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Autor Thema: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer  (Gelesen 8386 mal)

Xenomorph

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Hallo Freunde der großen Bäume!

Ja ich weiß, der Xeno schon wieder mit seinem Klima...  ::) ;D Aber ich dachte mir, insbesondere für die PSAB's unter euch oder diejenigen die es noch werden wollen könnte es ganz interessant sein zu sehen, wie sich die Temperaturen und Niederschläge in Zukunft in Deutschland entwickeln sollen (keine Gewähr dass es auch so kommt, ist aber sehr wahrscheinlich). So kann man vielleicht besser beurteilen, ob und ggf. wo sich die Pflanzung der drei verschiedenen Mammutbaum-Arten lohnt.

Ich hab da eine Seite mit animierten Karten gefunden und stelle hier mal den Link ein. Anscheinend ist es erstmals gelungen, das Klima der kommenden ca. 100 Jahre in Deutschland mit einer Auflösung von 10 x 10 Km zu simulieren, bisher waren nur Simulationen mit einer Auflösung von 100 x 100 Km möglich, wodurch für Deutschland keine brauchbaren Aussagen gemacht werden konnten.

Unten auf der Seite kann man auch noch Animationen zu den einzelnen Bundesländern aufrufen. Das Ganze ist nicht umwerfend, aber ich denke es vermittelt einen ganz guten Eindruck. Insgesamt sind sehr trockene und heiße Sommer zu erwarten, während die übrigen Jahreszeiten vergleichsweise warm aber sehr regenreich werden sollen.

Was meint ihr, gut oder schlecht für unsere Burschen?  ???

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Fritz

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #1 am: 24-April-2009, 07:30 »

Moin Clemens - ich gehöre ja eher zu den "Skeptikern" was solche Prognosen betrifft - bei diesen detalierten erst recht - der Trend (insgesamt wärmer, im Sommer trockener, im Winter feuchter, mehr "Extremwetter") wird aber vermutlich stimmen. Das ist grundsätzlich näher am Klima unserer Jungs am (derzeitigen) Naturstandort, wo der Niederschlag ganz überwiegend im Winter fällt und der Sommer trockener ist. Allerdings (so meine ich bisher hier im Forum und in den Links herausgelesen zu haben) haben die Bäume in den USA einen Zugang zum Grundwasser - das ist hier in D. sicher nicht an allen Standorten der Fall. Da sich (gefühlt?) die Trockenschäden in letzer Zeit (besonders in Süddeutschland und Norditalien) häufen, werden sich die trockeneren Sommer wohl eher negativ auswirken ...  :-\

LG Fritz

P.S. hier oben ist es - was die Temperaturen & Niederschläge angeht wohl nicht "so schlimm" wie im Osten oder Süden ... da sollte man wohl auf Palmen umsatteln  ;)
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Joergel

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #2 am: 24-April-2009, 08:32 »

Ich war erst mal verwundert, was ein PSAB sein soll. Also habe ich gegoogelt:
"Pennsylvania State Association of Boroughs"
"Procurement Strategy for Aboriginal Business"
Sind natürlich schöne Begriffe, aber ich glaube, du musst mir mit der wahren Bedeutung auf die Sprünge helfen! Sind es Solarzellenbesitzer?

Viele Grüße
Jörg
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Fritz

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #3 am: 24-April-2009, 08:47 »

fast Jörg ...  ;D

Privat Sequoia Aboretum Besitzer

... kennst doch die Jungs hier  ::)

LG F.r.i.t.z
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Joergel

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #4 am: 24-April-2009, 09:38 »

Ich dachte "Photovoltaische Solar-Anlagen Besitzer" oder so ;-)

Dann bin ich ja auch so ne Art PSAB *g*
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isbg33

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #5 am: 24-April-2009, 10:10 »

[ Anscheinend ist es erstmals gelungen, das Klima der kommenden ca. 100 Jahre in Deutschland mit einer Auflösung von 10 x 10 Km zu simulieren

Der Glaube kann Berge versetzen!
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Sir Cachelot

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #6 am: 24-April-2009, 17:24 »

[ Anscheinend ist es erstmals gelungen, das Klima der kommenden ca. 100 Jahre in Deutschland mit einer Auflösung von 10 x 10 Km zu simulieren

Der Glaube kann Berge versetzen!

