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Autor Thema: Der Küstenmammutbaum im Waldbau  (Gelesen 42262 mal)

steffen129

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  • Steffen
Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #30 am: 09-März-2009, 21:41 »

Zitat
Der Forstmensch vom Exotenwald Diedorf hat auch gesagt, dass die Hemlocktanne eher ungeeignet wäre


Die Hemlocktanne hat aber keine Probleme mit der Temperatur, nur mit nassem Schnee, da knickt sie gerne ab.
Wachsen tut die Hervorragend, ist eine Hauptbaumart in Canada, ist dort wie unsere Fichte.

also gut geeignet mittelmäßiges Holz = wie Fichte

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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #31 am: 27-März-2011, 21:05 »

Hallo,
auch zu alten Themen kann man was schreiben sofern sie interessant scheinen.
Grundsätzlich kann ich dem meisten zustimmen was bereits geschrieben wurde. Insbesondere dem von Zinnauer gesagtem betreffs Frostempfindlichkeit ist nichts
hinzuzufügen. Ebenfalls finde ich es vorerst richtig bewährte Selektionen einzusetzen. Jedoch sollte man schon einige Herkünfte verwenden um das Risiko zu
verteilen. Ungeprüfte Herkünfte wie die vielgenannten "Oregons" am besten eng pflanzen (hoher Ausfall?!) u. mit Selektionen durchstellen.
Gundsätzlich scheint mir hinsichtlich Ansprüchen u. Entwicklung der Redwoods immer noch zuviel Wunschdenken im Spiel.
Das gute Gedeihen in Burgholz/Wuppertal oder am Bodensee ist leider auf andere Gebiete wie bereits richtigerweise erwähnt nicht übertragbar.
Burgholz liegt bereits im ozeanischen Bereich mit wolkigem luftfeuchten Klima u. hat hohe Niederschläge (1150mm). Untergrenze Heimat ca. 900mm jedoch im
Nebelgürtel der je nach Lage 400-1000mm zusätzlich beiträgt. Einen größeren Anbau bei Januardurchschnittstemperatur en unter 0,5°C halte ich nicht für sinnvoll.
Dem Boden ist größte Aufmerksamkeit zu schenken. Schwere tonige Böden sind nicht geeignet genausowenig wie oberflächliche Staunässe.
Der PH kann zwischen 7,5 u. 6 im Unterboden bis 4 reichen. Das Optimum liegt aber klar bei PH 6,5 also schwach sauer, wobei tiefgründige Böden aus Sandstein-
verwitterung u. anderen saureren Gesteinen das geeignete sind. Bodengüte u. nördliche Exposition können niedrigere Niederschläge bis zu einem gewissen
Grad ausgleichen. Ebenso hohe Tau- u. Nebelhäufigkeit.
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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #32 am: 27-März-2011, 21:47 »

Fortsetzung
Für den Plenterwald wie angesprochen ist Redwood bei uns überhaupt nicht geeignet. Die Redwoods haben auch in der Heimat nur eine beschränkte Schatten-
toleranz. Gelegentlich samen sie sich auf frischen Lagen unter Weichhölzern (z.B. Erlen) an u.versuchen diese zu durchstoßen. Da in der Heimat kaum Schnee
fällt können die dünnen Pflanzen dies öfters schaffen - bei uns würden sie die Schneelast nicht aushalten u. umfallen. Unter ihresgleichen gelingt die Verjüngung
nur auf genügend großen Bestandeslöchern bei langsamem Wuchs. Es ist zu bedenken daß unter unseren schlechteren Bedingungen auch die Schattenfestigkeit
geringer ist. Insgesamt ist der hohe Aufwand in der Jugend für die Stäbung der Pflanzen bei uns wo stärkerer Schneefall zu erwarten ist eine große Erschwernis,
in unzugänglichen oder steinigen Lagen eher undurchführbar. Obwohl Redwood schnell startet erweist er sich insbesondere in weniger optimalen Lagen als
vegetationsdruckempfindlich wie man es bereits von Gebirgsmammutb. her kennt. Ursächlich hierfür sind die schlechteren klimatischen Bedingungen hierzulande.
Das heißt keine zu starkwüchsigen Begleitbaumarten wie z.B. Küstentanne oder Douglasie die insbesondere ihr schnelles Wachstum länger aufrechterhalten können. Hierzulande läßt Redwood aufgrund des Klimas in der Regel bei ca. 25-30m Höhe im Wachstum deutlich nach daher nur Begleitarten mit ähnlicher
Wachstumsrythmik geeignet. Diesbezüglich empfiehlt sich Thuja plicata, eine auch in der Heimat vergesellschaftete Art mit ähnlichem Holz.
Da selbst in den Regionen u. Lagen die noch geeignet erscheinen Versuche fehlen sollten sich Interessierte heranwagen die kleine Pflanzungen starten, sofern
Gelände vorhanden. Nur bei Beachtung der geschilderten Einschränkungen ist dies jedoch erfolgversprechend.
                             Viele Grüße            Bernt
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sequotax

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #33 am: 28-März-2011, 10:08 »

Hallo Bernt,

schön, dass du dieses interessante Thema wieder aufwärmst !!!

