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Autor Thema: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?  (Gelesen 19366 mal)

takatapetry

  • Gast

Was ist an Mammuts denn sooo böse? ::)

Die tun doch keinem was!

hallo DoSi,
mammuts sind nicht böse, es wird leider zu oft angenommen das es sich nach wie vor um nicht heimische bäume handelt, was bei kastanie und fichte ja auch zutrifft.
und bei mammuts ist die standortwahl sehr wichtig, einen BM an einer stark befahrenen straße pflanzen halte ich nicht für gut, da er ja mal sehr ausladent wird und dann früher oder später der säge zum opfer fällt.

LG nobby
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Michael D.

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Hallo,DoSie !

Das Problem ist,viele Leute kennen die BM´s (auch andere Bäume !) nicht, und was man nicht kennt,ist unheimlich ;D. Am Besten,Du legst Dir bis dahin ein paar gute Argumente zurecht,z.B.die gute Sturmstabilität von BM´s, Die Schönheit des Baums usw. Das BM´s gut in Ortschaften passen,kannst Du im Badischen (z.B.Baden-Baden !) und in NRW (Köln) gut sehen, letztens waren hier auch Bilder aus England eingestellt,wo eine ganze BM-Reihe durch den Ort führte,was genial aussieht ( siehe auch : "Redwood World U.K." ,schöne Beispiele !)

Viele Grüße ! Michael  :)
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Xenomorph

  • Gast

Hallo Rothölzler,

Zitat
mammuts sind nicht böse, es wird leider zu oft angenommen das es sich nach wie vor um nicht heimische bäume handelt, was bei kastanie und fichte ja auch zutrifft.

Genau so ist es. Mammutbäume gelten als "fremdländische" Baumart, manche bahaupten "die passen hier nicht in die Landschaft" oder befürchten dass sie sich hier unkontrolliert ausbreiten und vermehren könnten.

Ich halte das für eine absolut verlogene Diskussion. Teilweise "fremdeln" die Leute mit diesen Baumarten, teilweise haben sie schlichtweg null Ahnung. Viele wissen z.B. nicht, dass es hier in Europa im vergleich zu Nordamerika extrem wenige Baumarten gibt, weil die meisten hier durch die Eiszeiten ausgerottet wurden. Vorher waren sie aber auch hier heimisch, dazu zählt z.B. die Douglasie und der Küstenmammutbaum. Die Bäume wurden durch die von West nach Ost verlaufenden Alpen daran gehindert, nach Süden "auszuweichen". Die Gebirge in Nordamerika verlaufen hingegen von Nord nach Süd, so konnten die Bäume der Vernichtung entgehen und sich nach der Eiszeit wieder nordwärts ausbreiten.

Die Befürchtung dass sich der Bergmammut hier unkontrolliert ausbreiten könnte ist ebenfalls völlig unbegründet, ohne Waldbrände alle paar Jahrzehnte hat er keine Chance. Dazu kommt, dass es den selben Leuten meist scheiss egal ist ob sich eine Baumart hier von allein vermehrt oder nicht, solange hoher Profit winkt. Die Robinie z.B. vermehrt sich bei uns sehr aggressiv und hat zudem negative Auswirkungen auf den Boden. Interessiert aber keine Sau weil das Holz gut ist und somit der Gewinn. Wie gesagt eine verlogene Diskussion, wie so oft...  :-\

Urzeitliche Grüße, Clemens
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steffen129

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  • Steffen

Hallo

Zitat
Die Robinie z.B. vermehrt sich bei uns sehr aggressiv und hat zudem negative Auswirkungen auf den Boden. Interessiert aber keine Sau weil das Holz gut ist und somit der Gewinn.

Find ich nicht, das holz ist spitze und hast du sie im wald, könntest du gut geld machen. Das holz könnte tropenholz ersetzen, gibt leider zu wenig bei uns und wenn nicht als nutzholzanbau.