Aber echt.
Man kann Deutschland nicht separat berechnen, sondern muss stets die restliche Welt mit einrechenen (Schmetterling in China)...
Ich glaube es ist wohl eher gemeint, dass man das Raster verkleinert hat, um Kleinst-Ereignisse wie lokale Gewitter mit Überschwemmungen besser vorhersagen zu können.

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Ich bin viel zu faul, etwas unwichtiges zu tun

Xenomorph

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #7 am: 24-April-2009, 18:24 »

@ Fritz,

Zitat
[...] Allerdings (so meine ich bisher hier im Forum und in den Links herausgelesen zu haben) haben die Bäume in den USA einen Zugang zum Grundwasser - das ist hier in D. sicher nicht an allen Standorten der Fall. Da sich (gefühlt?) die Trockenschäden in letzer Zeit (besonders in Süddeutschland und Norditalien) häufen, werden sich die trockeneren Sommer wohl eher negativ auswirken ...

was die Auswirkungen auf unsere Jungs betrifft seh ich das genau so wie du. Entscheidend wird sein wie lange die Niederschläge die im Winter usw. gefallen sind im trockenen Sommer vorhalten bzw. an welchen Standorten.

In der Sierra taut der Schnee ja über einen längeren Zeitraum ab, so dass die Bäume kontinuierlich versorgt werden. Wenn die Prognose stimmt werden die Niederschläge hier ja eher als Regen fallen. Dafür aber wohl mehr als in Kalifornien und nicht nur im Winter sondern auch im Herbst und im Frühling. So gesehen könnte es auch wieder positiv für die MB's ausgehen, allerdings wohl erst nach einer Übergangsphase, in der der Temperaturanstieg den Anstieg der Niederschläge überwiegt. Man wird sehen...

@ Jörg,

Zitat
Ich war erst mal verwundert, was ein PSAB sein soll

Die Frage wurde ja inzwischen schon beantwortet...  ;D

@ isbg33,

Zitat
Der Glaube kann Berge versetzen!

Wissenschaft hat mit Glaube nichts zu tun, dein (Un)Glaube muss schon sehr ausgeprägt sein das zu glauben. Sei froh dass du nicht mehr erleben wirst wer recht hat, glaub mir...

@ Peter,

Zitat
Man kann Deutschland nicht separat berechnen, sondern muss stets die restliche Welt mit einrechenen (Schmetterling in China)...
Ich glaube es ist wohl eher gemeint, dass man das Raster verkleinert hat, um Kleinst-Ereignisse wie lokale Gewitter mit Überschwemmungen besser vorhersagen zu können.

ich denke man hat dabei durchaus die restliche Welt berücksichtigt, sonst würde das in der Tat keinen Sinn machen. Nur die restliche Welt wurde eben wie früher im 100 Km Raster berechnet, Deutschland aber im 10 Km Raster, denk ich jedenfalls...

LG Clemens
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Fritz

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #8 am: 27-April-2009, 08:45 »

Wissenschaft hat mit Glaube nichts zu tun, dein (Un)Glaube muss schon sehr ausgeprägt sein das zu glauben.
LG Clemens

Leider doch - besonders wir Deutschen sind da on the Top! Kannst Du dich noch an das vermeintliche Waldsterben erinnern? Wir hatten in Bio damals kein anderes Thema mehr und sind mit dem Bus quasi "das letzte Mal" in den Wald gefahren ...

Hier ein sehr informativer Artikel zur Thema Ursachen der Waldsterbenpanik :

http://www.zeit.de/2004/51/N-Waldsterben?page=1

Erinnert fatal an unseren Klimawandelhype ... finde ich zumindest.

LG Fritz
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Joachim Maier

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #9 am: 27-April-2009, 11:53 »

Ich bin zur Zeit des Waldsterbens ins Erzgebirge gefahren und da war es kein Mythos, sondern Realität!

Das habe ich selber gesehen!

