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Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"

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sequotax:
Hi Berni,

die Eiben auf den obigen Fotos stehen außerhalb der eingezäunten Flächen, daher Einzelschutz.

Aber auch innerhalb eines gezäunten Areals muss man sich überlegen, ob es nicht Sinn macht, einzelne besondere Eiben extra zu schützen, da trotzdem immer wieder mal Rehe eindringen und im schlimmsten Fall dann sogar nicht wieder herausfinden...

Kaninchen fressen Eiben dieser Größe nach meiner Erfahrung nicht mehr an...

Protektive Grüße,

Remi

Zinnauer:
Hallo Remi,

leider muss ich mich Bernt´s Kritik weitgehend (bis auf seine Ansichten zur Verwertung des BM-Holzes) anschließen. Wenn ich mir die BMs auf den Bildern zu Anwort 1126 ansehe, so sehen diese zwar vital, aber tlw. (3. Bild) eher zart dh. mit Lichtmangel/zuviel Konkurrenz kämpfend, aus. Dieser, von dir scheinbar gewollte Konkurrenzdruck, wird in den nächsten Jahren noch viele BMs (unnötig) ausschalten. Da dieser Konkurrenzdruck dem BM extrem zuwider läuft, handelt es sich bei den Ausfällen mE eher um Zufälle als um gezielte, negative Auslese.

Damit gewinnst du wohl kaum etwas, außer viel Aufzuchts- und Pflanzaufwand für Nichts und später nochmals Arbeit zum Nachbessern mit anderen Baumarten.

Auch die Eiben (durchaus als Schattenspezialisten) werden bei soviel Konkurrenz weniger als 10 cm pro Jahr an Höhe gewinnen. Bis sie das obere Gitterende erreichen, musst du die Holzstäbe schon einmal erneuern. Ist dir das nicht ein bisschen zu langweilig?

Anregende Grüße
Michael

sequotax:
Hallo Michael,

jetzt muss ich wohl schon wieder Stellung beziehen:   ???

Die jetzigen Freiflächen des Areals 1 waren einstmals (Misch-?)Wald und wurden vom Orkan Wiebke 1990 so kreiert. D.h. durch den Sturm wurde alles bis auf ein paar Eichen und einige wenige versehrte Überlebende anderer Baumarten plattgemacht. Ein Wiederaufforstungsversuch mit Fichte hat meines Wissens wohl stattgefunden und ist gescheitert (warum auch immer). In all den folgenden Jahren haben es unter starkem Rehdruck nur wenige Bäume geschafft, der Verbissgrenze von 1,30 m zu entwachsen, hier insbesondere die Vogelbeere.

Die Mammutbäume, die ich gepflanzt habe, stehen quasi mitten im Jura-Kalk (nach einem älteren Beitrag von dir ist das ja quasi unmöglich...), der aber so eine Art Schotter-Barriere von geschätzt wenigen cm bis zu 1 m bildet, keine geschlossene Platte. Ich gehe davon aus, dass die Wurzeln Wege finden können und dass der Boden unter dem Schotter durch eben diese Auflage ggf. sogar feucht gehalten wird.

Nun ja, seit 2009 ist dieser Bereich eingezäunt, die BMs wurden gepflanzt, der Verbissdruck ist weg. Alle Bäume können wachsen, auch Eichen, Buchen, Ahorn - alles, was will.
Und welche Baumart, glaubst du, zeigt jetzt das stärkste Wachstum ?   ;)
Die BMs mussten gerade auf diesem unwirtlichen Boden erst anwurzeln, trotzdem...

Mensch, wir reden von WALD !!!
Dort gibt es viele Gefahren !
Dort wässert man nicht, dort düngt man nicht, dort packt man seine Pflanzen auch nicht in Watte !!!
Ein wild wachsender Baum - der 'Naturzustand' - kämpft jahrelang um sein Leben...
Die bisherigen Ausfälle hatten, soweit ich das beurteilen kann, nichts mit Engstand zu tun. Neben einem abgestorbenen Baum stehen i.d.R. viele weitere unter exakt den gleichen Bedingungen, die dann meist sehr gut gedeihen...
(In dieser Phase wissen die BMs nicht einmal, dass 4 m weiter Konkurrenz der eigenen Art aufwächst, weil sie keine Augen haben !)

Es gibt Eiben, die erst nach 80 bis 100 Jahren 1 m Höhe erreicht haben. Bei mir wachsen sie so 5 bis 40 cm pro Jahr. Die im Schatten besetzen eine ökologische Nische, die hierzulande von keinem anderen Baum eingenommen werden kann; sie wachsen zusätzlich und sind vor allem eine ästhetische Bereicherung !
Summiere ich ein Längenwachstum von 10 cm pro Pflanze und Jahr auf meine vielleicht 1.000 bisher ausgebrachten Eiben, so komme ich auf 100 m pro Jahr !

Einen Eingriff in die Oberschicht behalte ich mir jederzeit vor. Bei der immer noch vielerorts stockenden Fichte ist es vermutlich eh nur eine Frage der Zeit, bis der Käfer sie alle holt...

