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Autor Thema: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"  (Gelesen 743512 mal)

sequoiaundco

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1050 am: 07-August-2012, 17:49 »

Hallo Denniz,

die Herkünfte der von dir benannten Klone Kalte Sophien (von G. Horstmann von "nördlicheren, höheren Herkünften als der Schenck-Grove" mitgebracht, mehr ist in der Familie nicht mehr bekannt) und Les Barres (= MG = Schenckgrove) halte ich für geklärt.

Spannender fände ich die Aufgabe, die auch die NRW Genbank sehr interessiert, das Chaos in Burgholz (nach meiner Meinung auch anderswo, z.B. in Güntersthal) zu entwirren und die Herkünfte der Plusbäume dort zu klären (Tervuren, Kaldenkirchen oder Cour Cheverney?).

Noch spannender wäre die Aufgabe, eines der größten Genome unter den Koniferen, mit 31,500 MB dreimal so groß wie das von Metasequoia und Sequoiadendron, daraufhin zu durchforsten, ob bei den kältetolerantesten Exemplaren eine bestimmte Konstellation vorliegt.

Isozymanalysen, die Zuordnung und Unterscheidung ermöglichen, kosten bei einer größeren Menge ca. 25 €.

ausnahmsweise genetikinteressiert  chris (sequoiaundco)
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Waldläufer

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1051 am: 07-August-2012, 19:36 »

Hallo,
mir wurde von Baumschulbesitzer vor ca. 13 Jahren betreffs "kalte Sophie" gesagt, daß sein Vater diese von amerikanischen Parallelversuchen aus Amerika
mitgebracht hatte. Er hatte damals ein ganzes Wäldchen wohl mit verschiedenen mitgebrachten Redwoods angelegt - übrig blieb aber nur diese eine Pflanze.

Eigentlich sollte man nicht mehr darauf hinweisen müssen, daß derjehnige welcher Redwoods züchtet und selektieren möchte seine Standortbedingungen schlüssig
darlegen sollte einschließlich den relevanten Klimadaten.
Gleiches wäre auch bei Standortmeldungen angebracht. Aber damit sind die allermeisten offenbar überfordert. Standort und klima stehen eben in direktem Bezug
zum Wachstum.
Ich glaube hier im Forum werden zu arge Bocksprünge im wissentschaftlichen Anspruch gemacht. Z.T. sind sich die Leute nicht mal klar welche Ansprüche die
Mammutbäume haben und welche Verwendung möglich ist. Gleichzeitig will man aber die forstlichen Versuchsanstalten mit Herkunftsversuchen für die man gar keine
Flächen hat übertreffen. Die Genanalysen halte ich, Entschuldigung Chris, einfach etwas für übertrieben.
Wenn es im Redwoodgebiet ein Gebiet geben würde wo eindeutig kältetolerante Redwoods zu finden wären sähe die Sache anders aus.
Die Realität ist aber wohl unspektakulär .
Die nördlichen Herkünfte haben eine etwas größere Genvarianz und etwas kühleres Klima. Daher lassen sich in deren Reihen eher anpassungsfähige Pflanzen finden.
Innerhalb dieses Gebietes ist es aber so wie in einer Schulklasse - es gibt große und kleine, dicke und dünne und dumme und gescheite.
Um da was rauszubekommen braucht man eben ein Sieb und eine Menge Kanditaten.

                                              VG           Bernt
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sequoiaundco

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1052 am: 07-August-2012, 20:23 »

Hi Bernt,

Horstmann senior hat damals zwei Mal Originalstandorte besucht, von dort nach "abenteuerlicher" Tour, "nördlicher, höher als der Schenckgrove" (s. I. Martin) Material mitgebracht und beim 2. Mal auch Stecklinge erzeugen können. Er besaß über die Jahre in Schneeverdingen drei große Mutterpflanzen, von denen nach den letzten Wintern nur einer überlebte (Auskunft des Sohnes im Sommer 2011, der über die Herkunft auch nix genaueres weiß).

Genanalysen gehören heute in der Forstwirtschaft/-wissenschaft zum Standardverfahren z.B. für die Zertifizierung der genetischen Eigenschaften forstlichen Saat- und Pflanzgutes. Eine anschauliche Einleitung über Sinn und Zweck bietet M. Kommert:

http://www.forst-design3.bayern.de/asp/veroeffentlichungen/28227/linkurl_6.pdf

Gruß  chris (sequoiaundco)
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Waldläufer

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1053 am: 07-August-2012, 20:45 »