LG
« Letzte Änderung: 30-Juli-2009, 11:50 von steffen129 »
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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

Dominika

  • Gast

 Servus Leute.
Grüsse aus dem ÖBG-Bayreuth. Ihr habt´s ja gut, eigenhändig Mammuts zu pflanzen. Als arme Studentin kann euch nur die Daumen halten. Die ganze Angelegenheit finde ich spitze.
Ich tu mich hier mit neophytischen Gehölzen befassen (bin angehende Dendrologin) und fange dies Jahr a wenig das Wachstum von S.giganteum in vergleich zu Fichte beobachten  8)
Da läuft ja die Disskussion in Franken, womit man gut aufforsten könnt, wenn die Fichte schlapp macht...
Das Risiko, dass sich Sequoien unkontrolliert auswildern ist ja so unwahrscheinlich, dass sie durchaus in Frage kommen könnten...
Also - nur Mut. Ich glaub das wird noch was grosses, was ihr da startet :D

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Joachim Maier

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Die Robinie z.B. vermehrt sich bei uns sehr aggressiv und hat zudem negative Auswirkungen auf den Boden. Interessiert aber keine Sau weil das Holz gut ist und somit der Gewinn. Wie gesagt eine verlogene Diskussion, wie so oft...  :-\

Urzeitliche Grüße, Clemens

.. und sie ist hochgiftig für Pferde, also nicht auf die Pferdekoppel pflanzen!
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Dominika

  • Gast

 das ist ein fieses argument; ua wegen der pferdegiftigkeitsgeschichte gibts inzwischen so wenig eiben... :-[
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DoSie

  • Gast

hallo Dominika,
jetzt bin ich aber etwas irritiert, Eiben wachsen bei mir im Garten wie Unkraut! ::)
Ich habe sooo viele davon, da könnte ich dir gerne welche von abgeben!
Habe die ganze Nachbarschaft und Verwandschaft schon damit versorgt! ;D
Ich mag die leider nicht gleich auszupfen, die sehen nämlich, wenn sie frisch gekeimt sind aus wie UM.
Und wenn bei mir erst einmal etwas wächst, kann ich es nicht umbringen :-[
Also wird es gehegt und gepflegt, bis es groß genug ist, verschenkt zu werden :'(
Jedenfalls kann ich kaum glauben, das es nur noch wenige Eiben bei uns gibt;

Verwunderte Grüße
DoSie


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Joachim Maier

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Das sehe ich anders.

Eiben sollten überwiegend im Wald stehen und im Wald sollten keine Pferde frei rumlaufen. Daher sehe ich die Problematik bei Eiben nicht, zumal Rehe problemlos Eiben essen können, wie hier schon berichtet.

Da die Beere der Eibe auch genießbar ist (im Gegensatz zum hochgiftigen Samen!), werden diese auch gerne von Vögeln verzehrt.

Was ich nicht weiß ist: Wie reagieren Rehe, Hirsche etc. auf Robinie?

Dies wäre zuerst zu klären, vor diese massenweise in den Wald gepflanzt werden!

P.S.: Eiben sind bei uns heimisch, die Robinie nicht!
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Cryptomeria

  • Gast

Hallo Dosie,

auch wenn es in den Gärten jede Menge Eiben gibt, alte Eiben und Naturstandorte sind selten geworden.

Das war sicher gemeint.

Viele Grüße

Wolfgang
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Joachim Maier

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auch wenn es in den Gärten jede Menge Eiben gibt, alte Eiben und Naturstandorte sind selten geworden.

Das war sicher gemeint.

Eine sehr Alte steht hier.
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Xenomorph

  • Gast

Hallo Dominika,

Zitat
Ich tu mich hier mit neophytischen Gehölzen befassen (bin angehende Dendrologin) und fange dies Jahr a wenig das Wachstum von S.giganteum in vergleich zu Fichte beobachten  8)

Interessante Sache, das Ergebnis dürfte allerdings schon feststehen: Der BM macht natürlich das Rennen...  ;)

Zitat
Da läuft ja die Disskussion in Franken, womit man gut aufforsten könnt, wenn die Fichte schlapp macht...

Da wäre Sequoiadendron giganteum sicher hervorragend geeignet, abgesehen von dem (leider gravierenden) Manko der Holzqualität. Bleibt aber immer noch die Funktion als "Windbrecher"...

