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Autor Thema: gibt es besondere vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen`?  (Gelesen 19354 mal)

Xenomorph

  • Gast

Hi Dominika,

Zitat
was ist den mit der BM-Holzqualität?

nun ja, soweit ich weiß sind die mechanischen Eigenschaften des BM-Holzes eben nicht so berauschend. Dafür soll es aber sehr haltbar sein.

Bei jüngeren Bäumen soll es sogar recht gut sein, ein Problem ist aber auch die starke Abholzigkeit der Stämme, also dass sie sich nach oben hin stark verjüngen. Das stellt wohl ein Problem für die maschinelle Verarbeitung dar. Dazu kommt die von dir erwähnte Astigkeit.

Bei älteren Bäumen ist der Stamm dann zwar weniger abholzig, dafür das Holz aber anscheinend sehr brüchig. Aber vielleicht sind ja noch weitere Untersuchungen nötig, um das mit der Holzqualität endgültig zu klären? Wär' doch eine Aufgabe für dich, oder?  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Xenomorph

  • Gast

Lieber Remi,

woran genau störst du dich bei meinen Ausführungen? Ich weiß dass die Eibe eine der schattentolerantesten Baumarten überhaupt ist, aber ich habe auch gelesen dass sie keinen totalen Schatten verträgt sondern den von dir erwähnten Halbschatten bevorzugt und als größeres Exemplar auch durchaus mal volle Sonne vertragen kann, sofern sie die bekommt.

Durch den Verbisschutz bzw. Umzäunungen, die bei heutigen Aufforstungen angewendet werden, ist der Wald heute insgesamt viel dichter als früher, so dass Bereiche mit Halbschatten eben nicht mehr soo häufig sind. Du hast sicher recht dass die Eibe stak unter Wildverbiss leidet, was aber wohl daran liegt dass die meisten anderen Bäume davor geschützt werden, die Eibe aber nicht. Das Wild frisst eben was es bekommen kann, so entsteht ein starkes Ungleichgewicht zu Ungunsten der Eibe.

Und dass die Eibe nicht gezielt gepflanzt und vor Verbiss geschützt wird dürfte daran liegen, dass kein kommerzielles Interesse besteht. Vermutlich wegen der extremen Trägwüchsigkeit, denn das Holz ist ja mehr als Spitze...

Und die Moral von der Geschicht: Ohne Remi packt's die Eibe nicht!

 ;D ;D ;D

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Dominika

  • Gast

 servus clemens!
Zitat
Aber vielleicht sind ja noch weitere Untersuchungen nötig, um das mit der Holzqualität endgültig zu klären? Wär' doch eine Aufgabe für dich, oder?

eigentlich nicht. ich bin biologe, nicht materialwissenschaftler. mich interessieren vor allem lebende organismen.
holzqualität...na ja, ist wichtig, denn die kommerzielle seite wird ja ausschlaggebend sein :-\
persönlich ists mir schnuppe, ob abholzig oder trägwuchsig - ich mag bäume und jede wuchsform finde ich interessant - so ist das leben halt - es braucht zeit und vielfalt machts noch faszinierender.

 - grüsse
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Xenomorph

  • Gast

Hallo Dominika,

wie ich sehe klappt's ja jetzt mit dem Einfügen von Zitaten!  ;)

Zitat
persönlich ists mir schnuppe, ob abholzig oder trägwuchsig - ich mag bäume und jede wuchsform finde ich interessant

Seh ich ganz genau so. Du hast weiter oben was geschrieben ob der BM die Fichte in der Forstwirtschaft ablösen könnte, und bei der Frage werden halt wohl oder übel kommerzielle Argumente den Ausschlag geben.  :-\

Urzeitliche Grüße, Clemens
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xandru

  • Gast

Hallo Dominika und Clemens,

Das ist eine extrem spannende Diskussion, bei der ich nur staunend mitlesen kann. Die finde ich viel spannender als die »vorschriften zum "auswildern" von mammutbäumen«!

Offenbar hat sich der Thread vom Jurisitschen über die Frage der Neophyten entwickelt hin zur historischen Nutzung des Waldes (also vor der Forstwirtschaft und lange vor der Holzindustrie). Da geistern dann schnell Begriffe wie "extensiv" oder "Hutewald" in meinem Kopf herum...

Als ahnungsloser Laie habe ich schon von dem schnellen Wuchs der Bergmammuts gehört und von seinem Holz, das für die meisten Zwecke nichts taugen soll. Jetzt lese ich zum Thema Eibe:

Zitat
Vermutlich wegen der extremen Trägwüchsigkeit, denn das Holz ist ja mehr als Spitze...

Irgendwie drängt sich dann vor meinem geistigen Auge noch so ein obtuser Hinoki auf, der bei den Japanern für den Tempelbau sehr geschätzt wird.

