei Koniferen, die im Winter weiterhin viel verdunsten). Trockener Boden kommt also nicht vor, und darf auch gar nichtg vorkommen.

Durch den 'Sprühreif' auf Nadeln und Oberboden bewirkt man bei Tauwetter (welches ja nicht unbedingt Regen bedeutet) zudem noch eine zusätzliche Wasserzufuhr.

Im Übrigen muß man sich schon anstrengen um Luft aus einem Boden herauszuhalten. Es geht mit Einschlämmen; aber eine Asphaltdecke hält Baumwurzeln ja offenbar nicht davon ab, darunter zu wachsen.

Es wäre schön wenn jemand der in einer Fläche sowieso 'zuviele' Bäume gepflanzt hat, die Möglichkeit hätte. die Methode mal auszuprobieren. Man braucht ja nur eine große Gartenspritze, und Wasser ....

denniz:
 :)

Verstanden. Also der feine Unterschied liegt in der Art der Bewässerung. Sprühnebel würde an der Pflanze gefrieren
und natürlich erst nach dem Tauen auf den Boden gelangen. Die Beschaffenheit des Boden spielt dabei eine grosse Rolle.
Sandiger/humoser Boden würde das Wasser besser aufnehmen können als lehmiger/dichter Boden.
Ich hatte einmal den Fehler gemacht bei hartem Frost zu giessen. Dann ist genau das passiert, das überschüssige Wasser hat den Boden geflutet, und ist in die Poren eingedrungen und dort gefroren.
Bei Frost würde ich erst garnicht den Wasserschlauch auspacken.

Da es hier um Winterschutz von KM geht, möchte ich folgende Problematik nocheinmal anführen:
Die Sequoia hat überhaupt nicht die Struktur um zusätzliches Gewicht in Form von gefrorenem Wasser
zu tragen. Da ich, und andere, über jedweden Ausfall/Selektion dankbar sind, nutzt es nichts Pflanzen einzusprühen.
Ist auch zu sehr "Kunstprodukt" und hauptsächlich Praxis der Baumschulisten.
Ich überwintere Jungpflanzen bis zu einer Grösse von 1m, danach müssen die mit dem Wetter draussen klarkommen.
Auch zusätzliches Wässern der Pflanzen im Sommer ist eine ähnlich künstliche Praxis.
Schliesslich werden die Pflanzen verwöhnt und bilden weniger Wurzeln.

Kommt halt auf die Zielsetzung an.  Bei der obigen Frage:
Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
..frage ich mich: Welchen Küstenmammutbaum? .. ;)

vernebelten Gruß
Denniz

Tom E:
Guten Morgen,
und nochmal, abschließend zur Beregnung: Bitte lesen!

Besonders dieser Satz ist für die kurzzeitige Beregnung der Pflanze interessant:

--- Zitat ---Dieser umgekehrte, zusätzlich abkühlende Effekt tritt auch dann ein, wenn die kontinuierliche Beregnung bei noch anhaltendem Frost unterbrochen wird. Für den Erfolg der Frostschutzberegnung ist es daher notwendig, die Beregnung bis zum Erreichen einer positiven Umgebungstemperatur und vollständigen Abtauens des Eises auf den Pflanzen fortzusetzen.
--- Ende Zitat ---

Und es taugt eben nichts für Temperaturen unter -20°C oder gar Dauerfrost, absolut gar nichts. Also ist es für unsere KM absolut unpassend, denn erst darunter entstehen bei passenden Exemplaren überhaupt Probleme. Wenn die -20°C nicht ausgehalten werden, dann wird es auf Dauer sowieso nichts mit dem lieben Bäumchen, so schade wie es ist. Kleine Bäume, theoretisch auch über 2m Höhe kann man locker mit Vlies schützen. Mein Konstrukt habe ich im letzten Winter ja leider nicht gebraucht und inzwischen wäre es mir zu groß.  ;) Aber wer gern schützt, kann das gern mal ausprobieren, würde mich freuen.  8)

Mal kurz überlegt... ich habe mein Bäumchen im vorletzten Winter sogar mal eingesprüht, ohne mich vorher über die eigentliche Vorgehensweise zu informieren. Die Folgen waren komische Flecken auf den Blättern, genau an den Stellen an denen das Wasser in Tropfenform gefroren ist. Ich müsste mal die Bilder durchwühlen, vielleicht finde ich ein brauchbares Bild auf dem man es sehen kann. Ich weiß nur leider nicht mehr wann genau das war...  :(

Abgeschlossener Gruß
Tom

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