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Durchmesser bei Mammutbäumen - Wo und wie messen ?
Tuff:
Besondere Bedeutung hat diese Diskussion auch für eine genaue Höhenmessung, die bei 'Rekordbäumen' ja angestrebt wird; und zwar bezüglich der Frage wo die Baumhöhe 'eigentlich anfängt' (unten).
Kann man aus dem Ergebnis hier ableiten, daß der sog. 'Pflanzpunkt' (ist das nun der allgemein akzeptierte Begriff?) auch bei der Höhe anzusetzen wäre ?
Ich betone nochmal, zentimetergenau wird im Register normalerweise nicht angestrebt; insbesonder weil die meisten 'Melder' wohl kaum über das benötigte Equipment verfügen und oft auch nicht über die Erfahrung bzw. einfach den Anspruch nicht haben.
Es geht nur um wenige Bäume von besonderem Interesse, bei denen der Aufwand im Kommentar alles Wesesntliche zu benennen (oder besser gleich eine Wiki-Seite dazu aufzumachen) vertretbar ist.
xandru:
Hallo Michael,
--- Zitat von: Tuff am 06-Februar-2014, 15:48 ---Besondere Bedeutung hat diese Diskussion auch für eine genaue Höhenmessung, die bei 'Rekordbäumen' ja angestrebt wird; und zwar bezüglich der Frage wo die Baumhöhe 'eigentlich anfängt' (unten). Kann man aus dem Ergebnis hier ableiten, daß der sog. 'Pflanzpunkt' (ist das nun der allgemein akzeptierte Begriff?) auch bei der Höhe anzusetzen wäre?
--- Ende Zitat ---
Zwanzig oder fünfzig Zentimeter Wurzelhügel machen bei der Messung des Durchmessers schnell mal ein paar Dezimeter aus – oft 10% des Wertes, vielleicht auch mehr. Wenn die Werte hingegen immer über dem gleichen mutmaßlichen Pflanzpunkt gemessen werden, stellt die Messung im Idealfall die Messung immer der gleichen Baumscheibe dar, also eine wirklich vergleichbare Messung des horizontalen Wachstums.
In der Höhe bleiben das aber zwanzig bis fünfzig Zentimeter. Nehmen wir einen vitalen 50-Meter-Baum. Der wächst so viel in ein oder zwei Jahren. Das ist etwa 1% des gemessenen Wertes – und meistens noch innerhalb der Messtoleranz.
Eine vergleichbare Frage stellt sich eher bei Bäumen am Hang (KM Weinheim, BM Bensheim). Da kann die Messmethode schnell mal einen Meter mehr oder weniger ausmachen.
--- Zitat von: Tuff am 06-Februar-2014, 15:48 ---Ich betone nochmal, zentimetergenau wird im Register normalerweise nicht angestrebt; insbesondere weil die meisten 'Melder' wohl kaum über das benötigte Equipment verfügen und oft auch nicht über die Erfahrung bzw. einfach den Anspruch nicht haben.
--- Ende Zitat ---
Bei normalen Messungen an 40-Meter-Bäumen gehe ich von einer Toleranz von plusminus dreißig Zentimetern aus. Wir schreiben „41.3“ und meinen: „näher bei 41 als bei 42“. Mehr ist nicht sinnvoll – und bei sehr vielen hohen Veteranen sind wir ja auch davon weit entfernt. Grob geschätzte 40 können auch mal gemessene 51 sein. Es kann also unentdeckte Rekordbäume geben! Insofern wäre es eigentlich wünschenswert, die ganzen 120 Bäume des DE-Registers zu messen, die mit Werten von 40 Metern oder mehr verzeichnet sind; im EU-Register sind es nochmal etwa 180 Stück. Im Prinzip müsste man die 40er alle zehn Jahre messen und die 50er jedes Jahr.
--- Zitat von: Tuff am 06-Februar-2014, 15:48 ---Es geht nur um wenige Bäume von besonderem Interesse, bei denen der Aufwand im Kommentar alles Wesentliche zu benennen (oder besser gleich eine Wiki-Seite dazu aufzumachen) vertretbar ist.
