Hallo Bernt,
ich verstehe deine Ansichten - du legst großen Wert auf
artgerechte Bepflanzung des Bestandes !
Jeder Baum soll sich optimal entfalten können, sein volles Potenzial ausschöpfen...
Man soll sein (Prestige-)Projekt vom ersten Tag an vorzeigen können !
Im Wald/Forst sehe ich für meinen Teil allerdings die Möglichkeit und auch Notwendigkeit, primär anders zu pflanzen als es im Endzustand aussehen soll.
Man mischt nur bedingt verschiedene Arten, da sich naturgemäß dann i.d.R. die in der Jugend raschwüchsigste durchsetzen würde. Nein, man pflanzt in
kleinen Reinbeständen. Die Größe sollte am besten so von 15*15m bis 30*30m betragen. Und man pflanzt eng. Dann bleiben schließlich von jeder Art gut veranlagte Bäumchen übrig, da in den Kleinbereichen nur innerartliche Konkurrenz wirkt...
Und im Adultenzustand hat man einen Mischwald !
Speziell die Eibe ist ja nun mal mein Steckenpferd:- Eiben können mindestens bis zu 32m hoch werden.
- Sie wachsen auch im Mittel- und (ausnahmsweise) Oberstand.
- Sie kommen auch natürlicherweise in Reinbeständen vor (heute z.B. noch in England und im Iran).
- Für ein optimales Wachstum empfiehlt sich ein Deckungsgrad von 50-70 %, sie wächst aber selbst bei deulich schlechteren Lichtverhältnissen noch.
- Züchtet man Eibenholz für den Bogenbau, sollte der Pflanzabstand 1m betragen (bei mir ohne diese Ambition minimal 1,80m) !
- Eiben haben oft ungünstige Wuchsformen, insbesondere Zwieselbildung, weshalb selektiert werden sollte...
Dies sind nur einige Überlegungen, warum ich enger pflanze !
Ich habe die Eibe ja zudem vielerorts als
dienende Baumart unter Eiche und Esche gesetzt, was durchaus empfehlenswert ist, da sie die Hauptbaumart nicht bedrängt und zudem ganz nebenbei (neben dem ökologischen Vorteil) wertvollstes Holz erzeugt...
An den meisten Stellen habe ich die Eibe aber lediglich lustig in den Altbestand eingestreut mit Abständen von ca. 4m !
@ Frank und Wolfgang:Alles in Planung - ist lediglich ein Zeit- und Lustproblem !
(Im Moment züchte und pflanze ich lieber; dokumentieren werde ich ja selbst dann noch können, wenn die Arthrose mich fest im Griff hat...
)
Mit Freude am Experimentieren und frei von Zwängen,
Remi