Es hat sich ja in der Emissionstechnik viel getan, deshalb hat die Panikmache sehr viel Positives bewirkt und dieses Phänomen ist - wie festzustellen ist - zurückgegangen.
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Fritz

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #10 am: 27-April-2009, 12:13 »

Moin Joachim - es ging nicht darum, dass es keine kranken Wälder gab bzw. gibt, sondern um die Kausalitäten und die Rolle von Wissenschaft, Politk und den Medien bei der Verbreitung dieser! Bitte den Artikel LESEN ...

LG Fritz
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Xenomorph

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Re: Hochauflösende Klimasimulation Deutschland und Bundesländer
« Antwort #11 am: 27-April-2009, 20:26 »

Hallo Fritz,

hab mir den Artikel durchgelesen. Nun ja, da ist sicher was dran, man kann in jede Richtung übertreiben, auch in Richtung Hysterie. Was das Waldsterben angeht wurde in dem Artikel aber auch zugegeben, dass der Saure Regen schwere Schäden verursacht hat und dass weitreichende Gegenmaßnahmen getroffen wurden. Nur war das wohl schon vor der Diskussion ums Waldsterben der Fall.

Allerdings möchte ich anmerken dass sich der Artikel hauptsächlich mit dem Verhalten der Medien und der Politik sowie deren Einfluß auf die öffentliche Meinung befaßt. Auch wenn es unter den Wissenschaftlern ebenfalls immer ein paar schwarze Schafe gibt, ist ja gerade das Problem das der Artikel anprangert die Tatsache, dass niemand auf objektive Aussagen gehört hat.

Und die allermeisten Aussagen der Wissenschaft sind objektiv. Das ist ihr Ziel und ihre Methode. Dass die verschiedenen gesellschaftlichen Lager jeweils Extrempositionen beziehen, teilweise als Reaktion auf das Verhalten der jeweils anderen Seite, dürfte hingegen klar sein, und die oft ungute (und nicht selten unqualifizierte) Rolle der Medien ist kein Wunder- sie müssen sich ja geradezu mit aufreißerischen Meldungen gegenseitig übertreffen, davon hängt ihr Gewinn ab. Das ist deren Ziel bzw. Methode im Gegensatz zur Wissenschaft.

Vielleicht wirke ich hier ja wie ein "Klimaapostel", aber im Gegensatz zu vielen anderen fühle ich mich keiner Gruppierung zugehörig und beziehe mein Wissen nicht aus Tageszeitungen, egal wie angesehen die auch immer sein mögen. Ich hab mich aus rein privatem Interesse ab und an mit den Eiszeiten beschäftigt und dadurch auch mit der Klimageschichte der Erde. Deswegen bin ich noch lange kein Experte, aber das Bild das sich abzeichnet ist schon etwas schärfer, zumal ich wie jeder andere auf Widersprüche gestoßen bin, die sich aber inzwischen fast alle als scheinbare Widersprüche herausgestellt haben (Folge solcher scheinbarer Widersprüche ist dann z.B. die Aussage: "Die Erderwärmung ist ganz natürlich denn früher war es auch schon mal wärmer." Wer so was sagt hat nicht nur null Ahnung sondern auch nie versucht diesen Zustand zu ändern).

Wenn man weiß wie viele teils starke, teils schwache Einflüsse das Klima verändern können dann fällt es einem extrem schwer zu glauben, dass der im erdgeschichtlichen Vergleich extrem massive Ausstoß von Treibhausgasen durch den Menschen ohne schlimme Folgen bleiben kann oder womöglich noch positive Folgen haben soll. Man muss sich im Klaren sein dass innerhalb kürzester Zeit eine Menge an Kohlenstoff freigesetzt wird, die über Jahrmillionen durch die Braunkohlewälder des Karbon der Uratmosphäre entzogen wurde und seit dem als Öl und Kohle im Boden verschlossen war.

LG Clemens

P.S.: Hier noch ein Link ohne Worte...  :-\
« Letzte Änderung: 28-April-2009, 16:26 von Xenomorph »
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Tuff

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    • tuff

Das Waldsterben im Erzgebirge gab es wirklich - denn dort, und zB. im Fichtelgebirge, drifteten die 'sauren' Abgase aus tschechichen Kohlekraftwerken auf.

Das Thema war ein aktueller Schwerpunkt durch meine gesamte Studienzeit, und ich habe zusätzlich  an dutzenden von Seminaren und Podiumsdiskussionen teilgenommen.

