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Meeresspiegel steigt noch schneller als befürchtet............
Sir Cachelot:
Joachim, erläutere doch mal bitte wie du deinen Alltag co2-konform geändert hast.
Übrigens, auf Seite 774 des Weltklimaberichts steht: However, in spite
of the use of higher resolution, important climatic processes are
still not resolved by the model’s grid, necessitating the continued
use of sub-grid scale parametrizations.
Wie gut dass das nicht auf den ersten Seiten steht, die jeder liest.... :P
Xenomorph:
Also schön, muss mich wohl doch wieder einmischen. Nur eines vorweg: Man muss da sehr weit ausholen, um erstmal den Rahmen zu zkizzieren, in dem das alles abläuft (also zunächst mal ohne menschlichen Einfluss), und eigentlich hab ich nicht die Zeit dazu. Viel einfacher wäre es, das live mit euch zu besprechen.
An Sir Cachelot: Warum ziehst du ausgerechnet solche Quellen heran? Fang doch lieber mit Wikipedia an, dort gibt es Artikel zum Klimawandel, zur Klimageschichte der Erde, zu den Eiszeiten und zudem sehr viele Links zu wissenschaftlichen Seiten. Sehr interessant ist auch der hamburger Bildungsserver (zur Klimageschichte). Dazu kommt z.B. die Homepage des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Dort geht Stefan Rahmstorf auf seiner Seite übrigens gezielt auf die Argumente der "Klimakritiker" ein (habe das vor ca. 2 Jahren gelesen, keine Ahnung ob es noch da steht). Ich habe über einen längeren Zeitraum viel darüber gelesen, aber du kannst nicht von mir erwarten, dass ich mir die Zeit nehme, dir das alles aufzubereiten. Die habe ich nicht, und nachdem du so freundlich warst, es mir vorzuenthalten, mir "die Welt zu erklären"- warum sollte ich sie dir eigentlich erklären??
Allerdings kann ich kurz auf die gängigen Argumente eingehen, die gegen den menschengemachten Klimawandel vorgebracht werden:
A: Die Wissenschaftler behaupten das alles nur, um an Fördergelder zu kommen
Typische Verschwörungstheorie... dazu nehme ich keine weitere Stellung.
B: Es gab früher schon (natürliche) Klimaschwankungen
Klar gab es die, mit denen beschäftigen sich die Wissenschaftler ja gerade. Es ist nur so, dass es derzeit keine natürlichen Gründe für die beobachtete Entwicklung gibt (die natürlichen Gründe muss man dazu erst mal kennen, Sir). Zudem gehen die natürlichen Schwankungen meist nicht so schnell von statten, so dass sich das Leben anpassen kann. Und wenn sie es doch ab und zu taten, sind eben mal 70-90% aller Arten ausgestorben, ganz einfach. So was muss der Mensch ja nicht künstlich nachmachen, oder?
C: Alles liegt nur an der Sonnenaktivität
Diese schwankt periodisch, das stimmt. Die Unterschiede in der Strahlungsleistung sind aber extrem gering. Zusammen mit Veränderungen der Erdbahn hatten sie während der Eiszeiten einen Einfluß (Milankovic-Zyklen), aber nur weil das Klima der Eiszeiten extrem instabil war. Wir befinden uns aber bereits in einer Warmzeit, und durch einen ganz unzweifelhaft von Menschen verursachten extrem hohen CO2-Anteil in der Atmosphäre ist die Erde inzwischen so dick "eingepackt" und damit so weit von diesem Kipp-Punkt entfernt, dass die Schwankungen der Sonnenaktivität das Klima überhaupt nicht mehr jucken.
Übrigens: Dass in dem Artikel behauptet wird, das ganze CO2 (das seit der industriellen Revolution zum natürlichen CO2-Gehalt der Atmosphäre dazugekommen ist) sei natürlichen Ursprungs, ist eine glatte Lüge. Das Umgekehrete ist der Fall: Die Natur (Meer, Wälder) haben bisher 2/3 des vom Menschen produzierten CO2 aufgenommen und damit der Atmosphäre entzogen. Die Kapazitäten dieser Senken sind aber nicht unbegrenzt, und sie funktionieren nur, wenn die Wälder intakt sind und die Meere kalt genug. Sind sie das nicht mehr, geben sie das ganze gespeicherte CO2 wieder ab.
Ein merkwürdiger Zufall übrigens, dass der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ausgerechnet seit der industriellen Revolution so sprunghaft angestiegen ist...
