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Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
ac-sequoia:
Also ich finde Kritik ja gut und angebracht, aber ich kann diese "Ablehungskritik" an so einem Projekt wie das von Remi nicht ganz nachvollziehen.
Klar kommen hier andere Standpunkte, wie waldbauliche Interessen oder finanzielle Aspekte hinzu und in dieser Hinsicht gibt es vielleicht nachvollziehbare Kritik. Aber das ist Remis Projekt, und somit gibt er doch das Ziel vor. Man kann immer sagen...."ich hätte das aber so oder so gemacht".....oder "wenn du das so und so machst, würdest du mehr Profit machen oder wertvolleres Holz erhalten"....darum geht es hier aber doch garnicht.
Das ist wie mit einem Garten, jeder gestaltet ihn wie er ihn haben will. Die einen mögen englischen Rasen, die anderen es lieber verwildert. Klar würde Remi sagen "ich will wertvolles Holz und bestmöglichen Gewinn machen", dann wäre es natürlich angebracht, ihn auf gewisse "Fehler" hinzuweisen, wenn er allgemeingültige Dinge nicht beachten würde.
Ich würde auch nicht alles so machen wie er (ich würde zb das "Unkraut" aus den Aufzuchttöpfen beseitigen ;D :P), aber es ist nunmal sein Projekt und es ist gut so wie er das macht.
Und wenn er Gruppen pflanzt und sich der stärkste durchsetzen soll, was ist daran falsch?
Und wenn ich den thread hier so lese, dann gehe ich mal davon aus das Remi nicht mit dem Wald verdienen will, sondern es geht ihm um Ästethik und Spaß.
Ich bin fest davon überzeugt, das Remis Wald in 50 Jahren mal ein verdammt schöner Mischwald sein wird. Und auch einige Überraschungen, wie besonders schnellwüchsige Mammutbäume beherbergen wird!
Gruß
Andreas
Bernhard:
Hallo Bernt,
anscheinend weißt Du ja ziemlich viel im forstlichem Bereich. Das wird auch anerkannt. Aber 99 % Deiner Beiträge bestehen nur daraus, andere mit ihren Versuchen, die sie ja nur sein können, niederzumachen.
--- Zitat von: Waldläufer am 24-Oktober-2012, 14:34 ---
Meine Kritik gründet sich ausschließlich auf forstlichen Erkenntnissen die zwar bei dir noch nicht angekommen sind - ...
Und jetzt kommst du Remi und erzählst uns, daß du in einer eigentlich für den Gm bereits zu kalten Lage auf sehr schlechtem Boden
geschlossene Gm-Bestände hochziehen willst, mit der Aussicht auf Elitebäume.
Auch bei deiner an sich lobenswerten Eibenzucht ist leider nicht alles Gold was glänzt.
--- Ende Zitat ---
Der Beigeschmack, den Deine wissenschaftlichen Ausführungen erzeugen, obwohl sie überwiegend nachvollziehbar sind und den allgemeinen Erkenntnissen entsprechen, ist sehr fahl.
Leider lässt Du auch an niemanden und dessen Arbeit ein gutes Haar. Nicht mal ein winziges Lob ist auch nur zwischen den Zeilen zu lesen.
Ich spreche nicht für mich, denn das was Du hier sagst nehme ich zwar zur Kenntnis, halte aber doch nicht alles für richtig.
Aber der Remi, der hier sein Herzblut vergießt, an seinem "Ding" schuftet und sich mit voller Kraft seiner Lebensaufgabe (vermute ich) einbringt, macht sicher nicht alles verkehrt.
Vor zwei Jahren war ich selbst vor Ort und habe mir die Areale selbst anschauen dürfen. Gut, er hat dort nicht die besten Standortvorraussetzungen, aber er bewegt was.
Wer tausende von Stunden sich von Bremsenstichen geplagt durchs Unterholz kämpft, um die kleinen Bäume vom Unterwuchs zu befreien, seine Zeit opfert und Rückschläge verkraften muß, das lesen muß was Du hier schreibst, der muß ja irgendwann aufgeben. :-\
Daher freue ich mich, daß Chris hier ein paar motivierende Worte gefunden hat.