Überall sonst in Deutschland gab es kein 'neues' Waldsterben. Aber man hat zum ersten mal genauer hingeschaut und erhebliche Vitalitätsmängel festgestellt - insbesondere bei der Fichte, dem Brotbaum Deutschlands.

Zur Erklärung musste bei Fichtenbeständen generell  der 'saure Regen' herhalten, weil man mental nicht in der Lage war, die einfach zu verstehende wahre Ursache anzuerkennen, weil dies die Existenz der traditionellen Forstwirtschaft  in Frage gestellt hätte. Denn nach 500 Jahren kontinuierlichem Fichtenanbau  in Reinkultur,  ohne 'Fruchtfolge' oder regelmässige Düngung, wie sie außer den Holzlandwirten jeder andere Landwirt betreibt,  waren die Böden selbstverständlich ausgelaugt: Durch den bei der Fichte besonders 'saueren' Rohhumus, und durch teilweise erhebliche Humus-Erosionen (Wind, Wasser) nach Kahlschlägen, und auch durch die jahrhundertelange Holzentnahme.

Glücklicherweise war die resultierende Forderung für beide Szenarien brauchbar: Staatlich geförderte Waldkalkung;  nur mit dem Unterschied, daß die Wirtschaftsweise nicht angepasst werden und man in der Öffentlichkeit nicht kritisiert werden brauchte.

Bei anderen Baumarten (etwa Eichen) hatten die Vitalitätsmängel viel mit kklimabedingten Veränderungen in Ausbreitung und Abundanz von Insektenpopulationen zu tun; bei der Buche auch mit Niederschlagsdefiziten, welche manchmal lediglich in unsachgemäßer Standortswahl begründet waren (aka: Fichte und Buche wurde einfach überall angepflanzt.)

Die Forst-Wissenschaftler waren nicht sonderlich motiviert, den Hype zu kritisieren, flossen doch zum ersten mal erhebliche Forschungsgelder in ihre Institute. Praktisch jedes Forschungs-Projekt damals musste irgendeinen Zusammenhang zum Waldsterben herstellen, egal aus welcher Fachrichtung - dann war alles in Ordnung. So ähnlich wie heute mit dem Klimawandel. Und der letzte Satz in den Abschlußberichten lautete damals immer: "Es besteht weiterhin noch erheblicher Forschungsbedarf."

Erst in den 1990er Jahren hatte man genügend Daten zusammen, um das Paradigma nicht mehr aufrecht erhalten zu können, und begann etwas verschämt statt von "Waldsterben" von einem "Multifaktoren-Komplex" zu schreiben. Ein professionelles Wort welches niemanden anklagt und alles offen lässt. (Und im Jahr 2003 wurde das Waldsterben dann durch Künast offiziell für beendet erklärt.) Die Rolle des Fichtenreinbestandes findet sich aber bish heute in keiner Veröffentlichung, die von Landesforstverwaltungen in Auftrag gegeben wurde. Und das waren die meisten.

Übrigens verbessert eine Waldkalkung natürlich den Humuzustand über eine Intensivierung der sogenannten 'Mineralisierung' des Rohhumus, und natürlich ersetzt sie in ausgelaugten Böden die verschwundenen basischen Nährelemente Magnesium und Kalzium.  Eine Humus-Anreicherung kann sie aber nicht bewirken, und die vielen verloren gegangenen Spurenelemente sowie die Hauptnährelemente Phosphor und Kalium werden nicht ersetzt. Sie ist lediglich eine Notfallmaßnahme, keine 'Heilung' des Problemes, vergleichbar mit der ersten Not-Infusion am menschlichen Unfallort.

Zurück zum Thema Klimamodelle: Der eingangs genannte Link ist tot. Es gibt eine Menge neuerer Webseiten (in populärer Darstellung etwa bei der Tagseschau ), aber ich habe erhebliche Zweifel an solchen Modell-Rechnungen. Derzeit stimmen schon die meisten Wetterberichte nicht mehr, und so einen einfachen, aber gewaltigen Faktor wie das Zusammenbrechen der Westwind-Drift hat bisher kein Klimamodell angemessen berücksichtigt. Vom Golfstrom mal ganz zu schweigen.