Und auch im Areal 2 werde ich die angeflogenen Weichhölzer in Schach halten. Nach meinen bisherigen Beobachtungen sind sie allerdings eher nützlich, nicht nur optisch !

Ich hatte ja schon Besuch von bekannten Eibenfreunden, ehemaligen Forstamtsleitern, die mein Projekt durchweg gelobt haben...

Ästhetischen Gruß aus Burgsalach,

Remi

Waldläufer:
Hallo Remi,
mir fehlt bei deinen Rundumschlägen einfach die Substanz.
Du hast dich doch selber mit deinem Thread und den darin enthaltenen Ansichten in den Mittelpunkt des Forums gestellt.
Und selbstverständlich war klar erkennbar daß du diesen Versuch als wegweisend siehst. Also was soll das Gejammer?

Meine Kritik gründet sich ausschließlich auf forstlichen Erkenntnissen die zwar bei dir noch nicht angekommen sind - trotzdem
aber Allgemeingut und richtig sind. Wenn du dich weigerst dich zu informieren müssen andere deine Ansichten doch nicht abnicken.

Der Gm ist in der kleinen Heimat in Californien selbst in den Groves eine absolute Nebenbaumart, höchstens 5-10% Flächenanteil da wo
er vorkommt. Bevorzugt steht er an überdurchschnittlich frischen Stellen wie Bächen, Rinnen, Geländefaltungen etc.
So gut wie immer steht er einzeln oder in kleinen Gruppen da er offensichtlich besonders gute Bedingungen braucht um sich durchzusetzen.
Von seiner Ökologie wird er der Schluchtwaldgesellschaft zugeordnet, also besonders boden- und luftfeucht. Er wächst aber auch an gut
wasserversorgten Südhängen. Die sommerliche Trockenheit in der Sierra übersteht er nur da wo in den Goves Wasserbahnen aus höheren
Lagen runterkommen. Immer steht er mit seiner Krone über den umgebenden Nachbarn.
Alle zahlreichen Versuche nach 1950 haben ergeben daß der Gm auch auf bestem Boden entweder mit den Begleitbaumarten oder mit sich
selbst Probleme wegen seiner hohen Vegetationsdruckempfindlichke it bekommt.
Dies führt zu dauernden Freistellungen um den Gm im Bestand zu halten und einer Optik wie im Park.
All dies und die damit verbundenen hohen Kosten waren mit ein Hauptgrund daß z.B. in Burgholz die ganze Sache fast geschreddert wurde.

Und jetzt kommst du Remi und erzählst uns, daß du in einer eigentlich für den Gm bereits zu kalten Lage auf sehr schlechtem Boden
geschlossene Gm-Bestände hochziehen willst, mit der Aussicht auf Elitebäume.
Ich sage nicht daß sich deine Gm überhaupt nicht entwickeln können, erwarte aber einen weit unterdurschnittlichen Wuchs bzw. Endhöhe.

Auch bei deiner an sich lobenswerten Eibenzucht ist leider nicht alles Gold was glänzt.
Die Eibe gehört an sich unter alten Laubholzbestand - ein paar Nadelhölzer dürfen dabei sein. So erhält sie wenigstens im Winter mehr Licht.
Bei dir steht sie unter oder neben Fichten jüngeren Datums. Ein Anbau der Eibe im Freien ist an sich widersinnig da sie Unterholz ist.
Idealerweise muß ein Altbestand mindestens zu 50% aufgelichtet werden um der Eibe ein aktives Wachstum zu ermöglichen.
Daß bei dem geringen Wuchs unter den beschriebenen Bedingungen sehr viel Geduld und Pflege notwendig ist hat Michael natürlich recht.

                                                             VG               Bernt

sequoiaundco:
Hallo Remi,

sei versichert, dass

-   Sequoiadendron sich auch bei dir, genauso wie weltweit auf unterschiedlichsten Standorten mit annähernd vergleichbarem
      Klima als die volumenmäßig wachstumstärkste Konifere erweisen wird
-   die hohen Sommerniederschläge bei Euch vieles kompensieren
-   ein neutraler bis leicht basischer ph-Wert kein Problem ist
-   der Boden bei Euch durchaus nährstoffreich genug ist (s. z. B. Stickstoffzeiger Holunder auf den Fotos)
-   Klimaextreme bis minus 24 Grad auch in der Heimat vorkommen
-   du dank des steigenden Energiebedarfs bei den ersten Durchforstungen in 20 – 30 Jahren deine bisherigen Investitionskosten wieder rausbekommst und
-   du bzw. deine Nachfahren ab ca. 60-100 Jahren bestes, höchst bezahltes Wertholz ernten können.

All das nur unter 2 Voraussetzungen:

1.   Jeder Konkurrenzdruck muss weg ! BM haben sonst keine Chance.
2.   Nur regelmäßige Aufastung ab dem 10. Jahr bei sorgfältig selektierten Plusbäumen schafft walzenförmige, astfreie und damit wertvolle Stämme.

chris   (sequoiaundco)

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