--- Ende Zitat ---
Die Handvoll Bäume, die einen hohen Messaufwand rechtfertigen, verdienen bei uns tatsächlich eine eigene Wiki-Seite. Oft macht man ja mehrere Messungen und kombiniert die Ergebnisse; dafür ist das Wiki gut. Man kann Zwischenergebnisse und Methode aber auch in den Thread schreiben. Übrigens würde der Statistiker wahrscheinlich nach Mittelwert, Median und Standardabweichung fragen und könnte dann sagen: „Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% liegt der tatsächliche Wert zwischen x und y.“
Bei Messungen scheint mir nur jene Genauigkeit sinnvoll, die ein anderes Team eine Woche später ebenfalls messen könnte. Bei der Höhe dürfte eine zentimetergenaue Angaben nicht reproduzierbar sein, eine dezimetergenaue jedoch schon. Beim Durchmesser dürften die Messungen je nach Team unter günstigen Bedingungen (wenig Hang, wenig Wurzelhügel) um ein bis anderthalb Zentimeter abweichen, so dass eine zentimetergenaue Notierung des Durchmessers durchaus sinnvoll ist.
Reproduzierbare Grüße,
Wolfgang
Karlheinz:
--- Zitat von: Tuff ---Besondere Bedeutung hat diese Diskussion auch für eine genaue Höhenmessung, die bei 'Rekordbäumen' ja angestrebt wird; und zwar bezüglich der Frage wo die Baumhöhe 'eigentlich anfängt' (unten).
Kann man aus dem Ergebnis hier ableiten, daß der sog. 'Pflanzpunkt' (ist das nun der allgemein akzeptierte Begriff?) auch bei der Höhe anzusetzen wäre ?
--- Ende Zitat ---
Hallo Tuff, deine klare Frage verdient eine ebenso klare Antwort: ja!
Von Colby Rucker stammt der Ausspruch: "All height measurements start from the same place - "where the acorn sprouted". Zu deutsch: Jede Höhenmessung geht vom selben Punkt aus - "wo das Saatkorn keimte".
Eine gute Aussage dazu findet sich auch in den englischsprachigen Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Tree_height_measurement : "The base of the tree is where the projection of the pith (center) of the tree intersects the existing supporting surface upon which the tree is growing or where the acorn sprouted."
Dieses Grundprinzip sollte man immer im Auge behalten, auch wenn bei der Anwendung dieses Prinzips oft die Schwierigkeiten erst beginnen.
Grüße
Karlheinz
Tuff:
Ich denke, die Messung der Busthöhe an der Hangoberseite ist durch die Forstwirtschaft bedingt. Hier möchte man letztlich das zu erwartende Ernteholz bestimmen.
(1) Der Wurzelanlauf, welcher i.d.R. im Sägewerk nicht erwünscht ist (aus vielen Gründen, vor allem aber wenn er nicht durchs Sägegatter passt), brauch man nicht und ihn in größerem Umfang nach dem Fällen 'beizusägen' verbraucht zuviele Resourcen. Daher wird er i.d.R. stehengelassen. Der Baum wird also oberhalb des Wurzelansatzes gefällt.
(2) Ein typischer Forst-Baum ist (zumeist eine Konifere und) im Wurzelbereich besonders abholzig. Ein BHD der maßgeblich von davon beeinflusst ist, gbt nach der einfachsten Formel nicht mehr exakt genug das Erntevolumen wieder, bzw. eine komplexere und vor allem baumspezifische Formel müsste verwendet werden.
Zur Berechnung des Ernteholzes wird der Wurzelansatz also nicht mit einbezogen, und dieser ganze Abschnitt physikalisch sozusagen weitgehend ignoriert. Daher ist es in der Forstwirtschaft sinnvoll, am höchstmöglichen Punkt (hangaufwärts) zu messen.
Tuff:
Ich habe es schon einmal angeregt - für wiederholte Messungen und gerade bei Rekordbäumen könnte man doch die wesentlichen Fixpunkte markieren. Also etwa die aus dem Pflanzpunkt abgeleitete Brusthöhe (130cm) am Baum, oder auch den genauen eigenen Standort bei Lasermessungen. Damals war die einhellige Meinung, daß man am Baum keine sichtbaren Markierungen anbringen möchte. Wenigstens könnte man aber ein Foto machen und eine minimale, unscheinbare Markierung anbringen, die man dann anhand des Fotos wiederfinden kann - etwa ein kleiner (3cm lang?) dunkler Nagel in der Borke, bis zum Kopf versenkt. Keins Sorge - wenn der Nagel kürzer ist als die Borke dick, stört das den Baum überhaupt nicht.
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