Liebe Community,
nachstehend der Text einer Email,
welche den Verein in den letzten Tagen erreichte.
Möglicherweise ist der eine oder andere Standort in Eurer Nähe
und man könnte noch mehr dazu erfahren.
Aber leider sind auch traurige HorrorNachrichten dabei.
(Die Erlaubnis, diese Email zu veröffentlichen, liegt uns vor.)
Anmerkungen hierzu, Ergänzungen, eigene Recherchen usw.,
sind ausdrücklich hier erwünscht.
Guten Tag,
endlich komme ich dazu, Ihnen einen Überblick über die mir bekannten
Mammutbäume zusammenzustellen.
Grugapark Essen, mehrere große Exemplare von giganteum;
Botanischer Garten Freiburg mehrere Exemplare von giganteum und Metasequoia;
Stadtpark Lahr mehrere Exemplare von metasequioa;
Steinach, Ortenaukreis, ca. 50 jähriger Mammutbaum in Vorgarten, direkt an
der Ortsdurchfahrt;
Bad Krozingen Kurpark, giganteum:
Badenweiler Kurpark, mehrere Exemplare giganteum und Metasequoia,
Linda/Bodensee im Holdereggenpark giganteum;
Insel Mainau mehrere alte giganteum und alle mit Metasequioa;
Freudenstadt Marktplatz (900 Meter Höhenlage!) ein sehr altes Exemplar von
giganteum mit interessantem geschichtlichen Hintergrund;
Darüber hinaus noch ein weiterer vielleicht interessanter Hinweis:
Im Staatswalddistrikt "Hollwanger", heute Kreisforstamt Lörrach wurden im
Jahre 1962 mehrere Mammutbäume gepflanzt.
Ich habe versucht, diese wieder aufzufinden.
Nachdem ich dort schon seit 1964 nicht mehr war und sich die
Landschaft durch den herangewachsenen Wald sehr stark verändert hat, habe
ich die Bäume nicht mehr gefunden.
Sollten diese aber noch existieren,
so müsste das dem Forstamt bekannt sein.
Über den Freudenstädter Mammutbaum habe ich vergangenes Frühjahr ein
umfangreiches Standsicherheitsgutachten erstellt, welches ich bereits Frau
Breloer zugänglich gemacht habe. Bei Bedarf kann ich Ihnen dieses ebenfalls
zugänglich machen.
Sind Ihnen die Mammutbäume in der Kaiserallee und Lichtenthaler alle in
Baden-Baden bekannt? Die Bäume in der Lichtenthaler Allee sind nicht zu
verfehlen. Mehrere starke Exemplare stehen nahe der Kaiserallee westlich der
Trinkhalle in Richtung Stourdzakapelle.
Weitere starke Bäume stehen zusammen mit anderen alten und seltenen Bäumen
in dem als Naturdenkmal eingetragenen aber der Öffentlichkeit nicht mehr
zugänglichen Schlosspark des "Neuen Schlosses" in Baden-Baden. Die
jetzigen Eigentümer wollen den Park abholzen und ein Hotel bauen. Da die
Genehmigung hierzu bislang nicht erteilt wurde, lassen sie den Park
verkommen. Ein Abgang ist vorauszusehen.
Leider muss ich aber auch über drei traurige Fälle berichten, welche
eigentlich an die Öffentlichkeit gehören. Die zuständigen Behörden haben
bislang nichts dagegen unternommen.
1. Waldfriedhof in Villingen-Schwenningen, Stadtteil Schwenningen.
Dort wurden vor kurzem einige ca. 50 jährige Metasequioa gefällt, da es
Klagen über die Verschmutzung der Gräber durch abgefallene Nadeln gab.
2. Auf dem Wartenberg bei Geisingen/Baden fiel ein starker giganteum
dem Orkan Lothar zum Opfer. Dies war eine Folge der radikalen Freistellung
des Baumes. Der Eigentümer des Schlosses hat im flächenhaften Naturdenkmal
und Landschaftsschutzgebiet radikal abgeholzt um wieder zu einer schönen
Aussicht zu kommen. Der plötzlich freigestellte Baum konnte keinem Sturm
standhalten. Eine Strafe wegen der Abholzung wurde nicht ausgesprochen.
3. In St. Georgen/Schwarzwald wurden 2 giganteum gefällt. Diese
prächtigen Exemplare standen vor dem Pfarrhaus einer ev. Sekte. Ein
Missionar hatte die Samenkörner etwa um 1880 mitgebracht. Beide Bäume waren
in Ordnung, einer davon hatte einen Blitzschlag gut überstanden. Die
Stadtgärtnerei St. Georgen pflegte regelmäßig die Bäume und säuberte auch
den Parkplatz.
Grund für die Fällung:
Ein sog. "Baumpfleger" wurde beim Pfarrer vorstellig
und wies diesen darauf hin, dass die Wurzeln der Bäume in den Keller
einwachsen könnten und auch die vor 20 Jahren (verbotenerweise) unmittelbar
an einem Baum verlegte Gasleitung sei gefährdet.
Da die Bäume bereits als Naturdenkmale kartiert,
aber noch nicht ausgewiesen waren schaltete sich das Landratsamt ein.
Der Stadtgärtner und ich als bestellter Sachverständiger
schauten nach und es war im Keller nicht die kleinste Faserwurzel zu sehen.
Entgegen unserem Rat erteilte eine Verwaltungsbeamtin bei der UNB die
Genehmigung zur Fällung. Besagter "Baumpfleger" fällte beide Bäume zu einem
horrenden Preis und verkaufte dann auch noch das Holz teuer an einen
Zimmereibetrieb. Die Bäume und die Fällung sind fotografisch dokumentiert.
Ich bin der Meinung, dass solche Vorgänge veröffentlicht werden sollten.
Weitere Vorkommen werde ich Ihnen, sobald ich sie entdecke, zur Kenntnis
geben.
Mit freundlichen Grüßen
H.L.
Der Name wurde von mir gekürzt.
Die Ortsnamen habe ich mir erlaubt, fett herauszustellen.
Beste Grüsse
Jochen