Könnte es vielleicht sein, dass ein langsam wachsendes Holz andere physikalische Eigenschaften hat als ein schnellwüchsiges? Ob das nun Dichte heißt, Festigkeit, Sprödigkeit oder Elastizität, muss der Materialwissenschaftler definieren. Aber die Handwerker wissen, ob es für ihre Zwecke taugt.

Wären MB-Kulturen dann vielleicht sogar die dendrologische Turbo-Mast? Schnell... viel... billig... aber holzmäßig kaum noch zu gebrauchen?

Haben König Wilhelms Nachfolger in Württemberg dann deshalb vom umfassenden Anbau von Sequoiadendron abgesehen? Während die Sequoien in Kaldenkirchen gegen die Erosion äußerst hilfreich waren?

Fragen über Fragen ??? - allesamt spannender als die nach den Rechtsvorschriften.

Viele Grüße,
Wolfgang

PS: Könntet ihr euer fundiertes Wissen in unser Wiki einpflegen, damit alle etwas davon haben? *nurmalsoanfrag*  ;D ;D ;D
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sequotax

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Lieber Remi,

woran genau störst du dich bei meinen Ausführungen?...

...Du hast sicher recht dass die Eibe stak unter Wildverbiss leidet, was aber wohl daran liegt dass die meisten anderen Bäume davor geschützt werden, die Eibe aber nicht.

Lieber Clemens,

ich denke, dass nicht der Verbissschutz der anderen Bäume sondern insbesondere die extrem hohe Wilddichte die Ursache für die fast fehlende Naturverjüngung der Eibe ist !
Als die Eibe noch häufiger war (z.B. 2. Weltkrieg), gab es infolge Jagd viel weniger Wild, was eine Naturverjüngung ohne Schutz ermöglichte. Vermutlich musste man damals seine Kulturen aus diesem Grund auch weniger schützen...
Und die tiefere Dunkelheit der Wälder von heute liegt ebenfalls nicht daran, dass Forstgehölze besser vor Verbiss geschützt werden (s.o.), sondern dass heutzutage vielfach der Kahlschlag mit Wiederaufforstung angewendet wird, was zunächst plötzliche pralle Sonne und nach ein paar Jahren Dickicht mit Finsternis für den Waldboden bedeutet - beides äußerst ungünstig für die Eibe... :(
Der früher üblichere Plenterwald begünstigte die Eibe sogar...

Also:
Eiben in den Wald integrieren und schützen !!!
Ich nehme die Eibe (versuchsweise) auch als dienende Baumart im Eichen- und Eschenbestand (jeder 6. Baum) - sie soll später für Beschattung im unteren (Wertholz-)Bereich sorgen !
Üblicherweise verwendet man hier eher Rotbuchen, Hainbuchen, Linden u.a. Schattenlaubhölzer...

Die Holzqualität der Eibe ist enorm, der Erlös pro Festmeter bei der Seltenheit daher gigantisch... 8)
(Man braucht nur genug Zeit... ;D)

LG, Remi
« Letzte Änderung: 08-August-2009, 12:48 von sequotax »
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Mick Rodella

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Hallo Remi,

Zitat
(Man braucht nur genug Zeit... )

Vielleicht könnte man ja auch mal bei Eiben einen Versuch mit Power-Düngung machen? Wäre doch mal interessant, ob sich das Zeitlupen-Wachstum beschleunigen lässt...

LG Micha
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Xenomorph

  • Gast

@ Wolfgang,

Zitat
Könnte es vielleicht sein, dass ein langsam wachsendes Holz andere physikalische Eigenschaften hat als ein schnellwüchsiges?

soweit ich weiß ist das im Allgemeinen wirklich so. Langsam wachsendes Holz hat dichtere Jahresringe und damit wohl eine größere Dichte, was auch größere Stabilität bedeutet. Schnell wachsende Holzarten sind weniger dicht und damit weicher. Wirklich auskennen tu ich mich mit den mechanischen Eigenschaften von Holz aber auch nicht, die Zellstruktur spielt bestimmt auch eine große Rolle. Und die Tatsache, dass der KM sehr schnell wächst und gleichzeitig hervorragendes Holz erzeugt straft die Regel: schnell = weich Lügen. Wie er das fertig bringt weiß ich nicht.  :o ???

@ Remi,

Zitat
ich denke, dass nicht der Verbissschutz der anderen Bäume sondern insbesondere die extrem hohe Wilddichte die Ursache für die fast fehlende Naturverjüngung der Eibe ist !

höhere Wildpopulationen spielen sicher auch eine zentrale Rolle. Ich habe aber schon ein paar mal gelesen und in Fernsehreportagen gehört dass der Wald früher (also sagen wir vor dem Mittelalter) durch das Wild relativ offen gehalten wurde, was gut für die Eibe gewesen sein dürfte. Muss also auch was dran sein.

Urzeitliche Grüße, Clemens
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