Hallo Chris,
ich bestreite überhaupt nicht den speziellen Wert dieser Genuntersuchungen die aber offensichtlich auch keine Wunderdinge bewirken können.
Ich wollte mit meiner Kritik nur darauf hinweisen, daß wir hier im Mammutbaumforum sind und nicht bei der Forstlichen Forschungs- und Versuchsansalt.
Und hier sollten wir uns mit den Instumentarien befassen die für die Mehrheit machbar sind. Dazu gehört aber auch daß man sich mal die Grundlagen seines
Interessengebietes erarbeitet und nicht nur von seinen Wunschvorstellungen lebt. Leider bedarf dies eines gewissen Aufwandes und viel Beobachtung.
Daher für Schnellschützen nicht so geeignet.
                                                                      VG                Bernt
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Zinnauer

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1054 am: 08-August-2012, 01:25 »

Hallo Micha,

... Ich nehme mal an, daß Lukas Wieser die Sämlinge in den kleinen Töpfen mit seinem Turbo-Wuxal behandelt hat ohne umzutopfen. Das Ergebnis erschien mir sehr bedenklich und ich habe die Wurzeln sorgfältig auseinandergedröselt und die 3 Bäumchen dann erst noch für 2 1/2 Monate in meinem Sumpfbeet hochgepäppelt, um den Pflanzschock zu mildern.

Dieses "Sumpfbeet" sieht sehr nass aus. Lässt du die BMs bei diesem Wasserstand wachsen? Und das halten die auf Dauer aus? Für mich sehr verwunderlich und interessant zugleich. Kannst du vielleicht näher erklären, wie/welche Pflanzen/wie lange/wie feucht du dieses Sumpfbeet einsetzt?

LG
Michael
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sequoiaundco

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1055 am: 08-August-2012, 09:47 »

Hallo J.C.Peters (dein Registername),

du hast in Schneverdingen einige BM registriert. In der Baumschule Horstmann findest du einen noch nicht registrierten, großen KM, die Mutterpflanze der "Kalten Sophies". Viele würden sich freuen, den mal im Register mit Bild bewundern zu dürfen.

Mit Gruß & Dank  chris    (sequoiaundco)
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Tuff

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1056 am: 08-August-2012, 10:20 »

Hallo Micha, (...) Und das halten die auf Dauer aus? Für mich sehr verwunderlich und interessant zugleich. Kannst du vielleicht näher erklären, wie/welche Pflanzen/wie lange/wie feucht du dieses Sumpfbeet einsetzt?

Hallo Michael,

Natürlich sieht das sehr feucht aus :) ich musste die Sämlinge doch einschlämmen nachdem ich die Wurzeln komplett freigespült habe. Wie sonst sollte ich den Erdanschluß der Wurzeln wieder herstellen ?

Der Kasten stand nicht im Wasser. Das Sumpfbeet dahinter funktioniert allerdings tatsächlich so, daß Wasser mit unterschiedlichem Pegel durch die Kästen (relativ hohe Maurerkübel) fließt, welche seitlich Löcher haben. Das System ist zur Keimung von Samen gemacht, in meiner Abwesenheit, und funktioniert gut. Da der Pegel im Sommer normalerweise stark fällt, und der Herbst bei uns auch eher sonnig und trocken ist, wachsen die Keimlinge gut. Im zweiten Jahr setze ich die Kisten etwas höher. Eine individuelle Betreuung wäre natürlich besser. Aber auf meine Weise kann ich erforschen was die Keimlinge in der Wildnis brauchen (würden) um zu lernen, wo die Bäume heimisch sein könnten.

Aber zurück zu Remi. Seine Töpfe scheinen wesentlich grösser zu sein als die von Lukas. Eigentlich sind die bereits riesig ;) und mehr kann man sich für so eine Pflanzung einfach nicht zumuten. Die scheinen ja auch (wenn auch knapp) auszureichen.

Generell wachsen die BM Wurzeln aber im Topf schnell im Kreis. Oft ist ist besser, beim Auspflanzen wenigstens die Hauptwurzel 'gerade zu fummeln', etwa indem man ein schmales Loch in das Pflanzloch macht wo man sie hineinsteckt. Dazu muß man sie leider teilweise freilegen. Dann sorgfältig mit Erde auffüllen (von Hand), danach Einschlämmen.

Das Einschlämmen ist ebenfalls eigentlich schlecht für den Baum, es blockiert den Suaerstoff. Also braucht man ein spezielles 'ballaststoffreiches' Substrat, etwa mit Blähton oder Steinchen und organischen Teilen (am Besten Regenwurmnahrung, die Würmer machen dann die neuen Luftporen). Dennoch muß man versuchen nur den betroffenen Teil zu trffen, also so sparsam wie möglich. Und es geht auch nur rechtzeitig (etwa Mitte September bis Anfang Oktober)  bevor es im Winter zu kalt wird, damit die Bodenmikroben und Würmer Zeit haben einzuwandern, und die Wurzeln schon anwachsen können.