Remi: Nicht aufgeben ! Versuch macht kluch ! :)
Sich wohl wieder die Zunge verbrannt habene Grüße
Berni
Tuff:
Hallo Bernt,
Dein kritischer Standpunkt gefällt mir gut ! Aber findest Du Deine Beschreibung der 'natürlichen Bedingungen' in der Sierra nicht selbst ein wenig zu pauschal ? Ich war zwar nie in Kalifornien und habe leider mein googleearth gerade auch nicht zur Verfügung (kann daher nicht im 3d-Modell nachschauen), aber mir fallen auf Anhieb ein paar Groves ein die nicht in das typische Klischee passen.
Groves die sich eher auf Plateaus, Rücken oder Satteln befinden, ohne signifikanten Schmelzwasserzufluß aus höheren Zonen, wären zum Beispiel der Giant Forest und ich glaube auch der Grant Grove. In den 'Dennison Ridge Groves' (Garfield, Dillon Wood, Devils Canyon), im Peyrone North Grove, und im Big Baldy Grove wachsen die Bergmammuts auf steinigen steilen Hängen, und keineswegs in Schluchtlage.
Meines Erachtens sind es in diesen Lagen die winterlichen Schneemassen, welche bis in den Juni hinein abtauen und damit die Bäume über den Sommer retten. Sommerliche Gewitter und Nebel spielen demgegenüber nur für die Keimlinge eine wichtige Rolle.
Hier sind ein paar Kennwerte aus dem Redwood Mountain Grove, von 1966 -1980 (gefunden irgendwo auf http://forestry.berkeley.edu):
Jahres-Niederschlag 1092 mm, davon 410 mm als Schnee. Die Bandbreite war in dieser Zeit von 381 mm bis 1524 mm ! Einzelne Schneestürme brachten mehr als 1,80 m Schnee aufs mal. Die Temperaturen im Winter bleiben in der Regel unter Null, so daß die Schneemassen nicht wegschmelzen, sondern sich akkumulieren. Das ist bei uns in Deutschland (außer in den Alpen) leider ganz anders !
In der totalen Summe haben die Bäume des Redwood Mountain Groves also gar nicht 'soo viel' Zulauf, nur verteilt er sich sehr effektiv durch den großen Schnee-Puffer.
Dieser Grove ist über 4000 acre groß, mit der größten Fläche von 'Oldgrowth', und enthält mehr große Bäume als jeder andere Grove. Die Mammutbäume zählen hier tausende, und es gibt sie in jedem Alter.
Es gibt hier auch größere Areale in denen die Mammutbäume sehr dicht, praktisch im Reinbestand stehen. Dies ist wiederum zwar ein eher seltenes Phänomen, kommt aber doch häufiger vor als daß man es Zufall nennen könnte. Etwa im Giant Forest (wo Sequoiadendron eindeutig und natürlicherweise der dominierende Baum ist), im Converse Basin, und vermutlich auch in den Indian Basin und Atwell Mill Groves, die letzten drei jeweils vor den historischen Fällungen.
John Muir sah den Converse Basin Grove noch im Urzustand und schrieb 1875: "I discovered a grand forest nearly 6 miles by 1 to 2 miles long, composed almost exclusively of sequoia, in a fine thrifty condition."
Ein Aufwachsen im gelegentlich auch dichten Reinbestand ergibt sich aus der Feuerökologie. Er ist zwar auf die Fläche gesehen eher die Ausnahme als die Regel (da Feuer patches erzeugen, und sich bei geringer Intensität etwa von Bodenfeuern auch andere Baumarten noch verjüngen). Aber in fast allen Groves gibt es extrem dicht stehende Gruppen von 5 - 10 Altbäumen, die sehr wahrscheinlich gleichzeitig hochwuchsen. Man kann also nicht sage, diese Situation sei unnatürlich.
Tuff:
Gleich noch ein paar Bilder, um meine Ausführungen zu untermalen.
Das letzte Bild zeige ich gar nicht so gerne, da ich auch lieber auf Weitstand setze, aber es ist noch nicht gesagt, ob die gezeigte Situation überhaupt gut ist für die kleinen Bäumchen, oder wann durch das nächste Feuer 'aufgelichtet' wird.
Bernhard:
Hallo Micha (Tuff),
ich finde Deine hochintessanten Beiträge und Bilder würden hier: http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2716.0
viel besser passen.
Nichtverschiebenkönnende Grüße
Bernhard
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