In Franken würde sich der BM vom Klima her sicher sauwohl fühlen, nur die fränkische Schweiz dürfte wegen dem karstigen Boden eher schlecht geeignet sein (das Wasser versickert zu schnell).

Zitat
das ist ein fieses argument; ua wegen der pferdegiftigkeitsgeschichte gibts inzwischen so wenig eiben...  :-[

Ja stimmt, die Eibe wurde hier fast ausgerottet, was gleich mehrere Gründe hatte:

1. Im Mitelalter haben viele Bauern ihr Vieh in den Wald getrieben, wo es Eicheln und Bucheckern fressen konnte. Weil Eiben ja giftig sind, sind eben viele Schweine und Rinder dran verendet. Folglich haben die Bauern jede Eibe umgehauen die sie finden konnten.

2. Eibenholz war zur Herstellung von Bögen und Armbrüsten extrem begehrt. Besonders die Engländer haben in Deutschland Unmengen von Eibenholz aufgekauft, so dass die Bestände eingeschlagen wurden bis nix mehr übrig war.

3. Obwohl Eiben sehr viel Schatten vertragen, brauchen sie doch eher lichte Wälder. Die Wälder wurden früher durch Wildverbiss recht offen gehalten. Heute wo jeder kleine Baum durch Verbißschutz gesichert wird sind die Wälder viel dichter und schattiger, was der Eibe dann doch zu viel ist.

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Dominika

  • Gast

 Hej hej!

 hmm...was ist den mit der BM-Holzqualität? Ich las, dass das Holz ganz gut ist, obwohl etwas ästig (wie bei Eibe auch, deren Holz, nebenbei, auch hervorragend fürs Verbauen unter Wasser ist). Da gabs zwar Problemme bei Fällen der Riesen, weil Stämme platzten, aber in allgemeinem?

(sorry, das mit dem Zitateinfügen - praktisch bei antworten - hab ich noch net so gut drauf :P)
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sequotax

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Ja stimmt, die Eibe wurde hier fast ausgerottet, was gleich mehrere Gründe hatte:
1....
2....
3. Obwohl Eiben sehr viel Schatten vertragen, brauchen sie doch eher lichte Wälder. Die Wälder wurden früher durch Wildverbiss recht offen gehalten. Heute wo jeder kleine Baum durch Verbißschutz gesichert wird sind die Wälder viel dichter und schattiger, was der Eibe dann doch zu viel ist.

Lieber Clemens,

das stimmt so nicht ganz !

Eiben leiden insbesondere unter Wildverbiss - der hohe Rehbestand ist heute der maßgebliche Grund für die fehlende Regeneration ! ;)
Natürlich lieben Eiben (diffuses) Licht. Obwohl sie von den europäischen Bäumen die schattentolerantesten sind, werden sie im 'Hochwald' (insbesondere Fichten-Monokultur) ausgedunkelt. Am besten gedeihen sie im - früher recht gängigen - 'Plenterwald', in welchem immer nur einzelne, schlagreife Bäume entnommen werden, und somit ein für die Eibe günstiger chronischer Halbschatten entsteht.
Mit Verbissschutz hingegen ließe sich die Eibe an geeigneten Stellen gut wieder eingliedern (ich habe ja bereits > 500 St. in umzäuntem Areal angepflanzt :))...

Wärmste Literaturempfehlung:   Die Eibe in neuem Licht von Fred Hageneder !!!

Eibenfreund Remi
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Dominika

  • Gast

 Servus Remi!
 
Das Buch kenn ich leider nicht, aber soviel ich weiss, brauchen die Eiben licht nur in der Jugend - später wächst deren Schattentoleranz. Das ist eine Eigenschaft, die die Eibe für Neuaufforstungen sehr empfehlenswert macht und für Pflanzungen sogar in Fichtenbeständen, sobald die mit Femelschlag bewirtschaftet werden, qualifiziert. Es stimmt aber , dass die Bäume sehr unter Verbiss leiden und extra Schutz brauchen - so gesehen die selbe Problematik wie bei Neuaufforstungen mit Tanne - wegen dem Wildschutz wirds teuer...

Alles Gute für den Eibenhein - wird bestimmt ein schöner Ort  :)
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