Da ich zunehmend mit S.s. liebäugele, habe ich noch ein paar Anmerkungen:

- "Ungeprüfte Herkünfte wie die vielgenannten "Oregons" am besten eng pflanzen (hoher Ausfall?!) u. mit Selektionen durchstellen."
Da gebe ich dir vollkommen Recht!
Nach meiner Information ist die gängigste Selektion ('Martin') allerdings aus verhältnismäßig wenig Ausgangsbäumen (so um die hundert) hervorgegangen (bitte korrigiert mich, falls ich hier falsch liege ! - Wayne ?  ;)), d.h. dass ich, wenn ich hundert 'Oregons' gezüchtet habe, vermutlich einen vergleichbaren Baum dabei habe...
Laut Nelis Kools ist - zumindest für holländische Verhältnisse - etwa jeder fünfte KM gut winterhart.
Mein Rat in dieser Richtung:
1. Viele züchten !
2. Über den ersten Winter NICHT im Übermaß vor Frost schützen, um die harten von den weichen trennen zu können !
3. Die besten zusammen und mit genügend Abstand pflanzen (den 'Ausschuss' woandershin und eng).
4. Harte Sorten zusätzlich einbringen.

- "Die Redwoods haben auch in der Heimat nur eine beschränkte Schattentoleranz."
- "Obwohl Redwood schnell startet erweist er sich insbesondere in weniger optimalen Lagen als vegetationsdruckempfindlich wie man es bereits von Gebirgsmammutb. her kennt."
Woher beziehst du diese Informationen ?
Weder im Skript über das Arboretum Burgholz noch aus eigener Erfahrung kann ich das nachvollziehen !!!

- "Da in der Heimat kaum Schnee fällt können die dünnen Pflanzen dies öfters schaffen - bei uns würden sie die Schneelast nicht aushalten u. umfallen."
Das wiederum scheint auch mir das Hauptproblem zu sein !
Allerdings gibt es auch diebezüglich wieder genetische Unterschiede, die man durch Selektion nutzen kann...

An den KM glaubend,  :)

Remi
« Letzte Änderung: 28-März-2011, 10:26 von sequotax »
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Joachim Maier

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #34 am: 28-März-2011, 15:06 »


- "Da in der Heimat kaum Schnee fällt können die dünnen Pflanzen dies öfters schaffen - bei uns würden sie die Schneelast nicht aushalten u. umfallen."
Das wiederum scheint auch mir das Hauptproblem zu sein !
Allerdings gibt es auch diebezüglich wieder genetische Unterschiede, die man durch Selektion nutzen kann...

An den KM glaubend,  :)

Remi

Ich habe einen der dem hellgrünen "Alto ..." ähnelt und seit er seit fünf Jahren im Winter draußen ist, den Schnee gut ab kann und auch den ganzen Winter durchwegs überwiegend grün ist. Nur einzelne Spitzen sind orange. Werde vielleicht die nächsten Tage mal Fotos einstellen.
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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #35 am: 28-März-2011, 22:59 »

Hallo Remi,
meine Ansichten u. Erkenntnisse fußen auf Beobachtungen bekannter Versuche aber natürlich auch vorzugsweise meiner eingenen Anbauten im
Unterensinger Staatswald deren älteste Vertreter jetzt 30 Jahre alt sind.
Wie ich erläuterte hängt das Gedeihen der Redwoods entscheident von den vorliegenden Klima- u. Bodenbedingungen ab. Das heißt die Art wird sich unter den
Bedingungen von Burgholz 1150mm Niederschlag sicherlich etwas anders anlassen als in Unterensingen 730mm. Durchschnittlich liegen die Niederschläge bei uns eher im Bereich zwischen 700-800mm. Eine Art die in der Heimat in den besseren Arealen über 1500mm und erhebliche Nebelniederschläge erhält kann natürlich an diesen trockeneren Standorten bei uns keine gleichartige Kampfkraft entwickeln. Es sollte daher nicht erstaunen wenn bei dichtem Stand u. daher harter
Wasserkonkurrenz die Redwood Probleme bekommen, dazumal die Redwoods ihre Transpiration viel schlechter regulieren können als z.B. der Bergmammutb.
Neben gleichhohen Konkurrenten kommen die Redwoods unter durchschn. Bedingungen leicht ins Stocken u. werden überwachsen.
Daher muß das gleiche System verfolgt werden wie ich es beim BM ebenfalls empfehle nämlich vorwüchsige Krone über etwas schwächerer Konkurrenz.
Engstehende Redwoodreinbestände bekommen hierzulande bei durchschn. Bedingungen ebenfalls späterhin Wasserprobleme.
                             Fortsetzung
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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #36 am: 28-März-2011, 23:25 »

