Hallo Bernt,
ob du es glaubst oder nicht - ich verstehe deine Argumentation !!!
Dieses
Areal X wird wie gesagt von einem Nachbarn bewirtschaftet und ist in der Tat selbst für meinen Geschmack zu dicht bepflanzt.
Worauf du (wie seinerzeit auch schon der Clemens) aber nur ungenügend eingehst, ist, dass Engpflanzer mitnichten vierzig Jahre lang zuschauen (und dann einfach sterben).
Nein, die Strategie ist
Sicherheit der Anpflanzung,
Auslese und ggf. auch die Erzielung eines
Zwischengewinns.
Die Bäume sind so unterschiedlich, die Diversität hoch !
Es gibt so viele Bäume, die irgendwann auf der Strecke bleiben, da sie zu schlecht angepasst sind.
Leute wie du setzen auf phänotypischen Erfolg. Ihr pflanzt (irgendwelche) BMs
artgerecht auf gute Böden und freut euch ob des erquicklichen Wachstums.
Ich gehe den anderen Weg. Ich pflanze in den Grenzbereich. Ich teste, welche der Bäume auch dort noch klar kommen.
Es ist hierbei leider erforderlich, initial viele Bäume zu züchten und dann auszulesen.Dies ist unter Waldbauern seit Generationen tägliche Praxis. Von 20 gepflanzten Bäumen überlebt üblicherweise nur etwa einer das geplante Endalter...
Der Endbestand wird daher naturgemäß deutlich geringer sein als der Anfangsbestand !!!
Wenn beispielsweise im Engstand der erste Baum einen Snag-Top entwickelt, gehört er entfernt...
Der Wald wird regelmäßig
geläutert !
Die überlebenden Bäume sind deutlich konkurrenzfähiger !!!
Biologie ist dynamisch !
Auch ein Mammutbaum in der Sierra Nevada muss sich immer wieder anpassen.
Eigenschaften wie Dürre- u./o. Frostresistenz sind nicht für alle Ewigkeit für eine Baumart festgelegt.
Eine Küstendouglasie hat andere Eigenschaften als eine Festlanddouglasie, obwohl sie gleichen Ursprungs und kreuzbar sind.
Eine Eiche aus Norddeutschland soll im Süden nicht gepflanzt werden und und und...
In der Natur findet eine kontinuierliche Anpassung über viele Generationen statt, der Mensch kann natürlich einiges beschleunigen...
Ich glaube, dass in der Fachwelt noch keine
hinreichenden Erkenntnisse bzgl. der Eignung von Mammutbäumen hierzulande gesammelt worden sind.
Ich glaube, dass wir im Forum imstande sind, noch etwas zu bewegen, indem wir diese Bäume züchten und pflanzen (und nicht, indem wir davon abraten) !!!
Es gibt schon den KM 'Martin' und den BM 'Hazel Smith' - warum nicht noch mehr ? ? ?
Ein Baum, der bei mir überlebt, wird in etwas milderen Lagen natürlich überhaupt keine Probleme mehr haben...
Ich will damit nicht reich werden, ich will Spuren hinterlassen...
LG, Remi