Wenn es unter den Klimaforschern derzeit einen Trend gibt, dann ist es der auch wesentlich rapidere Entwicklungen für möglich zu halten, als bisher angenommen. Hier und hier nur mal zwei Beispiele - und da habe ich lediglich faul mal eben schnell bei der Tagesschau gesucht, weil ich die gerade offen hatte.

Es macht mich ein wenig wütend, wenn ich immer und immer wieder sehe, wie man sich derzeit bei der Frage nach dem Anteil menschlichen Handelns am Klimawandel festbeißt. Ich möchte es mal etwas provokativ sagen: Die Behauptung, der Mensch sei schuld daran, ist absolut fahrlässig und gefährdet unsere Zukunft. Denn man nimmt dann implizit an, daß wenn wir daran schuld sind, wir also nur unsere schädliche Wirtschaftsweise ändern müssten, und damit hätten wir den Klimawandel dann gestoppt.
Das ist ein zutiefst naiver und fataler Fehler.

Es reicht überhaupt, ganz und GARNICHT, nicht mal annähernd, aus, wenn wir unsere Wirtschaftwseise ändern. Sondern wir müssen über diese selbstverständlichen Änderungen hinaus, noch gewaltige, extreme Mehraufwendungen tätigen, um überhaupt signifikant etwas am Weltklima ändern zu können.

Das ist schon wieder eine einfache Tatsache die die Menschheit derzeit mental nicht bereit ist anzuerkennen, weil sie bedeuten würden, daß wir uns sehr viele  teure - aber nicht existenzielle - Dinge NICHT mehr leisten können: Zum Beispiel Handelskriege, militärisches High-Tech wie Flugzeugträger und Atomwaffenarsenale, oder speziell in Deutschland einen großen Teil der Wirtschafts-Subventionen (einschließlich der Auto- und Flugindustrien) und leider  auch der Sozialleistungen; und vieles, vieles mehr. Denn die notwendigen 'Umgestaltungen' des Planeten werden gewaltige Summen verschlingen.

Ich rechne daher damit, daß man dieses Thema ernsthaft erst gegen das Jahr 2040 aufgreifen wird. Bis dahin werden aber die meisten naturnahen Ökosysteme (flächenmässig) verschwunden sein, und möglicherweise haben extreme soziale Probleme und der ziemlich unausweichliche neue kalte Krieg mit China dann bereits absolute Priorität, so daß ein globales Handeln vollkommen unmöglich geworden  ist.

Leider gibts von "dumm gelaufen" kein Futur. (Außer in Österreich: "passt scho")
« Letzte Änderung: 07-Mai-2019, 23:37 von Tuff »
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JNieder

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Für diese endlosen Texte bin ich zu alt und langweilen mich.
Tuff, in der Kürze liegt die Würze ! :)
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Bernhard

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Hallo Micha, zunächst einmal vielen Dank für Deine ausführliche Abhandlung !

Das ist genau der Punkt :


Es macht mich ein wenig wütend, wenn ich immer und immer wieder sehe, wie man sich derzeit bei der Frage nach dem Anteil menschlichen Handelns am Klimawandel festbeißt. Ich möchte es mal etwas provokativ sagen: Die Behauptung, der Mensch sei schuld daran, ist absolut fahrlässig und gefährdet unsere Zukunft. Denn man nimmt dann implizit an, daß wenn wir daran schuld sind, wir also nur unsere schädliche Wirtschaftsweise ändern müssten, und damit hätten wir den Klimawandel dann gestoppt.
Das ist ein zutiefst naiver und fataler Fehler.



Es wäre zwar ebenso fahrlässig zu behaupten, daß der Mensch keine Schuld am Klimawandel habe. Aber der alleinige Schuldzuweis am menschlichem Handeln erzeugt in der Gesellschaft ein schlechtes Gewissen, was ich gerne als gewollt unterstelle. Somit kann man Gesetztesänderungen bzw. Restriktionen besser rechtfertigen.

Ergo: Egal wer oder was Schuld hat, der Arsch geht der Menschheit langsam aber sicher auf Grundeis.

Viele Grüße, Berni
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It's better to be a warrior in a garden
than a gardner in a war ......
 

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