Sicherlich kann man nur versuchen aus einer größeren Anzahl von Sämlingen geeignete zu selektieren. Grundsätzlich eignen sich für unsere Verhältnisse die
nördlichen Herkünfte wobei allerdings die Frosthärte in weiten nördlichen Arealen ähnlich ist. Innerhalb der Herkünfte ist die Varianz sogar größer als zwischen
ihnen. Das heißt man braucht einfach auch Glück gute Samenbäume zu erwischen. Allerdings sollte man nicht glauben innerhalb weniger Jahre eine brauchbare
Selektion durchführen zu können. Mit einem Zeitrahmen von 10 Jahren muß gerechnet werden. Eine Gewissheit von 1:100 gibt es trotzdem nicht. Es kann besser
laufen oder ein Totalflop. Entscheidend ist natürlich der Standort. Im milden Kaldenkirchen fallen die Ergebnisse besser aus als auf der fränkischen Alb.
Über Jahrzehnte erfolgt eine weitere Akklimisation.
Bezüglich der Schneedruckempfindlichkeit gibt es sicherlich graduelle Unterschiede jedoch läßt sich wohl kaum ein sicherer Baum selektieren da die Art hierfür von
der Natur nicht ausgerüstet wurde. Nach meinen Erfahrungen lassen sich die winterhärteren Vertreter evtl. etwas besser an.
Pflanzen aus Selbstbestäubung neigen zu extremer Schneedruckempfindlichkeit. Daher Aussaat dt. Standbäume nicht zu empfehlen.
Natürlch lassen sich bis unten beastete Solitärpflanzen auf der grünen Wiese dazu besser an als Anbauten im Wald umgeben von Schlagflora wo die Brombeere
bei Schneelast wie Zugseile wirkt.
                                                                      Viele  Grüße              Bernt

                                               
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sequotax

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #37 am: 29-März-2011, 10:00 »

...meine Ansichten u. Erkenntnisse fußen auf Beobachtungen bekannter Versuche aber natürlich auch vorzugsweise meiner eingenen Anbauten im Unterensinger Staatswald deren älteste Vertreter jetzt 30 Jahre alt sind.

Hallo Bernt,

das hört sich aber sehr spannend an !
Gibt es darüber hier evtl. schon einen Thread ?

ich selbst habe ja bereits etwa 100 KMs ausgepflanzt, die sich bisher (1 - 3 Winter) ganz gut behauptet haben:
- Dürretoleranz:  reduziertes Wachstum, Überleben gut
- Schattentoleranz:  sehr gut !
- Frosthärte:  unterschiedlich, quoad vitam gut
- Schneedruckverhalten:  unterschiedlich, eher problematisch

Unterm Strich ein toller Baum, der insbesondere durch seine Schönheit besticht...  :)

LG, Remi
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JNieder

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #38 am: 29-März-2011, 11:12 »

Habe zufällig was für die Waldbesitzer gefunden.
Vielleicht interessiert das den einen oder anderen hier ?!

"Der eigene Wald"

"Zeitgemäße Waldwirtschaft"

"Die wichtigsten Forstschädlinge"

Bitte die Buchtitel selbst googlen.

Zurückgepfiffenerunddeshalbeditierteraberfreundlicher Gruss
Jochen
 8)
« Letzte Änderung: 29-März-2011, 13:09 von JNieder »
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sequotax

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #39 am: 29-März-2011, 15:05 »

Ich habe gerade mein Areal 1 besucht, um drei Eiben, zwei kleine BMs und einen KM 'Kalte Sophie' zu pflanzen:

Die in der Sonne stehenden KMs 'Oregon' (2009er) sehen grässlich aus - ich hoffe, es werden ein paar überleben...  :-X

(Das stützt jetzt einige Aussagen vom Bernt...)

Auf Teufel komm heraus weiter züchtend,

Remi
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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #40 am: 29-März-2011, 21:23 »

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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #41 am: 29-März-2011, 21:25 »

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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #42 am: 29-März-2011, 21:26 »

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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #43 am: 29-März-2011, 21:27 »

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Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #44 am: 29-März-2011, 21:28 »

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