Ich kann gut verstehen daß man bei großen Pflanzenzahlen und fernab von einem Wasserhahn diesen Aufwand nicht mehr betreibt. Ich vermute daß sowieso fast niemand es tut ;)

Aber dann dauert der Pflanzschock länger, und es gibt wegen sich gegenseitig einschnürenden (partiell absterbenden) Wurzeln und zu kleinem Wurzelballen oft Spätschäden (Ernährungsprobleme, Sturmfestigkeit, Widerstandskraft gegen Wurzelpilze).

Wegen dem Pflanzschock darf man den Wuchs in den nächsten zwei Jahren nach dem Pflanzen eigentlich nicht verallgemeinern. Auch nicht die Frosthärte, da alle Bäume, und insbesondere Koniferen, im Sommer/Herbst für den Winter auftanken.

tm
« Letzte Änderung: 08-August-2012, 10:36 von Tuff »
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Eisbär

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1057 am: 11-August-2012, 08:34 »

Ich habe mir in dem Jahr als ich meinen KM in den Wald gesetzt habe so einen Datenlogger gekauft, der ist nicht teuer und man kann dann sehen welche Temperaturen, tatsächlich vor Ort sind, habe dabei festgestellt das es doch einen 3-4 Grad Unterschied zwischen Wald und bei mir Zu-hause gibt. So kann ich sehen ob der Standort , zumindest von den Temperaturen noch Geeignet ist.

MFG
Michael
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TaunusBonsai

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1058 am: 11-August-2012, 10:57 »

Moin Eisbär-Micha,

das schaut sehr interessant aus. Kannst du näheres zu dem Datenlogger erläutern? (Preis etc.)


loginteressierter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Eisbär

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1059 am: 11-August-2012, 15:22 »

EL-USB-1 hat bei mir 79,99 gekostet. Die Batterie hält 1 Jahr und loggen kann man je nach Einstellung bis zu 10 Monate.

MFG
Michael
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TaunusBonsai

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1060 am: 12-August-2012, 08:37 »

Moin Micha,

danke für die Info!


logbereiter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
« Letzte Änderung: 13-September-2014, 10:31 von TaunusBonsai »
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sequotax

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1061 am: 17-August-2012, 18:06 »

Liebe KM-Freunde,

gestern und heute habe ich meine restlichen Stecklings-KMs Herkunft 'Forstbotanischer Garten - Köln' vereinzelt.
Zusammen sind es gute hundert !
Fast jeder noch so kleine Zweig hat sich bewurzelt !!!

Auf dem dritten Foto sieht man neben den KMs (vornehmlich in roten Töpfen) noch 50 kleine Eiben Herkunft 'Geißlingen', sowie 21 überlebende Eiben Herkunft 'Zürich' (in den schwarzen Rosentöpfen)...
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sequotax

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1062 am: 17-August-2012, 18:16 »

Und so sieht die Bewurzelung (nach gut 8 Monaten) aus:
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sequotax

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1063 am: 17-August-2012, 18:30 »

Zuletzt noch eine Frage an erfahrene Stecklingszüchter:   Ist es im August (noch) sinnvoll, Stecklinge zu gewinnen ?

Ich habe einen KM 'Burgholz', der völlig unbeschadet den Winter überstanden hat. Außerdem gefallen mir sein Laub und sein Wuchs - ein Prachtexemplar !
Diesen möchte ich vermehren. !
Da sich hier ein älterer Zweig bewurzelt hat, gibt es nun mehrere Äste, die um die Leitung ringen - sehr geeignete Stecklingskandidaten...

Die besten Erfahrungen überhaupt habe ich dieses Jahr mit den Januar-Stecklingen gemacht (s.o.).

Soll ich jetzt schneiden oder bis zum Winter(-ende) warten ? ? ?
(So viel Material habe ich natürlich nicht...)
Falls in dieser Jahreszeit:  Überwintern dann eher im Haus oder schon frostig im Stall ?

Immer noch im Lernprozess !

LGs vom Remi
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Waldläufer

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Re: Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
« Antwort #1064 am: 18-August-2012, 10:12 »

Hallo Remi,
an sich ist für Redwoods der Zeitpunkt Mitte Juni richtig, wenn der Austrieb so ca. 15cm ist.
Ich denke man kann auch später schneiden. Wenn man die Stecklinge in ein Minigewächshaus steckt und
am Fenster über die Zentralheizung stellt bewurzeln sich vermutlich auch spätere.
Welcher Herkunft ist denn dein Superredwood. In Burgholz sind ja die Herkünfte weitgehend bekannt.
                                        VG            Bernt
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