Sir Cachelot:
--- Zitat von: Xenomorph am 17-März-2009, 17:58 ---An Sir Cachelot: Warum ziehst du ausgerechnet solche Quellen heran? Fang doch lieber mit Wikipedia an
--- Ende Zitat ---
siehe mein post von 13.05uhr
--- Zitat von: Xenomorph am 17-März-2009, 17:58 ---Ein merkwürdiger Zufall übrigens, dass der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ausgerechnet seit der industriellen Revolution so sprunghaft angestiegen ist...
--- Ende Zitat ---
wie gesagt, ein Zusammenhang zwischen co2 und Erderwärmung ist noch nicht bewiesen worden.
385 ppmV co2 absolut, wovon der Anstieg vielleicht 100-150 ppmV ist. das ist ein so geringer atmosphärenanteil, das halte ich wirklich für kaum ausschlaggebend. da sollte man sich lieber den wasserdampf, staubteilchen und anderes anschauen.
Xenomorph:
Hallo Peter,
die Frage ist doch nicht, wie gering der Anteil einem prozentual vorkommt, sondern wie er wirkt. Und zur Treibhauswirkung von CO2 gibt es nun wirklich exakte Messungen. Auch wenn manche Details (noch) ungeklärt sind, heißt das nicht dass Klimaforschung Spekulation oder Hokuspokus ist. Für dich als Technik-Experten dürfte es interessant sein, dass die heutigen Modellrechnungen, die an Supercomputern durchgeführt werden, an der Vergangenheit getestet wurden, indem sie mit den aus Bohrungen usw. ermittelten Ausgangsdaten gefüttert wurden. Ergebnis: Diese Modelle haben die vergangene Klimaentwicklung zu 80% korrekt wiedergegeben. Daher taugen sie durchaus auch für die Berechnung der Zukunft. In der Erdgeschichte haben übrigens schon viel geringere natürliche Schwankungen des CO2-Anteils zu gravierenden Folgen geführt.
Das Klima ist ein träges System, und nur weil manche in diesem Winter gefroren haben, darf man die Entwicklung nicht aus Ameisenperspektive sehen. Übrigens war dieser Winter (der nach zwei komplett ausgefallenen Wintern kam) kein Jahrhundertwinter. In den echten Jahrhundertwintern in den 50er und 60er Jahren herrschten von Anfang Dezember bis Ende Februar (!) solche Temperaturen wie diesen Winter nur zwei Wochen lang.
Mit dem Wasserdampf hast du allerdings recht, der ist ein noch stärkeres Treibhausgas als CO2. Aber anfangen tut das Ganze mit dem CO2. Sonnenstrahlung trifft auf Wasser und Boden, erwämt diese, daraufhin geben diese die Wärme als Infrarotstrahlung wieder ab. Infrarot wird aber von den Treibhausgasen nicht durchgelassen und bleibt daher in der Atmosphäre. Die heizt sich auf, die Meere erwärmen sich, es verdampft mehr Wasser, Wasserdampf ist ein Treibhausgas, Folge: es wird noch wärmer. Sowas nennt man einen sich selbst verstärkenden Autozyklus.
Dazu kommen dann abschmelzende Schnee- und Eisflächen, dadurch wird die Albedo (Reflektionsrate der Erdoberfläche) verringert, folglich wird noch mehr Sonnenstrahlung von der Oberfläche absorbiert und kann nicht ins Weltall entweichen, also wird es noch wärmer. Permafrostboden taut auf, Methan wird freigesetzt usw. usw...
Das Ganze fand übrigens während des aktuellen (oder wohl eher vergagnenen) Eiszeitalters in umgekehrter Richtung statt.
Noch eine Filmempfehlung zum Öl, seine Entstehung und die Folgen seiner Verbrennung (hoffe dass der mal wieder ausgestrahlt wird):
http://www.arte.tv/de/suche/1383954,templateId=noncache.html?doSearch=true&bt_ok.x=12&bt_ok.y=9&keyword=requiem+f%C3%BCr+einen+rohstoff
Sir Cachelot:
Hi,
andererseits wird durch die Erwärmung mehr Wasser verdampft, was mehr Wolken zur Folge hat, was mehr Abschattung zur Folge hat was das System wieder abkühlt....usw.
weiteres Beispiel Pinatubo
Im Winter 1991/1992 lagen die Temperaturen in weiten Gebieten der Nordhalbkugel um drei Grad Celsius über dem Durchschnitt, während am Roten Meer vor Kälte die Korallen abstarben und Jerusalem von einem seltenen Schneesturm heimgesucht wurde. Der folgende Sommer war dagegen, wie Alan Robock vom Center for Environmental Prediction der Rutgers University in "Science" berichtet, zwei Grad kälter als gedacht. Und das durch ein singuläres Ereignis! Dadurch wurden die Computermodelle mal wieder verbessert.
Deshalb denke ich dass Aerosole bzw. Staub und Wasserdampf mehr Auswirkungen hat als co2.
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